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Die heilende Botschaft der Kirche

Aus der Februar 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christlichen Wissenschafter erkennen einen Gott an, und sie verehren Ihn als den Schöpfer von allem, einschließlich der Idee „Kirche“. Daher ist der einzig wirkliche, gegenwärtige und wahre Begriff von Kirche der von Gott geschaffene. Und so sind die einzig wahren Ansichten von dieser geistigen Kirche die durch die Linse des Geistes gesehenen.

Der geistige Begriff von Kirche unterstützt und fördert die göttliche Offenbarung des wissenschaftlichen Christus-Heilens. Die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft und Führerin der christlich-wissenschaftlichen Bewegung, Mary Baker Eddy, definiert in dem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ den Begriff „Kirche“ folgendermaßen (S. 583):

„Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht.

Die Kirche ist diejenige Einrichtung, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt, und die das Menschengeschlecht hebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt.“

Christus Jesus lehrte seine Nachfolger (Matth. 6:33): „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Es ist äußerst wichtig, daß der geistige Begriff von Kirche bei unserer Arbeit für die Kirche als menschliche Einrichtung, welche Mrs. Eddy im zweiten Absatz der Definition beschreibt, immer im Gedanken festgehalten wird. Wir verstehen Gott als den Einen und erkennen einen Bau der Wahrheit und Liebe als Kirche an, obwohl es viele individuelle Vertretungen der einen Kirche in der menschlichen Erfahrung geben mag.

Es leuchtet ein, daß eine Idee des Geistes nicht dem persönlichen Sinn, dem sterblichen Gemüt, wirtschaftlichen Verhältnissen oder einer gespannten Weltlage preisgegeben ist. Der göttliche Begriff von Kirche ist nur im göttlichen Gemüt zu finden und wird allein von der göttlichen Liebe regiert. Die harmonische und stete Entfaltung der menschlichen Einrichtung setzt die geistige Herrschaft voraus, die sich dem Denken offenbart, wenn man erkennt, daß die geistige oder wahre Kirche einzig auf Gott beruht. „Der Bau der Wahrheit und Liebe“ wird in der Wissenschaft niemals als etwas betrachtet, das Raum einnimmt, als eine materielle Stätte wie zum Beispiel ein Grundstück, sondern er wird allein als Idee wahrgenommen.

In dem Maße, wie wir den unsterblichen Begriff von Kirche erkennen, demonstrieren wir das Haus des Herrn, das Haus der göttlichen Liebe. Die Kirche, die Christus Jesus gegründet hat, ruht auf dem Felsen, Christus. Laßt uns die Verheißung dieser Kirche betrachten! Sie steht unbesiegbar, unvergleichlich und unerschüttert vom trügerischen Augenschein der Stürme des sterblichen Sinnes. Die Kirche Christi, Wissenschafter, offenbart dem empfänglichen Bewußtsein durch ihr Wirken den neuen Himmel und die neue Erde des Geistes.

Die Wahrheit, daß die Kirche als „der Bau der Wahrheit und Liebe“ eine Idee Gottes ist, wirkt heilend auf alle, die sie annehmen. Dies wurde durch das Erlebnis eines Christlichen Wissenschafters bewiesen, den seine Zweigkirche beauftragt hatte, eine Ansprache an die Mitglieder zu halten. Kurz vor dem festgesetzten Datum wurde beschlossen, daß noch zwei oder mehr andere Mitglieder außer ihm sprechen sollten.

Der Wissenschafter war zuerst sehr enttäuscht und hatte die Suggestion von Groll und Entmutigung zu überwinden. Er wandte sich an den wahren Begriff von Kirche und machte sich klar, daß diese Idee Gottes nicht einen einzigen Irrtum der Disharmonie verkörpern könnte, und daß, weil er dies wußte, seine Arbeit in der Zweigkirche, der er angehörte, harmonisch und gut sein mußte. An dem Abend, an dem die Kirchenversammlung stattfinden sollte, hielt er noch immer in Gedanken an der Herrlichkeit und Grenzenlosigkeit des wahren Begriffs von Kirche fest. Fünf oder zehn Minuten ehe er aufgerufen wurde, seinen nunmehr kurzen Beitrag zu der Versammlung darzubieten, strömte ein wunderbares Gefühl von der Gegenwart der göttlichen Liebe in sein Bewußtsein. Dann war er fähig, klar zu erkennen, daß die Ansprache, die er halten sollte, nicht so wichtig war wie sein Festhalten an der Gegenwart der Liebe. Was er dann sagte, war inspiriert und übertraf seine eigenen Erwartungen. Diese Erfahrung beweist, daß man zu allen Zeiten erkennen sollte, daß Gott, das göttliche Prinzip, und nicht eine Person, regiert.

Der wahre, geistige Begriff von Kirche ist die Grundlage für die Lösung von Kirchenproblemen. In dem unsterblichen Begriff von Kirche gibt es keine Kirchenprobleme, und wir haben daher das Recht, ihren Anspruch, in der menschlichen Einrichtung vorhanden zu sein, zurückzuweisen. Wenn wir erkennen, was eine Annahme von Disharmonie zu bewirken sucht, dann können wir die irrigen Einflüsterungen umkehren; denn wir erkennen das sogenannte Problem niemals als eine von Gott verordnete Wirklichkeit an. Wir befassen uns mit dem Problem nur zu dem Zweck, eine Lösung dafür zu finden. Wir betrachten die Anmaßung des Irrtums, um ihn zu zerstören, nicht aber, um ihn anzunehmen und zu vergrößern. In ihrem Werk „Unity of Good“ (Die Einheit des Guten, S. 17) sagt unsere Führerin: „Eine Lüge hat nur eine Möglichkeit, erfolgreich zu betrügen — nämlich die, für wahr gehalten zu werden.“

Haben Kirchenarbeiter mehr Schwierigkeiten als andere Menschen? Die Antwort ist ein entschiedenes: „Nein!“ In Wirklichkeit ist das gerade Gegenteil der Fall. Der Kirchenarbeiter erkennt, daß zahlreiche Irrtümer aus seiner Erfahrung ausgeschaltet werden. Es ist weise, nicht etwa der Kirchenarbeit eine Strafe anzuheften. Durch seine geistige Tätigkeit in der Kirche, in der menschlichen Einrichtung, wird der Kirchenarbeiter besser ausgerüstet für seine tägliche Arbeit; er deckt irrige Einflüsterungen schnell auf und zerstört sie eiligst. Zu glauben, daß ein Mensch empfänglich für das Leiden sei, weil er ein Amt in der Kirche angenommen hat, ist Aberglaube; und Aberglaube keiner Art sollte einen Platz im Denken des ernsten Kirchenarbeiters haben.

Paulus zeigt die Wahrheit, die Unwissenheit und unharmonische Zustände in der Kirchenarbeit zerstört. In der Apostelgeschichte lesen wir (17:24, 25): „Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der ein Herr ist Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln mit Händen gemacht; sein wird auch nicht von Menschenhänden gepflegt, als der jemands bedürfe, so er selber jedermann Leben und Odem allenthalben gibt.“

Hier weist Paulus den Gedanken, der da glaubt, Gott wohne in materiellen Bauten, ganz energisch zurück. „Der Bau der Wahrheit und Liebe“ war von jeher getrennt von jeder Form menschlicher Unwissenheit und menschlicher Disharmonie, und er wird es immer bleiben; und wenn diese Wahrheit klar erkannt wird, dann kann auch die Kirche als Einrichtung niemals vom Irrtum berührt werden.

Eine Stelle in der Offenbarung kann, wenn sie verstanden wird, helfen, die Annahme von Störung der geistigen Entfaltung des wahren Begriffs von Kirche im Denken der Kirchenmitglieder zu heilen (3:7, 8): „Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf: Ich weiß deine Werke. Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen.“ Die Kirche als menschliche Einrichtung versinnbildlicht die offene Tür, das Christus-Bewußtsein, durch welches man das Reich geistiger Vollkommenheit betritt. Durch die Pforten dieser Kirche gehen Menschen vieler Rassen und Bekenntnisse, und allen steht es frei, in der wahren, geistigen Auffassung von Kirche und den Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft göttliche Heilung und religiöse Freiheit zu finden.

Wir tun wohl daran, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß kein Begriff von Kirche, der auf einen Glauben an eine übernatürliche Macht des Guten oder des Bösen gegründet ist, die Tür der geistigen Entfaltung, die zu göttlicher Vollkommenheit führt, verschließen kann. Die Tür zur göttlichen Güte steht allen aufrichtigen Wahrheitsuchern offen, ist allen durch den Geist, die ewige Liebe, zugänglich. In der Christlichen Wissenschaft sind dem geistigen Fortschritt oder der geistigen Vollendung keine Türen verschlossen; es gibt kein unlösbares Problem, keine unheilbare Mentalität. Die offene Tür der Christlichen Wissenschaft ladet uns immerdar ein, um uns zu sicherer Erlösung von allem menschlichen Leid zu führen. Selbst die geringste Tätigkeit in der menschlichen Einrichtung hilft, das Denken auf die offene Tür des Christus, der Wahrheit, aufmerksam zu machen.

In dem wahren Begriff von „Kirche“ finden wir keine Gedanken an Persönlichkeit — weder gute noch böse. In der Wissenschaft regiert das Prinzip, nicht die Persönlichkeit. Wenn wir daher diese Tatsache anerkennen, so werden wir finden, daß unser Denken immer mehr von der göttlichen Liebe regiert wird.

Anhänger der Christlichen Wissenschaft kennen die Freude und Befriedigung, die einem Menschen zuströmen, der tätigen Anteil an der Kirchenarbeit nimmt. Dies ist wahr, weil die Kirche Christi, Wissenschafter, den „Bau der Wahrheit und Liebe“ darstellt und von dem einen allmächtigen, immergegenwärtigen Gott, dem Guten, ausgeht. Schritt für Schritt lernen diese Wissenschafter, den alten Menschen abzulegen und die Gegenwart und Wirklichkeit des neuen Menschen zu erkennen — sich von materieller Persönlichkeit abzukehren und sich dem einen ewigen Prinzip, Gott, zuzuwenden.

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