Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Reinheit, die Befreierin

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Januar 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Heilige Schrift sagt von Gott: „Deine Augen sind rein, daß du Übles nicht sehen magst“ (Hab. 1:13). Wenn wir das göttliche Wesen der Reinheit verstehen, sind wir imstande, uns in zunehmendem Maße ihre Herrlichkeit zu bewahren und können vom Übel befreit werden. Reinheit, als eine göttliche Eigenschaft, ist untrennbar mit Gott, dem Geist, verbunden und steht in Wechselbeziehung zu allen anderen göttlichen Eigenschaften, von denen eine jede vollkommen rein ist. Reinheit wird von dem zu Gottes Bild und Gleichnis erschaffenen Menschen widergespiegelt. Sie ist kennzeichnend für die wahre Selbstheit eines jeden von uns.

Christus Jesus gab uns die Verheißung (Matth. 5:8): „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Jesus verkörperte die reine, göttliche Idee, die Christus genannt wurde und die ihn gegen Sünde, Krankheit und Tod gefeit machte. Dieselben geistigen Fähigkeiten, die er zum Ausdruck brachte, können von allen, die ihm auf seinem Wege folgen, bekundet werden.

In dem Lichte, das die Christliche Wissenschaft auf den Weg Jesu wirft, werden wir befähigt, diesen zu erkennen und zu gehen. Die Wissenschaft stellt die Wahrheit über Gott dar, und heute wie damals zerstört diese Wahrheit die Unreinheiten einer materiellen Lebensauffassung; sie enthüllt uns den reinen geistigen Menschen, der so gesinnt ist, „wie Jesus Christus auch war“. Auf Seite 241 des Lehrbuches „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt Mary Baker Eddy: „Wir sollten danach streben, die Horebshöhe zu erreichen, wo Gott sich offenbart. Reinheit ist der Eckstein allen geistigen Bauens.“

Reinheit deutet auf die Wirklichkeit hin, und durch das Überwinden von Unreinheit und Falschheit erlangen wir das ewige Leben. Die Aussicht, dieses Ziel erreichen zu können, sollte uns veranlassen, allen Glauben und alles Interesse an Lasterhaftigkeit und Verworfenheit aufzugeben, ebenso wie alles, was uns unfähig macht, Gott als den wahren Vater zu erkennen, und was unsere geistige Natur verhüllt. Durch die Reinheit, die wir zum Ausdruck bringen, vermögen wir die Reichtümer unserer Gotteskindschaft zu erfassen. Gott, der Reine, ist nicht der Urheber des Unreinen. Und da es keinen anderen Schöpfer gibt, auf den die Existenz des Unreinen zurückgeführt werden könnte, muß diese Erscheinung illusorisch sein.

Die Christliche Wissenschaft bezeichnet unreine Begriffe als vergänglich und zeigt, daß sie ihren Ursprung im sterblichen Gemüt haben. Mrs. Eddy definiert „sterbliches Gemüt“ zum Teil wie folgt: „Nichts, das beansprucht, Etwas zu sein, denn Gemüt ist unsterblich; Mythologie; Irrtum, der andre Irrtümer schafft; ein mutmaßlicher, materieller Sinn, mit andern Worten die Annahme, daß in der Materie, die empfindungslos ist, Empfindung ist; eine Annahme, daß Leben, Substanz und Intelligenz in und von der Materie sind; das Gegenteil vom Geist und daher das Gegenteil von Gott oder dem Guten“ (ebd., S. 591).

Unsere Führerin hat uns eine einfache Regel gegeben, durch die wir uns vor den irreführenden Täuschungen des sterblichen Gemüts — vor allem, was unrein ist — schützen können. Sie schreibt (ebd., S. 234): „Du mußt die bösen Gedanken im ersten Fall beherrschen, sonst beherrschen sie dich im zweiten.“ Reinheit, die von geistigem Verständnis begleitet wird, ist kraftvoll und stark; sie befähigt uns, die Irrtümer des materiellen Sinnes zu erkennen und zu überwinden, ganz gleich welcher Art sie auch sein mögen. Selbst ein geringer Ausdruck von Reinheit hilft uns, von Furcht frei zu werden, und befähigt uns, das Wirken der Liebe und Harmonie wahrzunehmen.

Oft müssen erst schwere Lasten getragen werden, ehe der reine, aufwärtsführende Pfad erkannt werden kann. Zu einer Zeit, als ein Gefühl des Verlustes und der Erniedrigung mich nahezu überwältigte, wurde mir das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft gegeben. Zu meiner eigenen Verwunderung und der meiner Umgebung wurde ich in kurzer Zeit ein ganz anderer Mensch, und zwar nur durch das Lesen dieses Buches. Ich wurde von bösen Tendenzen befreit, von Leidenschaftlichkeit, Stolz, Eigensinn, Ungeduld und Empfindlichkeit; ich wurde ausgeglichener und lernte etwas von Gottes Reinheit und Güte verstehen. Voller Freude begriff ich die Führung Seiner väterlichen Liebe und begann, nach dem Brot des Lebens zu hungern.

Eines Tages, als ich auf einen Autobus wartete, bemerkte ich unter den anderen, die dort warteten, eine junge Frau, die ich schon einige Male getroffen hatte. Sie war offensichtlich sehr verstört. Sie kam auf mich zu und erzählte mir, daß sie an epileptischen Anfällen litte, die in letzter Zeit so heftig geworden seien, daß sie ihre Anstellung verloren hätte. Der Arzt hatte ihr eine düstere Zukunft vorausgesagt; und sie bat mich nun um Beistand im Sinne der Christlichen Wissenschaft. Ich erklärte im stillen die Wahrheit über den Menschen, die ich erkannt hatte, und verneinte die Symptome der Krankheit. Als ich die junge Frau am nächsten Morgen wiedersah, erzählte sie mir mit großer Freude, daß sie keinen weiteren Anfall gehabt hätte. Nach einigen Behandlungen war ihre Gesundheit vollständig wiederhergestellt.

Was war geschehen? Die Wahrheit von der völlig reinen Natur des Menschen, wie die Christliche Wissenschaft sie uns lehrt, hatte die Frau von der Krankheitsannahme frei gemacht. Das Wirken der unwandelbaren und immergegenwärtigen Christus-Wahrheit war offenbar geworden; die Unversehrtheit des Menschen wurde ans Licht gebracht.

Das Reich Gottes ist in uns, und durch die Reinigung unseres Bewußtseins — die mentale Wiedergeburt — werden wir uns dieses Reiches als unseres göttlichen Erbes bewußt. In der neugewonnenen Gottesnähe erklären wir mit Paulus (Röm. 13:12): „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen: so lasset uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichtes.“


Suchet das Gute und nicht das Böse, auf daß ihr leben möget, so wird der Herr, der Gott Zebaoth, bei euch sein, wie ihr rühmet. Hasset das Böse und liebet das Gute; bestellet das Recht im Tor. — Amos 5:14, 15.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Januar 1961

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.