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Die Macht der Liebe

Aus der Februar 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Liebe ist größte und mächtigste Kraft in der Welt. Gott ist die Liebe, wie die Bibel erklärt, und Gottes Bild und Gleichnis, der Mensch, spiegelt die göttliche Kraft wider, weil er die Liebe widerspiegelt. Geistige Liebe darf nicht mit ihrem weltlichen, verzerrten Abbild verwechselt werden, das veränderlich ist und jeder wahren Macht bar.

Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, wie wir die Macht der göttlichen Liebe in unser Leben bringen und sie im Umgang mit unseren Mitmenschen anwenden können. Christus Jesus zeigt uns den Weg. Er demonstrierte, daß wir uns in unserm Leben von der Liebe leiten lassen müssen, um Macht widerspiegeln zu können. Mary Baker Eddy sagt in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 250): „Die Liebe kann keine bloße Abstraktion oder Gutmütigkeit ohne Wirksamkeit und Kraft sein.“

Die geeignetste Stätte, wo wir beginnen können, Liebe zu betätigen, ist in unserem Heim und in unseren täglichen Beziehungen zu unseren Mitarbeitern. Geduld, Nachsicht und guter Wille werden in jeder Lage die Ruhe hervorbringen, welche Erregung, Unfreundlichkeit und Abweisung zerstören möchten. Allgemeine Höflichkeit ist eine Art, Liebe zu demonstrieren. Die Liebe gibt uns die Kraft, furchtlos zu sprechen, wenn es nötig ist, um die verborgenen Wege des Bösen aufzudecken, dagegen zu schweigen, wenn man versucht ist, unnötig die Fehler anderer bloßzustellen.

Wenn wir fälschlich verleumdet werden, so gibt uns die göttliche Liebe die Kraft zu beweisen, daß unsere Verleumder im Unrecht sind, durch unser eigenes aufrichtiges Leben und wahres Denken, das Vergebung in sich schließt. Niemand kann wissen, was tief im Herzen eines anderen ruht, was an Enttäuschungen, vereitelten Hoffnungen oder Temperamentsveranlagungen ihn veranlaßt haben, in einer bestimmten Weise zu handeln. Wir aber können wissen, daß der Mensch tatsächlich jetzt schon geistig ist.

Verstehende Liebe trennt das angebliche Böse von der Person, und so kann das Böse durch die Wahrheit unpersönlich gehandhabt und zerstört werden. Mit Liebe im Herzen kann man Berge von Vorurteil und Haß beseitigen, die beanspruchen, vorhanden zu sein. Dies wurde durch eine Begebenheit erläutert, die Irving C. Tomlinson in seinem Buch „Twelve Years with Mary Baker Eddy“ (Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy) berichtet. Auf Seite 62-65 erzählt er von der Zeit um 1907, als Reporter versuchten, Mrs. Eddy in Verbindung mit dem „Next Friends Suit“ (Prozeß der nächsten Freunde) zu interviewen. Einer der Reporter sagte später unter anderem: „Wir waren gekommen, um zu versuchen, Mrs. Eddy zu verunglimpfen.. .. Wir wollten, wenn möglich, Mrs. Eddy dem Spott und Hohn preisgeben, sie bloßstellen und denunzieren.“

Einer unter ihnen, der Hauptreporter, litt an einer bösartigen Halserkrankung. Während diese Berichterstatter eines Abends in einem Hotelzimmer versammelt waren, telefonierte Herr Tomlinson, um der Gruppe mitzuteilen, daß Mrs. Eddy sie nicht empfangen könne. Mrs. Eddy hatte Herrn Tomlinson beauftragt, mit dem Hauptreporter zu sprechen, doch dieser wurde als zu krank angesehen, um telefonieren zu können, auch hatte er seine Stimme verloren.

Er wurde aber gebeten, dennoch zum Telefon zu kommen, um zu hören, was gesagt werden sollte, auch wenn er selbst nicht sprechen könne. Ärgerlich ging er ans Telefon. Herr Tomlinson schrieb: „Er hörte einige Augenblicke zu. Natürlich konnten die anderen, die im Zimmer waren, nicht hören, was gesagt wurde. Als der Mann jedoch das Telefon verließ, konnte er nicht nur vollkommen sprechen, sondern er war ganz geheilt.“

Einige Jahre später erzählte ein Neffe dieses Reporters Herrn Tomlinson, daß sein Onkel sich in seinen letzten Tagen der Christlichen Wissenschaft zugewandt und die Dankbarkeit, die er Mrs. Eddy schuldete, voll anerkannt habe.

In der Liebe gibt es keine Schwäche; doch um stark zu sein, muß die Liebe sowohl sanft und barmherzig wie auch standhaft und ausdauernd sein. Jesus hatte Erbarmen mit der Witwe, deren Sohn gestorben war. In diesem, wie in vielen anderen Fällen, von denen in der Bibel berichtet wird, vergegenwärtigte Jesus sich die Macht und Gegenwart der göttlichen Liebe, die das Böse überwindet.

Das Erbarmen des Meisters, das sich der Grausamkeit, Unmenschlichkeit oder Härte entgegenstellte, war so tief, daß es sein Verständnis von der Unwirklichkeit des Bösen noch mehr bestärkte und anfeuerte. Auf diese Weise konnte er die Betrübten aufrichten, die Kranken heilen und sogar den letzten Feind, Tod genannt, überwinden. Die Liebe war der Befreier.

Jesus demonstrierte die Tatsache, daß das ewige Gesetz der Liebe nicht an eine bestimmte Zeit oder einen bestimmten Ort gebunden ist. Jahrhunderte zuvor war Daniel inmitten der Löwen in Sicherheit, weil er Liebe in seinen Gedanken hegte. Und Liebe veranlaßte Josefs eifersüchtige Brüder, die ihn in die Sklaverei verkauft hatten, viele Jahre später zu erkennen, wie unrecht es war, ihn zu hassen.

Durch das Studium dieser und vieler anderer ähnlicher Berichte in der Bibel werden wir ermutigt, auch heutzutage das Gesetz der Liebe in jeder Lebenslage anzuwenden, mag sie noch so verwickelt oder noch so einfach scheinen.

Eines Tages ging eine Frau die Straße entlang, als ein kleiner Junge sein Spielgewehr auf sie richtete und sagte: „Ich hasse dich!“ Die Frau lächelte und sagte: „So? Du hassest mich? Ich hasse dich nicht, ich habe dich gern.“ Die Haltung des Kindes veränderte sich sofort, es vergaß sein Gewehr und ging vergnügt plaudernd mit seiner neuen Freundin weiter, bis sich ihre Wege trennten.

Wenn die Menschen zu dem Verständnis kommen, daß die Liebe die einzig wahre Macht ist, werden alle materiellen Waffen niedergelegt werden. Dann wird die Prophezeiung des Jesaja in Erfüllung gehen (2:4): „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben, und werden hinfort nicht mehr kriegen lernen.“

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