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Die Wichtigkeit, dem Gesetz gehorsam zu sein

Aus der Oktober 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im menschlichen Leben wird von uns verlangt, daß wir die Gesetze befolgen. Tun wir das nicht, so setzen wir uns einer entsprechenden Bestrafung aus. Wir befolgen entweder das Gesetz oder wir übertreten es. Halben Gehorsam oder halben Ungehorsam gibt es nicht; ebensowenig kann man etwas vom Gesetz befolgen oder viel. Befolgt man es nicht ganz, so befolgt man es überhaupt nicht.

Bei der Lösung eines Rechenexempels verhindert ein einziger Fehler die Ausarbeitung der richtigen Lösung, solange der Fehler nicht herausgefunden und berichtigt wird. Wenn wir beim Kuchenbacken ein klein wenig Hefe weglassen, so mißlingt der Kuchen. Wenn wir beim Weben oder Stricken eine Masche fallen lassen, dann entsteht ein unvollkommenes Kleidungsstück. Der Riese Goliath, der die Israeliten in Schrecken versetzte, mußte erfahren, daß eine einzige Stelle, die seine Rüstung nicht schützte, ihn zur leichten Beute für den Stein aus der Schleuder des Hirtenknaben David machte.

Die Christliche Wissenschaft verlangt unbedingte Befolgung des sittlichen und geistigen Gesetzes. Der Anhänger dieser Wissenschaft muß den ganzen Harnisch der Wahrheit anlegen, das ungeteilte Gewand des Christus, und sich auf diese Weise vollständig unter den Schutz des göttlichen Gesetzes begeben. Warum? Weil er nur dadurch, daß er das gesamte Gesetz, wie es in der Christlichen Wissenschaft dargelegt wird, treu und willig befolgt, die volle, reife Frucht geistiger Beschirmung ernten kann, die sein menschliches Leben harmonisch gestaltet.

In diesen Tagen gibt es viele und oft recht heimtückische Versuchungen, das geistige und sittliche Gesetz zu brechen. Es erfordert anhaltende Wachsamkeit auf seiten des Jüngers, nicht vom geraden Pfade der Wahrheit abzuweichen.

Unter diesen Versuchungen ist auch die, welche einem zuflüstert, man müsse doch gewisse Verstöße in kleinen Dingen nicht zu ernst nehmen, wie zum Beispiel sittliche Fehltritte, auf die andere sich einlassen, der gelegentliche oder mäßige Genuß von alkoholischen Getränken und von Tabak, oder auch die Anwendung fragwürdiger Mittel — die Notlüge oder die skrupellose, wenngleich legale Geschäftemacherei — im täglichen Leben, im Beruf, zu Hause oder in der Gemeinschaft.

Manchmal hört man jemanden sagen, daß ein Gebrauchen gewisser Hilfsmittel schon ganz recht sei, solange es „nicht herauskommt“, oder daß es nichts schaden kann, sich mal ein bißchen was zu „gönnen“, da man ja der Versuchung, dies öfters zu tun, ohne weiteres widerstehen könne.

Wir sollten jedoch dessen eingedenk sein, daß jedes Abweichen vom sittlichen und geistigen Gesetz einen Einbruch in unsere geistige Unversehrtheit — unser wahres Menschentum — bedeutet und unsere Fähigkeit vermindert, der Versuchung, den Irrtum zu wiederholen, entgegenzutreten. Christus Jesus sagte (Luk. 16:10): „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht.“

Zuweilen macht jemand die Bemerkung, es gebe schlimmere Dinge, als sich gelegentlich ein Gläschen zu gönnen oder Handlungen auszuführen, die mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft gewöhnlich nicht in Einklang zu bringen sind. Doch bleibt der Irrtum stets Irrtum, und die Wahrheit bleibt Wahrheit. Und ein einziges Versagen in der Befolgung des Gesetzes Gottes bedeutet einen Verstoß gegen dieses Gesetz und führt Strafe herbei. Dies ist keine menschengemachte Bestimmung, sondern ist selbst ein unfehlbares Gesetz der Gerechtigkeit.

Wenn wir einer falschen Begierde frönen, so bringt dies Leiden mit sich, obgleich es sich vielleicht nicht augenblicklich zeigt, da es im stillen wirkt. Alles, was von der geraden Linie des Geistes abweicht, führt zu Bestrafung.

Mary Baker Eddy sagt uns in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 289): „Geistige Getränke sind fraglos vom Übel, und Übles kann nicht mäßig genossen werden; der geringste Genuß ist Mißbrauch. Darum ist nur völlige Enthaltsamkeit Mäßigkeit.“ Diese Erklärung gilt gleichermaßen für alle Versuchungen, sich auf irgend etwas — wenn auch nur mäßig oder gelegentlich — einzulassen, was einen von der geraden Linie des Geistes ablenkt.

Doch sollten wir nicht vergessen, daß es auch einen geistigen Lohn gibt, der das Ergebnis des Gehorsams gegen Gottes Gesetz ist und schnell und sicher wirkt und das moralische Rückgrat eines Menschen stärkt. Denn solcher Gehorsam erhöht seine Fähigkeit, den Ränken des materiellen Sinnes erfolgreich zu widerstehen und sich immerwährend geistigen Fruchttragens und geistiger Befriedigung zu erfreuen.

Der Christliche Wissenschafter sollte stets erwägen, welche Wirkungen seine persönlichen Wünsche und Handlungen auf seine Mitmenschen und ihren Begriff von seiner Religion ausüben. Wenn jemand sich auf etwas Fragwürdiges einläßt, und sei es auch nur in geringstem Maße, so gibt er ein Beispiel, das ein unreiferer und schwächerer Mensch befolgen mag. Und die Resultate sind manchmal unheilbringend.

In einer Kommunionsansprache unserer Führerin lesen wir in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 123): „Da wir doch danach trachten müssen, in allen Dingen Rechtschaffenheit auszudrücken, dürfen wir kleine Dinge an Güte oder Schlechtigkeit nicht übersehen, denn, Kleinigkeiten schaffen Vollkommenheit‘, und es sind, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben‘.“

Im Buch Jesaja beschreibt der Prophet mit folgenden Worten die Führung, die der Herr Seinen Kindern gewährt (30:21): „Deine Ohren werden hören hinter dir her das Wort sagen also: Dies ist der Weg; den gehet, sonst weder zur Rechten noch zur Linken!“

Gesegnet ist derjenige, der unentwegt auf die Stimme des Christus lauscht und auf den Pfaden des gerechten Gesetzes des Geistes wandelt. Er wird sich nicht verleiten lassen von Versuchungen — seien es nun große oder kleine — und das wird ein Segen sein, sowohl für ihn selbst wie auch für die ganze Menschheit.

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