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„Grüne Auen“

Aus der August 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Psalmist sprach von geistiger Erquikkung, als er von Gott, unserem Hirten, sagte (Ps. 23:2): „Er weidet mich auf einer grünen Aue.“ Wie häufig brauchen wir doch „grüne Auen“, neue Ausblicke auf das Leben, oder selbst neuere Auffassungen von dem Guten, das wir schon kennen, damit unser Dasein geistig neu belebt werde. Und die göttliche Liebe verleiht uns solche Erquickung durch die Christliche Wissenschaft.

Mary Baker Eddy fand köstliche Erquikkung, als sie diese Wissenschaft entdeckte. Sie schreibt in „Rückblick und Einblick“ (S. 27): „Gottes Hand führte mich in eine neue Welt des Lichts und des Lebens, in ein neues Weltall, das alt ist für Gott aber neu für Seiner, Kleinsten einen'.“ Sie fährt dann fort: „Es wurde offenbar, daß das göttliche Gemüt allein verantwortlich sein und als das Leben oder Prinzip allen Seins erkannt werden müsse, daß man sich mit Gott vertraut machen müsse, um Frieden zu haben.“

Die Demut unserer Führerin, ihre Willigkeit, mehr über Gott zu erfahren, öffnete ihre geistigen Augen, und sie sah die Schönheit, das Licht und den Frieden des Geistes, die sie umgaben. Dieser Ausblick auf die wirkliche Schöpfung trieb sie dazu an, die Ausübung ihres geistigen Verständnisses fortzusetzen, um das zu erkennen, was wirklich ist, und den Augenschein der körperlichen Sinne zu leugnen, die eine irrige und begrenzte Auffassung über jeden und über alles bekunden.

Wir können stets „grüne Auen“ finden, da Gott, das göttliche Prinzip des Lebens, immerdar neue Einblicke in die Wahrheit entfaltet. Wir können unser Verständnis von den Wahrheiten, die wir kennen, immer erweitern und vertiefen, da alles Wirkliche unendlich ist, und weil daher das, was wir darüber denken, unaufhörlicher Entwicklung fähig ist. Und wir können nach wahren Begriffen, deren wir uns früher nie bewußt waren, forschen und sie finden.

Wir machen einen großen Fehler, wenn wir unser Denken immer wieder auf dem gleichen begrenzten mentalen Feld in die Runde gehen lassen. Wenn wir die Wahrheiten, von welchen die Bibel und Mrs. Eddys Schriften berichten, lesen und darüber nachdenken, sollten wir unser Verständnis vom Sein mit neuen Ausblicken auf Gott und auf den Menschen, Sein geistiges Gleichnis, bereichern.

Christus Jesus gab folgendes kurzes Gleichnis (Matth. 13:52): „Ein jeglicher Schriftgelehrter, zum Himmelreich gelehrt, ist gleich einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorträgt.“ Der Meister wußte auf solche Art zu beten, daß seine Gebete ihm neue Ideen und eine tiefere Erkenntnis der Wirklichkeit für seine Aufgaben verliehen.

Bei der Besprechung von Jesu letztem Abendmahl sagt Mary Baker Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 32): „Jesus betete; er zog sich von den materiellen Sinnen zurück, um sein Herz an lichteren, an geistigen Ausblicken zu erquicken.“ Und das Sakrament sollte für alle Menschen diese gleiche Bedeutung haben.

Wenn unsere Bemühungen, klarere Begriffe vom Sein zu erlangen, erfolglos zu sein scheinen, so sollten wir konsequent von der Prämisse aus folgern, daß Gott das unbegrenzte Gemüt ist, und daß Er unaufhörlich und ewig durch Seine Idee, den Menschen, göttliche Begriffe und Eigenschaften und göttliche Inspiration vermittelt. Dieses Geben läßt niemals nach, und das Erleben des Menschen stellt eine unablässige Entfaltung von Geistesstärke, Licht, Freude und völligem Frieden dar. Es gibt keine Grenze für die Inspiration, kein Enden der Entwicklung, keinen Widerstand dagegen, daß Gott Seine vollkommene Schöpfung entfaltet.

Gott bewirkt durch sein eigenes Gesetz, daß unaufhörlich geistige Neuheit zum Ausdruck kommt. Mrs. Eddy sagt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 129): „Das göttliche Gesetz gibt dem Menschen ewige Gesundheit und ewiges Leben — es gibt der Seele eine Seele, eine gegenwärtige Harmonie, worin das Herz des guten Menschen den Himmel erreicht und festhält und worin seine Füße niemals gleiten können. Dies sind Seine grünen Auen an den frischen Wassern, wo der Glaube aufwärtssteigt, sich frei ergeht, gestärkt wird und frohlockt.“

Manchmal entdeckt der Christliche Wissenschafter, daß er es nötig hat, fleißig und andachtsvoll zu arbeiten, um seine erste, seine spontane Liebe zur Wahrheit wiederzuerlangen. Vielleicht hat er sich an einen geistig unfruchtbaren Gemütszustand gewöhnt, durch den menschliche Probleme hervorgerufen werden. Die spontane Freudigkeit wird vielleicht nicht ganz leicht zurückerlangt, aber der Prozeß braucht nicht lange zu dauern, wenn das Verlangen, „grüne Auen“ des Denkens zu finden, tief und demütig gehegt wird. Das Gesetz Gottes hört niemals auf zu wirken; es ist immerdar gegenwärtig und wartet nur darauf, von den Menschen anerkannt und befolgt zu werden, damit seine erquickenden Impulse sich fühlbar machen können.

Die Christliche Wissenschaft offenbart den Menschen, wie Gott ihn schafft — geistig und unsterblich — und niemals dem Alter oder Verfall unterworfen, nicht in der Zeit, sondern in der Ewigkeit lebend. Mrs. Eddys geistiges Erschauen des wirklichen Menschen brachte neue Möglichkeiten, das göttliche Gemüt zum Ausdruck zu bringen, das sie als das einzige Gemüt des Menschen anerkannte.

In ihrem neunten Jahrzehnt suchte Mrs. Eddy immer noch nach „grünen Auen“, mit denen sie die Menschen segnen konnte. Im Jahre 1906 wurde der Erweiterungsbau der ursprünglichen Mutterkirche eingeweiht. 1907 veröffentlichte Mrs. Eddy ihre endgültig revidierte Ausgabe von „Wissenschaft und Gesundheit“; und 1908 gründete sie den Christian Science Monitor. Und diese großen Errungenschaften stellen nur einen Teil ihres Wirkens während ihres letzten Jahrzehnts auf dieser Daseinsebene dar.

Die Lehre, die uns ein solcher Bericht vermittelt, ist die Tatsache, daß ewige Jugend mit der Offenbarung von Gottes Reich in Erscheinung tritt, in welchem der Mensch erkennt, daß er mit seinem Schöpfer zugleich besteht und weder Geburt noch Tod durchmacht. Dieses Wissen barg das Geheimnis der geistigen Stärke, durch welche Christus Jesus in der Auferstehung seinem Körper neues Leben geben konnte. Es war auch das Geheimnis des sich unablässig erneuernden Verständnisses von Leben und Nützlichkeit, das unserer Führerin zu eigen war. Der Meister betete am Vorabend seiner Kreuzigung (Joh. 17:5): „Und nun verkläre mich du, Vater, bei dir selbst mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.“

Es gibt niemals eine Zeit, zu der nicht für jeden von uns alles Gute zur Verfügung stände. Wenn wir diese Wahrheit erfassen, werden wir entdecken, daß wir uns inmitten „grüner Auen“ befinden. Wir werden erkennen und nutzbar machen, was Gott uns gibt, und die Wahrheit des Seins wird freudig und spontan zum Ausdruck kommen.

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