Wenn wir uns im Schulunterricht mit den Geschichten aus der Heiligen Schrift befaßten, und später auch im Konfirmandenunterricht, kamen mir immer wieder die folgenden Gedanken: Da doch Jesus die Kranken augenblicklich und ohne medizinische Behandlung heilte, warum können wir heutzutage nicht dasselbe tun? Warum sind Medizin und Ärzte notwendig? Fehlt uns da vielleicht etwas? Ich fand die Antwort auf diese Fragen einige Jahre später.
Ein Freund erzählte mir von der Christlichen Wissenschaft und sagte, daß diese Wissenschaft die Kranken heile, wie sie zur Zeit Jesu geheilt wurden. Ich sagte meinem Freund, daß ich an eine solche Heilmethode glaube, und schon bald hatte ich einen Beweis davon, als mein Pferd allein durch geistige Mittel von einem Schlaganfall geheilt wurde. Das war vor mehr als 32 Jahren, und von dem Tage an ist die Christliche Wissenschaft meine einzige Hilfe gewesen. Ich hatte schließlich das gefunden, nach dem ich so lange gesucht hatte.
Bei meiner Arbeit wurde mir einmal aufgetragen, einen sehr großen Stein zu behauen, der auf einem Gerüst beinahe ein Meter über dem Erdboden lag. Ganz unerwartet fiel der Stein herunter auf meinen Fuß. Der Schmerz war sehr heftig. Aber ich bemühte mich, meine geistige Arbeit zu tun, wie wir es in dieser Wissenschaft gelehrt werden. Mehrere Male wiederholte ich „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, S. 468) und den 91. Psalm.
Nachdem ungefähr eine Viertelstunde vergangen war, hörten die Schmerzen auf, und ich fühlte mich wieder wohl. Da niemand gesehen hatte, was passiert war, kehrte ich wieder an meine Arbeit zurück. Zum Mittagessen ging ich nach Hause, und als ich den Schuh auszog und auf den gequetschten Fuß blickte, mußte ich feststellen, daß zwei meiner Zehen schwer verletzt waren. Ich hatte jedoch keine Schmerzen.
Weil ich nicht zu den Versicherungsbehörden gehen oder einen Arzt aufsuchen wollte, schnitt ich mir einen alten Schuh so zurecht, daß meine Zehen nicht gedrückt werden konnten, und zog ihn an. Um ein Uhr war ich wieder auf meinem Arbeitsplatz. Es war mir möglich, meine Arbeit in der gewohnten Weise fortzusetzen, und meine Mitarbeiter und mein Vorgesetzter bemerkten überhaupt nichts. Drei Tage später konnte ich wieder einen normalen Schuh anziehen. Die Zehennägel sind wieder nachgewachsen und die Zehen haben ihre richtige Form wiedererhalten.
Vor ungefähr einem Jahr hatte ich große Schwierigkeiten mit den Augen. Ich konnte nur mit großer Mühe lesen und überlegte, ob ich eine Brille tragen sollte. Mehrere Tage lang tat ich sehr ernste geistige Arbeit im Sinne der Christlichen Wissenschaft. Meine Sehfähigkeit wurde wieder normal und ich konnte sogar besser sehen als zuvor.
Zu meiner großen Freude wurde ich durch diese Arbeit auch von zwei anderen unharmonischen Zuständen geheilt, die zuvor meiner geistigen Arbeit nicht gewichen waren. So wurde ich von Asthma geheilt, das mich schon lange Zeit geplagt hatte, und auch von einer Berufskrankheit als Zementarbeiter, einem Hautekzem an beiden Händen. Meine Hände wurden wieder ganz normal, ohne eine Spur des Ekzems, wohingegen nach Ansicht der Ärzte diese Hautkrankheit nur dadurch geheilt werden konnte, daß jegliche Berührung mit Zement vermieden wurde.
Nachdem meine geliebte erste Frau von mir geschieden war, sah ich mich vor die Notwendigkeit gestellt, Verpflegung und Unterkunft in einem Gasthof zu suchen. Es wäre mir möglich gewesen, bei einer meiner vier Töchter zu leben, die alle gern wollten, daß ich zu ihnen käme. Ich betete jedoch sehr ernstlich um göttliche Führung, damit ich wissen möchte, welche Schritte ich tun sollte. Dann kam mir die Überzeugung, daß es meine Pflicht sei, dort zu bleiben, wo ich lebte, um den Fortbestand einer Gruppe Christlicher Wissenschafter zu unterstützen. Nun habe ich wieder das große Glück, ein freundliches Heim zu haben, in welchem Achtung und Liebe herrschen.
Für alle Segnungen, die ich empfangen habe, möchte ich Gott, unserer geliebten Führerin Mrs. Eddy und den hingebungsvollen Ausübern, die mir anfangs halfen, den rechten Weg zu beschreiten, von ganzem Herzen danken.
Mit den Worten des Psalmisten möchte ich sagen (Ps. 18:2, 3): „Herzlich lieb habe ich dich, Herr, meine Stärke! Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter, mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils und mein Schutz!“ — Bière (Waadtland), Schweiz.
