Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Unser Alibi

Aus der Januar 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes diabolos oder Teufel ist „Ankläger, ... Verleumder“; und in der Offenbarung wird auf den Satan oder Teufel als den „Verkläger unserer Brüder“ Bezug genommen. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, wie passend dieser Name für die Lüge ist, die als das Böse bekannt ist, und erklärt das Wesen ihrer verleumderischen Anschuldigung.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt, indem sie sich auf den Glauben an die Materie bezieht: „Von Anfang an war diese Lüge der falsche Zeuge gegen die Tatsache, daß der Geist Alles-in-allem ist und daß es außer ihm keine andere Existenz gibt“ (Unity of Good, S. 36). Die Lüge behauptet im Gegensatz hierzu, daß es Leben und Substanz in der Materie gebe und daß von der Basis der Materie aus der Mensch entwickelt werde — ein Lebewesen, dessen Handlungen und Gedanken von einem materiellen Bau ausgehen, der Körper genannt wird, einem Bau, der einen bestimmten Platz im Raum einnehme und in Umfang und Fortdauer begrenzt sei. Sie behauptet weiter, daß die Existenz dieses Lebewesens zu einem ganz besonderen Zeitpunkt begonnen habe und gewißlich enden werde; daß es in der Zwischenzeit aber in Übereinstimmung mit gewissen Gesetzen der Physiologie und Psychologie Leiden aller Art, sowohl körperlichen als auch mentalen, ausgesetzt sei. Diese Behauptungen werden unterstützt durch den Augenschein der materiellen Sinne und scheinen dem menschlichen sogenannten Gemüt überzeugend zu sein; denn dies glaubt, es sei abhängig von einer materiellen Substanz im Schädel, Gehirn genannt, und wisse von keinem Zeugnis, das nicht von den fünf Sinnen hergeleitet werden könnte. Solch ein Augenschein wird jedoch von der Christlichen Wissenschaft entschieden zurückgewiesen, die auf Grund des entgegengesetzten Zeugnisses der geistigen Sinne erklärt, daß der Mensch geistig ist und daher vollkommen und unsterblich.

In Kapitel XII ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gibt Mrs. Eddy in Form einer Allegorie eine Veranschaulichung, wie die Christliche Wissenschaft den „Sterblichen Menschen“ als dessen Rechtsbeistand und Fürsprecher gegen die Anschuldigungen des „Persönlichen Sinnes“ verteidigt. Und in der Tat stellt die Ausübung der Christlichen Wissenschaft im Grunde ein fortgesetztes Leugnen der aggressiven mentalen Suggestionen dar sowie auch ein Ersetzen derselben durch die Ideen der Wahrheit. Lassen Sie uns eine Methode betrachten, die sich einer solchen Umkehrung bedient und die sich als nützlich erwiesen hat. Wenn ein unschuldiger Mensch vor einem Gerichtshof eines Vergehens beschuldigt wird, das er nicht begangen hat, vermag er kein besseres Mittel zu seiner Verteidigung beizubringen als ein Alibi, einen Beweis dafür, daß er sich zum Zeitpunkt des angeblichen Verbrechens an einem anderen Ort aufgehalten hat. Doch um wirksam zu sein, muß sich das Alibi auf den ganzen Zeitabschnitt erstrecken, der für die Begehung des Verbrechens in Frage kommt, und es muß auf unantastbaren Beweisen beruhen. Wie die Christliche Wissenschaft uns lehrt, steht uns solch eine Verteidigungsmöglichkeit gegen die Verleumdungen des Anklägers stets zur Verfügung.

In Übereinstimmung mit dem Zeugnis der körperlichen Sinne wird der Mensch beschuldigt, gewisse Neigungen zu sündigen und zu leiden ererbt und die Folgen dieser Tendenzen in der Vergangenheit an sich erfahren zu haben und diesen jetzt noch ausgesetzt zu sein. Die Anschuldigung wird belegt durch frühere Chroniken und moderne Statistiken über Krankheit und Verbrechen, und der Mensch sieht sich in seinem eigenen Fall von Selbstbedauern und Selbstverdammung dazu gedrängt, gegen sich selbst zu zeugen. In den Worten des Apostels ist er versucht auszurufen: „Ich elender Mensch! wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?“ (Röm. 7:24.)

Die Christliche Wissenschaft widerlegt diese niederdrückenden Suggestionen und plädiert für ein vollkommenes Alibi zugunsten des individuellen Menschen. Sie erklärt, daß der Mensch niemals in einem materiellen Körper gewesen ist. Der wirkliche Mensch ist und war stets „außer dem Leibe“ und „daheim ... bei dem Herrn“ (2. Kor. 5:8). Er ist und war stets das Bild und Gleichnis Gottes, des Geistes, und daher völlig geistig. Er war niemals von dem materiellen Fleisch begrenzt und hat nie einen Kontakt mit dem Bösen gehabt. Er ist eine Idee im und vom göttlichen Gemüt, untrennbar mit jenem allgegenwärtigen Gemüt verbunden, ebenso wie ein Lichtstrahl untrennbar mit der Sonne verbunden ist. Die Erklärung Christi Jesu (Matth. 18:10): „Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel“, gilt für jede reine und unschuldige Idee des Gemüts, für die wirkliche Selbstheit eines jeden individuellen Menschen, sei es nun ein Mann, eine Frau oder ein Kind. Der Mensch befindet sich nie anderswo als im Himmel. Diese Erklärungen der absoluten Wissenschaft erstrecken sich auf das ganze ewige Dasein des Menschen.

Überdies gründet sich dieses geistige Zeugnis auf die höchstmögliche Autorität. Denn, wie der Apostel Paulus schreibt: „Derselbe Geist gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind“ (Rom. 8:16). Und Gott ist Zeuge dafür, daß Seine Kinder in Ihm bleiben, daß sie unauflöslich mit Ihm verbunden sind und sich niemals außerhalb Seiner Gegenwart befunden haben. Das unendliche und allwissende Gemüt erkennt und bezeugt durch den geistigen Sinn, daß keine seiner Ideen jemals auch nur einen Augenblick lang von dem göttlichen Eltern-Gemüt getrennt gewesen ist noch sich eines Dinges bewußt sein kann, das nicht in dem vollkommenen Gemüt eingeschlossen ist.

Also ist unser Alibi auf Grund der Wahrheit, die die Christliche Wissenschaft darlegt, vollständig und wirksam. Die Anschuldigung des Verleumders kann auf diese Weise widerlegt werden; und wenn diese Tatsache in dem individuellen Fall klar erkannt wird, wird das Bedürfnis des Patienten gestillt sein. Denn in dem Maße, wie sich uns das göttliche Verständnis entfaltet und als das einzige Bewußtsein — unser Bewußtsein — erkannt wird, wird das Zeugnis der materiellen Sinne zum Schweigen gebracht. Überdies wird das eintreten, was Mrs. Eddy in ihrem Buch „Rückblick und Einblick“ beschreibt (S. 67): „In dem Grade, wie das Zeugnis des materiellen, persönlichen Sinnes aufhört, verringert sich die Sünde, bis der falsche Anspruch, den wir Sünde nennen, aus Mangel an Zeugen schließlich verschwindet.“ Dann können wir wie der Offenbarer „eine große Stimme“ hören, „die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unsers Gottes geworden und die Macht seines Christus, weil der Verkläger unserer Brüder verworfen ist“ (Offenb. 12:10).


Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der ein Herr ist Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln mit Händen gemacht; sein wird auch nicht von Menschenhänden gepflegt, als der jemands bedürfe, so er selber jedermann Leben und Odem allenthalben gibt. ... Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch etliche Poeten bei euch gesagt haben: „Wir sind seines Geschlechts.“ — Apostelgeschichte 17:24–28.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Januar 1961

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.