In der buchstäblich dunkelsten Stunde meines Lebens wurde ich mit der Christlichen Wissenschaft bekannt. Meine Dankbarkeit dafür wird ebensowenig aufhören, wie das Licht und die Kraft, die mir und meiner Familie durch diese Wissenschaft zuteil geworden sind.
Obwohl ich in meiner Jugend jahrelang mit aller Hingabe und tiefem Glauben nach den Lehren der Bibel zu leben suchte, hat mich dies doch nicht davor bewahren können, zuletzt an allem zu verzweifeln. Auf diesen geistigen Zusammenbruch folgte sofort eine Sehnerventzündung beider Augen, die zu einer fortschreitenden Erblindung führte.
Verschiedene Behandlungen, denen ich mich unterzog, konnten diesen Zustand nicht aufhalten. Ich wurde daraufhin amtlich für erwerbsunfähig erklärt und erhielt eine Rente. So stand ich nun in seelischer und physischer Dunkelheit.
Da wurde meine Frau durch eine Bekannte auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht. Ich selbst hielt nichts davon, denn ich war zu hoffnungslos. Aber auf Zureden meiner Frau besuchten wir eine Mittwochabend-Zeugnisversammlung in einer Zweigkirche der Christlichen Wissenschaft und ich bat anschließend eine Praktikerin um Hilfe. Diese wurde mir mit viel Geduld und Hingabe gewährt, wofür ich immer von Herzen dankbar sein werde.
Es wurde mir oft aus dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy vorgelesen, und dadurch wurde mir die Bibel in vielem verständlicher. Zum ersten Mal in meinem Leben lernte ich zu meiner großen Erleichterung verstehen, daß das Böse, das uns scheinbar bedroht, die Finsternis, die uns zu umgeben scheint, weder Macht noch Wirklichkeit hat, da es nur eine Macht gibt, nämlich Gott, das unendliche Gemüt.
Ich fing an zu begreifen, daß der Mensch von Gott erschaffen und daher vollkommen ist und immer so bleiben muß. Mein inbrünstiges Gebet zu jener Zeit war (Ps. 43:3): „Sende dein Licht und deine Wahrheit, daß sie mich leiten und bringen zu deinem heiligen Berg und zu deiner Wohnung.“
Ich bemühte mich, mein Denken ganz mit den geistigen Wahrheiten zu füllen und alle Befürchtungen und Begrenzungen, die von den Menschen festgehalten und auch mich gelehrt worden waren, aufzugeben. So lernte ich erkennen, daß Sehen nicht abhängig ist von Sehnerven, Linsen und Netzhaut, sondern eine immergegenwärtige Fähigkeit des allsehenden göttlichen Gemüts ist, die der Mensch als Schöpfung Gottes immerdar zum Ausdruck bringt.
Durch die belehrenden Erklärungen meiner Praktikerin und durch das, was mir aus den Schriften von Mrs. Eddy vorgelesen wurde, wurde ich wieder froh und zuversichtlich. Es bedurfte zwar großer Geduld, und ich mußte noch durch manches dunkle Tal wandern; aber je mehr mein Denken von der Allheit des göttlichen Lebens erfüllt war, und je mehr ich jede Verletzlichkeit oder Unvollkommenheit des wahren Sehvermögens ablehnte, desto mehr kehrte meine eigene Sehkraft zurück. Ich erlangte mein Augenlicht wieder und kann nun meinen Beruf als Bilanzbuchhalter wieder unbehindert ausüben.
So haben sich Mrs. Eddys Worte aus dem Vorwort zu ihrem Lehrbuch (S. xi) an mir bestätigt: „Das physische Heilen durch die Christliche Wissenschaft ist jetzt, wie zu Jesu Zeiten das Ergebnis der Wirksamkeit des göttlichen Prinzips, vor dem Sünde und Krankheit ihre Wirklichkeit im menschlichen Bewußtsein verlieren und ebenso natürlich und unvermeidlich verschwinden, wie Dunkelheit dem Licht, und Sünde der Umwandlung Raum gibt.“
Meine Angehörigen und ich sind durch die Christliche Wissenschaft eine frohe und glückliche Familie geworden, und wir haben noch viele andere schöne Beweise von der zärtlichen Fürsorge der göttlichen Liebe erleben dürfen. — Berlin, Deutschland.
