Als ich mit der Christlichen Wissenschaft in Berührung kam, befand ich mich wegen der Auflösung meiner Ehe und meines Heims in einem Zustand seelischer Verwirrung. Einige Freunde, die die Sonntagsgottesdienste und Mittwochabend-Zeugnisversammlungen einer Kirche Christi, Wissenschafter, regelmäßig besuchten, erzählten mir von den Segnungen ihrer Religion. Ich ging mit ihnen zu einer Zeugnisversammlung. Was ich dort hörte, hatte eine beruhigende und tröstende Wirkung auf mich. Ich entschloß mich, die Gottesdienste weiter zu besuchen und das Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy, das diese Freunde mir angeboten hatten, zu lesen.
Ich besuchte die Gottesdienste dann regelmäßig und beharrte beim Studium der Bibellektionen, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft angegeben sind. Oft ging ich zu einem Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft, um die Lektion zu lesen, und wenn ich es wieder verließ, fühlte ich mich stets wohler.
Ich wurde von meinen Freunden weiter mit Liebe und guten Gedanken umgeben. Später lernte ich eine liebe Dame kennen, die auch zu den Gottesdiensten ging. Schließlich schlossen wir die Ehe, und nun sind wir seit über zwanzig Jahren verheiratet und freuen uns sehr, in derselben Kirche zu dienen.
Als ich eines Abends mit dem Rad fuhr, wurde ich an einer Kreuzung von einem Auto angefahren. Ich prallte heftig gegen den Kühler und wurde über den Wagen hinweggeschleudert, ehe ich auf der Straße landete. Ich wurde in bewußtlosem Zustand aufgehoben und in einen Laden getragen. Man rief einen Krankenwagen und die Polizei. Ich kam wieder zu Bewußtsein, als ich gerade auf eine Krankentrage gelegt wurde.
Als ich fragte, was mir passiert sei, erzählte mir ein Polizeibeamter, daß ich einen Unfall gehabt hätte und ins Krankenhaus gebracht würde. Darauf bat ich die Umstehenden, mich einige Minuten allein zu lassen. Sie taten es und ließen mich bei dem Ladeninhaber. Ich bat ihn, ein Telephongespräch für mich zu führen und gab ihm die Telephonnummer einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft. Als die Männer zurückkamen, um mich in den Krankenwagen zu legen, bat ich sie, statt dessen einen Freund anzurufen und mich durch ihn sogleich abholen zu lassen. Sie erfüllten mir die Bitte, und der Freund kam sofort.
Als ich zu Hause ankam, mußte meine Frau einen Arzt anrufen, um gewisse Vorschriften hinsichtlich meiner Tätigkeit zu erfüllen. Er stellte ein gebrochenes Schulterblatt, eine verrenkte Schulter und innere Verletzungen fest. Mein Kopf hatte eine Schwellung an der Stelle, mit der ich auf das Straßenpflaster aufgeschlagen war. Der Arzt verschrieb mir einige Arzneien, doch wir sagten ihm, daß wir Wissenschafter seien. Er fragte uns daraufhin, ob wir einen Ausüber benachrichtigt hätten. Als wir es bejahten, ließ er uns allein und empfahl meiner Frau, ihn anzurufen, falls irgendwelche Komplikationen eintreten sollten, ganz gleich zu welcher Stunde der Nacht.
Während der Nacht erklärten meine Frau und die Ausüberin beständig: „Gott ist das Leben des Menschen.“ Wir haben den Arzt in dieser Nacht nicht angerufen, denn die Erkenntnis der Gegenwart Gottes war solch ein Licht für uns, daß der Arzt über die Besserung erstaunt war, als er am Morgen wiederkam. Die Schwellung an meinem Kopf war verschwunden, und ich konnte meinen Arm ohne Schmerzen bewegen.
Da der Arzt wußte, daß ich christlich-wissenschaftliche Behandlung hatte, sagte er, daß er nur auf unsere Bitte hin wiederkommen würde. Ich habe ihn erst mehrere Tage später wiedergesehen, als er gemäß den Vorschriften meiner Angestelltenversicherung aufgefordert wurde, meine vollständige Heilung zu bestätigen. Dieser Unfall trat im Jahre 1950 ein, und es haben sich keine Nachwirkungen gezeigt.
Ende des Jahres 1957 gab es Disharmonie in Verbindung mit meiner Arbeit. Nachdem ich häufig Auseinandersetzungen mit dem Betriebsleiter gehabt hatte, entschloß er sich, mich durch einen jüngeren Mann zu ersetzen, und kündigte mir mit einer Frist von zwei Monaten. Ich dachte, es würde leicht sein, eine andere Stellung zu finden. Doch nachdem ich mehrere fruchtlose Bewerbungen gemacht hatte, schien es, daß mein Alter ein Hindernis war, eine neue Stellung zu finden.
Ich bat um Hilfe in der Wissenschaft und versuchte, in meinem Denken liebevoll und harmonisch zu bleiben. Ich hielt an der Tatsache fest, daß die Kundwerdung der göttlichen Liebe immer gegenwärtig ist. Die Zeit näherte sich, da ich meine Stellung meinem Nachfolger übergeben mußte. Inzwischen war meine Arbeit jedoch befriedigender und weniger schwierig geworden, und die Produktion wurde so gut, daß mir der Betriebsleiter selbst ein Kompliment machte, und die Harmonie zwischen uns war wiederhergestellt.
Am Vorabend des Tages, da der neue Angestellte eintreffen sollte, war ich etwas enttäuscht, daß ich noch keine andere Stellung hatte. Doch meine Frau sagte zu mir: „Nimm diese falsche Situation nicht als wahr an“, und sie unterstützte mich durch Gebet. Man kann sich meine Freude am nächsten Tage vorstellen, als der Betriebsleiter mich fragte, ob ich bleiben wolle, da die Umstände sich geändert hätten. Dem jungen Mann, den er eingestellt hatte, war eine noch bessere Stellung angeboten worden, und er kam also nicht. Ich willigte ein, in meiner Stellung zu bleiben, und erhielt ein Zulage. Dies geschah Anfang des Jahres 1958. Ich arbeite immer noch für dieselbe Firma, und es besteht vollkommene Harmonie zwischen meinem Vorgesetzten und mir.
Ich möchte meinem Lehrer in der Christlichen Wissenschaft und den Ausübern, die mir in Zeiten der Not geholfen haben, meinen Dank aussprechen. Die Gelegenheit, in einer Zweigkirche tätig zu sein, in der ich das Vorrecht hatte, als Erster Leser zu dienen, ist mir eine Quelle der Freude. — Morges, Waadt, Schweiz.
