“Ihr müsset von neuem geboren werden“ (Joh. 3:7). Zweifellos ist niemals eine umwälzendere Wahrheit geäußert worden. Es ist daher nicht verwunderlich, daß Nikodemus, dem Christus Jesus diese Worte sagte, verwirrt war. Spätere Generationen haben die von Unwissenheit zeugende Frage des Nikodemus wiederholt (Vers 4): „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist?“
Bei der Betrachtung dieser Frage ist es hilfreich, zunächst einmal einen Blick auf die besonderen Umstände zu werfen, in die der sterbliche Mensch bei seiner Geburt scheinbar hineingeboren wird. Hier ist ein neues Kindlein angekommen. Es ist — so bezeugen die materiellen Sinne — besonderen Eltern geboren worden, die einer bestimmten Nationalität und Rasse angehören und ein bestimmtes Glaubensbekenntnis, einen bestimmten Lebensstandard, sozialen Stand und einen persönlichen Charakter haben. Es wird sofort als ein Junge oder ein Mädchen klassifiziert, als von normaler Gestalt oder mit Mißbildungen geboren, als gesund oder kränklich, und die Erwartungen, die sich so für seine Zukunft ergeben, werden auf diesen Augenschein der materiellen Sinne gegründet.
Mit der Zeit wird aus dem Sterblichen ein erwachsener Mensch mit einer Reihe von Grundsätzen, Gewohnheiten, Idealen und Vorurteilen, die zum überwiegenden Teil durch ererbte Veranlagungen oder Umwelteinflüsse geformt wurden, durch die Art der Ausbildung, die er empfangen, und durch die Erfahrungen, die er gemacht hat.
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