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Die Lösung in uns

Aus der Mai 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unter den ungelösten Problemen, die der Menschheit heutzutage Leiden bringen, gibt es nur wenige, die nicht auf die Annahme zurückgeführt werden könnten, daß die Lösung von einem Wandel in dem Denken eines anderen, aber nicht in unserem eigenen, abhängig sei. Die Welt ist vom Krieg bedroht, weil andere glauben, ihre Lebensweise sei besser als die unsere. Einer Stadt fehlt es an einem angemessenen Schulwesen, weil andere nicht die Steuergelder aufbringen wollen, die dafür nötig sind. Eine Kirche macht keinen Fortschritt, weil andere Gleichgültigkeit zeigen. Ein Heim ist der Schauplatz von Streitigkeiten, weil jemand lieblos ist. Eine Krankheit entwickelt sich im Körper um der Enttäuschung willen, die man empfindet, weil man nicht geschätzt wird.

In jedem Fall scheint die Lösung darin zu liegen, daß in anderen ein Wandel des Denkens vor sich geht. Doch die Christliche Wissenschaft zeigt uns, daß der einzig notwendige Wandel im Denken desjenigen vor sich gehen muß, der die Disharmonie erlebt.

Die Christliche Wissenschaft verdammt den Kranken nicht um seiner Krankheit willen sondern sie lehrt, wie man von Krankheit frei sein kann. Sie sagt mit den Worten Christi Jesu (Matth. 11:28, 29): „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir.“ Das „mir“, auf das hier bezug genommen wird, ist Wahrheit, der Christus, den Jesus so lebendig darstellte. Durch Jesu Lehre und Beispiel lernen wir, den wahren Zustand des Menschen als des vollkommenen Ebenbildes des einen Gemüts anzunehmen. Da an uns alle die Einladung ergangen ist, durch Wahrheit vor den menschlichen Übeln Ruhe zu finden, können wir nicht andere dafür verantwortlich machen, wenn wir die Einladung nicht annehmen.

Werden wir von anderen nicht geschätzt? Vielleicht ist das der Fall, aber wenn es etwas in uns zu schätzen gibt, wer sollte dann darunter leiden, daß es nicht erkannt wird? Sicherlich ist es derjenige, der etwas Wertvolles nicht zu schätzen vermag, bei dem ein Bedürfnis vorliegt. Derjenige, der die wertvollen Eigenschaften zum Ausdruck bringt, hat Ursache zur Freude und eine Gelegenheit zu lieben.

Jemand, der liebt, weil Gemüt Liebe ist, und die Gelegenheiten zu lieben sieht und sie sich nutzbar macht, wird niemals des Gefühls ermangeln, geliebt zu werden. Selbst wenn ein Familienangehöriger lieblos erscheint, wird die Freude, diesen Angehörigen als das Ebenbild des Gemüts zu lieben, das Denken soweit erheben, daß die Familienschwierigkeit unter die Herrschaft des Guten kommt. Wahrheit ist die allmächtige Liebe. Sie ist absolut; aber sie ist auf das menschliche Problem anwendbar. Wenn sie auf Unstimmigkeiten in der Familie angewandt wird, wird das Falsche durch das Rechte ersetzt. Sie heilt.

Hat das göttliche Gemüt das Bild von einer gleichgültigen Mitgliedschaft einer Kirche geschaffen? Nein. Warum nehmen wir dann das Bild als wahr an? Es steht uns frei, das falsche Bild in unserem eigenen Denken zu berichtigen und aufzuhören, lediglich darauf zu warten, daß Gott etwas in bezug auf das Denken der anderen tun wird. Gott hat bereits alles getan, was Er tun muß. Er hat uns eine Führerin gegeben, die die Christliche Wissenschaft entdeckt und gegründet hat. Diese Wissenschaft bildet die Antwort auf alle menschlichen Bedürfnisse und auf dies eine Bedürfnis im besonderen.

Auf Seite 428 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Wir müssen uns die Fähigkeit der mentalen Macht, die menschliche, falsche Begriffe ausgleicht, vergegenwärtigen und sie durch das Leben ersetzen, welches geistig ist und nicht materiell.“ Wenn menschliche, falsche Begriffe in unserer Erfahrung hartnäckig fortbestehen, und wenn diese falschen Begriffe den Fortschritt unserer Zweigkirche beeinträchtigen, dann haben wir wahrscheinlich zu tun versäumt, was wir, wie unsere Führerin gesagt hat, tun müssen. Wenn wir „die Fähigkeit der mentalen Macht, die menschliche, falsche Begriffe ausgleicht,“ wirklich erkennen, dann werden wir keine Zeit mehr dafür finden, über anderer Leute Irrtümer zu sprechen oder nachzudenken. Jesus sagte es so klar! „Zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; darnach siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest!“ (Matth. 7:5.)

Das Problem der Stadt wie das der Kirche wird in der Christlichen Wissenschaft nicht durch menschliche Überredung gelöst, sondern durch die bewußte Vergegenwärtigung der Wahrheit — indem man wiederholt, erkennt und versteht, was in bezug auf das vollkommene Prinzip und seine Widerspiegelung, den Menschen, wahr ist. Der Widerstand gegen das Gute muß weichen, aber wenn unser eigener Glaube an viele Gemüter nicht so weit gewichen ist, daß wir voller Vertrauen an den geistigen Tatsachen hinsichtlich der Probleme anderer festhalten, dann brauchen wir nicht zu erwarten, daß sie ihr Denken aufgrund unserer Bemühungen ändern werden. Die tägliche Erfahrung jedes hingebungsvollen Christlichen Wissenschafters beweist, daß ein Denken, das sich bewußt mit der göttlichen Liebe als dem einen Gemüt verbindet, menschlichen Irrtum zu überwinden vermag. Nichts anderes vermag dies.

Die Kriegsdrohung, der sich die Welt gegenübersieht, kann in mentaler Weise gehandhabt werden. Die Christlichen Wissenschafter haben die Pflicht, sie zu handhaben. Aber es bedeutet eine Pflichtversäumnis, darauf zu warten, daß andere etwas dafür tun oder darauf zu warten, daß Gott etwas tue, was Er bereits getan hat. Harmonie ist die Tátsache in Gottes Universum, und zwar jetzt. Jedem von uns steht es frei, diese Harmonie anzunehmen, und wenn wir bereit sind, allem, was ihr zu widerstehen beansprucht, energisch entgegenzutreten, werden wir feststellen, daß die Macht des Christus uns befähigt, die mentale Arbeit zu tun, die die göttliche Macht erkennt und demonstriert; wie Mrs. Eddy sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 29): „Daheim und draußen müssen die Christen die Waffen gegen den Irrtum erheben. Sie müssen mit der Sünde in sich und in anderen ringen und diesen Kampf fortsetzen, bis sie ihren Lauf vollendet haben. Wenn sie den Glauben halten, werden sie die Freudenkrone empfangen.“

Jeder von uns sollte sich fragen: „Glaube ich Weltangelegenheiten, bei Problemen meiner Stadt, in der Kirche, in der Familie, bei persönlichen Angelegenheiten oder körperlichen Zuständen an die Macht anderer Gemüter neben Gott“ Dieser Glaube muß aufgegeben werden, bis er nicht mehr als eine Macht auftritt, bis erkannt wird, daß Gott allein herrscht, wie es in Wirklichkeit der Fall ist.

Wir werden Ruhe finden. Dies ist uns verheißen worden. Doch sollten wir sie nicht erwarten, bis wir das Joch der Wahrheit auf uns genommen haben, indem wir die Annahme verneinen, das Denken eines anderen sei die Ursache des Irrtums, und jene Annahme dort zerstören, wo sie zu existieren beansprucht — in unserem eigenen Bewußtsein. Dann werden wir Ruhe finden, die Schlacht wird gewonnen sein, und der Friede, die Tatsache der himmlischen Harmonie, wird auf Erden in Erscheinung treten.

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