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Wahres Leben

Aus der August 1959-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich einmal mit einem Bekannten durch die belebten Straßen einer großen Stadt ging, bemerkte er: „Diese Stadt wirkt ungemein lebendig.“ Beim Nachhausekommen begann ich, über das Wort „lebendig“ und seine Bedeutung im Lichte der Christlichen Wissenschaft nachzudenken.

Die Wissenschaft des Christentums erklärt das Dasein vom Standpunkt Gottes aus, vom Standpunkt des göttlichen Prinzips, das der Schöpfer des Weltalls ist. Daher wird das, Schöpfer des Weltalls ist. Daher wird das, was tatsächlich — was geistig — und wirklich ist, durch ein Verständnis vom Prinzip wahrgenommen, und nicht durch das Zeugnis der menschlichen Sinne.

Mary Baker Eddy gibt diesbezüglich in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ folgende eindeutige Erklärung (S. 124): „Das Universum — wie der Mensch — muß durch die Wissenschaft von seinem göttlichen Prinzip, Gott, aus gedeutet werden, und dann kann man es verstehen; aber wenn das Universum — wie der Mensch — von der Basis des physischen Sinnes aus erklärt und so dargestellt wird, als es dem Wachstum, der Reife und dem Verfall unterworfen sei, dann ist es und muß es ein Rätsel bleiben.“

Nachdem ich diese Worte und andere ähnliche Wahrheitsbehauptungen sorgfältig studiert hatte, gelangte ich zu dem Schluß, daß große Menschenmengen, die herumlaufen und geschäftig von einem Ort zum andern eilen, nicht den wahren oder geistigen Begriff von Lebendigkeit zum Ausdruck bringen. Ebensowenig ist das das wirkliche Leben, was die Welt gemeinhin Tätigkeit, Bewegung oder Leben nennt — in verschiedenen Abwandlungen des materiellen Begriffs.

Um wirklich zu leben, müssen wir uns Gottes bewußt sein und der Untrennbarkeit des Menschen von Ihm. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 598 von „Wissenschaft und Gesundheit“: „Ein Augenblick göttlichen Bewußtseins oder das geistige Verständnis von Leben und Liebe ist ein Vorschmack der Ewigkeit. Diese erhabene Anschauung, die erhalten und festgehalten wird, wenn die Wissenschaft des Seins verstanden ist, würde die Zwischenzeit des Todes mit geistig erkanntem Leben überbrükken, und der Mensch würde in dem vollen Bewußtsein seiner Unsterblichkeit und seiner ewigen Harmonie sein, wo Sünde, Krankheit und Tod unbekannt sind.“

Das göttliche Bewußtsein kennt nur seine eigene Vollkommenheit, Allheit, Intelligenz und Vollständigkeit. Wirklich zu leben, bedeutet, die Vollkommenheit Gottes und des Menschen zu kennen und zu beweisen. Keiner der irrigen Zustände, die in unserem Erleben aufzutauchen scheinen, kann möglicherweise wahr sein, da er nicht die Kundwerdung des göttlichen Bewußtseins sein kann. Daher sind Sünde, Krankheit, Mangel und Verfall unwirklich. Gottes Allheit schließt alles Wirkliche in sich.

Wenn wir beim Betrachten der Vorübergehenden auf der Straße diese als altersschwach, mißgestaltet oder krank sehen, so sehen wir nicht den Menschen, wie er wirklich ist. Und wenn wir auch im Augenblick selbst an keinem dieser unschönen Zustände leiden, so macht uns das Zugeständnis, daß sie wirklich existieren, doch glauben, daß es eine Schöpfung gibt, die nicht vollständig gut ist. Wenn wir dieses Zugeständnis machen, so glauben wir — ohne uns dessen bewußt zu sein — daß das, woran der Mensch litt, der an uns vorüberging, auch bei uns in Erscheinung treten kann.

Wenn man irgendeinen irrigen Umstand als wirklich anerkennt und fürchtet, glaubt man einer Lüge und ist sich dementsprechend der Wirklichkeit des Lebens nicht bewußt. Paulus schrieb an die Römer (8:6): „Fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.“ Die Annahme von Leben in der Materie ist der Tod.

Um wirklich zu leben, müssen wir lieben. Zu lieben und zu leben, heißt, im eigenen Bewußtsein vollkommen die zärtliche, allumfassende Wärme der göttlichen Liebe zu empfinden, sich nicht zu fürchten, und zu verstehen, daß man niemals etwas zu befürchten braucht, da Gott gut und Alles-in-allem ist. Die Liebe ist sich selbst ein Gesetz. Wir lesen auf Seite 123 von Mrs. Eddys Werk „Vermischte Schriften“: „Daß ein Mensch das immerwährende Gesetz der unendlichen Liebe brechen könne, war und ist die größte Lüge der Schlange.“

Um die göttliche Liebe zu betätigen, braucht man weder eine sterbliche Person noch irgendein materielles Ding zum Gegenstand seiner Neigungen zu machen. Das wahre Verständnis von der göttlichen Liebe macht es uns möglich, Freude und reiche Fülle zu erleben. Ein Mensch, der so liebt, weiß, daß die göttliche Liebe nicht nur teilweise zum Ausdruck kommen kann, einer beschränkten Anzahl von Menschen gegenüber oder nur für kurze Zeit, sondern daß die Liebe sich überall und ewig kundtut als das allumfassende Sein.

Wenn wir die göttlich wissenschaftliche Einstellung zum Dasein haben, welche die Christliche Wissenschaft uns darbietet, und uns selbst erkennen, wie wir von Got erkannt werden, dann erfüllen wir auch Christi Jesu Gebot, unsern Nächsten zu lieben wie uns selbst. Dann werden für uns die äußeren Umstände — wo wir leben und welchen Beruf wir ausüben — untergeordneter Bedeutung sein im Vergleich zu der Tatsache, daß wir wirklich leben, im einzig wahren Sinne des Wortes.

Wenn wir daran festhalten, daß der Mensch in seiner wirklichen Selbstheit die Idee Gottes ist, dann verschwinden allmählich die menschlichen Bedingungen, die nicht mit unserm wahren Selbst im Einklang stehen, und wir erleben Besserung, Heilung und Wiedergeburt. Dann wird unser Dasein freudig, natürlich, reich, vollständig und vollkommen, und wir sind wahrhaft „lebendig“!

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