Eins der Dinge, wofür ich besonders dankbar bin, ist die inspirierte Bedeutung von Kirche, die uns in der Christlichen Wissenschaft gelehrt wird. In den letzten Jahren habe ich verstehen gelernt, was Mrs. Eddy in dem zweiten Abschnitt ihrer Auslegung von „Kirche“ sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 583): „Die Kirche ist diejenige Einrichtung, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt, und die das Menschengeschlecht hebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt.“
Da mein schlafendes Verständnis erweckt worden war, erkannte ich allmählich, daß die Kirche, die Mrs. Eddy in ihrer geistigen Bedeutung auslegt als den „Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht“ (ebd.), ebenso wie das Reich Gottes inwendig in uns ist, völlig unabhängig von einem materiellen Begriff von Anzahl, Umgebung oder Persönlichkeit. Gott kann Seine Absicht sowohl in einer kleinen Gruppe Christlicher Wissenschafter als auch in einer großen Kirche ausführen. Diese Erkenntnis ist mir eine große Freude und eine Quelle des Segens.
Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft sind allerlei Probleme gelöst worden: ich habe Prüfungen leicht bestanden, geringfügige Übel überwunden, harmonische Beziehungen mit meinen Mitarbeitern hergestellt und gute Versorgung erlebt.
Eines Tages beim Schwimmen sprang ich ins Wasser und stieß mit dem Kopf sehr hart gegen eine Eisenstange. Ich wußte sofort, daß der Mensch nicht mit Materie zusammenstoßen kann, denn er ist geistig und lebt in Gott. Als ich aus dem Wasser stieg, entdeckte ich, daß mein Kopf blutete; aber ich ließ mich nicht durch die Aufregung der Umherstehenden beeinflussen. Ich ging ruhig nach Hause, wusch die Stelle mit kaltem Wasser und vergaß den ganzen Vorfall. Ich erlitt überhaupt keine Nachfolgen.
Als ich mich entschloß, in einer gewissen großen Stadt in Frankreich zu leben, wo ich weder Verwandte, Freunde noch Stellung hatte, rieten mir fast alle meine Freunde davon ab. Aber ich war ganz sicher, daß ich dorthin gehen sollte und daß ich die Gelegenheit haben würde, dort viel zu lernen. Ich wußte, daß Gottes Ideen stets an der rechten Stelle und daß alle völlig beschäftigt sind, indem sie Gottes Eigenschaften widerspiegeln. Aus diesem Grunde war ich zuversichtlich, daß ich an den Platz geführt werden würde, wo ich am besten dienen könnte, und daß mein Bedarf entsprechend gedeckt werden würde.
Anstatt umherzugehen, um viele Firmen zu besuchen, gab ich dankbar „Gott, was Gottes ist“ (Matth. 22:21), indem ich ernstlich in der Bibel und Mrs. Eddys Werken über „dienen“, „geben“ und „empfangen“ nachforschte. Am Tage meiner Ankunft in jener Stadt fand ich eine freundliche Familie, bei der ich wohnen konnte, und ungefähr drei Tage danach eine sehr interessante Stellung, die ich mehrere Jahre innehatte.
Später, als ich nach Spanien ging, hatte ich eine ähnliche Erfahrung. Wiederum kannte ich niemand in jenem Lande, aber von der Zeit meiner Ankunft an erfreute ich mich einer schönen Freundschaft; und während ich noch die Anfangsgründe der Sprache lernte, wurde mir eine sehr interessante Stellung angeboten, die ich annahm.
In diesem Lande erkannte ich mehr denn je zuvor, wie wertvoll das Verständnis von der Beziehung zwischen Gott, dem Menschen und dem Weltall ist, das die Christliche Wissenschaft all denen verleiht, die ernstlich suchen, Gottes Willen zu tun. Auch hier wurde jede Lektionspredigt aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft dankbar empfangen als eine liebevolle Botschaft von Gott, die jeden Tag gerade die geistige Nahrung bringt, die wir brauchen. Worte reichen nicht aus, um meine tiefe Dankbarkeit gegen Mrs. Eddy für die Einführung des Handbuchs Der Mutterkirche auszudrücken.
Zu der Zeit wurde ich an einem bestimmten Tage in einem anderen fremden Lande erwartet, um eine Ansprache zu halten über ein Thema, das mich sehr interessierte. Nachdem die Probleme von Versorgung und Urlaub gelöst worden waren, erhob sich ein letztes doch sehr schwieriges Hindernis: mir wurde mitgeteilt, daß das Einreisevisum nicht rechtzeitig ausgestellt werden könnte.
Ich tat alle mir möglichen menschlichen Schritte und verneinte den materiellen Augenschein einer Verzögerung. Ich hielt fest an dem Gedanken, daß das sterbliche Gemüt, in welcher Form es auch erscheint, unfähig ist, den Menschen davon abzuhalten, Gott so zu dienen, wie Er bestimmt. Meine Freunde, die mich auf der anderen Seite des Ozeans erwarteten, hielten an ähnlichen Wahrheiten fest. Fünf Minuten vor der Abfahrt des Autobuses nach dem Flughafen erhielt ich mein Visum; ich erreichte mein Ziel eine Stunde vor der Zeit meiner Verabredung.
Ich bin tief dankbar für diese Beweise der Nähe Gottes sowie für all die Zeitschriften, die uns regelmäßig eine Fülle von Inspiration bringen; auch dafür, daß ich die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule bis zu meinem 20. Lebensjahr besuchen durfte, und für das große Vorrecht des Klassenunterrichts. Treue zu unserer großen Sache wird der beste Beweis meiner Dankbarkeit sein.
Arbon, Schweiz