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Sich selber ein Gesetz sein

Aus der April 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mit liebevollem Verständnis für die Nöte ihrer Nachfolger und voll höchster Weisheit schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 442): „Christliche Wissenschafter, seid euch selbst ein Gesetz, daß euch die mentale Malpraxis nicht schaden kann, weder im Schlaf noch im Wachen.“ Mrs. Eddy hielt diese Ermahnung für so bedeutsam, daß sie in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ zweimal die Aufmerksamkeit ihrer Nachfolger darauf lenkt und sie ermahnt, ihr täglich Beachtung zu schenken. (Siehe S. 236 und 237.)

Nun erhebt sich die Frage: Wie können wir uns selbst ein Gesetz sein? Und welcher Art soll dieses Gesetz sein? Eines der ersten Dinge, die der Anhänger der Christlichen Wissenschaft verstehen lernt, ist, daß die Macht, die ihm durch sein neugewonnenes Verständnis von Gott verliehen wird, niemals aus selbstsüchtigen Motiven oder für niedrige Zwecke gebraucht werden kann. Unser großer Beispielgeber, Christus Jesus, bewies dies als eine grundlegende Lektion für die Menschheit, als er zu Beginn seiner einzigartigen Laufbahn dreimal die aggressiven Suggestionen des Bösen zurückwies und überwand, die seine Motive entstellt und seine Demonstration des Christus zunichte gemacht haben würden.

Es liegt eine bedeutsame Warnung darin, daß die in den ersten Versen des vierten Kapitels im Matthäusevangelium beschriebene Versuchung unmittelbar auf Jesu erhabene Wahrnehmung von der Göttlichkeit seiner Mission folgte, die zum Schluß des vorhergehenden Kapitels beschrieben wird. Die Wahrheit, die er in diesem moralischen Sieg demonstrierte, war die Wahrheit, die ihn später befähigte, der blinden Wut der Pharisäer entgegenzutreten, unbemerkt durch die wütende Menge zu schreiten, voller Autorität zu sprechen, die Menge zu speisen und den Sturm zu stillen.

Zuweilen läßt sich der Christliche Wissenschafter von Furcht hypnotisieren, der Furcht, er könnte, weil er eine bestimmte Position in einer christlich-wissenschaftlichen Zweigkirche oder in unserer Bewegung einnimmt, ein Opfer der Eifersüchteleien anderer Menschen oder ein Opfer des Widerstandes der Welt gegen die Wahrheit sein; auch der Furcht vielleicht, daß er nicht genug von der Christlichen Wissenschaft verstehe, um sich richtig zu schützen, oder daß er nicht die Kraft oder Fähigkeit besitze, die ihm übertragene Aufgabe zu erfüllen. Doch, welcher Art die Furcht auch sein mag, sie ist völlig grundlos, denn sie übersieht die mühelose Entfaltung der Herrlichkeit des Seins, die der Mensch in dem Maße widerspiegelt, wie er Gott als den Allein-Handelnden anerkennt und versteht, daß der Handelnde und die Handlung eins und untrennbar voneinander sind. Die biblische Verheißung lautet (2. Tim. 1:7): „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.“

In ihrem Werk „Vermischte Schriften“ gibt Mrs. Eddy die folgende erleuchtende Erklärung (S. 83): „Kein Mensch kann die Ansicht eines andern annehmen, es sei denn, er stimme ihr zu. Wenn der Irrtum, der an die Tür Ihres eigenen Gedankenbereiches pocht, dem Gemüt eines anderen entsprang, so haben Sie die sittliche Freiheit, diesen Irrtum zu verwerfen oder anzunehmen. Sie sind also selbst Herr Ihres Schicksals, und die Sünde bringt die Sünde hervor. Mit den Worten unseres Meisters, sie ist ‚ein Lügner und ein Vater derselben [der Lüge]‘.“

Hier weist unsere Führerin sehr klar auf die uns von Gott verliehene Herrschaft hin, die ein jeder ausüben kann, indem er sich weigert, dem Irrtum zuzustimmen. Die Forderung, die die Christliche Wissenschaft an einen jeden einzelnen von uns stellt, ist geistige Lauterkeit und moralische Rechtschaffenheit. So ausgerüstet können wir uns mit der Autorität des Verständnisses weigern, „ein Lügner“ zu sein und die Lüge in unserem Bewußtsein zu beherbergen. Wenn die Lüge in dieser Weise zurückgewiesen wird, wird sie aus unserer Erfahrung verschwinden. Es spielt keine Rolle, welche Form der Irrtum annehmen mag, sei es nun Dunkelheit, Zweifel, Entmutigung, Sünde, Krankheit oder Tod. Eine Lüge hat keine ihr innewohnende Macht, der Wahrheit zu widerstehen oder diese umzukehren.

Über dem Getöse der materiellen Sinne, jenseits des Bereiches der Materie, öffnet die Christliche Wissenschaft eine Tür, die die falschen menschlichen Annahmen nicht schließen können, und offenbart die ewige Allerhabenheit der göttlichen Liebe. In der Symphonie der Seele verkündet das geistige Universum die göttliche Ordnung, und der Mensch stimmt ein in die Musik der Sphären. Er spiegelt die Regierung Gottes wider, und ist so sich selbst ein Gesetz der Harmonie, der Gesundheit und des Wohlbefindens.

Es gibt nichts in der Seele, Gott, aus dem sich ein Gesetz der Zerstörung oder des Zerfalls entwickeln könnte. Das Gesetz Gottes ist das immerwährende Gesetz des Guten. Die Strahlen der Wahrheit durchdringen die Finsternis der menschlichen Annahme; sie enthüllen Gottes himmlische Herrlichkeit und überstrahlen alle Bosheit, alle Unwissenheit und allen Aberglauben.

In standhafter Demut und unaufhörlichem Gebet müssen wir die Bibel und die inspirierten Schriften unserer Führerin studieren und darüber nachdenken, damit sich die Wahrheit unserem aufnahmebereiten Denken mit neuer Inspiration und immer zunehmender Herrlichkeit offenbaren kann. Diese einzigartigen Lehrbücher bedürfen keiner weiteren Auslegung, denn in der Wissenschaft deutet Gott sich selbst. Wenn wir ein immer zunehmendes Verständnis von der Allheit Gottes erlangen und die unauflösliche Verbundenheit des Menschen mit Gott täglich beweisen, dann machen wir uns unsere geistige Identität in dem Ebenbild Gottes zu eigen und finden eine undurchdringliche Schutzwehr gegen die Malpraxis.

Die aggressiven Suggestionen von Alter und Sterblichkeit, von unerträglichem Druck und falscher Verantwortlichkeit, von Gleichgültigkeit, Erschöpfung, Entmutigung und Niederlage weichen ebenso wie jede andere Lüge der falschen Annahme dem ewigen Gesetz des Christus, dem Gesetz, durch das Gott immerdar Seine eigene unsterbliche Kundwerdung Seiner selbst aufrechterhält. Denn da gibt es keine Nacht, auch kein düsteres Empfinden von Furcht oder Verlassensein.

Mit wunderbarer Gewißheit schreibt Mrs. Eddy in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 503): „Die göttliche Wissenschaft, das Wort Gottes, sagt zu der Finsternis auf dem Angesicht des Irrtums: ‚Gott ist Alles-in-allem‘, und das Licht der immergegenwärtigen Liebe erleuchtet das Universum.“ Hier wird das Gesetz der Schöpfung dargelegt, das jeder einzelne in dem Maße seines christusgleichen Denkens und Handelns widerspiegelt.


Wer aber durchschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin beharrt und ist nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seiner Tat. — Jakobus 1:25.

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