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Du und deine Zeitschriften

Eine am Dienstag, dem 9. Juni 1959, 10 Uhr vormittags im Erweiterungsbau Der Mutterkirche abgehaltene Versammlung

Aus der Oktober 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Oberstleutnant Robert Ellis Key, Bezirksleiter für die Christlich-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft in Großbritannien, war der Vorsitzende dieser Versammlung. Das Begrüßungsschreiben des Vorstandes der Christlichen Wissenschaft und die grundlegende Botschaft von den Treuhändern der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft wurden von Frau Eleanor L. Meader, der Sekretärin der Treuhänder, verlesen. Ein vollständiger Bericht über diese Versammlung in englischer Sprache erschien am 11. Juli 1959 im Christian Science Sentinel.

Einleitende Botschaft der Treuhänder der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft

Welche Bedeutung haben unsere Zeitschriften für uns als Christliche Wissenschafter?

Sie sind das beständige Zeugnis, unser Zeugnis, für das Erscheinen des Christus, der göttlichen Idee Gottes, auf Erden. Wie klar sind wir uns der Gegenwart und des Wesens des Knäbleins, der Christus-Idee, der Wissenschaft des Christentums, bewußt, die in das Denken der Menschheit hineingeboren wird? Wie bewußt sind wir uns dessen, was diese Wissenschaft des Christus heute in der Welt bewirkt — durch die Stille des Gebets, die Tränen der Reue, die schweigenden Kämpfe mit dem Bösen und die freudigen Siege der geistigen Macht?

Die Sanftmut dieses Kindleins verbirgt weder seine Hoheit noch seine Macht. Die Welt von heute sollte den Christus nicht als eine schwache Pflanze ansehen, die weder Stärke noch Schönheit besitzt. Die Christus-Idee ist das Geschöpf Gottes und sie ist wunderbar anzuschauen.. . .

Die biblischen Zeiten sind nicht vergangen und vergessen. Sie sind immer noch lebendig, hier und jetzt, denn die biblischen Verheißungen umfassen auch unsere Zeit. Der Tröster ist hier.

Dies ist nicht nur das christliche Zeitalter, nicht allein das Zeitalter des Atoms und der Raumforschung. Es ist das Zeitalter der Wissenschaft des Christus.

Die Geschichte dieses Zeitalters wird täglich in den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften niedergelegt. Es ist ein herrliches Zeitalter und seine Geschichte ist glorreich. Unsere Zeitschriften sind die beständigen, täglichen Zeugen für den Immanuel, den Christus, den Tröster, die Christliche Wissenschaft.

Die tausenden ehrlichen, demütigen, liebevollen Menschen, die heute der Christlichen Wissenschaft gemäß leben, sind die Denker, die Führer dieses Zeitalters. Der Bericht über ihr Denken und Handeln erscheint jeden Tag, damit Sie und ich und die Welt ihn lesen können. Durch diesen Bericht scheint ein mächtiges Licht.

Die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften und die Berichte, die sie enthalten, sind aufgebaut auf den großen Offenbarungen und untrennbar von ihnen — Offenbarungen, die in der Bibel und den Schriften von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, enthalten sind. Die Zeitschriften selbst wurden von Mrs. Eddy gegründet. Sie weisen Sie und mich und die Welt beständig auf die Grundlagen der Wissenschaft des Christentums hin. Und sie helfen uns beständig bei der Demonstration dieser Wissenschaft....

Wir erleben hier und jetzt das wissenschaftliche Zeitalter, auf das unsere Führerin sich bezieht. Sie sagt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 406): „Sünde und Krankheit werden abnehmen und weniger wirklich scheinen, wenn wir uns der wissenschaftlichen Periode nähern, da der sterbliche Sinn unterjocht ist, und alles dem wahren Gleichnis Unähnliche verschwindet.“ Es ist wesentlich für uns, daß wir uns des Herannahens dieses wissenschaftlichen Zeitalters bewußt werden. Und wir können nicht ohne einen Bericht darüber auskommen, den täglichen, wöchentlichen, monatlichen Bericht über das beständige Erscheinen dieses Zeitalters.

Wir erleben ein herrliches Unternehmen, denn Mrs. Eddy sagt: „Wir leben in einem Zeitalter des göttlichen Unternehmens der Liebe, Alles-in-allem zu sein“ (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 158). Gemeinsam rücken wir vor in der Richtung auf die Erfüllung dieses großen Unternehmens. Wir behalten unser Ziel im Auge. Wir sind auf dem Wege zu der Fülle dieser Demonstration für uns selbst und die ganze Menschheit. Wir erforschen die Unendlichkeit und Unvergänglichkeit des göttlichen Gemüts.

Unser Kompaß bei dieser Fahrt ist die Wissenschaft — ein feststehendes Prinzip und dessen Regel — und nicht bloß Hoffnung und Glaube. Die Abenteuer der Philosophen, Mathematiker, Physiker, Astronomen und Raumschiffpiloten können nicht mit denen verglichen werden, die den geistig wissenschaftlich Denkenden und Handelnden offenstehen.

Wir sind alle dazu berufen, Handelnde, ja Aufbauende zu sein. Uns steht es zu, dieses Werk, das Aufrichten des Himmelreichs auf Erden, fortzuführen. „Wir sind Gottes Mitarbeiter“ (1. Kor. 3:9). Dies Unternehmen ist nicht einfach, aber es ist natürlich freudig und inspirierend. Wir können mit göttlichem Enthusiasmus daran arbeiten.

Das Reich Gottes offenbart sich nun in der Tat den Menschen. Die unvergänglichen Ideen der Wissenschaft, aus denen es besteht, erscheinen in den Aufsätzen unserer Zeitschriften. Wir begrüßen sie mit Freuden, wenn wir das Christian Science Journal, den Christian Science Sentinel, den Herold der Christlichen Wissenschaft und den Christian Science Monitor auspacken.

Besonders begrüßen wir das Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft mit der Lektionspredigt. In jeder Lektionspredigt sind Ideen der Macht, Schönheit und Nützlichkeit enthalten — neue Ideen, die sich nach und nach im menschlichen Denken entfalten. Diese Ideen sind uns selbst und unseren Mitmenschen eine Zuflucht. Sie sind uns beständig beim Aufbau des Himmelreichs auf Erden behilflich.

Der Herold der Christlichen Wissenschaft enthält jetzt sowohl mehrere Originalaufsätze, die vorher nie veröffentlicht worden waren, als auch Aufsätze, die bereits im Journal und Sentinel erschienen waren. In die neun verschiedenen Ausgaben kommen nicht immer die gleichen Aufsätze und Leitartikel; sie werden vielmehr im Hinblick auf die besonderen Bedürfnisse der Menschen, die die verschiedenen Sprachen sprechen, ausgesucht oder geschrieben.

Im Christian Science Monitor erkennen wir den Geist des Christus in Wirksamkeit. Da die Welt dies nicht wahrnimmt, sieht sie im Monitor lediglich eine Zeitung, und nicht seine große geistige Bedeutung. Seine Gründerin weigerte sich jedoch, ihn nur als eine weitere Tageszeitung ansehen zu lassen. Sie bestand darauf, daß er in seiner ganzen Tragweite als das erkannt werden sollte, was er tatsächlich ist — The Christian Science Monitor.. .. Ihr Christian Science Monitor ist der Zeuge des fortwährenden Erscheinens des Christus, der Wahrheit, auf Erden.

Es ist der Geist des Christus, der die Menschheit menschlich macht. Geistigkeit hebt uns aus der Materialität heraus und stellt unsere Füße auf den Pfad, der zum Himmel führt.. . .

Unsere christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften genießen keine geldliche Beihilfe. Die einzige Beihilfe, die sie erhalten, ist geistig. Sie sind gezwungen, ihre Nützlichkeit zu beweisen. Nach der Vorschrift ihrer Gründerin müssen sie sich selbst bezahlt machen und sollten außerdem noch Gewinn abwerfen. Dieses Gebot erscheint sowohl in der ursprünglichen Treuhänder-Urkunde der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft als auch im Handbuch Der Mutterkirche von Mrs. Eddy (Art. XXV, Abschn. 2). Der Gewinn, den die Zeitschriften abwerfen, ist für den Gebrauch unserer Mutterkirche. Genau wie jeder von uns, so erwerben auch die Zeitschriften nicht nur ihren eigenen Unterhalt sondern unterstützen auch ihre Kirche....

Es ist die Regel, daß jede Zeitschrift sich selbst bezahlt macht und nicht von den andern abhängig ist. Das Journal stand auf eignen Füßen, als Mrs. Eddy persönlich die Geschäftsleitung hatte, und das ist auch jetzt noch der Fall. Dasselbe kann vom Sentinel und Vierteljahrsheft gesagt werden.

Der Herold der Christlichen Wissenschaft in seinen verschiedenen Ausgaben macht sich jedoch noch nicht bezahlt. Er ist der universale Missionar unter unseren Zeitschriften, und ist es stets gewesen. Die vierteljährlichen Ausgaben des Herold in den freundlichen neuen Farben und mit ihrem erfrischenden Inhalt sind die Kinder in der Familie der Zeitschriften. Sie müssen noch von ihrer Familie unterhalten werden. Sie haben noch nicht den Punkt erreicht, auf eigenen Füßen zu stehen. Sie werden ihn erreichen, wenn die Mitglieder Der Mutterkirche auf den Herold in all seinen neun Ausgaben abonnieren und ihn so in die Lage versetzen, für sich selbst aufzukommen.. . .

Sie, die getreuen Mitglieder Der Mutterkirche, sind verantwortlich für das Gedeihen der Zeitschriften. Sie sind es, die den Inhalt der Zeitschriften liefern; Sie sind es, die sie lesen; Sie sind die Abonnenten, die sie erwerben und die im Monitor anzeigenden Firmen unterstützen. Durch das, was Sie für die Zeitschriften tun, kommt der Reingewinn an Die Mutterkirche. Die Zeitschriften sind Ihr Eigentum. Sie machen sie zu dem, was sie sind.

Wenn die Welt unsere Zeitschriften als die Zeugen vom Erscheinen des Reiches Gottes auf Erden erkennt, dann werden keine andern Zeitschriften so eifrig gelesen werden; keine andern Zeitschriften werden so begehrt sein oder solch großen Einfluß haben.

Bedeuten unsere Zeitschriften uns das, was sie unserer Führerin bedeuteten? Sie sagt uns in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 113): „Die verschiedenen Kraftfelder der Christlichen Wissenschaft sind lebenspendende Brunnen der Wahrheit. Unsere Kirchen, das Christian Science Journal und das Christlich-Wissenschaftliche Vierteljahrsheft sind befruchtende Quellwasser geistiger Macht; ihr intellektueller, sittlicher und geistiger Einfluß ist im ganzen Land fühlbar. Unsere Verlagsgesellschaft und unsere Sonntagslektionen sind für alle Wahrheits-Sucher von unschätzbarem Wert.“

Also betrachtete unsere Führerin die Zeitschriften als „Quellwasser geistiger Macht“! Ihr „intellektueller, sittlicher und geistiger Einfluß“ ist der Christus. Sie sind in der Tat von „unschätzbarem Wert“!

Der Monitor und die Menschen

Ehe ich von Schottland nach Boston kam, hatte ich nie vom Christian Science Monitor gehört. Der Monitor war zu jener Zeit nicht ganz zweieinhalb Jahre alt und hatte gerade erst angefangen, ferne Länder zu erreichen. Zuzeiten mußte er den Leuten erklärt werden. Wie verschieden ist die Lage jetzt, wo seine Verbreitung die fernsten Gegenden der Welt erreicht! Er hatte bereits einen Ruf als Vorbild für sauberen Journalismus. Eine seiner besten Eigenschaften schien jedoch der allgemeinen Aufmerksamkeit entgangen zu sein — er brachte eine Woge des geistigen Verständnisses.

So war zum Beispiel zu jener Zeit die schlechte industrielle Lage in Massachusetts der Gegenstand vieler Kommentare. In verschiedenen Gegenden des Gebiets von Boston und in Fabrikstädten wie Lawrence und Lowell war die Lage als besonders drückend erklärt worden. Arbeit war knapp. Es war notwendig, die Arbeitslosen und alle zur Verfügung stehenden Arbeitsmöglichkeiten zusammenzubringen. In Erkenntnis dieser Tatsache nahm der Monitor in seinen Spalten Stellengesuche kostenlos auf. Alles, was man zu tun hatte, wenn man eine Stellengesuch-Anzeige einrücken wollte, war, sie zusammen mit einem aus dem Monitor ausgeschnittenen Kupon einzusenden. Der Leitgedanke war, von Diensten zu sein.. . .

Wir hatten sogenannte „Europa-Seiten“, die hauptsächlich Nachrichten enthielten, die mit der Post kamen.. . .

Im Jahre 1915 wurde dann die Entscheidung getroffen, die Auslandsnachrichten in neuer Art zu handhaben. Eine Abteilung wurde geschaffen, die aus einem einzigen Mann bestand.. .. Erst nachdem der Erste Weltkrieg an Intensität zunahm und es den Anschein hatte, daß die Vereinigten Staaten in Mitleidenschaft gezogen würden, wurde die Belegschaft in der Auslandsabteilung des Monitor vergrößert.

Ein junger Mann wurde eingestellt, der von rascher Auffassungsgabe und äußerst schnellfüßig war. Das mußte er auch sein! Die Entfernung zwischen der Auslandsabteilung und dem Setzersaal war ziemlich groß. Eile tat not! Eine Minute nach Redaktionsschluß bedeutete, daß ein Artikel nicht aufgenommen wurde. Sobald das fertige Manuskript in seiner Hand war, rannte er damit zum Setzersaal und nahm jedes Hindernis im Galopp. Dann kehrte er zurück mit einem freudigen: „Wir haben's geschafft!“ Was glauben sie, wer wohl dieser Zeitungslehrling, dies allgemeine Faktotum, war? Niemand anders als der jetzige Vorsteher des Monitor-Büros in Paris, Volney Hurd.

Nun gab es Nachrichten von allen Seiten. Der große Kriegsschauplatz war jenseits des Atlantik. Aber jenseits des Stillen Ozeans gab es ebenfalls wichtige Nachrichten.

Der Schriftleiter des Monitor, Frederick Dixon, hatte die japanische Regierung genau beobachtet. Er erkannte sehr früh die Absicht der Japaner, Asien zu beherrschen und eine Insel nach der andern, sei sie klein oder groß, im südlichen Pazifik zu annektieren. Er sah, wie sich die Japaner auf dem chinesischen Festland festsetzten, als sie die Schantung-Halbinsel eroberten, und er war der Ansicht, daß die Leser des Monitor nicht nur über die Geschehnisse auf dem laufenden gehalten, sondern beständig daran erinnert werden sollten. Herr Dixon beauftragte mich daher, auf der Titelseite eine einspaltige Karte einzusetzen, die die japanische Zangenbewegung auf der Schantung-Halbinsel zeigte, und er wies mich an, diese Karte so oft wie möglich auf der Titelseite zu bringen, d.h. immer, wenn es angebracht erschien....

Dies schien nur eine leise Stimme in der Wüste zu sein. Die Absicht war, ein Prinzip zu betonen — nämlich, daß rohe Gewalt nicht die Gerechtigkeit überwältigen dürfe, und daß Streitfragen nicht durch Macht statt Recht entschieden werden sollten. Wir können natürlich nicht beurteilen, in welchem Maße diese kleine Karte zu dem schließlichen Ausgang beitrug. Tatsache ist jedoch, daß Japan nach Ende des Krieges ein Abkommen unterzeichnete, worin das vollständige Aufgeben aller politischen und militärischen Interessen auf dieser Halbinsel niedergelegt wurde....

Bei der Behandlung des Nachrichtenmaterials versuchte der Monitor stets, objektiv zu sein. Es wäre jedoch müßig, den Eindruck zu erwecken, daß es nicht gelegentlich zu Mißverständnissen in der Auslegung von Nachrichten gekommen wäre. Dies geschah mitunter und an Stellen, wo es am wenigstens erwartet wurde. Ich erinnere mich zum Beispiel, daß wir einst einen Aufsatz über die Männer des Afridi-Stammes brachten, die einen Militärposten in der Nähe des Khawakpasses überfallen hatten. In dem Aufsatz wurden einige der Teilnehmer als Banditen bezeichnet, was dem Stamm nicht gefiel — den man bis zu jener Zeit als des Lesens unkundig betrachtet hatte.

Nach nur ein oder zwei Tagen erschien ein Mitglied des Stammes in meinem Büro in Boston und erhob Einspruch im Namen seines Stammes. Er war ein Student an einer nahegelegenen Universität. Er teilte uns mit, daß die Führer der Afridi keinen Gefallen an dem Aufsatz finden würden, wenn der Monitor ihnen an der Grenze von Afghanistan geliefert würde. Er hoffte, daß wir das nächste Mal die Afridi in einem bessern Licht sehen würden. Ich brauche nicht zu betonen, daß uns dieser Zwischenfall eine Lehre erteilte.

Die Schriftleiter, die in all den vergangenen Jahren führende Rollen in unserer Redaktion gespielt haben, waren genau so verschieden in ihrer Auslegung von Nachrichten und ihren Leitartikeln wie in ihrer äußeren Erscheinung.

Es ist vielleicht von Interesse für Sie, wenn ich Ihnen eine kurze Beschreibung der beiden ersten Schriftleiter gebe, mit denen ich während ihrer Dienstzeit täglich in Berührung kam.

Wie war zum Beispiel Alexander Dodds? Man erinnert sich an ihn als einen Mann mit lachenden Augen, freundlicher Gemütsart, und einer außerordentlich großen praktischen Kenntnis aller Zeitungstechnik. Er war leichtfüßig, niemals in Eile, schnell von Entschluß, und er besaß die Fähigkeit, kleine wertvolle Belehrungen zu erteilen, als wenn sie von keinerlei besonderer Bedeutung wären. Er gab viele seiner Spezialaufgaben an Richard Remnitz ab, der Tagesschriftleiter war, und der von acht bis fünf Uhr ein wachsames Auge für die Nachrichtenspalten der Zeitung hatte. Mitunter bestand sein Mittagsmahl nur aus einer Tafel Schokolade, weil er keine Zeit hatte. Remnitz schrieb selbst sehr wenig, aber er sah die Zeitung sorgfältig durch, wenn sie von der Presse kam. Einmal sagte er, daß er die ganze Zeitung von Anfang bis Ende lese, einschließlich der Anzeigen.

Dodds ging gern zum Setzersaal. Wie viele Schriftleiter jener Zeit, liebte er den Geruch der Druckerschwärze. Er sah gern zu, wenn der letzte Satz in die Form ging; dann stieß er einen Seufzer der Erleichterung aus und begab sich zurück an seinen Schreibtisch, um die nächsten Schritte für die Zeitung zu planen.

Dann wurde Frederick Dixon Schriftleiter. Er kam aus London und genoß den Ruf, eine allumfassende Kenntnis von Geschichte und internationalen Angelegenheiten zu haben. Er verfolgte jede Entwicklung auf dem Balkan aufs genaueste, der damals allgemein als die „Zunderbüchse“ oder das „Pulverfaß“ Europas bezeichnet wurde. Er sprach von dem Sultan der Türkei, als ob er sein nächster Nachbar wäre. Er hatte jederzeit Zutritt bei Viscount Grey of Fallodon, dem britischen Außenminister, bei Präsident Wilson und bei dem persönlichen Vertreter des Präsidenten, Oberst House, sowie bei einer Reihe von Führern anderer Nationen.

Beim Monitor war man damals bemüht, die Arbeit auf 45 Stunden die Woche zu beschränken. Dies war nicht einfach. Für Dixon selbst gab es keine solche Beschränkung. Er diktierte Aufsätze, Leitartikel und Briefe, oder er schrieb mit der Hand, solange er wollte. Mitunter unterbrach er seine Arbeit auf kurze Zeit und kam aus seinem Büro in die Redaktion, knabberte dabei einen Keks und fragte jemanden etwas oder machte eine Bemerkung. Bei einer solchen Gelegenheit bemerkte er auf meinem Schreibtisch ein Exemplar der „Geschichte Europas seit 1815“ von Hazen. Mit einem überraschten Blick bat er mich, ob er es entleihen könne, denn seine Meinung über die Ansichten amerikanischer Geschichtsschreiber über Europa war nicht allzu hoch. Nach zwei Tagen gab er das Buch zurück und sagte: „Da haben Sie Ihr altes Buch wieder.“ Und dann zog er ein weiteres Exemplar hinter dem Rücken hervor und sagte: „Ich habe mir selbst eins gekauft.“

Da er nie genug Zeit hatte, ging er nicht etwa zum Schneider, wenn er einen neuen Anzug brauchte. Der Schneider kam zu ihm. Seine Kleidung war nicht weiter ungewöhnlich, außer, wenn er eine leuchtend rote Schärpe trug. Diese war genau so eines seiner besonderen Merkmale wie seine ausgeprägten Gesichtszüge. Er war fest in seinen Ansichten und Überzeugungen, und er ließ niemanden im Zweifel über seinen Standpunkt.

Oft schrieb er bis tief in die Nacht hinein. Wenn dies der Fall war und er ein wenig ausspannen wollte, so stieg er auf das Dach des Verlagshauses, das jetzt das Verwaltungsgebäude ist. Nachdem er eine Weile zu den Sternen aufgeblickt hatte, kehrte er erfrischt zu seiner Arbeit in seinem Büro zurück, bereit, aufs neue die Keksdose zu plündern.

Wenn in jener Zeit hervorragende Persönlichkeiten nach Boston kamen, so waren wir gewöhnlich auf der Liste der „Sehenswürdigkeiten“, die sie zu besuchen wünschten. Viele baten um eine zwanglose Unterredung mit dem Schriftleiter oder den verschiedenen Abteilungsleitern in der Redaktion. Diese Wünsche wurden erfüllt, und ein beständiger Strom von Besuchern ergoß sich ins Verlagshaus. Wenn Besucher, heute wie damals, entdecken, daß unsere Zeitung der Heilung der Völker geweiht ist, so verstehen sie auch, warum sie überall so große Achtung genießt.

Dies sind lediglich einige Kleinigkeiten aus der Geschichte des Monitor während seiner ersten zehn Jahre. Sie sind nicht etwa einzig und allein meine Erfahrungen. Sie kommen im Leben jedes Berichterstatters vor, d.h. im Leben von Berichterstattern und Schriftleitern, die wissen, wie wichtig es ist, mit Menschen in Berührung zu kommen. Indem er die bedeutungsvollen Nachrichten der Menschheit in alle Teile der Erde bringt und den Völkern dazu verhilft, sich einander besser zu verstehen, spielt der Monitor eine wichtige Rolle in der Verbreitung besseren gegenseitigen Verständnisses in der ganzen Welt!

Der Monitor und der Mittlere Osten

„Die verkehrte Regierung der östlichen Reiche und Völker rührt von den dort vorherrschenden, falschen Auffassungen von der Gottheit her. Tyrannei, Unduldsamkeit und Blutvergießen, wo sie sich auch finden, erwachsen aus der Annahme, daß der Unendliche nach dem Muster sterblicher Persönlichkeit, Leidenschaft und sterblichen Impulses gebildet ist.“ Diese Worte unserer Führerin Mary Baker Eddy sind auf Seite 94 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ zu finden. Wie oft hat jeder von uns diese Worte gelesen! Wie viele von uns, vielleicht durch tatsächliche Erfahrungen im Osten, haben begonnen, die Tiefe der Bedeutung dieser beiden Sätze zu erfassen!

Lassen Sie uns einen Blick auf einen Teil des Ostens werfen, und zwar auf den Mittleren Osten, die Welt der Araber und Israel, und lassen Sie mich Ihnen ein Bild entwerfen. Auf diesen sonnenverbrannten Ländern, die zum größten Teil aus Wüsten bestehen, und wo „der Schatten eines großen Felsen im trockenen Lande“ (Jes. 32:2) bereits zu einem lebenspendenden Symbol wird, auf diesen Ländern liegt das Brandmal der Armut. Es ist tief eingebrannt auf den schmalen Gassen aus Lehmhütten in Tausenden von Orten und Städten und auf den wüsten Einöden, wo die herumziehenden Hirten hausen. Über die Jahrhunderte hat diese Armut eine verhängnisvolle und gefährliche Verzweiflung erzeugt, und es ist diee Verzweiflung, die in dem Schrei nach einem besseren Leben für die Völker des Mittleren Ostens hervorbricht. Das Ergebnis sind politische Umwälzungen, Verwirrung und Revolten, die in den Schlagzeilen der Welt als die Probleme des Mittleren Ostens aufflackern.

Als Teil seiner weltweiten Mission ist es die Pflicht des Christian Science Monitor, die Ereignisse des Mittleren Ostens zu berichten und auszudeuten. Wenn man sich näher mit dem Mittleren Osten befaßt, so entdeckt man Verwicklungen, die von weitem nicht erkennbar sind. Lassen Sie mich nur eine dieser anführen. Einer der zuverlässigsten Freunde des Westens unter den arabischen Führern ist ein junger König — ein mutiger junger Mann, der mehr als einem Versuch seiner arabischen Gegner, ihn vom Thron zu stürzen, widerstanden hat. Das Reich dieses Königs besteht zum größten Teil aus Wüsten, verdorrt und unfruchtbar. Nur durch Hilfe von außen kann diese Nation am Leben erhalten werden. Diese Hilfe kommt heute zum größten Teil von den Vereinigten Staaten, und zwar sind es jährlich fünfzig Millionen Dollars....

Der Monitor, der sich kritisch mit dieser Lage befaßt hat, mußte entdecken, daß die Regierung dieses Königs die am wenigsten stabile im ganzen Mittleren Osten ist, weil sie nicht auf allgemeiner Zustimmung des Volkes aufgebaut ist. Viele Untertanen des Königs. .. möchten eine Einheit unter den Arabern aufbauen, um die Trennung unter ihnen zu ersetzen, die der Thron repräsentiert, den dieser junge König ererbt hat und den er so tapfer verteidigt.

Es erhebt sich somit die Frage — und der Monitor muß darüber berichten — ob die Vereinigten Staaten durch ihre Unterstützung dieses jungen Königs nicht den Tag hinausschieben, an dem der Aufruhr und die Unsicherheit in der arabischen Welt zu einem Ende kommen, um durch eine politische Formel ersetzt zu werden, die die ungezügelten Energien dieses Gebiets zu mehr konstruktiven Aufgaben leitet.

Dies ist nur eine der vielen Verwicklungen, die der Monitor, in Erfüllung der ihm von seiner Gründerin Mrs. Eddy übertragenen Mission, analysieren und über die er unpersönlich berichten muß — das Gute für die ganze Menschheit stets im Auge behaltend. Diese Art Berichterstattung beabsichtigt, niemandem zu schaden, und ist darauf ausgerichtet, die ganze Menschheit zu segnen. Das Ziel der rechtlich denkenden Menschen im Mittleren Osten ist Frieden und Stabilität. Es ist die Aufgabe des Monitor, die Neigungen und Strömungen zu bewerten, die diese Ziele fördern, und Entwicklungen zu entlarven, die den Fortschritt verzögern.

Bei der Erfüllung dieser Aufgabe hat der Monitor — allgemein gesehen — zwei Funktionen. Die eine ist, den führenden Männern der Regierungen sowie andern einflußreichen Persönlichkeiten ausführliche, tiefschürfende und genaue Information über das Weltgeschehen zu vermitteln. Wir müssen nicht vergessen, daß The Christian Science Monitor nicht nur unsere geliebte und vertraute Familienzeitung, sondern auch ein hochentwickeltes, professionelles Nachrichtenorgan ist, nach dem viele Führer in den Vereinigten Staaten und in andern Ländern als einer wichtigen Informationsquelle greifen. Dies ist eine äußerst verantwortungsvolle Aufgabe, deren sich jeder Berichterstatter des Monitor bewußt ist, besonders auch weil er weiß, wie verhältnismäßig wenige Nachrichtenorgane, die die öffentliche Meinung beeinflussen, ihre eigenen Nachrichten-Sammelstellen in aller Welt unterhalten.

Die zweite wichtige Aufgabe des Monitor ist zu gleicher Zeit intimer und universal — und sie geht Sie und mich und unser Denken an. Diese Aufgabe ist, eine Leserschaft auf dem Laufenden zu halten, die besonders befähigt ist, in konstruktiver Weise für die Welt zu arbeiten. Die Berichterstattung über die Ereignisse im Mittleren Osten scheint zum Beispiel sehr viel mit „Tyrannei, Unduldsamkeit und Blutvergießen“ zu tun zu haben. Der Monitor selbst zieht keine ausgesprochenen metaphysischen Schlußfolgerungen aus dieser Berichterstattung. Aber diejenigen seiner Leser, die Anhänger der Christlichen Wissenschaft sind, empfangen die neuesten, genauesten Nachrichten über die Weltangelegenheiten, auf die sie Mrs. Eddys Lehren anwenden können....

Dies erinnert uns an einen andern Punkt. Im Mittleren Osten wie auch in andern Teilen des Orients herrscht beträchtliche Unduldsamkeit dem Christentum gegenüber, auf das doch unsere Religion und unsere Zeitung gegründet ist. Dies wesentliche Element sollte in den Berichten keines Monitor-Korrespondenten fehlen, so daß sich der Leser freimütig und ehrlich der Größe der vor uns liegenden Aufgabe bewußt wird, die darin besteht, das menschliche Denken umzuformen.

Dies ist in knappsten Zügen wenigstens eine Erklärung der Beziehungen zwischen dem Christian Science Monitor und dem Mittleren Osten, einem zum größten Teil nicht-christlichen Gebiet, das danach strebt, zu einem erträglichen Zusammenleben mit einem Westen zu gelangen, dem es auf das Tiefste mißtraut. Ein Teil der Aufgaben des Monitor ist es, dies Mißtrauen durch ehrliche, wohlwollende Berichterstattung zu verringern.

Bei der Erfüllung dieser Aufgabe fällt das Scheinwerferlicht des Monitor gelegentlich auch auf negative Elemente, die sich in mittelöstlichen Angelegenheiten an die Oberfläche drängen. Aber auf Seite 571 von „Wissenschaft und Gesundheit“ belehrt uns Mrs. Eddy: „Wer sagt der Menschheit von dem Feind im Hinterhalt? Ist der, welcher dich belehrt, einer, der den Feind sieht? Wenn dem so ist, dann höre zu und sei weise. Entrinne dem Bösen, und bezeichne diejenigen als ungetreue Haushalter, welche die Gefahr gesehen und dich trotzdem nicht gewarnt haben.“

Und im nächsten Satz setzt sie hinzu: „Zu allen Zeiten und unter allen Umständen überwinde Böses mit Gutem.“ Dies ist ebenfalls die Aufgabe des Monitor — wie auch die Aufgabe seiner Leser.

Du und deine Tageszeitung

Es gibt viele Arten, über dies Thema „Du und deine Tageszeitung“ zu sprechen; ich möchte mich heute in praktischer Weise über dies Thema äußern. Kann Ihnen. .. hier wohl etwas Nützliches gesagt werden, etwas, das es Ihnen leichter macht, besser über das Weltgeschehen unterrichtet zu sein? Sicherlich haben einige von Ihnen dies Problem bereits gelöst, und gewiß arbeiten viele von Ihnen gewissenhaft daran. Wir alle jedoch, auch wenn wir selbst keine Hilfe mehr brauchen, sind daran interessiert, unsere Tageszeitung für mehr ihrer Leser bedeutsamer zu machen.. . .

Mein Rat ist, zu Beginn ein besonderes Thema aufzunehmen, mit dem Entschluß, sich über dieses Thema zu einem Sachverständigen heranzubilden.. .. Es ist von keinerlei Bedeutung, welches Thema Sie zum Anfang wählen, weil Sie später der Reihe nach andere Themen aufnehmen werden. Es ist auch nicht notwendig, daß Sie vorher eine tiefgehende Kenntnis auf diesem Gebiet hatten oder gar ein brennendes Interesse dafür.. . .

Nehmen Sie Ihren Monitor zur Hand und verfolgen Sie Ihr Thema auf das genaueste.. .. Machen Sie es zu Ihrem unumgänglichen Minimum. Halten Sie in Ihrem Monitor nach neuen Nachrichten über Ihr Thema Ausschau, nach erklärenden Spalten, Leitartikeln, besonderen Aufsätzen auf der ersten Seite des zweiten Teils oder auf den verschiedenen besonderen Seiten, in deren Spalten Sie oft eine ungewöhnliche und phantasievolle Behandlung des von Ihnen gewählten Themas finden werden. Halten Sie nach Buchbesprechungen Ausschau; mit einem Wort, halten Sie wachsam Ausschau nach den vielen Weisen, in denen der Monitor das von Ihnen gewählte Interessengebiet behandelt.

Wenn es sich um ein Interessengebiet handelt, von dem Sie nicht allzuviel wissen, so werden Sie am Anfang manche Hinweise auf Leute und Geschehnisse finden, die Ihnen unbekannt sind; und all die diplomatischen und politischen Manöver mögen zu kompliziert klingen. Aber bleiben Sie beharrlich auf dem Posten, und nach einigen Wochen werden Sie sich zurechtfinden — und einige Wochen sind doch eine geringe Zeitanlage, um ein aktiver Weltbürger zu werden. Und dann beginnt der wirkliche Spaß.

Sie werden beobachten, wie sich die Ereignisse in einer gewissen Folgerichtigkeit vor Ihren Augen entwickeln. Sie werden beginnen, eine gewisse Voraussicht zu erlangen und Ihre eigene Fähigkeit auf die Probe stellen können, die allgemeine politische Orientierung mit den tatsächlichen Ereignissen zu vergleichen. Und Sie werden wohlbegründete eigene Ansichten mit Bezug auf das, was geschehen sollte, entwickeln.. . .

Wie Sie wissen, bringt der Monitor ausgeglichene Nachrichten über Weltangelegenheiten. Seine Schriftleiter und Korrespondenten beschäftigen sich mit beiden Ansichten großer Ereignisse oder Streitfragen. Seine Leitartikel bringen, wie wir Sie oft erinnert haben, ausgleichendes Material sowohl als auch Beurteilungen; diese sind dazu bestimmt, Ihnen denken zu helfen, nicht aber, für Sie zu denken. Ihre langgehegten Ansichten werden manchmal plötzlich erschüttert werden. Was Sie selbst als eine feste Überzeugung schätzten, wird sich oft als Vorurteil erweisen. Oder aber, die andere Seite einer gegebenen Streitfrage, welche Sie für absolut negativ oder bösartig gehalten haben, erweist sich plötzlich als ein vernünftigerer Gesichtspunkt, als Sie vermuteten.

Jetzt beginnen Sie mit den fortschrittlicheren Pflichten eines guten Denkers und Bürgers: nämlich, Ihre Sammlung von Urteilen, Vorstellungen und vorgefaßten Meinungen, sowie die Teil-Tatsachen, auf denen sie begründet waren, zu überprüfen. Waren sie gerechtfertigt oder nicht? Wünschen Sie Ihre Einstellung zu ändern, oder bestärkt dieses Studium Ihre früheren Ansichten? Sie werden finden, daß Sie das, was Sie lesen, mit sich selbst erörtern, es kritisch prüfen; Ihre Einsicht wird sich verschärfen, und Sie werden sie berichtigen, wo es nötig ist. Dies kann für Sie ein schmerzlicher Vorgang sein, wenn Sie dies zulassen. Oder es kann auch eine lohnende Erfahrung sein.

Wie oft haben Sie, wenn das Beweismaterial Sie ehrlich überzeugt hat, daß Sie sich mit Bezug auf eine öffentliche Angelegenheit geirrt hatten, dies zugegeben? Wenn auch nur ganz im geheimen, nur vor sich selbst? Das erfordert wirkliches Wachstum im Charakter. Aber wie wohl werden Sie sich fühlen, wenn Sie einmal entdeckt haben, wieviel besser es ist, intelligent als eigensinnig zu sein! Sie können stolz darauf sein, ein starres Festhalten an einer Meinung überwunden zu haben! Dies ist einer der Meilensteine, die hinter sich zu lassen Ihre Tageszeitung Ihnen behilflich ist. Mary Baker Eddy sagt in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ (S. 2): „Stolz ist Unwissenheit; am anmaßendsten sind die Unweisen und Unerfahrenen.“

Wenn Sie einmal so weit sind, so werden Sie selbst finden, daß Sie wirkliche Anstrengungen machen, die Aufgabe, die ich beschreibe, zu erfüllen — nämlich, durch Ihr eingehendes Studium des Monitor ein Sachverständiger auf einem bestimmten Gebiet zu werden. Sie werden Ihre Urteilsfähigkeit und Ihr Unterscheidungsvermögen in sich wachsen fühlen. Sie werden sich nicht länger entmutigt fühlen, wenn Sie eine Nachricht lesen und die verschiedenen Hinweise darin nicht gleich verstehen. Jetzt haben Sie einen Einblick in die Lage.... Sie werden ungeduldig die nächste Ausgabe des Monitor erwarten. Lassen Sie uns annehmen, daß die Lage, die Sie studieren, eine unerwartete Wendung genommen hat, wie das stets vorkommt. Sie haben darüber vielleicht im Rundfunk gehört oder in ihrer lokalen Zeitung gelesen. Sie werden finden, daß sie kaum abwarten können herauszufinden, was die Spalten und Leitartikel des Monitor darüber sagen, um es mit ihrer eigenen Ansicht zu vergleichen.

Lassen Sie mich hier einen Augenblick abschweifen und Sie daran erinnern, daß wir jetzt einen Vorgang des Lernens erörtern, da doch viele von uns es nicht leicht gefunden haben, unsere allgemeine Selbstausbildung fortzusetzen, wenn wir einmal die Schule verlassen hatten und auf uns selbst gestellt waren. Der beachtenswerte Punkt ist hier, daß Lernen eine natürliche Funktion einer lebendigen Mentalität ist. Wenn man einmal den Widerstand des menschlichen Gemüts gebrochen hat, der versucht, uns gleichgültig und schlecht unterrichtet zu halten, so ist der Vorgang des Lernens über neue Nachrichten und deren Bedeutung nichts weniger als langweilig. Er ist voller Anregung und wie ein Abenteuer. Eine wichtige Weltlage hat all den Reiz einer wirklichen Geschichte. Sie ist dramatisch, spannend und enthält Charakterstudien genau wie die Bühne und der Film, die im besten Fall so anziehend sind, daß wir sie Unterhaltung nennen. Mehr jedoch als das: wir finden, daß das von uns unternommene Studium größere Befriedigung verleiht, weil uns nun nicht etwa ein Lehrer den Auftrag gegeben hat, sondern weil wir selbst unsern Platz an der Seite der Denker unserer Zeit einnehmen wollen.

Ich möchte jetzt nochmals darauf zurückkommen, wohin ein ernstes Spezialstudium Ihres Monitor Sie führen wird. Wenn Sie einem besonderen Thema sechs, acht oder zehn Monate gründlich im Monitor folgen, zusammen mit anderem Lesematerial, soweit Ihre Zeit es Ihnen erlaubt, so werden Sie finden, daß Sie sich einer der wichtigsten Aufgaben in unserer menschlichen Gesellschaft geweiht haben: dem Forschen nach Objektivität, dem Trachten nach genauem, tatsächlichem Unterrichtetsein bei der Beurteilung von Menschen und Tagesproblemen, an Hand von Maßstäben, die unparteiisch und gerecht sind. Sie werden fühlen, wie sich die Sehnen der Vorurteilslosigkeit in Ihnen entwickeln und kräftigen, je mehr sie durch öfteren Gebrauch gestärkt werden.

Wenn Sie nie zuvor etwas Derartiges unternommen haben, wie die Studiermethode, die ich soeben beschrieben habe, und jetzt das Gefühl entwickeln, ein wichtiges Gebiet der Nachrichten zu beherrschen, so werden Sie es unvermeidlich im Lichte der Christlichen Wissenschaft studieren. Sie werden die größten Anstrengungen machen, die Mächte des Guten in jeder gegebenen Lage wirksam zu machen, in dem Maße, wie es tunlich ist. Ich brauche vor dieser Zuhörerschaft nicht zu betonen, daß es sich hier um eine sehr hohe Kunst des Denkens handelt. Es ist allerdings oft nicht möglich, mit aller Sicherheit zu erkennen, wie die absolute Wahrheit auf eine äußerst komplizierte menschliche Lage angewandt werden kann. Es erfordert große Demut zu wissen, wann man einen festen Standpunkt einnehmen kann, und wann man seiner selbst nicht absolut sicher ist — und die menschliche Intelligenz mit Liebe zu durchtränken. Sie werden jedoch bemerken, daß Sie an Stärke und Reife zunehmen, je mehr Sie sich mit dieser Art tiefen sachverständigen Denkens befassen.

Als Christliche Wissenschafter sind wir geübte Denker, und wir nehmen in der apokalyptischen Welt von heute mit ihren zersetzenden Kräften eine einzigartige Stellung ein. Wir sind am besten befähigt, die falschen Ansprüche des Bösen zu durchschauen und das Gute zu erkennen. Wir verstehen den Denkvorgang: Sie und ich sollten die entschlossendsten, beharrlichsten, aufbauendsten und durchdringendsten Denker der heutigen Welt sein. Wir sollten die bedeutungsvollste Forschung betreiben, die genauesten Schlußfolgerungen ziehen und die mächtigsten logischen Zergliederer der öffentlichen Angelegenheiten sein. Wir sollten die inspirierteste Führerschaft darstellen, die der Menschheit hilft, hinter die Ereignisse zu blicken, um die Gedankenmächte zu erkennen, die sie hervorbringen.

Tun wir innerhalb der uns zur Verfügung stehenden Zeit und im Rahmen unserer Begabung alles uns mögliche, um in Gemeinschaftsbegriffen zu denken wie Mrs. Eddy? Könnten wir unser Denken noch weiter ausdehnen?

In dem Studienprogramm, das wir hier heute erörtert haben, haben Sie jetzt den Punkt erreicht, wo Sie bereit sind, sich ein zweites Thema zum Studium in Ihrer Tageszeitung zu wählen, ohne das erste aufzugeben. Nach einer gewissen Zeit kommt das dritte an die Reihe, und nun sind Sie auf dem Wege, wirklich gut unterrichtet zu sein. Sie mögen diesen Weg mit wenig mehr als einer Hoffnung betreten haben, jetzt jedoch ist es wahrscheinlich, daß Sie sich aufs tiefste verpflichtet fühlen. Sie haben plötzlich herausgefunden, daß Sie nicht so sehr empfangen als geben. Ihr Studium der Weltereignisse, begleitet von geistiger Einsicht, ist zu einer Form von Gebet geworden. Ihre Tageszeitung ist Ihnen unentbehrlich geworden.

Das ist also der Wunsch des Monitor an Sie, anläßlich der diesjährigen Jahresversammlung — daß seine Beweggründe und Ideale im Dienste der Menschheit und die Ihrigen in der Praxis sowohl wie im Prinzip die gleichen werden mögen.

Du und deine Zeitschriften

Zu Beginn unserer Versammlung sangen wir das Lied unserer geliebten Führerin, in dem wir Gott, den großen Hirten, baten, uns zu zeigen, wie wir Seine Schafe weiden können.

Das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy erinnert uns daran, daß die göttliche Liebe unser Hirte ist und daß jedes Bedürfnis durch ein Verständnis der Liebe gestillt wird. Daher ist unser erstes Bedürfnis, der göttlichen Liebe bewußt zu werden, ihre Wärme in unserm Herzen zu empfinden und dadurch ein überwältigendes Erbarmen mit der leidenden Menschheit zu erwecken und das Verlangen, die darbende Liebe der Menschheit zu speisen.

Es herrscht eine große Hungersnot in der Welt von heute, nicht nach Brot, denn, materiell gesprochen, gibt es alles in Fülle.... Ein Mangel an geistigen Ideen, ein Mangel an geistiger Erleuchtung ist diese Hungersnot.

Wenn in der Heiligen Schrift eine Hungersnot erwähnt wird, so deutet dies oft auf einen Mangel an geistigen Ideen hin. Die Bibel berichtet zum Beispiel, daß einst eine große Hungersnot in Samaria herrschte. Wir erfahren, daß der König von Syrien Samaria belagerte, „bis daß ein Eselskopf achtzig Silberlinge ... galt“ (2. Kön. 6:25).

Dies war wahrlich Armut: kein Christus, keine Wahrheit, keine Intelligenz. Das Volk lebte von Abfällen und zahlte ungeheure Preise dafür.

Ist dies nicht in gewissem Grade auch für die geistige Hungersnot zutreffend, in welcher sich viele unserer Mitmenschen befinden? Sie speisen ihr Denken mit Abfall, wie falschem Wissen, entwürdigendem Verbrechen, widerlichen Romanen und unmöglichen Idealen.

Ein Eselskopf ist ein wunderbares Symbol für die geistige Armseligkeit der Kenntnisse des sterblichen Gemüts.

Wenn wir mit geistiger Einsicht in die Welt von heute hineinschauen, so können wir nicht umhin, einen großen Hunger und ein dringendes Bedürfnis nach sauberer, gesunder Literatur zu erkennen, ein Bedürfnis nach einfachen Erklärungen und Beweisen der Wahrheit, die die Menschheit mit dem Brot des Lebens speisen und sie zu der Gegenwart und Vollkommenheit des Christus erwecken, zu einer Anerkennung des göttlichen Gesetzes und des praktischen Segens, der in seiner Kundwerdung gefunden wird.

Eines unserer heutigen Bedürfnisse ist die Aufrechterhaltung der Herrschaft des Gesetzes. Wir sollten für die Aufrichtung des göttlichen Gesetzes im menschlichen Bewußtsein wachen, arbeiten und beten. Unsere christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften sind uns dabei behilflich. The Christian Science Journal, der Christian Science Sentinel, Der Herold der Christlichen Wissenschaft und The Christian Science Monitor bringen Ideen im menschlichen Bewußtsein in Umlauf; hierdurch helfen sie dem Gesetzlosen, sich dem göttlichen Gesetz anzupassen und den Segen zu genießen, den die Befolgung des göttlichen Gesetzes uns unfehlbar verleiht.

Der Anspruch des Widerchristen ist, daß es keine Herrschaft des Gesetzes gibt; oder daß es gebrochen werden kann, wenn es vorhanden ist. Diese Voraussetzung ist falsch. Gott ist gut, und Gott ist Alles-in-allem. Die göttliche Liebe befreit, und das göttliche Gesetz regiert. Die Bibel erklärt: „Das Gesetz des Herrn ist vollkommen und erquickt die Seele; das Zeugnis des Herrn ist gewiß und macht die Unverständigen weise“ (Ps. 19:8).

Da unsere Arbeit in der Christlichen Wissenschaft auf den Felsen Christus gegründet ist, so folgt natürlicherweise daraus, daß Heilung die Mission unserer Zeitschriften ist. Was daher die Öffentlichkeit durch unsere Literatur erreichen kann, muß rein, zuverlässig und wahr sein.

Unsere Zeitschriften laufen den Strömen der Sterblichkeit zuwider. Sie widerstehen der Massenhypnose des sterblichen Gemüts, die sich in politischem Vorurteil und falscher Propaganda auswirkt. Sie erklären die Wahrheit, und sie erklären sie klar und deutlich. Dies ist der Zweck all unserer Literatur; sie erhebt die Menschheit.

Gelegentlich hört man sagen: „Ich habe keine Zeit, die Zeitschriften zu lesen. Ich suche mir nur hier und da einen Aufsatz heraus.“ Könnte dies nicht bedeuten, daß ein Sinn von Begrenzung ausgerottet werden muß? Je weniger wir uns auf Zeit verlassen, desto näher sind wir der Ewigkeit. Ein Augenblick göttlichen Bewußtseins ist der Ewigkeit näher als tausend Jahre. Ewigkeit ist keine Verlängerung der Zeit; es ist die Ausmerzung von Zeit. Wenn wir die Erkenntnis der Ewigkeit erwerben, finden wir Zeit für alles.

Die erste und größte Gabe unserer Führerin an die Menschheit war das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft. Von der unbegrenzten Grundlage von „Wissenschaft und Gesundheit“ aus entwickelte Mrs. Eddy Die Mutterkirche und ihre Organisation — das Handbuch Der Mutterkirche, das Veröffentlichungsamt, den Christlich-Wissenschaftlichen Vortragsrat, den Christlich-Wissenschaftlichen Unterrichtsrat, die christlich-wissenschaftlichen Veröffentlichungen, einschließlich des Vierteljahrshefts der Christlichen Wissenschaft und des Christian Science Monitor.

Sie gab jeder Veröffentlichung eine besondere Mission und einen besonderen Namen: „Die erste war The Christian Science Journal, dazu bestimmt, die göttliche Wissenschaft der Wahrheit zu verzeichnen; die zweite benannte ich Sentinel, dazu bestimmt, Wache über Wahrheit, Leben und Liebe zu halten; die dritte, Der Herold der Christlichen Wissenschaft, um die universale Tätigkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden; die nächste benannte ich Monitor, da er die ungeteilte Wissenschaft verbreiten sollte, die unerschöpflich wirkt. Das Ziel des Monitor ist, niemandem zu schaden, sondern die ganze Menschheit zu segnen“ (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 353).

Verzeichnen, wachen, verkünden, verbreiten — dies sind aufrüttelnde Worte. Gott entfaltete unserer Führerin die Idee jeder einzelnen Zeitschrift in einer wissenschaftlichen Reihenfolge, und jede Idee ist für unsern Fortschritt lebenswichtig.

Wir erkennen hier die Wegzeichen der Wahrheit. Als wir zum Beispiel zuerst das Studium der Christlichen Wissenschaft aufnahmen, verzeichneten wir damals nicht das Wort der Wahrheit auf der Tafel unseres Herzens? Und wachten wir dann nicht darüber, daß dieser neu gefundene Schatz geistiger Überzeugung nicht durch mentale Malpraxis von uns genommen würde? Und schließlich, wenn wir uns die Wahrheit zu eigen gemacht haben, verkünden und verbreiten wir nicht mit zunehmender Kraft diese ungeteilte und unerschöpfliche Wahrheit?

Diese Kirche, unsere Mutterkirche, sorgt für Mittel und Wege, um die weltweite Hungersnot durch ein Verständnis der Christlichen Wissenschaft zu beenden. Wir können von unsern Zeitschriften sagen: „Die Wüste und Einöde wird lustig sein, und das dürre Land wird fröhlich stehen und wird blühen wie die Lilien“ (Jes. 35:1).

Uns steht das Schatzhaus des göttlichen Gemüts zur Verfügung, um die Hungrigen zu speisen und den Durstigen das lebendige Wasser des Lebens zu geben. Welch eine Macht ist innerhalb unserer Reichweite, welch ein Vorrecht ist es, diese Macht weise und gut zu gebrauchen! Mitunter hört man den Einwand: „Ach, das allgemeine Denken ist nicht bereit für geistige Ideen und will nicht auf die Wahrheit hören. Das sterbliche Gemüt scheint so anziehend zu sein.“

Hören Sie nicht auf diese Einflüsterung. Die Jagd nach materieller Befriedigung, die Sucht nach Narkosen, die Ruhelosigkeit der wimmelnden Millionen — sie alle sind nichts weiter als der Versuch, die Lösung der Probleme des materiellen Daseins durch materielle Mittel zu finden. Sie sind der Versuch der Menschheit, sich selbst am eigenen Gürtel hochzuheben. Das wirkliche Heilmittel ist außerhalb unser selbst. Wir müssen die Erlösung der Welt in einem höheren Urquell als im sterblichen Gemüt suchen.

Unsere Führerin sah höher und weiter als jene, die voll Verzweiflung auf eine böse Welt schauen.

Wenn wir im Denken eine Welt der Sünde, Krankheit und des Todes annehmen, so könnten wir an die Herrschaft von Furcht und Haß glauben; wenn wir jedoch die Menschheit danach ringen sehen, ihre Erlösung auszuarbeiten, ohne zu wissen wie, so werden wir das tiefe Erbarmen des Christus fühlen und bereit sein, das Brot der Wahrheit und den Wein der himmlischen Inspiration aus dem Schatzhaus des Gemüts auszuteilen.

Unsere Führerin muß eine solche Vision gehabt haben, als sie in „Wissenschaft und Gesundheit“ schrieb (S. 570): „Millionen vorurteilsfreier Gemüter — schlichte Sucher nach der Wahrheit, müde Wanderer in der Wüste verschmachtend — harren und warten der Ruhe und der Erquickung. Gib ihnen einen Becher kalten Wassers in Christi Namen, und fürchte niemals die Folgen.“

Haben wir nicht selbst diesen Becher kalten Wassers empfangen? Dürfen wir daher einer durstigen Welt unsere Literatur vorenthalten?

Jeder Schritt voran, den unsere Führerin unternahm, war eine große Errungenschaft. Bei jedem Fortschritt war Errungenschaft das Merkmal und die Krone ihrer Arbeit. Ihre letzte und wunderbarste Errungenschaft war: The Christian Science Monitor. Der Monitor bringt klare, vorurteilsfreie Nachrichten über die Weltlage und führt die Mission aus, die unsere Führerin ihm übertrug, nämlich „niemandem zu schaden, sondern die ganze Menschheit zu segnen“ und die „ungeteilte Wissenschaft“ zu verbreiten, die „unerschöpflich wirkt“.

Überlegen Sie sich für einen Augenblick die Errungenschaften der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften, gedenken Sie der Kranken, die geheilt, der Sünder, die bekehrt, der Trauernden, die getröstet wurden. Denken Sie an die vielen Leben, die durch das geistige Licht umgestaltet und geläutert wurden — dies geistige Licht, welches heute durch unsere Zeitschriften die Welt überflutet, und dies auch weiterhin mit stets zunehmendem Glanze tun wird.

Die Sprache unserer Lektionspredigt ist die der Stärke und Ermutigung, mitunter die der gütigen Ermahnung, aber stets die der Liebe. Unser Journal und Sentinel sowie unsere Herolde bieten uns die Gelegenheit, uns selbst zu speisen und andern die schönen und inspirierenden Gedanken mitzuteilen, die in den Aufsätzen und Zeugnissen ausgedrückt sind.

Unsere Herolde verkünden in nicht mißzuverstehender Weise durch das Mittel vieler Fremdsprachen die universale Natur der Wahrheit. Welch ein Reichtum ist unser und welch eine Verantwortung, ihn weise und gut zu gebrauchen!

Unsere Führerin teilte uns allen eine wichtige Rolle bei unsern Zeitschriften zu. Sie hat uns sozusagen mit den Zeitschriften identifiziert. Sie sind buchstäblich sowohl wie bildlich gesprochen unsere Zeitschriften. Mit Bezug auf die Pflicht ihrer Anhänger dem Christian Science Journal gegenüber sagt sie in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 271): „Sie sollten unsere Zeitschrift halten, für sie arbeiten, für sie schreiben und sie lesen.“

Wie können wir das Geheiß unserer Führerin mit Bezug auf unsere Zeitschriften befolgen? Wir können sie halten, für sie arbeiten, sie lesen, ja, sogar für sie schreiben, indem wir gelegentlich einen Aufsatz, ein Gedicht oder ein Zeugnis einsenden. Unser Anteil an den Zeitschriften ist höchst wichtig. Sie sind unser eigen. Unsere von ganzem Herzen gegebene Unterstützung derselben ist nicht nur notwendig, sondern lebenswichtig für den Fortschritt unserer Bewegung.

Und letzten Endes ist es unsere Verpflichtung, sie zu verteilen. Bedenken Sie, es herrscht eine geistige Hungersnot im Lande und wir können jedes Bedürfnis befriedigen, wenn wir unsere Literatur benutzen, wie unsere Führerin uns gebot.

Wenn irgendwo in der Welt unsere Brüder und Schwestern verhungern würden, wenn es in einem Lande eine materielle Hungersnot gäbe, würden wir dann nicht in Wohlfahrtsausschüssen zusammenkommen und nach Verschiffungsmöglichkeiten suchen, um unsern Überfluß zu verteilen? Haben die Vereinigten Staaten nicht so während des Zweiten Weltkriegs gehandelt? Mancher unterernährte und ausgebombte Notleidende wurde durch Ihre Großzügigkeit getröstet. Heute herrscht eine größere — eine geistige — Hungersnot im Lande, als während des Zweiten Weltkrieges, und die Mittel, ihr zu begegnen, sind in dem verstärkten Gebrauch unserer Zeitschriften, in unserm Studium der wöchentlichen Lektionspredigt und in unserm eifrigen Forschen nach der Wahrheit in der Bibel und in „Wissenschaft und Gesundheit“ zu finden. Jeden Monat, jede Woche und jeden Tag wird die Nahrung geistiger Wahrheit von unserer Mutterkirche ausgesandt, um die Welt zu speisen.

Die geistigen Wahrheiten, die in der Bibel, in den Schriften unserer Führerin und in den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften enthalten sind, werden alle Probleme lösen, seien sie nun häuslicher, nationaler, internationaler oder universaler Natur. Der Monitor ist unser Führer zu den Weltangelegenheiten. Ich bin gewiß, daß Ihnen klar ist, daß man sich nicht wirklich mit der Weltlage auseinandersetzt, wenn man dies nicht von einem metaphysischen Standpunkt aus tut. Unglücksfälle, Krisen, Seuchen und sozialer Aufruhr werden weiter auftreten, bis sie durch die Wahrheit überwunden werden.

Ein großes Ringen um die menschliche Freiheit geht vor sich. Der Kampfplatz ist nicht mehr das Schlachtfeld. Er ist das Feld des Bewußtseins. Er ist überall. Der Kampf findet statt zwischen irrigen Annahmen und rechten Ideen, zwischen Unordnung und Gesetz, zwischen Materie und Geist, zwischen Chaos und Christus. Da dieser Widerstreit weltweit ist, muß der ihm entgegenwirkende Einfluß unserer Bücher und Zeitschriften ebenfalls weltweit sein. Ihr Umlauf muß vergrößert, erheblich vergrößert werden. Die Wahrheiten, die sie enthalten, sind mächtige Geschosse, die den Irrtum zerstören und Friede, Reinheit und Liebe, das Reich Gottes auf Erden, aufrichten.

Lassen Sie mich mit diesem wundervollen Segen aus dem 72. Psalm, Vers 18 und 19 schließen: „Gelobet sei Gott der Herr, der Gott Israels, der allein Wunder tut; und gelobet sei sein herrlicher Name ewiglich; und alle Lande müssen seiner Ehre voll werden! Amen, Amen.“

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