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Das wahre Gleichgewicht der Kräfte

Aus der Oktober 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn es auch im Interesse der Erhaltung des Weltfriedens im gegenwärtigen Stadium des Fortschritts geboten erscheinen mag, daß eine Nation ihre Militärstreitkräfte entsprechend der anderer Nationen aufrechterhält, so muß schließlich doch die Zeit kommen, wo nur eine Macht, nämlich Gott, das göttliche Gemüt, als allerhaben anerkannt wird. Die Christliche Wissenschaft macht es klar, daß die Macht Gottes unteilbar ist. Sie kann nicht gespalten werden, um dann die so entstehenden Teile einander feindlich gegenüberzustellen. Gottes Macht — die eine und einzige Macht — wird schließlich alle Nationen und Völker regieren, so daß harmonische Beziehungen unter ihnen herrschen werden. Der Prophet Jesaja verheißt, daß in den letzten Tagen „kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben [wird], und werden hinfort nicht mehr kriegen lernen“ (2:4).

Über die Beweggründe ihres Handelns sprechend, erklärt Mrs. Eddy in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 104): „Ich will lieben, wenn ein anderer haßt. Ich will ein Übergewicht auf der Seite des Guten, meines wahren Seins, gewinnen. Dies allein verleiht mir Gottes Kräfte, mit denen ich allen Irrtum überwinden kann.“

Haß mit Liebe zu vergelten und „ein Übergewicht auf der Seite des Guten gewinnen“, eine solche Einstellung ist nicht etwa unvereinbar mit wohl überlegten menschlichen Schritten, die getan werden, um eine Regierung oder eine Nation, die sich der Aufrechterhaltung des Friedens, der Freiheit und der Gerechtigkeit geweiht hat, zu schützen oder zu erhalten. Wenn wir unseren Feind hassen, so versetzt uns das in eine Lage weltlicher Schwäche, von der aus wir kaum einen Feind besiegen können. Sie führt dazu, uns mit Blindheit zu schlagen, so daß wir nicht einmal imstande sind, die Pläne unseres Gegners zu durchschauen.

Den von Gott erschaffenen Menschen zu lieben, trotz des materiellen Augenscheins, der für die Anwesenheit eines wenig liebenswerten Sterblichen zeugt befähigt den Weisen, die boshaften Absichten eines der Täuschung erlegenen Widersachers klarer zu durchschauen. Je klarer wir die geistige Wirklichkeit erkennen, um so nachhaltiger wird sich das, was nicht im Einklang mit der Harmonie steht, selbst bloßstellen.

Der Haß ist eine Kraft, die uns mit Blindheit schlägt; aber Liebe, verbunden mit Weisheit, enthüllt uns das, was wir wissen müssen, um uns in intelligenter Weise zu verteidigen, oder gegen einen Gegner vorzugehen. Diese Liebe ist niemals eine Liebe zum Bösen, sondern sie ist die Liebe zum Guten — zu dem wirklichen, von Gott erschaffenen Menschen. Diese wissenschaftliche Auffassung von Wirklichkeit und Vollkommenheit stellt das Wesen des Gebets dar.

Die Unternehmungen der Gerechten sind frei von Irrtümern in dem Maße, wie sie dem Gesetz Gottes, des Guten, gehorchen. Diejenigen, die „ein Übergewicht auf der Seite des Guten gewinnen“, sind in dem Verhältnis dazu ausgerüstet, das Böse in sich selber zu überwinden, ihre Stellungen zu schützen und das Böse in einem Feinde zu besiegen.

Der Offenbarer hörte eine Stimme, die verkündete (Offenb. 19:6): „Halleluja! denn der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen.“ Christus Jesus demonstrierte jene Tatsache durch sein wunderbares Wirken. Es war die Macht Gottes, des Guten, die ihn befähigte, die Kranken zu heilen, die Sünder umzuwandeln, die Toten zu erwecken. Diese unendliche Macht war es, die ihn befähigte, unbehelligt durch die Menschenmenge zu schreiten, die von dem Verlangen besessen war, ihn zu vernichten, und unbeschadet zu entkommen. Es war die Macht Gottes, die ihn befähigte, auf dem Wasser zu wandeln, den Sturm zu stillen, eine große Menschenmenge zu speisen. Es war diese Macht, die ihn in der Auferstehung aus dem Grabe befreite, und ihn bei der Himmelfahrt dem menschlichen Blick entzog.

Die Tatsache, daß Jesus denen, die an ihn glaubten, sagte (Joh. 14:12): „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue,“ gibt uns heute die Vollmacht, die Wahrheit zu demonstrieren. Durch die Anwendung der Christlichen Wissenschaft werden heutzutage bemerkenswerte Heilungen bewirkt; den Menschen wird Schutz gewährt, und sie erlangen unfehlbare Führung.

Diese guten Ergebnisse treten nicht etwa ein als Folge mentaler Untätigkeit und Unwissenheit oder dadurch, daß wir auf das sterbliche Gemüt oder die Materie schauen, um so die richtige Führung zu erlangen. Diese Ergebnisse treten vielmehr ein, wenn wir die fortdauernde Gegenwart und die allmächtige Kraft Gottes anerkennen und uns die Tatsache vergegenwärtigen, daß der Mensch der vollkommene Ausdruck des vollkommenen Gottes ist. Sie treten ein, wenn wir „ein Übergewicht auf der Seite des Guten“ gewinnen. Der Christus ist in menschlichen Angelegenheiten in dem Verhältnis wirksam, wie wir anerkennen, daß die Kräfte Gottes gegenwärtig und wirksam sind.

„Das Prinzip aller Macht ist Gott, und Gott ist Liebe“, versichert Mrs. Eddy in ihrem Buch „Miscellany“ (S. 2 78). Der Ausgangspunkt für ein gerechtes Vorgehen gegen irgendeinen sogenannten Feind ist die Tatsache, daß Gott allmächtig ist; daher gibt es in Wirklichkeit keine andere Macht — es gibt in Wirklichkeit keinen Feind. Die Allerhabenheit der Gottheit, des allumfassenden Guten, ist die Grundlage, auf der der Machtanspruch des Irrtums zerstört wird.

Die Sterblichen glauben im allgemeinen, daß das Gleichgewicht der Kräfte durch die Materie oder durch materielle Kräfte geregelt wird. Doch dieser Anspruch ist ohne wirkliche Grundlage. Da Gott die einzige wahre Macht ist, gibt es keine Macht irgendwelcher Art, die Gottes Allmacht beeinflussen oder zerstören könnte. Wenn diese Tatsache klar verstanden und richtig angewandt wird, so verleiht sie jedem Menschen immer zunehmende Fähigkeit, die materiellen Machtansprüche zu überwinden, die ihm bei seinen täglichen Angelegenheiten entgegentreten.

Der schließliche Sieg über den sterblichen Irrtum wird in der Offenbarung in den folgenden Worten verheißen (2:26): „Wer da überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden.“ Heute machen die, die Gott, das Gute, lieben, allmählich immer größere Fortschritte in der Überwindung des Bösen. Das wird schließlich zu der Regierung des einen Gottes in ihrem Leben sowie auch dem Leben aller Menschen führen.

Die Wissenschaft weist den Weg, der zur endgültigen Überwindung aller falschen Kräfte führt. Bei diesem Unternehmen treten ihr zwar die Heerscharen des Irrtums feindlich entgegen, doch suchen sie vergeblich, sie zu überwältigen. Durch die Hingabe eines jeden aufrichtigen Christlichen Wissenschafters an die Wahrheit wird der vollkommene Sieg über das Böse schließlich erlangt werden. Mrs. Eddy erklärt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 225): „Die Mächte dieser Welt werden kämpfen und ihren Wachtposten befehlen, die Wahrheit nicht eher frei durchgehen zu lassen, als bis sie ihren Systemen beigepflichtet hat; aber die Wissenschaft achtet des gefällten Bajonetts nicht und schreitet vorwärts.“

Die Wissenschaft wird vorwärtsschreiten und der Menschheit die Wahrheit solange darlegen, bis die Völker es nicht mehr als notwendig erachten, „das Schwert“ gegen andere Völker zu erheben, sondern alle „ein Übergewicht auf der Seite des Guten“ gewonnen haben — einen Sieg über das Böse durch die unterstützende Macht Gottes, des Guten.

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