Es war im Jahr 1890, als meine Mutter zuerst von der Christlichen Wissenschaft hörte und sofort Hilfe für mich erbat. Ich fing an zu laufen, als ich elf Monate alt war, hörte aber fünf Monate später damit auf. Man fand hierfür keinen sichtbaren Grund, jedoch wurde später festgestellt, daß das Mädchen, das mich damals besorgte, mich hatte fallen lassen. Meine Mutter brachte mich zum Hausarzt, der die Sache als eine Quetschung ansah. Als sich nach drei Monaten immer noch keine Besserung zeigte, wurde ich zu einem Spezialisten gebracht, der ein Hüftleiden feststellte.
Der Spezialist ordnete an, daß ich mit einem Gewicht am Bein befestigt in meinem Bett liegen müsse. Er besuchte uns oft, aber nach sechs Monaten fürchtete er für mein Leben und meinte, ich würde nicht mehr länger als einen Monat leben können.
Meine Mutter war eine sehr religiöse Frau; so wandte sie sich an Gott im Gebet und bat darum, daß ihr gezeigt werde, wie mir zu helfen sei. Am folgenden Tag besuchte sie eine Freundin, die ihr von einer neuen Religion erzählte, welche durch Gebet heile. Meiner Mutter wurde gesagt, daß es ein christlich-wissenschaftliches Lesezimmer gäbe, und da könne sie Tatsachen über diese Religion erfahren.
In jenem Lesezimmer hörte meine Mutter, daß Ausüber zur Verfügung ständen, die den Menschen helfen, ihre Heilung zu erlangen. Sie erbat dann die Hilfe einer Ausüberin, und nachdem diese über die Einzelheiten meines Falles unterrichtet worden war, bat sie meine Mutter, die Bibel sowie das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“, das meine Mutter gerade erhalten hatte, zu lesen. Die Ausüberin gab auch die Anweisung, mich auf den Fußboden zu setzen und mich mit Kissen zu umgeben. Meine Mutter machte dagegen die Einwendung, daß ich nicht sitzen könne. Die Ausüberin jedoch sagte ihr, daß wir gehorsam sein müßten, wenn wir Gottes Führung suchen.
Die Anordnung wurde ausgeführt, und nach drei Tagen ging ich durch das Zimmer zu meiner Mutter, obwohl ein Bein nur halb so lang war wie das andere. Mein Zustand besserte sich täglich in jeder Beziehung, und mein Bein wuchs, bis es die normale Länge hatte. Die Heilung vollzog sich langsam, und zeitweise hatte ich starke Schmerzen, bis sie vollendet war; sie hat sich aber als beständig erwiesen.
Nach dieser Heilung wurde ich ein ungewöhnlich lebhaftes Kind, nahm an allen möglichen kindlichen Spielen teil und lernte sogar radfahren. Ich bin über 54 Jahre lang eine Geschäftsfrau gewesen, und ich bin immer noch tätig in der Führung meines eigenen Geschäfts. Seit der Heilung des Hüftleidens habe ich viele andere körperliche Heilungen erfahren, und mir sind zahlreiche Segnungen durch das Studium und die Anwendung der Christlichen Wissenschaft zuteil geworden.
Ich werde immer für die geistige Bildung, die ich in der Sonntagsschule erlangte, dankbar sein und für das Vorrecht, eines der Kinder gewesen zu sein, die „Fleißige Bienen“ genannt wurden und welche Geld spendeten, um in dem Originalbau Der Mutterkirche „Mutters Zimmer“ zu bauen.
Die geistige Erleuchtung, die dem Klassenunterricht folgte, und die jährlichen Schülerversammlungen, die ich immer besuche, haben mir viel Fortschritt gebracht. Ich freue mich auch, Mitglied in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche zu sein.
Ich werde unserer inspirierten Führerin Mrs. Eddy immer tief dankbar sein, daß sie der Welt die Christliche Wissenschaft gab und daß sie die christlich-wissenschaftliche Bewegung gründete, um diese praktische Religion der ganzen Menschheit zugänglich zu machen. — Kenmore, New York, U.S.A.
