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Gottes Herrschaft über die Naturgewalten

Aus der Oktober 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Anhänger der Christlichen Wissenschaft braucht sich vor den Naturgewalten nicht zu fürchten, noch braucht er sich ihnen gegenüber hilflos zu fühlen, weil er weiß, daß er sein Verständnis von den Wahrheiten des geistigen Seins genau so auf das Wetter oder die Elemente anwenden kann, wie auf jede andere Lage seines täglichen Lebens. Der Christliche Wissenschafter macht nicht den Versuch, die Naturgewalten zu beherrschen; er erkennt vielmehr, daß Gott alles regiert und daß Seine Regierung allerhaben und freundlich ist. Mary Baker Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 427): „Das unsterbliche Gemüt, das alles regiert, muß im sogenannten physischen Reich sowohl wie im geistigen als allerhaben anerkannt werden.“

Die Bibel erklärt, daß Gott dem Menschen Herrschaft über die ganze Erde gab (siehe 1. Mose 1:26). Christus Jesus demonstrierte diese Herrschaft, als er den Sturm stillte, der sich erhob, während er mit seinen Jüngern über den See fuhr. Es wird berichtet (Mark. 4:39): „Er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich, und es ward eine große Stille.“ Der Meister fühlte sich dem Sturm gegenüber weder hilflos noch fürchtete er ihn.

Die Machtlosigkeit des elementaren und des sichtbaren Bösen, die Herrschaft des Menschen und die Regierung Gottes sind wichtige Punkte im Lehren und Wirken Jesu. Es sind Punkte, die wir nicht übersehen dürfen, wenn wir gebeterfüllte metaphysische Arbeit verrichten wollen, um den Irrtum und seine Pläne und Machenschaften zu verhindern oder zunichte zu machen.

Was Jesus zurückwies, waren die Wut, der Haß, die Undankbarkeit, der Neid und die Furcht des sterblichen Gemüts, die sich als unheilbringender Sturm und verderbliche Wellen kundtaten. Jesus stillte den Sturm durch sein Wissen um die Wahrheit über Gott und Seine vollkommene geistige Schöpfung, einschließlich des Menschen. Er bekundete seine wissenschaftliche Erkenntnis von Gott. Das ist die Wissenschaft des Christus. Durch berichtigtes Denken erkennen wir, daß die Stille, die der Meister wahrnahm und demonstrierte, in dem Maße erreicht wird, wie die Menschen den Christus, die Wahrheit, verstehen.

Widrige Naturgewalten sind das Ergebnis des materiellen Bewußtseins. Das Auftreten von Dürren, Tiefdruckgebieten und Wirbelstürmen würde abnehmen, wenn die mentalen Elemente herabsetzender Kritik, der Rache und der Selbstsucht überwunden würden. Die Erkenntnis der allgegenwärtigen Liebe Gottes würde dazu beitragen, Hagelstürme zu tilgen und zu verhindern. Als Mrs. Eddy im Jahre 1900 von einer Zeitung um eine Erklärung über die Bedeutung des letzten Danksagungsfestes im neunzehnten Jahrhundert gebeten wurde, lautete ihre Antwort zum Teil wie folgt in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 265): „Es bedeutet, daß die Wissenschaft des Christentums über dem menschlichen Denken aufgegangen ist, um in mittäglicher Herrlichkeit des tausendjährigen Reichs zu erscheinen.“ Und sie setzt hinzu, daß sich die Läuterung des menschlichen Denkens durch die göttliche Liebe in heitererem Himmel und weniger unharmonischen klimatischen Verhältnissen bekunden würde.

In dem Maße, wie ein Anhänger der Christlichen Wissenschaft daran arbeitet, sein Denken von Disharmonie und Sünde zu reinigen, und danach strebt, beständig die friedvollen, reinen und liebevollen Eigenschaften auszudrücken, die zu seiner wahren Individualität als Gottes Gleichnis gehören, ist er befähigt, aufbauend mit Bezug auf das Wetter und alle anderen Fragen, die sein tägliches Leben betreffen, zu denken. Durch sein Verständnis der Allheit und Allerhabenheit Gottes, der Wahrheit und Liebe, ist er imstande, seine eigene Erfahrung vor den Naturgewalten zu schützen und in gewissem Maße Harmonie in die klimatischen Verhältnisse zu bringen.

„Bin ich es nicht, der Himmel und Erde füllt? spricht der Herr“ (Jer. 23:24). Da Gott, das Gute, allen Raum erfüllt, gibt es in Wirklichkeit keinen Ort, wo das als eine Vorstellung von verderblichen Naturgewalten verkleidete Böse wirken könnte. Alles, was Gott erschuf, erklärte Er für gut. Er hat niemals Unfreundlichkeit, Stürme, große Hitze oder Kälte erschaffen. Diese Irrtümer sind Täuschungen — Phänomene der sterblichen Annahme. Sie haben keine Beziehungen zum Gemüt oder zum Menschen. Sie sind die bösen Annahmen des sterblichen Gemüts, die durch das Verständnis von der Wissenschaft der wahren Schöpfung geleugnet und überwunden werden müssen.

Eine Anhängerin der Christlichen Wissenschaft weilte einst in einer Gegend, wo alljährlich Wirbelstürme auftreten. Eines Tages bemerkte sie, daß sich ein großer Tornado der Stadt näherte. Sofort erinnerte sie sich eines biblischen Berichtes über den Propheten Elias (siehe 1. Kön. 19:11, 12). Als der Prophet voller Sehnsucht nach geistiger Gewißheit auf einem Berge stand, gingen ein großer starker Wind, ein Erdbeben und ein Feuer an ihm vorüber, aber der Herr war nicht in diesen Naturgewalten. Das Gesetz der Allerhabenheit Gottes „im sogenannten physischen Reich sowohl wie im geistigen“ wurde Elias durch das stille sanfte Sausen der Wahrheit offenbart.

Als sie die Erfahrung des Elias im Lichte der Lehren der Christlichen Wissenschaft betrachtete, erkannte die Wissenschafterin, daß dem sterblichen Gemüt und seinen Sturmgestaltungen keine Wirklichkeit innewohnt. Zweifellos beteten auch andere für die Vertreibung des Sturmes. Ganz plötzlich sah die Wissenschafterin, wie sich der Tornado teilte und sich harmlos in nichts auflöste. Die Zeitung der Stadt erwähnte voll Dankbarkeit den ungewöhnlichen Vorfall.

Die Verfasserin hat durch die Vergegenwärtigung der erbarmungsvollen Liebe Gottes für Seine Schöpfung erlebt, daß Hagelstürme aufhörten oder daß sie sich augenblicklich auflösten. In dem demütigen Wunsch, ihr Bewußtsein von aller Furcht zu reinigen, nur das eine Gemüt zu ehren und die Menschheit zu segnen, hat sie erlebt, wie eine anhaltende Dürre gebrochen und die Wasserversorgung wiederhergestellt wurde und wie dörrende Winde aufhörten.

Wenn wir einen Bericht darüber hören, daß ein Sturm, große Hitze oder Kälte oder andere widrige Wetterverhältnisse im Anzug seien, gestehen wir dann dieser Disharmonie Macht und Autorität zu und halten wir sie für unvermeidlich? Sollten wir nicht vielmehr wachsam anerkennen, daß Gott, das göttliche Prinzip, das Universum einschließlich seiner Atmosphäre harmonisch regiert, und daß es kein gegenteiliges Gesetz gibt?

Jeder, der danach strebt zu erkennen, was Gott ist und was der Mensch ist, wird durch gebeterfüllte Vereinigung mit Gott erleben, daß böse Elemente verschwinden und wünschenswertere und reinere Elemente erscheinen. Wir machen die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft jedoch nicht lediglich nutzbar, um falsche materielle Zustände zu überwinden, sondern wir streben danach, das harmonische Wirken des allgegenwärtigen göttlichen Gesetzes zu erkennen. Wir müssen die Wissenschaft, die weltweite Erlösung von der Annahme von Leben, Substanz und Intelligenz in der Materie bringt, völliger zu verstehen suchen. Die Menschheit erwacht langsam aber sicher zu der Vergegenwärtigung, daß alle widrigen Naturgewalten hauptsächlich das Ergebnis irriger mentaler Zustände sind, und nicht Begriffe des göttlichen Prinzips.

In der Überwindung seiner Furcht und seines Glaubens an die Macht und Unvermeidlichkeit atmosphärischer Störungen wird der Wissenschafter durch sein Bestreben unterstützt, zu erfassen, daß der materielle Sinn, der beansprucht, das individuelle Bewußtsein sowohl wie die Wettererscheinungen der Erde zu kontrollieren, eine Täuschung ist. Diese irrigen Einflüsterungen und Befürchtungen stammen aus der falschen Vorstellung, daß der Mensch materiell und sterblich sei und eine Selbstheit besitze, die von Gott, dem allumfassenden Guten, getrennt sei. Der Mensch als Gottes Gleichnis oder Widerspiegelung kennt und bekundet nur Leben und Herrschaft und ist untrennbar von der Liebe. Wenn jemand den unkörperlichen Christus, sein wahres Sein, wie es in der Christlichen Wissenschaft offenbart wird, erkennt, so beginnt er durch den geistigen Sinn zu verstehen und ihm gemäß zu handeln. Sein Leben wird beweisen, daß der Mensch eine Idee im Gemüt ist, in dem die Geistigkeit und Stille der Heiligkeit die einzige Anziehung ist. Es ist das Vorrecht der Menschheit, zu größerem geistigem Verständnis heranzuwachsen, durch das Beten der Worte des Gebets des Herrn und seiner geistigen Auslegung in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 17):

„Dein Wille geschehe auf Erden wie im
Himmel.
Befähige uns zu wissen, daß Gott —
wie im Himmel, also auch auf Erden —
allmächtig, allerhaben ist.“

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