Die Lehren der Christlichen Wissenschaft, die sich auf den geistigen Sinn der Heiligen Schrift gründen, lenken unser Denken von der Materie hinweg zum Geist hin und befähigen uns, das vollkommene Wirken Gottes klar wahrzunehmen. Wir erkennen den Menschen als unkörperlich, als die Idee Gottes, welche die geistige Macht und alle Eigenschaften des Schöpfers widerspiegelt. Wir erkennen ebenfalls, daß wir unser wahres Wesen als das Bild und Gleichnis Gottes in dem Verhältnis bekunden, wie wir den vergänglichen, endlichen Sinn der Dinge aus dem Bewußtsein ausschließen und durch die Wahrheit, die uns die Christliche Wissenschaft lehrt, ersetzen.
Der ernsthafte Christliche Wissenschafter bemüht sich, sein Verständnis von Gott auf seine menschlichen Probleme anzuwenden und die unumschränkte Macht Gottes, der Wahrheit, in seinem Leben zu beweisen. Zuweilen, jedoch, mag er bemerken, daß er sich nicht ganz von einem störenden Gefühl der Unsicherheit freimachen kann. Er wird dieses falsche Gefühl gern überwinden, da es ein Hindernis ist für seine geistige Arbeit.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 134): „Der Glaube an die Überlegenheit geistiger Macht über materiellen Widerstand hat göttliche Autorität.” Das Begreifen dieser Tatsache befreit uns von einem falschen, persönlichen Verantwortungsgefühl und von der Annahme, daß Erfolg ausschließlich von menschlicher Intelligenz und von persönlicher Energie abhängt. Auch befreit es uns von der Unruhe und Furcht, die von der Annahme herrühren, daß wir vielleicht noch nicht genug verstehen, um Erfolg zu erzielen.
Die Christliche Wissenschaft versichert uns liebevoll, daß wir imstande sind, die geistige Macht nutzbar zu machen, und daß wir die Fähigkeit besitzen, folgerichtig zu denken. Mrs. Eddy sagt (ebd., S. 467): „Wenn der Mensch keine andern Götter hat, sich an kein andres als an das eine vollkommene Gemüt als Führer wendet, dann ist er das Gleichnis Gottes, rein und ewig, dann hat er das Gemüt, das auch in Christus war.“
Gott, der Geist, ist überall. Seine Allgegenwart schließt die Möglichkeit irgendeiner andern Existenz außer Gott und Seiner Schöpfung aus. Gott verleiht Seinem Bild und Gleichnis Unsterblichkeit. Es gibt nichts, was die Idee oder Kundwerdung des göttlichen Geistes aufhalten, entstellen oder zerstören kann. Indem wir uns die geistige Macht zunutze machen, beweisen wir, daß alles, was auch immer Gott entgegengesetzt ist, nur eine Illusion, ein falscher Anspruch, ein Traum ist, ohne Einfluß auf die Ideen Gottes und ohne Stätte in Seiner Gegenwart.
Christus Jesus, der so viele wunderbare Werke vollbrachte, sagte (Joh. 5:19, 20): „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Der Vater aber hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut.“
Durch unser Verständnis von der Allheit, Allgegenwart, Allmacht und Herrschaft Gottes, der alle Gewalt hat im Himmel und auf Erden, sind wir der Regierung des göttlichen Prinzips unterstellt — des göttlichen Schöpfers — und wir beweisen, daß wir wirklich eine Stätte haben in dem ununterbrochenen Kreislauf des ewigen Lebens, in dem Plan und Willen der göttlichen Liebe. Das geistig gesinnte Bewußtsein, das die Begriffe der Wahrheit empfängt, ist mit der göttlichen Heilkraft ausgestattet, und dadurch werden die falschen Ansprüche oder Unwahrheiten des sterblichen Gemüts zunichte gemacht.
Jesus sagte (Joh. 8:32): Ihr „werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Die Christliche Wissenschaft zeigt uns deutlich, wie wir diesen Bewußtseinszustand erlangen und die Wirkung richtigen Denkens erleben können. Auf Seite 2 76 in „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt Mrs. Eddy: „Einen Gott, ein Gemüt haben, bringt die Kraft zur Entfaltung, die die Kranken heilt, und läßt folgendes Schriftwort in Erfüllung gehen:, Ich bin der Herr, dein Arzt‘, und:, Ich habe eine Versöhnung gefunden‘ “
