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Wahre Anziehungskraft

Aus der Dezember 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In letzter Zeit ist viel über die Widersetzlichkeit der Jugend geschrieben und gesprochen worden, über die scheinbare Anziehungskraft des Bösen, die zu Mißhelligkeiten und Bestürzung führt. Der Glaube, daß etwas außer dem Guten Anziehungskraft besäße, muß zerstört werden, denn er ist die Ursache des scheinbaren Kampfes zwischen dem Guten und Bösen im menschlichen Denken.

Auf Seite 102 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Es gibt nur eine wirkliche Anziehungskraft, die des Geistes. Das Weisen der Nadel auf den Pol ist ein Sinnbild dieser allumfassenden Kraft oder Anziehung Gottes, des göttlichen Gemüts.“ Wir sehen also, daß die Anziehung der geistigen Kräfte des göttlichen Gemüts durch Wahrheit und Liebe ganz natürlich vor sich geht.

Es liegt wirkliche Freude im Gutsein und Gutestun, und es gibt keine Macht, die irgend jemanden davon abhalten könnte, sich des geistigen Einflusses und der geistigen Anziehung bewußt zu sein, die Gott angehören, dem alleinigen Guten — das stets allmächtig, allgegenwärtig, allwissend ist. Kein irdisches Element hat die Macht, in das Denken einzudringen und unser tiefes Verlangen nach Reinheit, Freude, Liebe, Rechtschaffenheit, Aufrichtigkeit und Harmonie zu lähmen.

Das geistig Gute tritt beständig in Erscheinung, zieht uns vorwärts und aufwärts. Gleich einem Magneten ist dieses Gute unwiderstehlich. Unser Verständnis von dieser Wahrheit bringt die friedevolle Vergegenwärtigung mit sich, daß das Böse keine Intelligenz besitzt, einen Kurs festzulegen, und keine Kraft, ihn zu verfolgen.

Mrs. Eddy bringt die Tatsache, daß wir in Wahrheit zu Gott hingezogen werden, mit den folgenden Worten eindeutig zum Ausdruck (Miscellany, S. 159): „Das Unendliche kann nicht im Endlichen begraben werden; der wahre Gedanke dringt von innen nach außen, und das ist die einzig rechte Tätigkeit, das, wodurch wir unsere höhere Natur erreichen. Materielle Theorien neigen dazu, der geistigen Anziehung Einhalt zu tun — dem Streben zu Gott hin, dem Unendlichen und Ewigen —, durch eine entgegengesetzte Anziehung zum Zeitlichen und Endlichen hin. Wahrheit, Leben und Liebe sind die einzigen rechtmäßigen und ewigen Forderungen an den Menschen; sie sind geistige Gesetze, die Gehorsam erzwingen und Ungehorsam bestrafen.“

Die Erfahrung eines Jungen, der eine öffentliche Schule in den Vereinigten Staaten besuchte, ist ein Beispiel dafür, wie der Mensch unwiderstehlich zu Gott, dem Guten, hingezogen wird. Er stand in dem Ruf, der Schrecken des Ortes zu sein, und sein Register verzeichnete Diebstahl, Betrug, Verlogenheit und Schulschwänzerei. Obwohl der Schulleiter den Jungen bestraft hatte, machte sich keine Änderung bemerkbar.

Während eines Schuljahrs hatte die Verfasserin diesen Jungen in ihrer Klasse. Es wurde ihr klar, daß sie nun Gelegenheit hatte, die für ihr Dafürhalten irrige Anziehung umzukehren und zu wissen, daß der Mensch, da sein Ursprung geistig ist, nur von dem angezogen werden kann, was gut und wahr ist. Anstatt einen Lügner und Betrüger zu sehen, berichtigte sie ihr Denken und sah Gottes Menschen, der Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit zum Ausdruck bringt. Anstelle von Widersetzlichkeit und Eigensinn sah sie Zugänglichkeit und Gehorsam gegen die Macht und Herrschaft des Gemüts.

Sie hielt in ihrem eigenen Denken daran fest, daß es nur ein Gemüt gibt und daß sich der Mensch stets der Ideen des Gemüts bewußt ist und sie zum Ausdruck bringt. Sie wußte auch, daß die vorherrschenden Meinungen über den Jungen machtlos waren, daß nichts des Menschen natürliche Anziehung zum Guten hemmen kann, denn das Gesetz, demzufolge der Mensch unwiderstehlich zu Gott hingezogen wird, macht falsche Meinungen null und nichtig.

Als sie einmal das Elternhaus des Jungen aufsuchte, stellte sie fest, daß die Verhältnisse dort unharmonisch waren und daß es völlig an Aufmerksamkeit und Liebe zu fehlen schien. Wiederum vergegenwärtigte sie sich die Wahrheit und erkannte, daß in Wirklichkeit das Heim des Menschen gerade das Gegenteil von dem war, was hier vorzuliegen schien, denn die geistige Idee lebt in einer Atmosphäre der Harmonie und des Friedens. Diese Atmosphäre ist die wahre Umgebung aller Ideen Gottes, die im göttlichen Gemüt leben, weben und sind.

Die Verfasserin erkannte, daß es der Nebel des Materialismus war, der die Schöpfung manchmal als gut und oft als böse erscheinen lassen möchte. Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft hatte sie gelernt, die materiellen Einflüsterungen zu verwerfen und ihr Bewußtsein durch das Licht und die Erkenntnis der Wahrheit erleuchten zu lassen. Als der Junge den Einfluß von Wahrheit und Liebe spürte, erfolgte die Heilung.

Jesus erklärte (Joh. 12:32): „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen.“ Jesu christusgleiche Güte war eine wirkliche Anziehungskraft, denn die Menge folgte ihm. Die Sünder wurden von der Kraft seiner heilenden Liebe angezogen und wurden vollständig umgewandelt.

Der Zweck aller wahren Disziplin besteht darin, das Denken des einzelnen dafür zu bereiten, daß er sich zum Guten leiten und hinziehen läßt. Dieses Gutsein wird sich als von Dauer, befriedigend und anziehend erweisen, wenn es betätigt und gelebt wird.

Alle können beweisen, daß sie unausweichlich vom Guten angezogen werden, wenn sie anerkennen, daß der Mensch von Gott geschaffen ist und vom Prinzip beherrscht und angezogen wird, nicht vom sterblichen Gemüt; vom Geist, nicht von der Materie; von Wahrheit, nicht von Unehrlichkeit; vom Gemüt, nicht von Unwissenheit; von Seele, nicht vom materiellen Sinn; vom Leben, nicht vom Tode; von Liebe, nicht von Haß.

In dem Leben unserer Führerin sehen wir ein unfehlbares Eingehen auf das Gute. Sie verstand die Natur des Menschen als Gottes Gleichnis so klar, daß die Lockungen und die Schmeichelei der Welt auf ihr reines, von Liebe erfülltes Bewußtsein keinen Reiz ausübten und keinen Widerhall darin fanden. Einmal, kurz nach ihrer Entdeckung der Christlichen Wissenschaft, wurden ihr ein Heim und was die Welt Sicherheit nennt angeboten, wenn sie ihre Religion aufgeben würde. Aber diese materiellen Dinge lockten sie nicht, obwohl sie zu jener Zeit nur das Lebensnotwendigste besaß. Sie wußte, daß dem Menschen jede Form des Guten innewohnt und daß wir in dem Maße, wie wir dies beweisen, Freude, Frieden, Versorgung, Gesundheit und Harmonie finden. Damit bewies sie, daß die wahre Anziehungskraft geistig, göttlich ist.

Die folgenden Worte aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft enthalten für jeden von uns eine Verheißung, wenn wir uns bemühen, nur der Anziehung Gottes, des Guten, Folge zu leisten (Nr. 376):

„Und himmelwärts wird heller
Der Weg mit jedem Schritt,
Denn auf der ganzen Reise
Geht Gottes Liebe mit.“

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