Wenn man alles Sehnen des Menschengeschlechts in einem Wort zusammenfassen könnte, so wäre es gewiß das Wort „Freiheit“. Die Menschheit verlangt nach Befreiung von der ganzen Kette sterblicher Gesetze, die schon von alters her den Anspruch erhoben haben, jeden Aspekt des menschlichen Lebens zu regieren. Doch langsam aber sicher finden die Menschen, einer nach dem anderen, den Weg in die Freiheit, indem sie sich von der Sackgasse des Forschens in der äußeren Welt abwenden, hin zu dem offenen Pfad geistiger Erkenntnis.
Die wechselnden Ansichten der physischen Forschung hinsichtlich der Materie umfassen notwendigerweise einen veränderlichen Begriff von Gesetz. Wie die unaufhaltsam hereinbrechende Morgendämmerung zunächst hier, dann dort einen Schatten auflöst, so entfaltet Wahrheit ihre Allmacht in der Erfahrung des einzelnen.
Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß es eine unendliche Wesenheit, eine göttliche Intelligenz oder ein göttliches Gemüt gibt, einen Gott, der der einzige Gesetzgeber, die einzige Macht und Gegenwart ist. Da das göttliche Bewußtsein das Gemüt oder das Leben aller ist, wird sich das ureigenste Wesen der Freiheit eines Tages unumgänglich als die bewußte Erkenntnis jedes Menschen entfalten. All den müden Wanderern, die eine Zuflucht vor der Sklaverei des materiellen Sinnes suchen, bleibt daher die erlösende Gegenwart und Macht des geistigen Denkens.
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