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Mehr als eine Annahme

Aus der Februar 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein jeder, der die Entdeckungen der modernen Wissenschaften verfolgt, weiß, daß die Welt ihre Vorstellung von der Materie rasch ändert. Aber die Christliche Wissenschaft erklärt, daß die Materie nichts weiter als die Annahme der Sterblichen ist, und dies muß noch allgemeiner erkannt werden. Mary Baker Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 478): „Von Anfang bis zu Ende ist alles Sterbliche aus materiellen, menschlichen Annahmen zusammengesetzt, und aus nichts anderm.“

Der Christlichen Wissenschaft zufolge sehen die Sterblichen, was sie glauben, und materielle Gegenstände stellen eine sterbliche und materielle Denkweise dar. Um uns von den Begrenzungen und Bedingungen, die die Materie uns auferlegt, freizumachen, müssen wir die materiellen Annahmen aufgeben und uns des Universums geistiger Ideen — des Universums Gottes — bewußt werden. Christus Jesus sagte (Luk. 17:21): „Sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch“, und wies darauf hin, daß es, um in das Reich Gottes einzutreten, notwendig ist, wahre Ideen zu hegen und die Schöpfung Gottes so zu schauen, wie Er sie geschaffen hat. In dem Maße wie wir aufhören, materielle Vorstellungen anzunehmen, und die geistigen Begriffe wahrnehmen, die jene nachahmen, wird unser menschliches Leben gesegnet. Wir erfahren, daß sich unsere Annahmen bessern, und daß wir dem Geist näherkommen.

Wenn Anhänger der Christlichen Wissenschaft sich zuweilen wundern, warum ihre Bemühungen, sich oder andere zu heilen, nicht völlig erfolgreich sind, können sie die Antwort immer in der Tatsache finden, daß sie ihren Glauben an den Irrtum, der ihnen entgegentritt, nicht gänzlich ausgelöscht haben. Um die Materie sehen zu können, muß man an sie glauben. Um Krankheit erleben zu können, muß man an sie geglaubt haben. Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 377): „Die Verfasserin hat niemals einen Patienten gekannt, der nicht gesund geworden ist, sobald die Krankheitsannahme gewichen war.“ Und im nächsten Absatz sagt sie weiter: „Die Ursache aller sogenannten Krankheit ist mental, eine sterbliche Furcht, eine irrtümliche Annahme oder Überzeugung von der Notwendigkeit und Macht schlechter Gesundheit; ferner ist sie die Furcht, daß Gemüt außerstande ist, das Leben des Menschen zu verteidigen, und daß es unfähig ist, es zu regieren.“

Selbstverständlich kann der wahre Mensch nicht etwas annehmen; der Mensch weiß, denn er ist das genaue Gleichnis Gottes, und er trägt kein Element der Annahme in sich. Der Mensch besteht aus geistigen Wahrheiten. Eine Annahme kann nur von dem körperlichen Sinn gehegt werden, dem ungeistigen und daher unwirklichen Bewußtsein, das tatsächlich kein Teil eines Menschen ausmacht, ganz gleich wie aggressiv der Schein auch dafür sprechen mag.

Dieses gefälschte Nachahmungsbewußtsein, das beansprucht, gegenwärtig zu sein und zu sehen, was es glaubt, muß als Nichts erkannt werden. Es kann weder Gott noch irgendetwas, das Er erschafft, sehen, fühlen oder hören. Man kann zum Beispiel über die Lauterkeit eines Menschen nicht dadurch entscheiden, daß man ihn berührt. Der Tastsinn kann moralische oder geistige Eigenschaften nicht wahrnehmen; ebensowenig können die anderen materiellen Sinne — Gehör, Gesicht, Geschmack, Geruch — Gott und Seine Begriffe wahrnehmen.

Nur der geistige Sinn kann sich der Schöpfung Gottes bewußt werden, der Reinheit und der Freude, der Intelligenz und der Weisheit, der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit, die den wahren Menschen ausmachen.

Um von sterblichen Schwierigkeiten befreit zu werden, ist ein klareres Bewußtsein von Gott als von der Materie erforderlich. Mrs. Eddy erklärt dies in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 425) auf folgende Weise: „Gott ist mehr für den Menschen als seine Annahme, und je weniger wir die Materie und ihre Gesetze anerkennen, desto mehr Unsterblichkeit besitzen wir.“

Christus Jesus war sich zweifellos der geistigen Tatsachen in größerem Maße bewußt als der materiellen Annahmen. Gott bedeutete ihm mehr als irgendeine falsche Annahme, die sich seinem Denken darbot. Um das zu entdecken, was wirklich gegenwärtig war, schaute er in das göttliche Gemüt hinein, nicht auf den materiellen Sinn. Gott war für den Meister Alles-in-allem, und weil er uneingeschränkt die Tatsache von der Allheit des Vaters anerkannte, wurde er zum Meister. Jesu Beweis der Unsterblichkeit durch die Auferstehung und Himmelfahrt legte genügend Zeugnis davon ab, wie treu er an der Tatsächlichkeit von der Unendlichkeit Gottes festhielt.

Seit Mrs. Eddy die ursprüngliche Entdekkung machte, daß die Materie nichts weiter als eine sterbliche Annahme ist, haben die Materie und deren Gesetze ihre Gewalt über das menschliche Denken verloren. Sehr viele sind durch die Christliche Wissenschaft geheilt worden, weil ihre Anhänger bewiesen haben, daß Gott mehr für sie ist als eine sterbliche Annahme. Die Wirkung dieser mentalen und geistigen Einstellung bringt stets Freude und Frieden als die Elemente des wahren Menschentums ans Licht. Und menschliche Probleme von Krankheit, Kummer und Groll können sich nicht behaupten, wenn Freude und Frieden das Denken beherrschen. Solche Eigenschaften zeugen von der Gegenwart des wahren Menschen, und diesem Menschen haftet kein Makel einer sterblichen Annahme an.

Damit Gott uns Alles-in-allem sein möge, muß jede falsche Vorstellung, jede materielle Annahme, aufgegeben und eine rechte Idee an ihre Stelle gesetzt werden. Der Mensch muß als eine unkörperliche, geistige Idee im göttlichen Gemüt erkannt werden, und nicht als ein furchtsamer Sterblicher. Gesundheit muß als eine Eigenschaft des Geistes erschaut werden, und nicht als ein Zustand des Fleisches. Leben muß als fortdauernd erkannt werden, und nicht als zerrüttet, sterblich und materiellen Annahmen unterworfen.

Wenn die Größe der göttlichen Wissenschaft dem Christlichen Wissenschafter klarer wird, vertieft er sich immer mehr in das Wunder von dem Reich Gottes, von dem der Meister sagte, daß es nahe herbeigekommen sei. Er ergründet mit großem Eifer die unermeßlichen Bereiche des geistigen Bewußtseins, um in seinem Denken von den Ideen, die Gottes Reich bevölkern, Besitz zu ergreifen und sie festzuhalten. Er läßt die niederen und kleinlichen, kranken und sündigen, schwankenden und wechselnden Annahmen des körperlichen Sinnes fallen für die liebevollen, gesunden, sündlosen und ewigen Zustände des Seins. Gott wird mehr für ihn als seine falschen Annahmen, und es gelingt ihm, immer voller zu beweisen, daß es keine sterblichen Annahmen gibt, denn nichts besteht außer Gott und Seinen geistigen Wahrheiten.

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