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Du und deine Zeitschriften

Aus der Oktober 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Versammlung, die am Dienstag, dem 7. Juni 1960, 10 Uhr vormittags im Erweiterungsbau Der Mutterkirche abgehalten wurde

Die Versammlung wurde eröffnet mit dem gemeinsamen Singen des Liedes Nr. 202 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft: „O Träumer, laß den Traum für freudig’ Wachen!“ Der Vorsitzende, William R. Knox, aus Boston, Massachusetts, verlas ein Begrüßungsschreiben vom Vorstand der Christlichen Wissenschaft und eine einleitende Botschaft von den Treuhändern der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft. Nach dem stillen Gebet wurde gemeinsam das Gebet des Herrn gesprochen. Der Bericht über diese Versammlung erschien in englischer Sprache im Christian Science Sentinel vom 9. Juli 1960.

Begrüßungsschreiben vom Vorstand der Christlichen Wissenschaft

Liebe Mitglieder:

Es ist eine große Freude, Sie anläßlich der Gelegenheit dieses frohen Zusammenseins, wenn so viele Mitglieder Der Mutterkirche versammelt sind, begrüßen zu können, um uns gemeinsam die Segnungen zu vergegenwärtigen, die von den von unserer verehrten Führerin Mary Baker Eddy gegründeten Zeitschriften ausgehen.

In dem Buch „Vermischte Schriften“ (S. 113) finden wir die folgenden aufrüttelnden Worte aus einer Ansprache, die Mrs. Eddy im Jahre 1895 vor den Schülern der Lehranstalt für Metaphysik in Massachusetts gehalten hat: „Die verschiedenen Kraftfelder der Christlichen Wissenschaft sind lebenspendende Brunnen der Wahrheit. Unsere Kirchen, das Christian Science Journal und das Vierteljahrshejt der Christlichen Wissenschaft sind befruchtende Quellwasser geistiger Macht; ihr intellektueller, sittlicher und geistiger Einfluß ist im ganzen Land fühlbar. Unsere Verlagsgesellschaft und unsere Sonntagslektionen sind für alle Wahrheits-Sucher von unschätzbarem Wert.“

Innerhalb einer Zeitspanne von vierzehn Jahren, die dieser Ansprache folgten, hat uns unsere Führerin drei weitere „Quellwasser geistiger Macht“ geschenkt — den Christian Science Sentinel, den Herold der Christlichen Wissenschaft und den Christian Science Monitor.

Unsere Dankbarkeit für das Gute, das wir in unserem eigenen Leben von diesen Veröffentlichungen empfangen, wächst im selben Maße, wie wir die geistige Erleuchtung erkennen, die diese der Welt bringen. In allen Zweigen der Nachrichtenübermittlung ist das Bedürfnis der Menschheit nach Erklärungen der Wahrheit sehr groß. Wieviel Zuversicht muß von den geistigen Wahrheiten von der Allmacht und Allgegenwart Gottes ausströmen, die in unseren Zeitschriften enthalten sind! Gott regiert das Universum, und Sein Gesetz ist unwiderstehlich.

Vom Gebet getragene Unterstützung unserer Zeitschriften und deren Förderung in ihrer erzieherischen, erlösenden und heilenden Mission sind heilige Pflichten, die uns allen anvertraut sind. Die heutige Versammlung wird unsere Wertschätzung von der lebenswichtigen Bedeutung unserer Zeitschriften neu beleben und uns inspirieren, treue Arbeit zu tun, damit sie zu dem werden mögen, für das unsere Führerin sie bestimmt hatte: „lebenspendende Brunnen der Wahrheit“.

Mit freundlichen Grüßen

Einleitende Botschaft von den Treuhändern der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft

„Der Herr gab das Wort mit großen Scharen Evangelisten“ (Ps. 68:12).

Diese ausdrucksvollen Worte sind durch die Jahrhunderte überliefert worden, eingeschlossen in der wunderbaren Fassung des Psalters. Als sie vor alters von den Sängern gesungen wurden, konnte man nicht voraussehen, daß diese Worte die Jahrhunderte überspannen und daß ihre Bedeutung das Denken vieler Menschen bewegen würde, die diese Inschrift auf dem Fries eines stolzen Gebäudes, weit von Israel entfernt, lesen würden.

Der Bibelvers bezieht sich auf die Freudenlieder, die von den Frauen gesungen wurden, die die Siege der Heerscharen Israels über ihre Feinde verkündigten. Das Thema der Gesänge war der Triumph Gottes, der das Wort gab, das den Sieg errang. Die Schar derjenigen, die diese frohe Botschaft verkündeten, war groß. Wie könnte unsere Christlich-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft heute eine passendere Inschrift tragen als diese Worte, die an die weitreichenden geistigen Siege einer Frau erinnern: Mary Baker Eddy! Wir können sehr wohl die Tatsache annehmen, daß die von ihr vollbrachte Leistung fest begründet ist und niemals aufgehoben werden kann, und daß wir die dankbaren Nutznießer des von ihr vollendeten Werkes sind, in Treue miteinander vereint, um es zu unterstützen.

Über 28 Jahre sind vergangen, seit diese Inschrift zuerst an unserem Gebäude erschien. Mit dem Verstreichen kommender Jahre und dem Erscheinen neuer Generationen, die die Bedeutung dieses Mottos erkennen und sich von dem Geist desselben durchdringen lassen, — indem sie sich der Früchte des veröffentlichten Wortes in allen Landen erfreuen — wird die Verheißung, daß die „Scharen“ derjenigen, die das Wort veröffentlichten, „groß“ sein würde, ganz gewiß erfüllt werden. Wie Mrs. Eddy in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ sagt (S. 185): „Der Frieden der göttlichen Liebe wird verkündet, und das Schwert des Geistes ist gezogen; auch wird es nicht eher wieder in die Scheide gesteckt werden, bis die Wahrheit siegreich über die ganze Erde herrscht.“

Was ist das Wort, das der Herr gab und das durch die Christliche Wissenschaft weit und bis in die entferntesten Gegenden der Erde verkündet wird? Das Wort ist die göttliche Wissenschaft, die Botschaft von Gott an die Menschen, die überall zur Menschheit spricht. Geistig gesinnte Männer und Frauen, deren Worte und Taten in der Bibel verzeichnet sind, erhaschten einen Schimmer seiner geistigen Bedeutung. In der jüngeren Zeit haben die Schriften unserer christlich-wissenschaftlichen Literatur die Wissenschaft des göttlichen Gemüts, die Mrs. Eddy entdeckte, in klar verständlicher Sprache dargelegt.

Wir denken an unsere Verlagsgesellschaft als den Herausgeber unserer Zeitschriften und unserer Zeitung, und das ist auch richtig. Und doch wissen wir alle, daß die wirklichen Herausgeber die individuellen Christlichen Wissenschafter sind, die eine große Wertschätzung und Liebe für das empfinden, was von unserer Führerin begründet wurde, und die alles tun, was in ihrer Macht steht, um die Zeitschriften zu unterstützen. Herausgeben oder „veröffentlichen“ bedeutet „verkündigen“, etwas vor die Öffentlichkeit bringen. Die Christlichen Wissenschafter in der ersten Zeit unserer Bewegung brachten nicht nur unsere Schriften in Umlauf, sondern sie veröffentlichten sie auch, das heißt, sie brachten sie der Öffentlichkeit zur Kenntnis, und sie verkündigten den Menschen ihre Botschaft.

Ursprünglich wurde die Verteilung der Literatur von Hand zu Hand vorgenommen. Mrs. Eddy berichtet, daß sie ihre handschriftlich vervielfältigten Manuskripte kostenlos verteilte. Als das Lehrbuch im Jahre 1875 gedruckt worden war, gingen ihre Nachfolger damit von Haus zu Haus. In gleicher Weise verteilten sie Broschüren und Flugschriften, die Erklärungen über die Christliche Wissenschaft enthielten. Sie gingen dorthin, wo die Menschen ihrer bedurften.

Unsere Führerin wurde von Gott dazu geführt, unsere Zeitschriften zu gründen, um auf diese Weise der Menschheit das zu geben, dessen sie so dringend bedurfte. Jede Zeitschrift ist individuell in ihrer Eigenart und erfüllt eine bestimmte Aufgabe. Im Jahre 1883 erkannte Mrs. Eddy die Notwendigkeit für — wie sie es nannte — eine „Zeitung“, die Antwort geben könnte auf metaphysische Fragen, die unter ihren Schülern aufkommen mochten, und die ihnen auch weitere Erleuchtung bringen würde (Siehe „Vermischte Schriften“, S. 4). So wurde das Christian Science Journal gegründet. Als im Laufe der Zeit die verschiedenen Zeitschriften gegründet und in Umlauf gebracht wurden, wurde jede einzelne von ihnen weit mehr als nur ein literarisches oder journalistisches Unternehmen; die Zeitschriften waren wie eine Flotte von Handelsschiffen, von denen jedes mit seiner reichen und besonderen Ladung ausgesandt wurde, um eine klar erkennbare, individuelle Botschaft an nahe und ferne Orte zu tragen.

Wenn wir die Veröffentlichung von unseren Schriften einmal in ihrem weiteren Sinne betrachten — als ein Unternehmen, an dem ein jeder einzelne von uns teilnimmt — was sind dann die besonderen Voraussetzungen, die uns für diese Arbeit qualifizieren, und die Eigenschaften, die wir zum Ausdruck bringen müssen, um fähige Veröffentlicher unserer Zeitschriften zu sein? Als erstes muß ein Interesse da sein. Ein Interesse an etwas haben bedeutet, einen Anteil daran haben oder daran beteiligt zu sein. Wir haben ein Interesse an unserer Arbeit, an unserer Kirche, an unserer Familie. Ebenso haben wir auch ein Interesse — einen Anteil — an unseren Zeitschriften; wir sind mit Recht stolz darauf, daß sie uns angehören. Wir warten schon immer darauf, daß die Post sie uns bringt. Wir empfinden eine solche Freude über den unvergleichlichen Wert dieser Zeitschriften, daß wir sie der ganzen Welt als Geschenk anbieten möchten. Dieses Interesse sollten wir in die Tat umsetzen.

Als nächstes muß Liebe zur Menschheit vorhanden sein. Mrs. Eddy besaß diese außergewöhnliche Eigenschaft, ja sie lag ihrem Wesen zugrunde. Wir müssen diese Eigenschaft haben, wenn wir zum Wohle der Menschheit wirken wollen. Doch außer dieser gewinnenden Eigenschaft müssen wir eine von Begeisterung getragene Wertschätzung von jeder Zeitschrift, von ihrem Platz und von ihrer klar bestimmten Aufgabe, haben. Der wöchentlich herausgegebene Christian Science Sentinel hält Wache über die geistigen Werte und bringt Hoffnung und Heilung.

Ein Leser schrieb der Verlagsgesellschaft, daß ein Artikel im Journal sein Denken mit der Erkenntnis von der Macht und Allheit Gottes so erleuchtet habe, daß er von einem körperlichen Leiden geheilt wurde, das ihm seit zehn Jahren Schwierigkeiten bereitet hätte. Wir können einen anderen Menschen auf einen gut ausgewählten Artikel aufmerksam machen, der uns geholfen hat. Solch ein liebevolles und doch so leichtes Unterfangen vermag ein ganzes Leben umzuwandeln. Ein Zeugnis, das durch eine aus persönlicher Erfahrung gewonnene Erkenntnis in seiner Botschaft besonders ansprechend ist, vermag das schlafende Verständnis zu erwecken und für einen Menschen, der in Dunkelheit ringt, den Weg zu geistiger Erkenntnis öffnen.

Wir wissen, daß andere eine größere Wertschätzung von unseren Zeitschriften erlangen werden in dem Maße, wie wir diese lieb und wert halten. Benutzen wir — ein jedes Mitglied Der Mutterkirche — unser Vorrecht, und kommen wir unserer Verpflichtung nach, indem wir die Zeitschriften, die die Organe dieser Kirche sind, abonnieren und lesen? Wahre Wertschätzung ist eine Eigenschaft, die von Herz zu Herzen spricht und sich auf diese Weise ausbreitet. Wert gründet sich auf die Erkenntnis eines tiefen inneren Gehalts. Wir sollten prüfen, wie hoch wir jede unserer Zeitschriften einschätzen. In dem Maße, wie wir eine wahre Wertschätzung von unseren Zeitschriften gewinnen, werden wir von Zeit zu Zeit irgendeinen hilfreichen Artikel oder ein hilfreiches Zeugnis finden, das uns besonders viel gegeben hat, und wir können andere bereitwillig darauf aufmerksam machen. Auf diese Weise veröffentlichen wir tatsächlich die gute Botschaft des Heilens und der Erlösung für viele, die ihrer bedürfen.

Über 80 Millionen Exemplare unserer Zeitschriften werden jährlich ausgesandt, um die Menschheit zu segnen. Wir sollten an die Hingabe der Schriftsteller und der an der Produktion und Verteilung beteiligten Mitarbeiter denken, deren Fleiß in einer solchen Flut von Druckerzeugnissen zum Ausdruck kommt! Und wir sollten auch einmal an die Ergebnisse denken! Jeden Tag erhält unsere Zirkulations-Abteilung vier- bis fünftausend Briefe und Aufträge auf unsere Zeitschriften aus allen Teilen der Welt. Durch all diese Briefe läuft wie ein roter Faden der Ausdruck der Dankbarkeit für Heilungen, für Erlösung und Unwandlung von Tausenden von Menschen, die berichten, was die Zeitschriften für sie und ihre Familien tun. Hier ist ein Leidender, der sich von seinem Siechbett erhoben hat; dort eine Familie, deren Verhältnisse sich gewandelt haben von Elend zu Fülle und Wohlstand; ein Alkoholiker, der umgewandelt und wiederhergestellt worden ist; eine zerrüttete Ehe, die gerettet wurde; Kummer, der verscheucht wurde, und alle Arten von Krankheit, die überwunden worden sind. All diese Berichte verdienen, eine weite Veröffentlichung zu erhalten von Seiten der Christlichen Wissenschafter, wenn immer sich eine Gelegenheit hierzu bietet. Die Welt befindet sich in großer Not, und sie ist bereit, das anzunehmen, was wir in großer Fülle zu geben vermögen.

Wir haben unsere Beziehung zu wahrer Veröffentlichung erörtert — unseren individuellen Anteil daran. Wie steht es um ihre Fortdauer? In diesem Zusammenhang ist es angebracht, eine ältere Veröffentlichung zu betrachten, die die Jahrhunderte mit heilender Wirkung durchlaufen hat, die mit dem Verstreichen der Zeit sogar noch immer mehr zunimmt. Sie veranschaulicht das Fortbestehen und die der wahren Veröffentlichung zugrunde liegende fortdauernde Eigenschaft. Es handelt sich um die Bergpredigt Christi Jesu, die durch das Mittel der Sprache veröffentlicht wurde. Es gab keine andere Möglichkeit, sie festzuhalten, als allein in den unauslöschlichen Kammern des Herzens derjenigen, die ihr zuhörten und sie nicht vergaßen. Die frohe Botschaft in der Bergpredigt beginnt mit den unnachahmlich lieblichen und doch so tiefgründigen Versen, die von einzigartiger Schönheit in ihrer Fassung und in ihrem geistigen Gehalt von unwiderstehlicher Anziehungskraft sind — die Seligpreisungen.

Wir können uns sehr gut die Jünger und die anderen Menschen vorstellen, wie sie den Abhang des Berges hinunterschauten auf den birnenförmigen galiläischen See, der in der Ferne wie ein türkisfarbener Edelstein erstrahlte, an einer goldenen Kette hängend — dem Jordan, der in den See hineinströmte. Zu ihrer Rechten lagen wie ein dunkler Smaragd im Gegensatz zu dem hellen Türkis des Sees die grünen Feigen- und Olivenhaine der Ebene von Genezareth, eingefaßt von bronzefarbenen Hügeln.

Was Jesus sagte, hinterließ einen so unauslöschlichen Eindruck in dem Bewußtsein seiner Zuhörer, daß sie seine Worte nie wieder vergaßen und imstande waren, sie viele Jahre später niederzuschreiben.

Schön, verständnisvoll und analytisch in ihrem Aufbau, erläutert und entwickelt die Bergpredigt ihr Thema mit einer erstaunlichen Folgerichtigkeit. Ihre Schlußfolgerungen sind unwiderleglich und überzeugend, die Wahrheit ihrer Lektionen ist fortdauernd. Das ist der Grund, weshalb sie noch heute als das lebendige Beispiel einer Veröffentlichung besteht, die die Zeit überdauert und in der bewußten Erfahrung der Menschen weiterlebt.

Die Verkündigung des Wortes Gottes geschieht jedoch nicht allein durch die gedruckte Schrift oder das Wort, das von Mund zu Mund weitergegeben wird; Gottes Wort offenbart sich auch im Herzen und in den Gedanken der Menschen. Als Widerhall auf die Inspiration dieses „Wortes“ verkündet und veröffentlicht jeder edle Gedanke, jedes Bestreben, das zu einer Vergeistigung des Denkens führt, jedes tiefinnere geistige Verlangen, jeder freundliche Gedanke und jede freundliche Tat das Wort Gottes, unbegrenzt durch Raum und Zeit. Geistige Gedanken überspannen Kontinente und Meere und verkünden ihre Wirkung in edleren Bestrebungen zum Wohle der Menschheit.

Die Veröffentlichung der Christlichen Wissenschaft durch ihre verschiedenen Kanäle wird in immer zunehmender Klarheit und der der geistigen Anziehungskraft zugrunde liegenden Inspiration weitergeführt werden, und sie wird durch die Jahrhunderte die geistige Hingabe ihrer Nachfolger an die tiefgründige Wissenschaft des Gemüts anzeigen — die Wissenschaft, deren Entdeckung die Gabe Mrs. Eddys an diese Welt ist.

Du und deine Lektionspredigten

Wenn jemand unter uns von einem ernsten Wahrheitssucher gebeten würde, eine Erklärung abzugeben, die diesem in seiner Lage helfen würde, würden wir zweifellos einige einfache, fundamentale Erklärungen der Christlichen Wissenschaft abgeben in Worten, die erfüllt vom Glauben und aus der Kraft der Überzeugung gesprochen werden, die unserer eigenen Demonstration entspringt. Wir mögen es auch mit widersprechenden Ansichten über das Höchste Wesen aufnehmen müssen, mit falschen Behauptungen über die Materie und die Wirklichkeit, und wir sollten auch Heilungsbeweise erbringen, indem wir unsere Wahrheitserklärungen auf die Probleme des Zuhörers anwenden, um die Wissenschaft der Erlösung darzulegen. Wir mögen auch unserer tiefen geistigen Freude und unserer tiefen geistigen Überzeugung von Gottes Güte und Allmacht Ausdruck verleihen. Und das ist, kurz gesagt, was jeden Sonntag in allen christlich-wissenschaftlichen Kirchen stattfindet, wenn unsere Lektionspredigten in der Öffentlichkeit verlesen werden.

Ehe wir die Bibellektionen hatten, befolgte unsere geliebte Führerin, Mary Baker Eddy, als sie zuerst ihre Kirche gründete, die alte orthodoxe Ordnung des Gottesdienstes mit einer persönlichen Predigt. Sie stellte hohe Anforderungen an ihre Schüler; Frauen und Männer wurden berufen zu predigen. Einige von ihnen hatten keine andere Vorbereitung als die Inbrunst ihrer Überzeugung, ihre Treue gegenüber den Lehren ihrer Führerin und die Inspiration, die sie durch die Erleuchtung des Denkens Mrs. Eddys erlangt hatten. Sie verlangte von ihnen, daß sie ohne Notizen predigten. Mrs. Eddy erwartete von ihnen, daß sie ein bewußtes Vertrauen auf das göttliche Gemüt allein pflegen sollten — und ihr geistiger Mut und ihre Demut befähigten sie, dieses große Werk im Dienste Gottes zu unternehmen.

Doch diejenigen, die berufen wurden, waren den Anforderungen nicht immer gewachsen, und allmählich kam unsere Führerin zu der Überzeugung, daß die alten Formen und Gebräuche ihren Plänen nicht gut angepaßt werden konnten. Gott enthüllte ihr ein anderes Verfahren. Er gab ihr die Idee der wöchentlichen Lektionen, durch die die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ dazu bestimmt wurden, als unsere nicht irrenden Prediger zu dienen und der Welt die Botschaft zu bringen, die den Weg zu einer praktisch anwendbaren, gegenwärtigen Erlösung weist: der Befreiung von allen Formen des Bösen.

Es ist nur allzu wahr, daß der wahre Wert eines Buches an der Nachhaltigkeit und Fortdauer seines Einflusses auf die Menschheit bemessen wird. Die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit“ sind die beiden Bücher, welche die weittragendsten Veränderungen im menschlichen Denken bewirkt haben; keine anderen Bücher haben jemals die Theologie so erleuchtet, die Richtung der medizinischen Forschung und der Wissenschaften so verändert und den Charakter der Menschen so veredelt.

Ehrfürchtig steht das menschliche Denken vor der Betrachtung der gegenwärtigen und zukünftigen Möglichkeit, die diese beiden Bücher erschlossen haben — Möglichkeiten, die jederzeit zu unmittelbaren Wirklichkeiten in unserer Erfahrung werden können, und die nur darauf warten, daß wir die damit verbundenen moralischen und geistigen Forderungen erfüllen.

In allem, was unsere Führerin tat, als sie ihre Bewegung, ihre Kirche, aufbaute, erkannte sie die fortdauernde Natur von Gottes Plan, und wie dieser sich von frühester Zeit an bis zu den Tagen Christi Jesu, des Wegweisers, und weiter bis zur Entfaltung der Christlichen Wissenschaft und der Gründung der Kirche Christi, Wissenschafter, offenbarte. Und so konnte sie in ihrem Gedicht „Christ and Christmas“ (Christus und Weihnacht, S. 39) schreiben:

„In Palästinas sel'ger Zeit,
und jetzt wie dort,
die gleiche Hand entfaltet Macht
und schreibt das Wort.“

Der göttliche Ursprung der Christlichen Wissenschaft erklärt ihre wunderbare Folgerichtigkeit.

Das göttliche Gemüt sagt uns nicht nur, was wir tun sollen, sondern es sagt uns auch, was wir nötig haben, um es tun zu können. Als Gott Mrs. Eddy die Idee der Lektionspredigten eingab, konnte sie auch die Themen der einzelnen Lektionen festlegen. Bei der Anordnung der Themen benutzte Mrs. Eddy fast dieselbe Reihenfolge, die sie beim Klassenunterricht gebrauchte.

Sechs der Synonyme für Gott werden gebraucht, und durch die Lektionen wird jede einzelne dieser Bezeichnungen mit jeder anderen identifiziert, bis der Anhänger lernt, daß sie in ihrer Bedeutung und in dem Ausmaß ihres Sinngehaltes völlig identisch sind; ja daß jedes Synonym das Wesen und die Ganzheit Gottes zum Ausdruck bringt.

Die Themen, die sich auf die wahre Auffassung von der Wirklichkeit beziehen, sind in ihrer Reihenfolge so angeordnet, daß im Denken des Anhängers kein Vakuum entstehen kann, wenn er die Unwirklichkeit der Materie allmählich verstehen lernt; denn er hat schon erkannt, was unter Substanz zu verstehen ist, und dies wiederum führt ihn zu der Erkenntnis von dem Wesen der Wirklichkeit und dem der Unwirklichkeit. Durch die Lektionen, die lehren, daß Gott die einzige Ursache, der einzige Schöpfer und der einzige Erhalter des Menschen ist, wird das Denken des Anhängers vorbereitet, ein klareres Verständnis von der Wahrheit zu erlangen, daß das geistige Universum und der geistige Mensch weder durch atomische Kraft entwickelt noch von ihr zerstört werden können. In ähnlicher Weise werden die mit dem Glauben an die orthodoxe Theologie verknüpften Lehren über Prädestination und zukünftige Strafe durch die Lektionen überwunden, die als Teil der Offenbarung der Christlichen Wissenschaft die wahre Theologie Christi Jesu darlegen, die des angesammelten doktrinären Beiwerks der Jahrhunderte entkleidet worden ist.

Unsere Anschauung von der Wahrheit ist niemals unbeweglich; sie stellt eine fortdauernde Entfaltung dar. Die Wahrheit ist stets etwas, das gelebt — in der Gegenwart gelebt — werden muß, denn die Wahrheit ist das Leben. Die in unseren Lektionspredigten entfaltete Wahrheit zu verstehen, ist unser tägliches Ziel.

Es ist ganz klar, daß ein gedankenvolles Studium unerläßlich für uns ist, denn — gibt es je eine Woche oder auch nur einen einzigen Tag, wo wir nicht die Fehler von gestern abschütteln, uns auf die vor uns liegenden Aufgaben vorbereiten und auf der Hut sein müssen, damit wir die sich ständig wiederholenden Suggestionen des Bösen sofort abweisen und diesen wiederstehen können? Kein empfänglicher Anhänger hat jemals seine Lektion mit einem herzlichen Verlangen, Gott zu suchen und sich Ihm rückhaltlos zuzuwenden, gelesen, ohne darin die Lösung für sein Problem zu finden — so uneingeschränkt anwendbar ist die Wahrheit, so gewiß ihr Erfolg! Daher sollten wir das Geheiß aus dem Hohenlied Salomos befolgen: „Komm, mein Freund, laß uns ... früh aufstehen zu den Weinbergen, daß wir sehen, ob der Weinstock sprosse und seine Blüten aufgehen, ob die Granatbäume blühen“ (7:12[11], 13[12]).

Die Bibellektionen stellen den Christus, die Wahrheit, dar. Sie öffnen das menschliche Herz, erweitern die Zuneigungen und lenken sie zur ganzen Menschheit hin. Dadurch vermitteln sie uns ein aufgeweckteres, barmherzigeres Verständnis für die Nöte unserer Mitmenschen, bis wir die praktische Anwendbarkeit der Wahrheit auf die menschlichen Bedürfnisse gefunden haben, nämlich die Beziehung der göttlichen Liebe zum Frieden und Glück der Welt.

Eine weitere Frage, die wir uns stellen mögen, ist die folgende: Haben wir uns wirklich die immer neue, lebendige Überzeugung von der zeitlosen Gültigkeit und unmittelbaren Anwendbarkeit der biblischen Verheißungen zu eigen gemacht, eine Überzeugung, die uns die Bibellektionen vermitteln können?

Ein kleiner Freund von mir, ein fünfjähriger Junge, kam von der Sonntagsschule nach Hause und eilte schnurstracks zu seiner Großmutter, die an jenem Tage das Bett hüten mußte. Er kletterte neben sie aufs Bett und flüsterte ihr mit dem Ausdruck höchster Erregung die wunderbare Botschaft ins Ohr, die er etwa eine Stunde zuvor über einen Menschen, eines Zimmermanns Sohn, gehört hatte, der alle, die zu ihm kamen, mit einem Wort, das er zu ihnen sprach, heilte. Für das Kind war dieses Ereignis ebenso lebendig, ebenso fesselnd und bedeutungsvoll, als ob es eben an jenem Morgen in nächster Nähe passiert wäre. „Er kann auch dich heilen!“ sagte er eindringlich, mit beharrlichem Eifer und voller Überzeugung. Der Großmutter, einer langjährigen Wissenschafterin, ging die Freude des Kindes über die unmittelbare, wirksame Gegenwart des Christus so zu Herzen, daß sie in derselben Stunde geheilt wurde.

Nun, nachdem wir uns selbst von neuem klargemacht haben, was unsere Bibellektionen für uns tun können, sollten wir uns die Frage stellen: „Was vermögen wir mit Hilfe der Bibellektionen zu tun?“ Wir können, trotz der furchterregenden Voraussagen, Aufregungen und Befürchtungen dieser Zeit, die Gemüter und Körper der Menschen aus der Unterwerfung unter das Böse befreien und tatsächlich dazu beitragen, die Herrschaft der Gerechtigkeit, die Herrschaft der göttlichen Liebe, über die menschliche Familie aufzurichten.

Doch dabei wollen wir auf der Hut sein vor Oberflächlichkeit und Selbstüberhebung, die uns glauben machen möchten, wir hätten das Wesen der Christlichen Wissenschaft schon in ihrem tiefsten Gehalt erfaßt, wo wir doch tatsächlich kaum erst einen Bruchteil ihrer Bedeutung erkannt haben. Und unter keinen Umständen sollten wir uns der Täuschung hingeben, wir könnten schon zufrieden sein mit all den Verbesserungen, die wir in unseren begrenzten, persönlichen Angelegenheiten zu bewirken vermochten, und darüber eine Welt vergessen, die förmlich nach Erlösung schreit! Es sollte nicht von uns gesagt werden: „Israel ist ein leerer Weinstock, er bringt nur sich selber Frucht“ (Hos. 10:1, nach der engl. Bibel).

Eine absolute Überzeugung von der Wahrheit zu erlangen ist ein Ziel, das wir durch das Studium der Bibellektionen anstreben; es bedeutet, unser Denken zu vergeistigen und unser Verständnis zu vertiefen, damit wir uns das Gemüt zu eigen machen können, das auch in Christus Jesus war.

Mrs. Eddy erklärte einmal einer Gruppe von Schülern im Klassenunterricht, daß sie die ganze Welt bekehren könnten, wenn sie alle ein Gemüt hätten — im Geiste vereint wären. Wie können wir jene Erklärung heute in die Tat umsetzen? Indem wir eines Gemütes sind. Es gibt keinen anderen Weg. Aber erkennen Sie wahrhaft, was das einschließt? Es bedeutet, daß wir alle hier tatsächlich so gesinnt sein müssen, wie Christus Jesus auch war. Jene Gesinnung zu bekunden bedeutet, seinen Charakter, seine Güte, sein Verständnis von Gott zu haben, ja wie er unablässig fähig zu sein, sich der Gegenwart Gottes bewußt zu bleiben. Wenn alle von uns jene Gesinnung, jenes eine Gemüt, hätten, dann würde keiner von uns jemals die Lebensregeln verletzen, die uns unser Meister in seiner Bergpredigt gegeben hat. Keiner von uns — jemals!

Können Sie sich vorstellen, wie diese Welt aussehen würde, wenn alle hier Versammelten immer imstande wären, den Blinden das Gesicht wiederzuerstatten, selbst denen, die blind geboren wurden; jedes Mitglied einer zehnköpfigen Leprakolonie in einer Behandlung zu heilen, die nicht mehr Zeit in Anspruch nehmen würde als nötig wäre, um zu ihnen zu sagen: „Geht zur Gesundheitsbehörde und laßt euch durch ein Attest bestätigen, daß ihr rein seid“? Das würde bedeuten, daß wir alle in unserer Laufbahn als Ausüber von Fällen berichten könnten, wo wir jemanden wieder zum Leben erweckt haben, der für tot erklärt worden war. Und da wir uns die Macht Jesu zu eigen machen in dem Maße, wie wir seine Vorschriften in unserem Leben befolgen, sind dies für uns alle gegenwärtige Möglichkeiten!

Verstehen Sie nun, daß diese Art des Denkens, das von diesem Ort und von tausend anderen Orten ausgeht; daß diese Art des Heilens, das ununterbrochen an Tausenden von Orten vor sich geht; daß solche Beispiele einer rein geistigen Gesinnung, einer unbegrenzten geistigen Macht, die wie ein helles Licht scheint, so daß alle es sehen, bewundern und nachahmen können — verstehen Sie, daß damit die Welt bekehrt werden könnte, ja gewißlich bekehrt würde?

Der große Trost, den wir alle dadurch empfangen können, daß wir über diese Dinge nachsinnen, liegt darin, daß jeder einzelne von uns hier schon begonnen hat, sich jene geistige Gesinnung — jenes eine Gemüt — zu eigen zu machen, durch die wir anfangen, die Welt zu bekehren. Möge das von diesem Tage an eine stete Inspiration für uns sein!

Du und deine Tageszeitung

Für einen Menschen, der sich in den Wäldern verirrt hat, ist nichts wertvoller als eine Anhöhe oder ein hoher Punkt, von dem aus er über die Bäume blicken, seine Lage beurteilen und vernünftige Pläne machen kann, um sich aus seiner mißlichen Lage zu befreien.

Ebenso muß eine Welt, die danach ringt, den Weg zu finden, der zum Frieden, zu wirtschaftlichem Wohlstand, internationaler Zusammenarbeit und moralischem und geistigem Fortschritt führt, Mittel und Wege finden, um ihr Denken über die Verwirrung und die Konflikte zu erheben, von denen sie bedrängt zu sein scheint. Wie der Mann in den Wäldern, so braucht auch die Welt einen Aussichtspunkt, wo die Gelegenheit gegeben ist, einen ruhigen und konstruktiven Blick auf die mannigfachen Probleme und Krisen der Welt zu werfen, einen Blick, der es der Menschheit ermöglicht, in der Ferne jene Ziele des Fortschritts zu erblicken, nach denen sie so sehr verlangt.

Ein solcher Aussichtspunkt wurde für jeden von uns individuell und für die Welt im ganzen von Mary Baker Eddy vorgesehen in Form des Christian Science Monitor. Denn die unmittelbare Aufgabe des Monitor sowie auch der anderen Zeitschriften, die mit ihm zusammen herausgegeben werden, besteht darin, den Ausblick der Menschheit so zu erweitern, daß der wahre Fortschritt sichergestellt werden kann.

Welche Wesenszüge sind es nun, die den Monitor zu einer so einzigartigen Veröffentlichung auf dem Gebiet des Journalismus machen — einem Gebiet, das viele wertvolle und einer guten Sache gewidmete Veröffentlichungen darbietet? Wie kommt es, daß der Monitor gerade heute, wo die Vereinigten Staaten vor einer politischen Entscheidung von ungeheurer Wichtigkeit stehen und internationale Entwicklungen so schnell zu neuen Situationen führen, seinen Lesern in einer Weise zu dienen vermag, wie es keiner anderen Zeitung möglich ist?

Es handelt sich nicht in erster Linie darum, daß der Monitor in eine andere Richtung blickt als die anderen ausgezeichneten und von ehrlichem Bemühen getragenen Zeitungen. Der Unterschied besteht vielmehr darin, daß der Monitor darüber hinaus auf etwas Neues blickt, auf etwas, das diese anderen nie erfaßt haben und das sie niemals wirksam verwerten können, bis ihnen dasselbe Maß an geistiger Einsicht ermöglicht wird, die den Ausgangspunkt für die Gründung des Monitor bildete, der geistigen Sicht, die ihn auch heute noch leitet und inspiriert.

Es spielt keine Rolle, wie gewissenhaft sich auch die besten Zeitungen bemühen mögen, über die wichtigsten Ereignisse des Tages zu berichten, das Ergebnis bleibt stets ein Journalismus in der allgemein anerkannten Bedeutung des Ausdrucks. Das führt zu einer unterschiedslosen Annahme des Bösen zusammen mit dem Guten. Es handelt sich in einem gewissen Sinne lediglich um eine Berichterstattung über das Auf und Ab der materiellen Existenz. Und obwohl ein solcher Journalismus danach trachten mag, die besten Bestrebungen der Menschheit zu fördern, so läuft er doch dieselbe Gefahr, das Opfer eines Irrtums zu werden, wie jeder von uns, wenn wir nämlich versuchen, unsere Probleme von einem menschlichen statt von einem geistigen Standpunkt aus auszuarbeiten.

Hier ist der Punkt, wo sich der Monitor — insofern wie die, die für ihn arbeiten, die ihm von unserer Führerin gegebene Bestimmung getreulich demonstrieren — von allen anderen Zeitungen unterscheidet. Denn das Ideal des Monitor besteht nicht nur darin, Nachrichten abzudrucken; es besteht vielmehr darin, das Denken der Leser über die Nachrichten emporzuheben. Es besteht nicht nur darin, das Gute bei menschlichen Unternehmungen hervorzuheben, sondern die Leser der Zeitung so zu inspirieren, daß sie eine gegenwärtige Erkenntnis von dem Ursprung und der Unvermeidlichkeit jenes Guten erlangen. Es besteht nicht ausschließlich darin, das Böse in dem menschlichen Denken und Handeln aufzudecken; es schließt die Demonstration der Tatsache ein, daß die Welt dem Bösen weder Macht noch Stätte zuzugestehen braucht.

Die Menschheit wird in dem Verhältnis voranschreiten, wie ihr moralischer und geistiger Ausblick auf eine höhere Ebene erhoben wird. Daher ist eines der Hauptziele des Monitor, so schnell wie möglich die Lücke zu schließen, die zwischen dem, was wir als Christliche Wissenschafter als moralisch und geistig gesund erkennen, und dem besteht, was die meisten Menschen im Augenblick noch für zulässig halten.

Die Christlichen Wissenschafter führen in gewisser Hinsicht und in vielen Punkten ein Leben, das ihrer Zeit moralisch und geistig gesehen voraus ist. Lassen Sie mich Ihnen nur ein Beispiel geben. Es wird die Zeit kommen, wo die Menschheit insgesamt es ebenso unglaublich finden wird, daß der Alkohol einmal mit gesetzlicher Billigung angepriesen und verkauft wurde, wie die meisten Menschen es heute kaum glauben wollen, daß die menschliche Sklaverei einmal geduldet wurde. Doch die Christlichen Wissenschafter haben schon jetzt jene Stufe der moralischen Erkenntnis erreicht. Und es ist die feste Absicht des Monitor, danach zu streben, daß alle Menschen solch eine Stufe der Erkenntnis im Zusammenhang mit diesem sowie auch mit jedem anderen ähnlichen Problem erlangen, dem sich die Welt heute gegenübergestellt sieht.

Wie erfreulich ist es doch, feststellen zu können, daß unser Monitor nicht nur für Neuengland, für Amerika oder für die englischsprechenden Länder bestimmt ist, sondern für die ganze Welt — für alle Nationen, Völker und Gruppen! Denn allen diesen Menschen wird die Liebe Gottes gleichermaßen zuteil, und der Monitor stellt eine durch göttliche Vollmacht bestimmte Gabe an die ganze Menschheit dar.

Der Monitor ist eines der Beweismittel für die Wirksamkeit der göttlichen Wahrheit im Bewußtsein der Menschheit. Wenn die Menschen daher den Wert, den Zweck und das Ziel des Monitor anerkennen, erkennen sie gleichzeitig jene geistige Leitung und Triebkraft an, die das Bestehen des Monitor ermöglicht — ob sie sich nun dessen bewußt sind oder nicht. Jeder von uns nimmt dadurch, daß er den Monitor unterstützt, ihn liebt, liest, versteht und in Umlauf bringt, tatsächlich an dem großen Werk der Erlösung für alle seine Mitmenschen teil.

Wie wichtig ist es daher für alle Christlichen Wissenschafter, die Aufnahmebereitschaft der Welt für den Monitor anzuerkennen und zu bejahen! Die Menschheit hungert nach dem, was der Monitor zu geben hat, und es ist eine beglückende Verpflichtung für uns, sicherzustellen, daß kein Anspruch der Gleichgültigkeit, Unwissenheit, Voreingenommenheit oder Bosheit versucht, die Menschen dessen zu berauben, was ihnen von der göttlichen Liebe geschenkt worden ist.

Die Sachverständigen berichten uns, daß die Bevölkerung der Erde fast zwei Milliarden und achthundert Millionen Menschen zählt. Und es gibt nicht einen einzigen Menschen in dieser ungeheuren Schar, der nicht in irgendeiner Weise der Hilfe bedarf. Vielleicht ist es mehr Gerechtigkeit, wirtschaftliche Unterstützung oder politische Freiheit, deren er bedarf. Vielleicht ist es auch Erlösung von Krankheit, Sorge, Unterdrückung oder Entmutigung, deren er bedarf. Doch in der einen oder anderen Weise braucht jeder Mensch individuell die Hilfe, die nur aus einer größeren Gotteserkenntnis kommen kann — aus einer klaren Vergegenwärtigung, daß nicht das Böse normal und das Gute anomal ist, aus der Überzeugung, daß moralische und geistige Werte Macht besitzen und daß es kein Problem gibt, wie schwierig es auch sein mag, das nicht gelöst werden kann.

Auf den Ruf der Welt um Hilfe und Verständnis hin bringt der Monitor eine Botschaft, die, wie unsere Führerin voraussah, die dringende Not der Menschheit beheben würde. Es handelt sich um eine Botschaft des Vertrauens auf das Gute, und der Verpflichtung, für das In-Erscheinung-Treten des Guten in den Angelegenheiten aller Menschen zu arbeiten. Es handelt sich um eine Botschaft des Vertrauens auf unsere eigenen Fähigkeiten, Fortschritte zu erzielen, sowie auch auf die Fähigkeit aller Menschen, dasselbe zu tun. Es handelt sich um eine Botschaft brüderlicher Liebe, eine Botschaft der Weltbrüderschaft, die die Menschen auffordert, Habgier mit Wohlwollen, Haß mit Liebe, und Gleichgültigkeit mit echter Besorgnis um unseres Bruders Wohlergehen zu besiegen.

Da es das unaufhörliche Bestreben unserer Tageszeitung ist, gewissermaßen das ungeteilte Christus-Gewand der Wahrheit zum Ausdruck zu bringen, muß jeder Teil des Monitor und jede mit dem Monitor verbundene Tätigkeit ihren unentbehrlichen Teil dazu beitragen, der Welt diese Botschaft zu übermitteln. Jeder Abschnitt der Zeitung befaßt sich mit irgendeiner Seite der menschlichen Tätigkeit, die des erhebenden Einflusses, der für den Monitor kennzeichnend ist, bedarf und dessen wert ist. Jede mit dieser Zeitung verbundene Tätigkeit — handele es sich nun um Berichterstattung, Vertrieb oder Anzeigen — ist darauf ausgerichtet, das menschliche Bewußtsein geistig zu bereichern.

In dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy lesen wir das folgende (S. 84): „Das Vertrautsein mit der Wissenschaft des Seins befähigt uns, mit dem göttlichen Gemüt in größerem Maße in Gemeinschaft zu stehen, Ereignisse vorauszusehen und vorauszusagen, die das allgemeine Wohl betreffen, göttlich inspiriert zu sein — ja, in das Bereich des schrankenlosen Gemüts zu gelangen.“

Kein geringerer Gedanke als dieser ist imstande, die Menschheit von sich selbst zu erlösen. Nur jenes Denken, das seine Inspiration im Göttlichen findet, kann scharf genug, tief genug und weit genug blicken, um den Pfad des wahren Fortschritts zu erkennen und die tausendfachen Fallgruben zu vermeiden, die ein rein menschliches, vernunftgemäßes Folgern der Menschheit in den Weg legen könnte.

Es ist ein unbeschreiblich großes Vorrecht, dazu berufen zu sein — wie jeder einzelne von uns es ist — eine Veröffentlichung zu unterstützen, die nicht nur ausschließlich dazu bestimmt ist, die Menschheit zu segnen, sondern die sich auch auf jene göttliche Inspiration gründet, die die Verwirklichung der Ziele, die sich diese Zeitung gesetzt hat, ermöglicht. Die Menschheit wird in dem Verhältnis voranschreiten, wie wir unseren Nächsten verstehen lernen und unseren Nächsten lieben lernen. Durch die Spalten des Monitor hören wir von den Nöten unseres Nächsten, von seinen Hoffnungen und Bestrebungen. Und indem wir davon hören und lesen, werden wir dazu inspiriert, ihn mit größerem Verständnis zu lieben, ihm wirkungsvoller zu helfen und unser Teil beizutragen, damit sein Hunger nach geistigen Dingen gestillt wird.

Im Lehrbuch lesen wir (S. 223): „Langlebigkeit nimmt zu, und die Macht der Sünde nimmt ab, denn die Welt fühlt die heilsame Wirkung der Wahrheit in allen Poren.“ Und eines der wichtigsten Mittel, durch das diese Wahrheit die Menschheit erreicht, ist der Christian Science Monitor. Ich erinnere mich, daß ein Christlicher Wissenschafter, der auch Offizier gewesen war, die Zeitschriften der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft wie folgt charakterisierte: „Das Journal ist das Sprachrohr des Generalstabes im Hauptquartier unserer Bewegung. Der Sentinel stellt die Vorposten dar. Der Monitor gleicht gewissermaßen den Spähtrupps, die von einer Armee vorausgeschickt weiden, um als Vorhut das Gelände zu erkunden.“

In vielen Fällen sind die Menschen zuerst durch den Monitor mit der Christlichen Wissenschaft in Berührung gekommen. Nachdem sie mit dem Monitor bekannt geworden waren, haben sich viele Menschen auch für die Christliche Wissenschaft interessiert. Jeder, der den Monitor ernstlich zu verstehen sucht, muß unausbleiblich dadurch gesegnet werden. Als unentbehrlicher Teil der vollständigen Entfaltung der Wahrheit, die unserer Führerin offenbart wurde, schließt der Monitor die Kraft in sich, das Denken aller Menschen, die ihn lesen, zu erheben.

Sehr häufig erkennt derjenige, der auf diese Weise gesegnet worden ist, was ihm geholfen hat und wie dies geschah. Doch es gibt auch viele Fälle, wo die Segnungen so wirken, daß der Empfänger derselben ohne Wissen Engel beherbergt hat. Er weiß nur, daß als Ergebnis seines Kontaktes mit dem Monitor entweder ihm selbst geholfen oder auch eine Situation, in die er verwickelt war, geklärt wurde.

Was die Welt heute braucht — da sie sich immer größeren und schwierigeren Problemen gegenübergestellt sieht — ist ein geistiger Maßstab, nach dem sie ihre Bestrebungen bewerten kann, und eine unmißverständliche geistige Führung, die sie befähigt, mit Sicherheit auf dem Pfad des Fortschritts voranzuschreiten. Beide können nur in der Christlichen Wissenschaft gefunden werden, und in vielen Fällen ist es der Monitor, der diese geistige Inspiration in den Menschen wachruft, von denen der Prophet Joel spricht, wenn er sagt: „Scharen über Scharen ... im Tal der Entscheidung“ (Joel 3:14 — Menge-Bibel).

Der Tag für die Befreiung der Menschheit ist schon angebrochen. Er ist aufgedämmert mit der Entdeckung der Christlichen Wissenschaft und ihrer Darbietung für die Welt. Durch die christlich-wissenschaftliche Bewegung breitet sich das große Werk der Erlösung immer weiter aus, und es wird fortfahren, sich auszubreiten.

Der Monitor ist ein zur Vollständigkeit des Ganzen notwendiger Teil dieser sich immer weiter ausbreitenden Wahrheit. Ja, der Monitor ist eine Tageszeitung. Aber er ist weit mehr als das. Er ist ein von Gott eingesetzter Bote, der für die Erlösung der Menschheit wirkt. Sein Wirkungsfeld ist die ganze Welt. Seine Botschaft und seine Leistung sind von Liebe inspiriert. Sein Einfluß und sein Erfolg sind ebenso gewiß wie der unwiderstehliche und unaufhaltsame Fortschritt des geistig Guten.

Du und deine Zeitschriften

Ein jeder weiß, daß wir in einer Zeit leben, wo im menschlichen Denken schnelle Veränderungen vor sich gehen. Die Welt ist wie bezaubert von den materiellen Wundern, die die moderne Wissenschaft zur Entwicklung gebracht hat. Doch jetzt wird sie gezwungen, aus dem Bann zu erwachen durch Probleme, die in ihrer gewaltigen Größe der Zunahme an materieller Macht gleichkommen, die viele dieser Probleme erst hat entstehen lassen. Die Menschen erkennen jetzt, daß die Triumphe der Technik nicht imstande gewesen sind, die menschliche Gesellschaft auch nur im geringsten mit der Führung zu einem positiven, geistigen Ziel hin zu versehen. Negative Einstellungen treten uns entgegen: Gleichgültigkeit, Apathie, Verbrechen, Gesetzlosigkeit, Mißachtung gegenüber der Obrigkeit, Leichtfertigkeit.

Die in der Welt vor sich gehenden Veränderungen haben eine bestimmte Beziehung zu unseren Veröffentlichungen. Tatsächlich haben sich die von der Technik entwickelten modernen Methoden der Nachrichtenübermittlung auf fast alle Zeitschriften und Zeitungen ausgewirkt. Die Geschwindigkeit, mit der Nachrichten die ganze Welt erreichen, ist phänomenal und stellt zweifellos einen großartigen Sieg über Zeit und Raum dar. Doch es ergibt sich die Frage, ob Fernseh- und Radioprogramme dem Druckerzeugnis als Mittel zur Berichterstattung und Auslegung von Nachrichten gleichkommen oder dieses auch nur annähernd erreichen können. Zweifellos hat jeder Kanal der Nachrichtenübermittlung seine Funktion. Das stimmt auch mit Bezug auf die christlich-wissenschaftliche Bewegung. Aber kann ein kurzes Radioprogramm, selbst wenn es von einer Gruppe von Experten zusammengestellt wurde, unserem Denken eine ebenso wirksame Anleitung für die Lösung der Probleme der heutigen Zeit geben wie ein gedruckter Bericht?

Ebenso wie wir die Kommentare der Schriftleitung benötigen (und nur sehr wenige dieser Kommentare erreichen uns über eine allgemeine Rundfunksendung) und Zeit, um die mit den Zeitungsberichten verbundenen Probleme durchzudenken, brauchen wir auch erfrischende geistige Ideen und die Gelegenheit — wie sie uns durch unsere Zeitschriften zuteil wird — jene Ideen anzuwenden, um sie in ihrer ganzen Bedeutung zu erfassen und sie zu demonstrieren. Alle unsere Veröffentlichungen sind aus diesem Grunde von großer Wichtigkeit, und wir sollten niemals dulden, daß moderne und schnellere Methoden der Nachrichtenübermittlung unsere Zeitschriften aus unserem Leben verdrängen.

Wir leben eben in einer Zeit geschichtlicher Entwicklungen, wo wir dafür zu sorgen haben, daß nach dem bemerkenswerten Wachstum der Christlichen Wissenschaft während der ersten Hälfte des Jahrhunderts kein Rückschlag eintritt. Viele Denker außerhalb unserer Bewegung stellen bei ihrer Betrachtung der Welt im allgemeinen voller Besorgnis fest, daß der Eifer unter den Menschen nachläßt, daß ein Mangel an Zusammenhalt und Leitung unter den Interessen der Menschheit im allgemeinen besteht. Ein Schriftsteller sagt: „Kaum je zuvor haben die Menschen eine solche Massenresignation vor den gesellschaftlichen Kräften, solch ein Empfinden, von den wahren Quellen der Macht weit entfernt zu sein, ja solch eine Schwarzseherei angesichts einer so gefahrvollen Weltlage erlebt.“ Er weiß kein anderes Heilmittel anzubieten als eine tiefgründigere Analyse der Vorgänge, eine scharfsinnigere Unterscheidung und verständnisvollere Auslegung der Ereignisse und ganz besonders „gewöhnlichen menschlichen Mut“.

Die Christliche Wissenschaft vermag uns weit mehr zu geben als bloß menschlichen Mut, um den Weltangelegenheiten entgegenzutreten; aber wir müssen uns alle Mittel, die unsere Führerin für uns vorgesehen hat, zunutze machen, um in allen Einzelheiten beweisen zu können, daß die Wissenschaft allen Anforderungen gewachsen ist. Was außer der Christlichen Wissenschaft kann der Welt zeigen, wie sie den Christus als die wahre Idee der Gotteskindschaft demonstrieren kann? Was andres als die Christliche Wissenschaft vermag uns bei unseren Bestrebungen zugleich eine beglückende Freude zu geben, indem sie alle rechten Unternehmungen mit Gott in Verbindung bringt? Was außer der Christlichen Wissenschaft kann der trügerischen Irreführung des tierischen Magnetismus Einhalt gebieten, das Böse seines Machtanspruchs berauben und der Menschheit die Bürde der Sterblichkeit abnehmen? Was außer der Christlichen Wissenschaft kann die Tür zu dem Reich Gottes für uns öffnen, von dem der Meister sagte, es sei inwendig in uns?

Die Naturwissenschaft mag in immer zunehmendem Maße Zeit und Raum überwinden, aber sie vermag nicht das sterbliche Gemüt zu besiegen, den „Starken“, den wir „binden“ müssen, wie Jesus sagte. Sie vermag wohl die materielle Triebkraft zu erzeugen, die die Menschen zum Mond bringen wird, aber sie kann uns nicht mit der geistigen Kraft versehen, die dem Fortschritt der Menschheit zum Geiste hin die unfehlbare Leitung gibt. Das vermag nur die göttliche Wissenschaft zu tun. Nur die Metaphysik kann die Ideen enthüllen, die allen Fortschritt dem Willen Gottes unterordnen.

Zweck und Ziel Ihrer Zeitschriften ist es, die geistigen Ideen weit auszustreuen, die dem menschlichen Denken die unfehlbare Leitung geben, und die es mit Weisheit und Liebe durchdringen und seine Fähigkeit erweitern, die machtvolle Intelligenz, die das Gemüt ist, zum Ausdruck zu bringen. Geistige Ideen werden dringend benötigt, um unschlüssige, gleichgültige, richtungslose sowie auch böse Tendenzen zu bekämpfen und auszurotten, die für eine Gesellschaft kennzeichnend sind, die im Bann des Materialismus steht und den Erfordernissen der sich wandelnden Zeiten geistig nicht gewachsen ist.

Ihre Zeitschriften müssen alle Möglichkeiten benutzen zur Veröffentlichung inspirierender Ideen, die den Fortschritt des menschlichen Denkens unterstützen und es herausführen aus der Verwirrung des Materialismus, hin zu der Erkenntnis des zu Gottes Ebenbild erschaffenen Menschen. Es ist Ihre Aufgabe, für unsere Zeitschriften zu schreiben, sie zu abonnieren, zu lesen, sie zu lieben und sie zu verteilen. Sie sind das Geschenk unserer Führerin, Mary Baker Eddy, das sie Ihnen anvertraut hat, damit Sie den von ihr für die Zeitschriften vorgesehenen Plan ausführen. Es ist Ihre Aufgabe, die Zeitschriften aufrechtzuerhalten und sie in die Welt hinauszusenden als Missionare des wissenschaftlichen Christentums in einem wissenschaftlichen Zeitalter.

Ihr Christian Science Monitor unterrichtet Sie darüber, wie die Welt beschaffen ist, in der Sie leben, gibt in seinen Berichten eine genaue Analyse der derzeitigen Entwicklungen und hilft Ihnen, Ihren Meinungen und Unternehmungen als wissenschaftlichen Christen die rechte Richtung zu geben. Ihr Monitor gibt Ihnen umfassende Informationen und eine durchdachte Auslegung von Weltereignissen. Er vermag selbst das Denken eines Lesers, das auf die Umgebung eines kleinen Dorfes begrenzt ist, herauszuführen und es zu der Auffassung eines Weltbürgers zu erheben.

Das Christian Science Journal, der Christian Science Sentinel, der Herold der Christlichen Wissenschaft in seinen verschiedenen Ausgaben und das Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft helfen Ihnen zu verstehen, wie Sie dieser Welt, in der Sie leben, durch Ihre geistige Arbeit helfen können. Zweck und Ziel dieser Zeitschriften ist, Sie hinsichtlich der Anwendung der Wissenschaft auf die Heilung des einzelnen sowie auch auf die Heilung von Zuständen, die die Welt betreffen, auf der Höhe der Zeit zu halten. Geistige Ideen allein können menschliche Begriffe umwandeln, bis die Materie verschwindet und die volle Erkenntnis der Gegenwart und Schöpfung Gottes erlangt wird.

Wechselnde Zustände erfordern neue Einstellungen zur Wahrheit und eine Ursprünglichkeit in der Anwendung der Wahrheit, und die Zeitschriften sind Kanäle, durch die göttliche Ideen die Menschheit erreichen können. Es ist einfach wunderbar, einmal über die Möglichkeiten nachzudenken, die die Zeitschriften in dieser Hinsicht haben. Es gibt keine Knappheit an Ideen. Das Universum ist erfüllt von geistigen Ideen. Doch wir müssen auf sie lauschen, sie niederschreiben und vermittels der Zeitschriften mit anderen teilen, wenn sie die Welt segnen sollen.

Die Christliche Wissenschaft ist so umfassend, so weitreichend, so tiefgehend in ihrem Einfluß, daß kein Gebiet des menschlichen Denkens davon unberührt bleiben kann. Denken Sie zum Beispiel einmal an den Antrieb zum christlichen Heilen, den die Kirchen anderer Glaubensrichtungen bekommen haben. Wir haben die Wissenschaft, die uns lehrt, wie wir in rechter Weise über Ursache, Gesetz, Macht, Raum, Zeit, Materie und Energie denken können. Sie lehrt uns, in der rechten Weise über Regierung, Politik, Verteidigung, Wirtschaft, Sozialfragen und Rassenprobleme zu denken. Durch die Wissenschaft werden viele Menschen mit der Lehre vertraut, die ihnen einen rechten Begriff von Gott, dem Christus, dem Menschen, dem Universum, von Gottesdienst, Theologie und Gebet gibt. Die Möglichkeiten, die sich Ihren Zeitschriften bieten, diese bemerkenswerte Erziehung zu fördern, sind unermeßlich.

Wir machen uns wohl kaum die rechte Vorstellung von dem unaufhaltsamen Antrieb, der von der göttlichen Macht ausgeht, die die Offenbarung göttlicher Ideen begleitet. Doch die Umwälzung des Denkens, die eben in der Welt vor sich geht, gibt uns einen Schimmer von der umwandelnden Macht der Wahrheit. Die traditionelle Ordnung zerfällt, da die Wahrheit ihre Gegenwart und ihre Forderung der göttlichen Ordnung geltend macht. Seit der Entdeckung der göttlichen Wissenschaft, dem unpersönlichen, allumfassenden Erlöser, sind die menschlichen Probleme sehr schnell universell geworden. Eines Tages wird die große Bedeutung unserer Zeit voll erkannt werden als der Zeitabschnitt, wo die Umwandlung des Denkens von der Materie zum Geist anfing, sich in ihrer universalen Offenbarwerdung zu zeigen.

Während der Unruhen, die die Welt seit der Entdeckung der Wissenschaft erlebt hat, hatten die Völker eine Krise nach der anderen zu bestehen. Doch die größte aller Krisen, denen sich die Welt je gegenübergestellt gesehen hat, wäre die Möglichkeit, daß die Christlichen Wissenschafter nicht vollen Gebrauch machen würden von der Methode, das Böse zu handhaben, die ihnen von ihrer Führerin anvertraut wurde, und daß angesichts des überhandnehmenden Bösen „die Liebe in vielen erkalten wird“ (Matth. 24:12). Wenn die Wissenschafter den „Starken“ nicht durch die Kraft eines geeinten, christlichen Bemühens binden, wird die Erlösung der Menschheit von dem sterblichen Traum von Leben in der Materie verzögert werden.

Geistige Ideen erweisen sich diesem Kampf gewachsen, und wir müssen mehr über sie wissen, sie lieb und wert halten und sie verständnisvoll anwenden, ja wir müssen sie in uns wirken lassen, damit der Wille Gottes geschehe. Wir sollten der Worte gedenken, die der Prophet Jeremia zu Gott sprach (32:17): „Kein Ding [ist] vor dir unmöglich.“ Christus Jesus sagte (Mark. 10:27): „Alle Dinge sind möglich bei Gott.“ Und Mrs. Eddy versichert uns in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 134): „Er, der in ewigem Lichte wohnt, ist größer als der Schatten, und Er wird die Seinen schützen und führen.“

Um die Macht geistiger Ideen zu erläutern, solcher Ideen, wie sie von unseren Zeitschriften bis in die entferntesten Gebiete der Erde getragen werden, lassen Sie mich eine einzige, einfache Erklärung von unserer Führerin zitieren, die zeigt, was sie mit einer Idee vollbringen konnte. Sie sagt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 428): „Die Verfasserin hat hoffnungslose organische Krankheiten geheilt, und durch das Verständnis von Gott als dem einzigen Leben hat sie Sterbende zu Leben und Gesundheit erweckt.“ Was könnte unmittelbarer und einfacher sein als diese Idee, daß Gott das einzige Leben ist? Ich denke oft darüber nach und überlege mir, welch ein Verständnis dieser Erklärung zugrunde gelegen haben muß, um sie in den Händen unserer Führerin so mächtig werden zu lassen!

Zuweilen hören wir die Äußerung, viele der Artikel in unseren Zeitschriften seien so elementar, daß es nicht der Mühe wert sei, sie zu lesen. Wenn sich Ihnen diese heimtückische Suggestion je aufdrängt, denken Sie an die Idee, daß Gott das einzige Leben ist, und bedenken Sie, was sie für unsere Führerin bedeutete. Wir werden durch unsere Zeitschriften nur soviel geistige Werte empfangen, wie wir in aufgeschlossener Weise in uns aufnehmen. Wenn wir, statt einfach Artikel zu übergehen, die uns zu grundlegend oder zu uninteressant für eine Betrachtung zu sein scheinen, versuchen, den tieferen Sinngehalt ihrer Botschaft zu erfassen und ein größeres Maß an Macht durch das Verständnis ihrer Bedeutung zu erlangen, dann werden wir mit einem der großen Ziele unserer Zeitschriften in Berührung kommen: uns an dem Urquell des Gemüts zu erquicken, das einen unaufhaltsamen Strom von Ideen aussendet.

Wenn andererseits einige Artikel zu metaphysisch für den Anfänger zu sein scheinen, wird er gut tun, solange bei dem Studium derselben zu beharren, bis sich ihm ihre Ideen mit heilender Macht entfalten. Die Zeitschriften sollen für jedes Stadium und jede Stufe des geistigen Wachstums geeignete Ideen vermitteln.

Macht wohnt den göttlichen Ideen inne und bekundet sich durch dieselben. Nur die Ideen Gottes können den menschlichen Bestrebungen Antrieb in der rechten Richtung geben. Werden wir nun alle Mittel benutzen, die Mrs. Eddy für das Aussenden dieser göttlichen Ideen bestimmt hat? Oder werden wir uns in unserer Haltung von der Apathie und Gleichgültigkeit einer materialistisch gesinnten menschlichen Gesellschaft beherrschen lassen?

Wir haben etwas zu geben, das einzigartig ist, etwas, das weit entfernt ist von Materialismus und allem menschlichen Wissen. Die Zeitschriften, Ihre Zeitschriften, stellen ein wichtiges, von Gott verliehenes Mittel für die Förderung und Ausbreitung der Wissenschaft des Lebens auf dieser gegenwärtigen Daseinsebene dar. Diese Zeitschriften werden dazu beitragen, die Menschheit über die Materie zu erheben und sie in das Bewußtsein ihres wahren Seins in Gott zu führen. Ja sie werden dazu beitragen, die Verheißung unserer Führerin in „Wissenschaft und Gesundheit“ zu erfüllen (S. 513): „In dem übervollen Weltall des Gemüts führen die geistigen Stufen des Fortschritts zu geistigen Sphären und erhöhten Wesen.“

Die Versammlung schloß mit dem Singen des Liedes Nr. 30: „Nimm unter Deine Flügel uns“, dessen englischer Urtext von unserer Führerin Mary Baker Eddy verfaßt wurde.

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