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Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft

Aus der Februar 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft, wie sie von ihrer Entdeckerin und Gründerin Mary Baker Eddy im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gelehrt wird, ist die Wissenschaft des Seins. Ihre Ausübung ist die wissenschaftliche Anwendung der Wahrheit des Seins auf die irrigen Vorstellungen vom Sein. Dies hat die Zerstörung dieser Irrtümer, Krankheit, Mangel. Sünde und Unglück genannt, zur Folge.

Unsere Führerin erklärt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 111): „Das Prinzip der göttlichen Metaphysik ist Gott; die Betätigung der göttlichen Metaphysik ist die Nutzbarmachung der Macht der Wahrheit über den Irrtum; ihre Regeln demonstrieren ihre Wissenschaft.“ Um erfolgreich zu sein, muß die Betätigung der Christlichen Wissenschaft den im Lehrbuch gegebenen Regeln entsprechen und muß auf einem ihren Lehren entsprechenden Leben begründet sein; denn die feste Überzeugung, daß die Macht Gottes heilt und erlöst, kann nur aus persönlichen Erfahrungen mit dieser Macht hervorgehen.

Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft erfordert die moralischen und geistigen Eigenschaften, für die Christus Jesus das Vorbild war. Mrs. Eddy bezog sich auf diesen Punkt, als sie die Bergpredigt als das Wesen der Christlichen Wissenschaft bezeichnete. Daher ist das erste Erfordernis für die erfolgreiche Betätigung die gewissenhafte Befolgung dieser Predigt als Richtschnur für unser tägliches Leben. Solches Leben veredelt das individuelle Bewußtsein und erhebt es zu jener geistigen Höhe, wo die ungesehenen Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft so verstanden werden können, wie Christus Jesus sie verstand und bewies.

In Selbstlosigkeit und Selbstvergessenheit. Erbarmen und geistiger Liebe, wird der Geist der christlich-wissenschaftlichen Betätigung offenbar. Die Bekundung universaler geistiger Liebe im täglichen Leben bereichert den Geber und macht die Gabe zu einem Segen für den Empfänger.

Solche Liebe bildet den wahren Antrieb zur Betätigung der Christlichen Wissenschaft; es ist natürlich für uns, diese Liebe zu ersehnen und sie auszudrücken. Daher wird die Betätigung der Christlichen Wissenschaft von Gott inspiriert, von Gott geleitet, von Gott bevollmächtigt und von Gott belohnt.

Mrs. Eddy erklärt die Christliche Wissenschaft auf Seite 1 ihres Werkes „Anfangsgründe der Göttlichen Wissenschaft“ als „Das Gesetz Gottes, das Gesetz des Guten, das das göttliche Prinzip und die göttliche Regel der allumfassenden Harmonie auslegt und beweist.“ Die Christliche Wissenschaft erklärt dies Gesetz und die Wissenschaft seiner Anwendung. Die Grundlage dieser Anwendung ist daher die christlich-wissenschaftliche Erklärung der Natur Gottes und des Menschen und der Unwirklichkeit dessen, was im Widerstreit dazu steht: des Bösen und der Materie.

Die Bibel weist auf die Natur und Allmacht Gottes hin, denn Hiob erklärte (23:13): „Er ist einig; wer will ihm wehren? Und er macht’s, wie er will.“ Um allmächtig und „einig“ zu sein, muß Gott notwendigerweise das eine Gemüt selbst sein, göttlich, universal, unendlich.

Gott gibt; denn es ist dem Gemüt unmöglich, zurückzuhalten; es ist der Intelligenz unmöglich, untätig zu sein, und dem Leben unmöglich, unausgedrückt zu bleiben. Die Bezeichnung „göttliche Liebe“ drückt die klarste Idee von Gott aus, die reine, tätige Intelligenz des unendlichen Guten. Um die göttliche Liebe verstehen zu können, muß man zuerst die Ideen verstehen, die sie ausdrücken, und die von allerhabener Bedeutung in unserm Leben sind.

Eine wahre Idee ist zeitlos und wandelt sich nicht, ja sie ist unveränderlich. Weil sie wahr ist, hat sie vollständige Herrschergewalt. Wenn daher die Einflüsterung ihres Gegenteils irrigerweise als wirklich angenommen wurde, so kann die sich daraus ergebende Disharmonie schnell in Harmonie verwandelt werden, wenn die darauf bezügliche rechte Idee im menschlichen Bewußtsein die Oberhand gewinnt.

Das Verständnis von Gott führt zum Verständnis vom Menschen; denn der Mensch ist die Widerspiegelung Gottes, des einen unendlichen wahren Bewußtseins. Da das Bewußtsein geistig ist, ist der Mensch ein individuelles geistiges Wesen. Da eine Widerspiegelung das genaue Ebenbild seines Urbildes darstellt, ist der Mensch das geistige Gleichnis Gottes. Der Mensch ist so wirklich wie Gott, so vollkommen wie Gott, so zeitlos, so tätig, so liebevoll, so wahrhaftig, so gesund, so erfolgreich und so glücklich wie Gott, denn der Mensch ist Gottes Widerspiegelung.

Das Gesetz Gottes ist das Gesetz der Wahrheit, des uranfänglichen, sich unaufhörlich erneuernden Guten, das stets gegenwärtig und stets verfügbar ist. Es beherrscht, führt und leitet den Menschen auf den Pfaden Gottes, denn Widerspiegelung schließt Leitung und gleichzeitig vollkommene Freiheit in sich. Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft liefert den Beweis für diese Erklärung.

Da Gott, die Wahrheit, unsichtbare Substanz oder Geist ist, ist sein angebliches Gegenteil das, was als sichtbare Substanz erscheint: die Materie. Da die Materie Gott entgegengesetzt ist, sind ihre Eigenschaften der Gegensatz von Gottes Eigenschaften. Das Gegenteil des Wirklichen ist jedoch das Unwirkliche; die Materie ist daher lediglich eine Illusion, ein Irrtum; sie besitzt nur die gefälschte Substanz und Gegenwart einer falschen mentalen Vorstellung, die weder als Ursache wirken noch als Wirkung reagieren kann, außer in dem Sinnentraum, von dem sie ein Teil ist. Jenem Traum-Bewußtsein jedoch erscheint die Materie mit sowohl gottähnlicher wie auch gottunähnlicher Macht ausgestattet.

Dieses sogenannte Bewußtsein mit all seinen Illusionen wird in der Christlichen Wissenschaft als sterbliches Gemüt bezeichnet. Es ist die Gesamtsumme allen Irrtums, alles dessen, was Gott, Seiner Schöpfung und Seinem Gesetz zu widerstehen scheint. Der Glaube an die Materie ist somit der Glaube an das Böse.

Die Materie ist daher offenbar gewordenes sterbliches Gemüt; dasselbe gilt für Krankheit und alles Böse. Das sterbliche Gemüt, das sich weder des Guten noch seiner eigenen Falschheit bewußt ist, behauptet, das Gemüt des Menschen zu sein, und das Ergebnis eines Zugebens dieses Anspruchs ist Sünde. Das geistige Verständnis und die Anerkennung des Menschen als des reinen und vollkommenen Ausdrucks des göttlichen Gemüts bewirkt das Verschwinden dieser falschen Annahmen. Es ist das Ziel der Betätigung der Christlichen Wissenschaft, diesen Wechsel herbeizuführen.

Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft beginnt mit dem ersten Tage des Studiums derselben. Eine einzige christlich-wissenschaftliche Idee wird, wenn sie verstanden und gehegt wird, in unserm Denken wirken und somit anfangen, unsere Erfahrung zu vervollkommnen. Sie öffnet auch die Tür des Verständnisses ein wenig weiter, so daß die nächste Idee der Wahrheit leichter eindringen kann. Der Wissenschafter lernt bald, die Worte des Apostels Paulus auf seine eigene Erfahrung anzuwenden (Gal. 5:16, 18): „Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen.. .. Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz“ — dem sogenannten Gesetz des sterblichen Gemüts, das uns in den Banden seiner Täuschungen halten möchte.

Obgleich das unmittelbare Ziel der Christlichen Wissenschaft ist, den einzelnen Anhänger zu segnen, so ist doch der weitere Zweck ihrer Betätigung, die Welt von Unwissenheit, Armut und Haß zu heilen, die Last von Krankheit und Furcht hinwegzunehmen, und auf diese Weise den sündigen Sinn, der sagt (Röm. 3:8): „Lasset uns Übles tun, auf daß Gutes daraus komme“, durch das Licht der Wahrheit und Liebe zerstören zu lassen.

Wenn die Christliche Wissenschaft mit echter ausströmender Liebe und mit der bewußten Vergegenwärtigung ihres größeren Ziels betätigt wird, so beschleunigt sie das Aufdämmern jenes Tages, an dem „die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Hob. 2:14).

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