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„Kommet her zu mir alle“

Aus der August 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Matth. 11:28). Welch eine tröstende Aufforderung ist es doch, in die lebendige Gegenwart des Christus zu kommen, die immerdar heilt und erneuert! Christi Jesu Weg wird uns heute in der Tat klargemacht, wenn wir die großen Wahrheiten des wissenschaftlichen Seins erfassen, die in der Christlichen Wissenschaft dargelegt werden, in der sich alle Schlußfolgerungen auf den fundamentalen Lehrsatz von der Allheit Gottes und der Vollkommenheit Seiner geistigen Schöpfung gründen.

Im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ erklärt unsere verehrte Führerin, Mrs. Eddy (S. 109): „Ich wußte, daß das Prinzip aller harmonischen Gemüts-Tätigkeit Gott ist und daß in der ersten Zeit des christlichen Heilens durch heiligen, erhebenden Glauben Heilungen bewirkt wurden; aber ich mußte die Wissenschaft dieses Heilens ergründen, und durch göttliche Offenbarung, Vernunft und Demonstration fand ich meinen Weg zu absoluten Schlüssen.“

Um in unserem Verständnis und unserer Fähigkeit, die Christliche Wissenschaft zu demonstrieren, zu wachsen, und unseren Weg zu absoluten Schlüssen zu finden, müssen wir in etwa denselben Weg einschlagen, den Mrs. Eddy verfolgte und für uns erforschte. Auch wir müssen in der Heiligen Schrift forschen, den Geist des Christus, wie er in den Schriften unserer Führerin dargelegt wird, studieren und in uns aufnehmen und dann, von der Voraussetzung der all-harmonischen Gemüts-Tätigkeit ausgehend, in verständnisvoller Weise unsere Schlüsse ziehen, um die logische Richtigkeit unserer Ausübung und Demonstration zu beweisen.

Man hört oft diejenigen, die danch ringen, einen langanhaltenden oder chronischen Zustand zu überwinden, sagen: „Ich studiere täglich die Lektionspredigt aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft, lese Mrs. Eddys Schriften sowie die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften und erlange doch nicht meine Heilung. Warum nicht?“ Die Antwort lautet, daß man mehr als dies tun muß, um die Irrtümer der materiellen Sinne zu überwinden und seine Erlösung auszuarbeiten.

Nur eifrig zu lesen und die Wahrheit mit halbem Herzen anzuwenden, oder erwarten, daß ein Ausüber unsere Erlösung ausarbeiten soll, wird nicht den geistigen Voraussetzungen genügen, die erforderlich sind, um das Verständnis zu erlangen das zur Demonstration führt. Es kommt nicht darauf an, wieviel man liest, sondern mit welcher Erkenntnis man liest, mit welcher Weisheit und mit welchem Verständnis man durch rechtes Denken seinen Weg aus dem Augenschein der materiellen Sinne herausfindet — hin zu den geistigen Tatsachen des Seins.

Wir müssen lernen, unser Denken zu kontrollieren und zu beherrschen und gleichzeitig unser Bewußtsein zu vergeistigen. Es ist gesagt worden, „das Denken sei die schwerste Arbeit, die es gibt, und dies sei wahrscheinlich der Grund dafür, warum so wenige Menschen sich damit befassen“. Wenn es uns gelingt, die mesmerische Gleichgültigkeit des materiellen Denkens zu brechen, und wir uns befleißigen, geistig gesinnt zu sein, dann werden wir feststellen, daß das wahre Denken nicht schwierig ist, denn es stellt die normale Widerspiegelung der Tätigkeit des Gemüts dar.

Die Verfasserin hatte einmal eine schwere Prüfungszeit zu bestehen. Ein körperlicher Zustand, der ihr nicht zuviel Unbehagen verursacht hatte, und den sie auf Grund anderer drängender Verpflichtungen versäumt hatte, gründlich zu handhaben, nahm plötzlich sehr schmerzhafte und für die materiellen Sinne äußerst beunruhigende Formen an.

Es wurde ihr zusehends schwerer, sich hinzulegen oder auch nur umherzugehen. Als nun der Schmerz, nachdem sie tagelang für sich selbst gearbeitet hatte, heftiger und stechender wurde, begann die Furcht sie zu überwältigen, und sie wußte, daß es Zeit war, einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft um Hilfe zu bitten.

Der Ausüber nahm die Arbeit auf und setzte diese getreulich fort, mit dem Ergebnis, daß die Furcht nachließ, obgleich die körperlichen Symptome und Schmerzen sich auch weiterhin zeigten. Die Verfasserin betete aufrichtig um Licht und Führung. Die Antwort kam ihr in den folgenden Worten (Phil. 2: 12): „Schaffet, daß ihr selig werdet.“ Nun wußte sie, daß sie das Problem selbst ausarbeiten mußte, und sie machte sich an die Arbeit, indem sie sich einem hingebungsvolleren Studium widmete und sich in verständnisvoller Weise überlegte, warum sie das Recht auf vollständige Freiheit hatte.

Mit Hilfe der Konkordanzen zu „Wissenschaft und Gesundheit“ und Mrs. Eddys anderen Werken suchte sie Zitate unter der Überschrift „Krankheit“ heraus. Eines dieser Zitate in dem Werk „Anfangsgründe der Göttlichen Wissenschaft“ war ihr besonders hilfreich. Es lautet wie folgt (S. 10):

„Sterbliche übel sind nur Gedankenirrtümer — Krankheiten des sterblichen Gemüts und nicht der Materie; den die Materie kann weder fühlen, sehen noch Schmerz und Krankheit anzeigen.

Krankheit ist ein am Körper kundgewordenes Gedankenbild; und die Furcht ist der Anwalt des Gedankens, der Krankheit und Leiden verursacht. Man beseitige diese Furcht durch das wahre Verständnis, daß Gott die Liebe ist — und daß die Liebe nur die Sünde bestraft —, und der Hilfesucher kann nun zu dem liebenden Gott aufblicken und erkennen, daß, er nicht von Herzen die Menschen plagt und betrübt‘, die wegen ihres Ungehorsams gegen Sein geistiges Gesetz gestraft werden.“

Die Verfasserin begann ihre Schlüsse von dem Standpunkt aus zu ziehen, daß, da Gott, der Geist, die einzige Ursache und der einzige Schöpfer ist, die Materie, das Gegenteil des Geistes, niemals erschaffen worden ist; daraus folgt, daß die wahre Substanz geistig sein muß und daß der von Gott erschaffene Mensch — Sein Ebenbild — völlig geistig ist. Im Lichte der Allheit Gottes, des Guten, kann es keinen Ort geben, wo Krankheit oder irgendein übler Zustand bestehen kann.

Die Verfasserin erkannte, daß der ganze Anspruch oder die Beschwerde ein rein mentaler Zustand war, eine aggressive Suggestion des sterblichen Gemüts, und daß ihre Aufgabe nun darin bestand, ihr Denken zu bewachen und alle hypnotischen Suggestionen aus ihrem Bewußtsein auszuschließen. Dazu war es unerläßlich, daß sie dem materiellen Körper oder dem materiellen Augenschein, den Symptomen oder den Schmerzen, keine übermäßige Aufmerksamkeit schenkte, und so wandte sie sich mit kindlichem Vertrauen an den himmlischen Vater. Sie dankte ihm für den Glauben, den moralischen Mut, die geistige Stärke und die Inspiration, mittels derer sie ihr Denken über den Schmerz und das Leiden erheben konnte, empor in das Licht des geistigen Verständnisses.

Unaufhörlich und geduldig bewachte sie ihr Denken, indem sie an der Allmacht und Allgegenwart der göttlichen Liebe und an der Vollkommenheit des Menschen als des Bildes und Gleichnisses der Liebe festhielt. Sie vergegenwärtigte sich, daß sie allen Glauben an die Macht des lebendigen Gottes hatte und volles Vertrauen auf die Wirksamkeit der Christus-Wahrheit, die immer im menschlichen Bewußtsein tätig ist. Und sie klammerte sich fest an die Verheißung, daß „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ (Röm. 8:28).

Sie folgerte, daß sie als Kind des Geistes nichts wissen konnte, von dem der himmlische Vater nichts wußte. Da das göttliche Prinzip, die Liebe, nichts von Krankheit oder vom Bösen weiß, konnte sie sich dieser Übel nicht bewußt sein, und solch ein Irrtum konnte keinen Platz in ihrem Bewußtsein einnehmen. Sie ermutigte sich selbst, indem sie sich ständig dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft zuwandte und die Eigenschaft der geistigen Freude für sich geltend machte — der Freude, die Gott, das Gemüt, als das Alles-in-allem anerkennt. Als sie ihr Denken so in Einklang mit der göttlichen Liebe hielt und es ihr gelang, die Suggestion von Krankheit aus ihrem Bewußtsein auszuschließen, erwachte sie eines Tages zu der Tatsache, daß sie geheilt war.

Es war eine langsame Heilung gewesen. Aber die Erfahrung hatte sich als eine wunderbare Zeit geistigen Wachstums erwiesen — nicht als ein Stein des Anstoßes, sondern als ein Schrittstein zu einem höheren Verständnis von Gott und dem Menschen. Die Beschwerde wich, wie jedes Problem weichen sollte, wenn die Wahrheit richtig angewandt und der Geist der Christlichen Wissenschaft in sich aufgenommen wird, was stets eine reiche Entfaltung von Gottes Gegenwart und Macht in sich schließt, begleitet von stärkerem Glauben, größerem Vertrauen, geistiger Stärke und Freude, einer tieferen Liebe und einem höheren geistigen Verständnis. Diese geistigen Segnungen, die sich als Folge unseres Kampfes mit dem falschen Selbst und unseres Überwindens der Irrtümer zeigen, sind in der Tat wunderbare Erfahrungen, die uns herrliche Lichtblicke von dem Reich des Wirklichen erschauen lassen.

Unsere Führerin sagt uns in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 327): „Vernunft ist die tätigste menschliche Fähigkeit.“ Wenn wir fortfahren, die Fähigkeit der Vernunft anzuwenden, indem wir alle unsere Gedanken auf den Felsen des Verständnisses von der Allheit Gottes und der Vollkommenheit Seiner geistigen Schöpfung gründen, werden das Böse und die Materie aller Anmaßungen auf Intelligenz und Macht entkleidet werden. Natürlich müssen wir unser Teil dazu tun. Doch in dem Verhältnis, wie wir unser Denken mit dem göttlichen Gemüt in Einklang bringen, wird die Macht Gottes in der Heilung von Krankheit und allen unharmonischen Zuständen offenbart.

Laßt uns den Rat des Predigers befolgen, wie wir ihn in de Bibel finden (Pred. 7:25): „Ich kehrte mein Herz, zu erfahren und erforschen und zu suchen Weisheit und Kunst.“ Wenn wir die Christus-Wahrheit im täglichen Leben anwenden und die Fackel unseres geistigen Verständnisses hochhalten, erleuchten wir den Pfad für jene ernsten Wahrheitssucher, die bereit sind, in logischer und wissenschaftlicher Weise zu folgern und dadurch ihren Weg zu absoluten Schlüssen zu finden.

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