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Die Quelle wahrer Macht

Aus der Oktober 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wo ist wahre Macht zu finden? In Davids Gedanken gab es keinen Zweifel über die Antwort auf diese Frage, als er vor der Versammlung des Volkes stand und ausrief (1. Chron. 29:11, 12): „Dir, Herr, gebührt die Majestät und Gewalt, Herrlichkeit, Sieg und Dank. Denn alles, was im Himmel und auf Erden ist, das ist dein. Dein, Herr, ist das Reich, und du bist erhöht über alles zum Obersten. Reichtum und Ehre ist vor dir; du herrschest über alles: in deiner Hand steht Kraft und Macht; in deiner Hand steht es, jedermann groß und stark zu machen.“

David hatte die Wahrheit der vorgehenden Aussagen während vieler Jahre der Wachsamkeit und durch tägliche Siege bewiesen. Während er getreulich seines Vaters Schafe in der Wüste hütete, hatte er den Löwen und den Bären besiegt, die seine Herden bedrohten. Diese Siege und der Sieg über Goliath, dessen Prahlen von falscher Stärke ganz Israel eingeschüchtert hielt, hatten ihn gestärkt und gut vorbereitet für die größeren Aufgaben der Königswürde.

Es gab keinen Zweifel über die Quelle wahrer Macht in den Gedanken von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, denn sie schreibt im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 143): „Gemüt ist der große Schöpfer. Es kann keine Macht geben, außer der, die vom Gemüt hergeleitet wird. Wenn Gemüt der Zeit nach das erste war, an Macht das erste ist und ewiglich das erste sein muß, dann gib dem Gemüt den Ruhm, die Ehre, die Herrschaft und die Macht, die seinem heiligen Namen ewiglich gebühren.“

Im materiellen Weltall geht der Kampf der Menschen um Macht unaufhörlich weiter. Manchmal ist es das Ringen um materiellen Reichtum und materielles Wissen; aber wie begehrenswert diese auch sein mögen, man erkennt doch immer wieder, daß ihr Besitz keine Macht hat, die Menschen zu erlösen oder sie vor Furcht, Sünde und Krankheit zu schützen.

Die Anstrengungen, die Macht unter den Völkern auszugleichen, werden — inmitten furchtbarer Ungewißheit — fortdauern, bis die Menschen alle Macht Gott zuzuschreiben lernen, dem Gemüt, in dem der Mensch in Wirklichkeit lebt, webt und sein Sein hat, wie die Bibel uns sagt. In Gottes vollkommenem Weltall gibt es kein Ausgleichen der Macht, da Gott, das Gute, die Allmacht und Allgegenwart ist, und es daher keine widerstreitenden Kräfte gibt. Dank der Allheit des Geistes ist die Materie aller Kraft bar.

Christus Jesus war sich der Allmacht Gottes, seines Vaters, und der ewigen, unlösbaren Verbundenheit des Menschen mit Gott voll bewußt. Des Meisters mächtige Heilungswerke und seine inspirierten Äußerungen zeigten ganz klar, daß er immer im Reich Gottes, dem Königreich des göttlichen Gemüts, weilte, und daß die Macht, die er anwandte, allein Gottes Macht war. Er gab Gott allein die Ehre.

Mrs. Eddy sagt von Jesus in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 189): „Der demütige Nazarener wurde mächtig durch das standhafte und wahre Wissen um die Präexistenz des Menschen, sein Wesen und seine Untrennbarkeit von Gott.“ Was für ein Gegensatz zwischen des Meisters Begriff von Macht und der zur Schau gestellten falschen Macht derer, die ihn treulos verrieten, ihn fälschlich für schuldig erklärten und ihn dann kreuzigten! Die Geschichte und die Erfahrungen bestätigen immer wieder, daß ein falscher und liebeleerer Begriff von Stärke und Macht den Samen seiner eigenen Selbstzerstörung in sich trägt.

Jesus war völlig überzeugt davon, daß das Böse sich selbst vernichten müßte, und er vergaß nie, unaufhörlich an der Macht der Liebe festzuhalten, der einzigen Macht des Weltalls. Diese Macht erweckte ihn aus dem Grabe und erhob ihn hoch über die wilden Wogen des menschlichen Hasses und Neides und der Sinnlichkeit und befähigte ihn, seine Himmelfahrt zu vollenden. Er versprach (Joh. 12:32): „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen.“

Die anziehende Macht der Liebe, die in dem immergegenwärtigen Christus Ausdruck findet, ist unwiderstehlich. Man kann sie vergleichen mit der unsichtbaren Kraft, die die ersten Frühlingsblumen veranlaßt, durch die noch mit Schnee bedeckte Erde hindurchzubrechen und der Welt ihre Schönheit zu entfalten. Sie findet Ausdruck in dem Aufdämmern eines jeden neuen Tages, das weder atomische Spaltung noch all die neuesten Erfindungen der Scheinmacht aufhalten, zum Stillstand bringen, verhindern oder verzögern können. Sie wird versinnbildlicht durch die überragende Pracht hoher Berge.

Christus Jesus wurde von Johannes dem Täufer als das Lamm Gottes bezeichnet. Der Offenbarer zeigt in der Versinnbildlichung Christi als des Löwen vom Geschlecht Juda, daß die Unschuld und Reinheit des Lammes die Kraft des Löwen offenbart. Weiterhin spricht der Offenbarer (Offenb. 7:17) von „dem Lamm mitten im Stuhl“. Ist dann der Christus nicht gerade der Mittelpunkt der Macht? Das sind wahrlich trostreiche Gedanken inmitten einer Welt, die erschüttert wird von den Wehen der Unsicherheit, des Kampfes, der Tyrannei, des Mangels und des Leides!

Kann man irgendeine dieser unwirklichen Bedingungen in jenem göttlichen Zustand des Bewußtseins finden, in welchem das Lamm Gottes thront — dem Christus-Bewußtsein? Nein! Dann existieren sie also nicht wirklich, und ihre ganze gespensterhafte Erscheinung muß schließlich verschwinden wie die Morgennebel vor der Sonne. Die Unschuld und Reinheit des Lammes enthüllen die Unwirklichkeit von allem Bösen und die Unendlichkeit Gottes, des Guten. Das ist wirkliche Macht! Es gibt keine andere.

Matthäus berichtet, daß Christus Jesus nach seiner Auferstehung zu seinen Jüngern sagte (28:18): „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Wie können wir uns die Macht des Christus über alle materiellen Bedingungen zunutze machen? Indem wir uns, wie Jesus, mit Gott, unserm göttlichen Prinzip, der Quelle und Ursache aller Macht, identifizieren.

Das bedeutet, daß wir dem Geist, dem Leben, der Wahrheit, der Liebe alle Macht zugestehen und keine Macht der Materie, dem Tod, dem Irrtum und der Furcht. Das geringste Zugeständnis an die Materie oder das Böse bedeutet einen entsprechenden Verlust an geistiger Macht. Mrs. Eddy sagt auf S. 445 von „Wissenschaft und Gesundheit“: „Du verdunkelst das göttliche Gesetz des Heilens und machst es nichtig, wenn du das Menschliche und das Göttliche auf ein und derselben Wage wiegst, oder wenn du die Allgegenwart und Allmacht Gottes in irgendeiner Richtung des Gedankens begrenzt.“

Diejenigen, die sich der Ausübung des christlich-wissenschaftlichen Heilens widmen, können von der schnellen und oftmals augenblicklichen Heilung sogenannter körperlicher Mißstände zeugen, wenn der Allgegenwart und Allmacht Gottes die uneingeschränkte Herrschaft im menschlichen Bewußtsein zugestanden wurde.

Wahrlich wird dem nichts unmöglich sein, der sein ganzes Gewicht in die Wagschale der Allheit des Geistes wirft; dem, der das Gute verkörpert und nicht das Böse; dessen Bewußtsein von der Wahrheit erleuchtet, und nicht von dem Irrtum verdunkelt ist; bei dem jeder Beweggrund und jede Handlung von der Macht der unendlichen Liebe angetrieben und nicht durch Furcht und Haß gefesselt wird.

Mit unbeirrbarer Bescheidenheit und demütiger Macht kann solch ein Mensch freudig wiederholen, was die Engel sangen, die um den Thron waren (Offenb. 7:12): „Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.“


Gottes Wege sind vollkommen; des Herrn Reden sind durchläutert. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen. ... Gott stärkt mich mit Kraft und weist mir einen Weg ohne Tadel. — 2. Samuel 22:31, 33.

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