Da der Mensch der Ausfluß Gottes hat er ein dauerndes, unerschöpfliches Einkommen von Gedanken und Ideen, die von jener Quelle herrühren. Die Dinge des Geistes, die Substanz des göttlichen Prinzips, sind sein durch Widerspiegelung, und sie schwanken niemals, nehmen nicht ab und vergehen nicht. Mary Baker Eddy bewies dies in ihrer eigenen Erfahrung und legt es klar im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ dar. So schreibt sie zum Beispiel auf Seite 250: „Der Mensch ist nicht Gott, sondern, dem Lichtstrahl gleich, der von der Sonne kommt, spiegelt der Mensch, der Ausfluß Gottes, Gott wider.“
Der wissenschaftliche Begriff von des Menschen Einkommen, das von Gott herrührt, muß geistig erkannt werden. Das Verständnis dieser grundlegenden Wahrheit in bezug auf das Einkommen wird sich nach außen hin in besseren Lebensbedingungen und reichlicherer Versorgung bekunden. Die Tatsache, daß der Mensch vom göttlichen Gemüt unaufhörlich beschäftigt wird, um die Fülle alles Guten zu offenbaren, kann hier und jetzt vollkommen verstanden werden. Als der göttliche Vertreter des Guten empfängt er beständig reichlichen Ausgleich.
Jeder von uns muß für sich selbst wissenschaftlich den Anspruch erheben, daß er als individualisierter Ausdruck des göttlichen Prinzips niemals, auch nur einen Augenblick von seiner unendlichen und ewigen Weisheit, seiner Beständigkeit, seiner Substanz und Sicherheit getrennt werden kann. Weder Furcht noch Schrecken kann jemals einen Menschen angreifen, der versteht, daß er in der Gegenwart der alles-in-sich-schließenden, allumfassenden Allmacht ist. Gottes Gegenwart ist die Gewähr für seine vollkommene Sicherheit.
Der Mensch gewinnt einen überzeugenden Beweis von der Sicherheit und Fortdauer der göttlichen Versorgung, wenn er selbst entdeckt, daß er, je mehr er sich im täglichen Leben auf das Gottes-Prinzip verläßt und es ausdrückt, ein volleres Bewußtsein desselben erlangen wird. Wenn sein Interesse für die Dinge des Geistes und die Freuden der Seele in ihm wächst, wird auch sein Einkommen größer werden. Durch den geistigen Sinn allein wird dieses Bewußtsein der reichen Fülle gewonnen.
Dem materiell gesinnten Menschen, der völlig im Geldverdienen aufgeht, mag es lächerlich erscheinen, daß der Mensch ein fortdauerndes, unerschöpfliches Einkommen haben soll. Im Reich der Materie lebend, in der das Geld der Gott ist, der gesucht und angebetet wird, fürchtet sich solch ein Mensch oft, von dem Gebrauch zu machen oder es auch nur zu berühren, was er sein Kapital nennt. Er ist überzeugt, daß der einzige Weg für ihn, ein dauerndes Einkommen zu sichern, in der Anhäufung materieller Mittel besteht. Es wird ihm schwer, geistige Substanz und ihre Verfügbarkeit zu begreifen. Ganz anders ist es mit dem geistig gesinnten Menschen, der durch die Anwendung seines ihm von Gott verliehenen Verständnisses von der Materie als dem Beweis von Versorgung oder Mangel hinwegschaut, zu der Demonstration von Christus Jesus hin. Hier findet er den Beweis von der Wissenschaft der Versorgung.
In frühem Alter war sich Jesus dessen bewußt, daß er mit den Dingen seines Vaters beschäftigt sein mußte. Es war eine Phase seines Dienens, daß er alle Menschen mit der von Gott gegebenen Quelle der Versorgung vertraut machte. Er wußte, daß es Gottes Wirken in ihm war, das ihm die Fähigkeit gab, das zu tun, was auch immer getan werden mußte. Sein Verständnis, daß das Einkommen des Guten von Gott zum Menschen kommt, war die Quelle seiner unbegrenzten Versorgung.
Zu der Frau, der er am Brunnen von Sichar begegnete, sagte Jesus folgendes über die göttliche Quelle der Versorgung (Joh. 4:10): „Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt:, Gib mir zu trinken:', du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser.“ Und er fügt hinzu: „Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“ So stellte er die Quelle von des Menschen beständigem Einkommen des Guten höchst anschaulich dar.
Das göttliche Gemüt wirkt durch Gottes Gesetz von Angebot und Nachfrage, welches Versorgung gewährt für das, was der Versorgung bedarf, um sowohl die geistigen wie auch die körperlichen Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Viele erfahren durch die Christliche Wissenschaft, daß die Fülle des Gemüts hinreichend ist, um all ihre menschliche Notdurft zu stillen. Sie lernen begreifen, daß der Mensch der wirkliche Ausdruck von Gottes Fülle ist.
Mrs. Eddy betont diese Tatsache in ihrem Werk „Vermischte Schriften“. Sie sagt (S. 78): „Wenn Gott das Prinzip des Menschen ist (und Er ist es), dann ist der Mensch Gottes Idee, und diese Idee kann nicht umhin, die Natur ihres Prinzips genau auszudrücken, ebenso wie Güte nichts anderes als das Wesen des Guten darstellen könnte.“
Wie trostreich und vergewissernd ist es doch zu wissen, daß der Mensch gar nicht umhin kann, die genaue Natur des göttlichen Prinzips auszudrücken in der vollen Darstellung von Geschäft, Heim, Gesundheit und harmonischer Tätigkeit. Das Demonstrieren der Herrschaft des Menschen über die ganze Erde bringt Erfolg im Heilen der Kranken, Erfolg in der Anwendung des göttlichen Gesetzes und Erfolg in der Handhabung unserer Angelegenheiten.
Mrs. Eddy zeigte in ihrem eigenen Leben, daß sie das getreu bewies, was sie predigte, nämlich, daß die göttliche Liebe das ursächliche Prinzip ist, das jedes menschliche Bedürfnis stillt. Das Bewußtsein, das den Reichtum und die Überfülle von Gottes Liebe anerkennt, aufnimmt und kundtut, wird durch jene ewige Verheißung Gottes geheiligt (1. Kön. 9:3): „Ich habe ... dies Haus geheiligt, das du gebaut hast, daß ich meinen Namen dahin setze ewiglich; und meine Augen und mein Herz sollen da sein allewege.“
Das ewige, unerschöpfliche, göttliche Prinzip, die Liebe, mit ihren nie versagenden Offenbarwerdungen der Fülle und des Überflusses ist alles, was es in Wirklichkeit gibt. Dieses Prinzip ist das unendliche Gemüt. Von ihm sagt Mrs. Eddy (Vermischte Schriften, S. 82): „Dies Gemüt nun ist dem Wachstum, Wandel oder Verfall nicht unterworfen, es ist die göttliche Intelligenz oder das Prinzip allen wirklichen Seins, das den Menschen, als den lebendigen Zeugen und die ewige Idee des unerschöpflich Guten, immerdar im rhythmischen Kreislauf sich entfaltender Seligkeit erhält.“ Mit tiefempfundener Dankbarkeit wollen wir Anspruch erheben auf des Menschen ewiges, unerschöpfliches Einkommen, seine reiche Erbschaft als Ausfluß Gottes.
