In dem vierten Kapitel seines Briefes an die Philipper schreibt der Apostel Paulus ihnen von seiner Dankbarkeit für ein großzügiges Geldgeschenk. Er wies jedoch nachdrücklich darauf hin, daß die Bedeutsamkeit ihres Geschenkes darin bestand, daß ihre Liebe zu ihm dadurch symbolisch zum Ausdruck kam. Dann sagte er, indem er ihnen dringend empfahl, wegen aller Substanz auf Gott zu schauen: „Mein Gott aber fülle aus alle eure Notdurft nach seinem Reichtum in der Herrlichkeit in Christo Jesu.“
Diese Erklärung stellt eine nicht mißzuverstehende, positive und deutliche Verkündigung dar. Sie enthält keinen Bruchteil einer Doppelsinnigkeit oder eines ausweichenden menschlichen Verhaltens. Sie wurde nicht bloß geäußert, um einen gewissen historischen Zeitabschnitt zu erleuchten oder um einer bestimmten Gruppe von Menschen zugute zu kommen. Sie stellt eine Verkündigung dar, die für alle Ewigkeit gültig ist und auch heute auf alle menschlichen Bedürfnisse angewendet werden kann. Diese Bedürfnisse werden befriedigt durch ein rechtes Verständnis von der Beziehung zwischen Gott und Seiner Idee, dem Menschen.
Bis wir durch die Christliche Wissenschaft verstehen lernen, daß Gott uns nur das Gute gibt, mögen wir einen falschen, persönlichen Begriff von Jehova beherbergen, wie er in bestimmten Büchern des Alten Testaments der Bibel zum Ausdruck kommt. Diese unerleuchtete Einstellung zu dem Verhältnis zwischen Gott und dem Menschen ist häufig begleitet von unserer hilflosen Unterwerfung unter die Annahme, daß Gott die Leiden der Menschen heilen und ihre Bedürfnisse befriedigen wird, falls dies der Wille Gottes ist, oder daß Seine Fülle den Menschen vorenthalten wird, falls Gott aus irgendeinem Grunde eine Strafe zumessen will.
Die Christliche Wissenschaft lehrt die vollkommene Natur Gottes als des unendlichen Geistes, und die wahre Beziehung von Gott zu Seinem Bild und Gleichnis, dem Menschen. Gott wird verstanden als das Leben, das Gemüt, die Substanz und die Intelligenz Seiner Schöpfung, und der Mensch wird als die Idee Gottes erkannt, als Widerspiegelung und Ausdruck der göttlichen Wahrheit.
In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy (S. 494): „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Notdurft gestillt und wird sie immer stillen.“ Diese Erklärung hat eine gewisse Beziehung zu der Verkündigung des Paulus an die Philipper und bestätigt nachdrücklich deren Gültigkeit. Die Macht Gottes ist immer verfügbar, um sterbliche Begrenzungen aufzuheben, denn Gott, der Geist, ist die einzig wahre Substanz.
Gottes „Reichtum in der Herrlichkeit“ umfaßt die Bekundungen Seiner Allmacht, Allgegenwart, Allwissenheit und Seines All-Wirkens, welche die Vollständigkeit des Menschen als der Widerspiegelung Gottes unterstützen. In dem Verständnis dieser Wahrheit werden wir die Lösung für finanzielle und wirtschaftliche Probleme finden.
Die Allmacht Gottes, des göttlichen Prinzips, wird in der Erkenntnis enthüllt, daß Gott Alles-in-allem ist. In dieser Allheit gibt es keine Trennung, keine Teilbarkeit, keinen Widerstand, keinen Druck, keine Überanstrengung und keinen Verzug. Das Verständnis von der Allmacht Gottes berichtigt jede Mangelerscheinung, weil der Mangel ein verkehrter Begriff von der Fülle ist, die dem Menschen als der Widerspiegelung Gottes innewohnt.
Ein Verständnis von der Allgegenwart Gottes, des göttlichen Lebens, ist das Gegenmittel gegen die Furcht. Gott ist todlos und ewig, und Seine Schöpfung, der Mensch und das geistige Universum, bekundet immerdar die Fortdauer und Unmittelbarkeit des Daseins. Die menschliche Erfahrung wird fortschrittlicher, freudiger und reichhaltiger in dem Verhältnis, wie wir unser Denken ganz der Erkenntnis unserer wahren Gotteskindschaft widmen.
Das Bewußtsein von der Allwissenheit des unendlichen Gemüts ist die offene Tür zu der Erreichbarkeit der Ideen Gottes. In dem Maße, wie jeder einzelne sich die Allwissenheit Gottes vergegenwärtigt, schwinden die Annahmen des sterblichen Gemüts, die behaupten, daß der Mensch von Gott getrennt sei, und der Friede Gottes wird zu der eigentlichen Wesenheit unseres Daseins.
Die Vergegenwärtigung von der wissenschaftlichen Übereinstimmung des Menschen mit dem All-Wirken Gottes ist einer der Schritte in der Demonstration der Christlichen Wissenschaft in der menschlichen Erfahrung, die uns die größte Befreiung bringen. Dieses Vergegenwärtigung hebt die mentalen Spannungen und die körperliche Überbeanspruchung des täglichen Geschäftslebens auf. Die Verwirrung wird in Schach gehalten und wir erleben den geordneten Ablauf von Einzelheiten, die sich harmonisch ineinanderfügen.
Während des zweiten Weltkrieges wurde einem Christlichen Wissenschafter von verschiedenen Firmen die Aufgabe übertragen, bestimmte Abteilungen mit spezialisierten technischen Fachkräften auszustatten. Der Wettbewerb unter den einzelnen Industrien war scharf, und die zur Verfügung stehenden Fachkräfte schienen unzureichend zu sein. Doch der Christliche Wissenschafter hatte durch das hingebungsvolle Studium der Bibel und der Schriften von Mrs. Eddy das richtige Verständnis von Tätigkeit als einer Eigenschaft des Geistes, der Wahrheit, erlangt.
Er hatte verstehen gelernt, daß seine ganze menschliche Erfahrung das Ergebnis der Gedanken war, die er in seinem Bewußtsein beherbergte. Daher würden alle materiellen Dinge, die benötigt wurden, sei es nun in der Form von Fachkräften, Geld, Nahrung oder Kleidung in der richtigen Weise in die Erscheinung treten, im Verhältnis zu seinem Verständnis, daß alle wirkliche Tätigkeit geistig und nicht materiell ist.
Den Menschen, mit denen er zu tun hatte, schien er äußerst beschäftigt zu sein. Aber in seinem Innersten sah er das geordnete Wirken der Allmacht, Allgegenwart, Allwissenheit und des All-Wirkens, das durch die Ideen des göttlichen Gemüt, die in Harmonie zusammenarbeiten, Ausdruck fand.
Diese Erkenntnis der geistigen Wahrheit bewahrte ihn vor der Furcht vor Konkurrenz und vor der Ungewißheit hinsichtlich der Verfügbarkeit erfahrener und geeigneter Fachkräfte. So konnte er die ihm übertragenen Aufgaben in zufriedenstellender Weise vollenden. Der Lohn für seine wissenschaftliche Erkenntnis von wahrer Tätigkeit zeigte sich in seiner Erfahrung als eine angemessene finanzielle Bezahlung.
Die Christliche Wissenschaft leitet die Menschheit zu der Demonstration von Gottes „Reichtum in der Herrlichkeit“. Sie offenbart, daß der Geist alle Substanz ist, und daß die materiellen Dinge, die für eine zufriedenstellende irdische Erfahrung nötig, sind, im Grunde genommen Gedanken sind, die für die menschliche Wahrnehmung gegenständliche Form annehmen.
Dadurch, daß Christus Jesus sein Einssein mit dem Vater im Leben zum Ausdruck brachte, ließ er die Lösung für menschliche Schwierigkeiten und Probleme in Erscheinung treten. Er zeigte, daß das Speisen der Menge an den Ufern des galliläischen Meeres nicht ein schwieriges Problem darstellte, sondern vielmehr eine Gelegenheit war, die reichliche Versorgung Gottes für Seine Schöpfung zu beweisen. Infolgedessen konnte er zuversichtlich erklären (Joh. 10:11): „Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“
Die Christlichen Wissenschafter sind ihrer Führerin dankbar dafür, daß sie der Menschheit ihre Entdeckung der Christus-Wissenschaft brachte, welche die göttliche Bedeutsamkeit von Gottes „Reichtum in der Herrlichkeit“ enthüllt. Bei ihrem hingebungsvollen Studium dieser Wissenschaft verlieren sie die Furcht vor einem möglichen Verlust ihrer wahren Reichtümer, die doch in Wirklichkeit das Dasein des Menschen ausmachen.
