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Die kommenden Jahre

Aus der Mai 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Jedes kommende Jahr bringt Weisheit, Schönheit und Heiligkeit zur Entfaltung.“ Diese Erklärung Mrs. Eddys finden wir auf Seite 246 des Buches „Wissenschaft und Gesundheit“, und sie ist eine Darlegung des göttlichen Gesetzes. Demonstrieren wir dieses Gesetz des fortdauernden Guten? Oder nehmen wir widerspruchslos oder sogar furchterfüllt die menschliche Theorie an, daß die Zeit Alter, Gebrechlichkeit und andere Formen des Bösen mit sich bringe? Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, diese falsche materielle Theorie zurückzuweisen und in den kommenden Jahren freudig immer mehr von der Harmonie Gottes zu erwarten und zu erleben, indem wir uns verständnisvoll auf das geistige Gesetz verlassen.

In dem wissenschaftlichen Schöpfungsbericht im ersten Kapitel der Genesis lesen wir: „Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre.“ Im Licht der Christlichen Wissenschaft sehen wir, daß diese Jahre Perioden der geistigen Erleuchtung und des geistigen Fortschritts sind, nicht Bestandteile der Sonnenzeit. Das Licht des geistigen Verständnisses entfaltet die aufeinanderfolgenden Tage des aufsteigenden Gedankens, aus denen diese Jahre bestehen. Ihre Ansammlung rückt alles in unseren Blickpunkt, was wirklich, gut, harmonisch, freudig und herrlich ist. Dieses sind die einzigen Tage und Jahre, die Gott geschaffen hat oder von denen das göttliche Gemüt weiß.

Die Tage und Jahreszeiten der Gottesschöpfung haben nichts mit der Zeit zu tun. Die Zeit ist eine menschliche Maßeinheit in Form von Kalenderjahren. Die göttliche Maßeinheit besteht in Ausdrucksformen des Guten, die in den Perioden der geistigen Erleuchtung offenbart werden. Verfall und Krankheit, Unglück und Zerstörung bringt man mit dem Begriff „Zeit“ in Verbindung; wohingegen Gesundheit, Erfolg und Sicherheit die Perioden des geistigen Fortschritts charakterisieren. „Zeit“ bezeichnet Begriffe von Anfang und Ende für alles menschliche Wissen und Wirken und zwängt das Leben in die Klammern von Geburt und Tod. Gottes Jahre entfalten das geistige Verständnis von dem ununterbrochenen, endlosen Leben. Die Jahre Gottes, des Geistes, verwerfen die Zeit und verkünden die Ewigkeit.

Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß der Mensch, der individualisierte geistige Ausdruck Gottes, unmöglich von dem Verstreichen der Zeit beeinflußt werden kann. Die Zeit kann Geist keine Grenze auferlegen noch seine unerschöpfliche Macht beeinträchtigen; daher sind die Energien, Eigenschaften und Fähigkeiten der Widerspiegelung des Geistes, die die tatsächliche Identität des Menschen bilden, vom Kalender unabhängig und können sich niemals verbrauchen.

Da die Zeit Gottes unendliches Sein nicht bemessen kann, kann sie auch nicht das Dasein des Menschen bemessen in Zeitabschnitten einer embryonischen Entwicklungsstufe, eines Zustands der Unreife, eines kurzen Mittags der Nützlichkeit un den darauffolgenden Stadien des Verfalls, die dann in der Vergessenheit enden. Jesus erkannte solche Grenzen und Zeitmaße nicht an. Im Gegenteil, er erklärte (Joh. 10:11): „Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ In dem Maße, wie die kommenden Jahre die Substanzlosigkeit der Zeit enthüllen, werden sie klarere Lichtblicke entfalten vom Christus, der wahren Idee Gottes, und vom Menschen, dem Gleichnis Gottes, und sie werden die beständige Neuheit des Lebens offenbaren.

Haben wir, Sie und ich, vor der Zeit Angst? Glauben wir, daß sie Macht hat, Glück und Gesundheit zu bemessen,und das, was schön und gut ist in unserem Leben, zu begrenzen? Stimmen wir nichts ahnend der Annahme der Welt zu, daß die Zeit uns als Einzelwesen allmählich herabwürdigt und uns eines Tages verbraucht haben wird? Glauben wir, die Zeit sei mächtiger als Gott und Sein Gesetz der ewigen Harmonie? Wenn das der Fall ist, machen wir einen schwerwiegenden Fehler.

Wie sollen wir ihn berichtigen? Auf Seite 20 ihres Buches „Unity of Good“ (Die Einheit des Guten) erklärt Mrs. Eddy, daß das Böse nur die Autorität zu haben scheint, die es aus der Annahme gewinnt, Gott habe es geschaffen, Er kenne es und wir fürchteten es. Dann unterweist sie uns folgendermaßen:

„Durch eine entgegengesetzte Beweisführung muß das Böse entthront werden: —
Ersten: Gott hat das Böse niemals geschaffen.
Zweitens: Er kennt es nicht.
Drittens: Wir brauchen es daher nicht zu fürchten.“

Laßt uns diesen entgegengesetzten Vorgang oder diese entgegengesetzte Beweisführung im Hinblick auf die Zeit und ihre vermeintlich verderblichen Wirkungen anwenden. Gott hat niemals einen bösen Einfluß, den man Zeit nennt, geschaffen. Gott, das allwissende Gemüt, kennt weder eine Ursache, Zeit genannt, noch eine Wirkung, Alter genannt. Er kennt nur das sich ewig entfaltende Gute. Daraus folgt, daß der Mensch, das Bild und Gleichnis Gottes, unmöglich etwas erleben kann, was Gott nicht geschaffen hat und was Gemüt nicht kennt. Also ist die Zeit mit ihrer vermeintlich altmachenden Tätigkeit nur eine falsche sterbliche Annahme ohne Intelligenz oder Macht, ohne Gesetz oder Wirksamkeit. Daher brauchen wir sie in Wirklichkeit nicht zu fürchten, wir sollten sie nicht fürchten und wir tun es auch nicht.

Wenn wir auf diese Weise die mythische Macht der Zeit als einer einschränkenden Kraft, die in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft wirkt, entthronen, beginnen wir zu verstehen, daß es nur das ewige Jetzt gibt. Jede weitere Stufe der Entfaltung von diesem Jetzt erhebt das Bewußtsein und erweitert unseren geistigen Gesichtskreis. Dieser aufwärtsführende Fortschritt geht unaufhörlich vor sich, und das Gute, das er ans Licht bringt, ist grenzenlos, weil es geistig ist und vom göttlichen Gesetz regiert wird. Durch ihr christusgleiches Verständnis hat uns unsere verehrte Führerin auf Seite 258 in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ die folgende wunderbare Versicherung gegeben: „Gott bringt im Menschen die unendliche Idee zum Ausdruck, die sich immerdar entwickelt, sich erweitert und von einer grenzenlosen Basis aus höher und höher steigt.“

Jeder Tag des aufwärtssteigenden Gedankens entfaltet neues geistiges Verständnis. Das Aufdämmern dieser wahren Weisheit vertreibt die Finsternis der Unwissenheit, des Zweifels und der Furcht. In diesem Licht erfassen wir die Wirklichkeit der geistigen Ideen; wir entdecken, daß die Gegenstände des Sinnes ihre mutmaßliche Substanz und Wichtigkeit verlieren. Wenn wir unseren Halt an dem materiellen, endlichen Begriff vom Leben aufgeben und nach dem geistigen Sinn aller Dinge trachten, werden wir finden, daß wir freier und glücklicher werden.

Jede Periode geistigen Wachstums hebt uns zu größeren Höhen und offenbart uns mehr von der unvergänglichen Herrlichkeit Gottes. Wir erhaschen Lichtblicke von der geistigen Unendlichkeit, die gänzlich von der göttlichen Liebe ausgefüllt ist und sich selbst in alle Ewigkeit in Liebe ausdrückt. Und es wird uns klar, daß die unvergängliche Schönheit des Reiches Gottes niemals durch Häßlichkeit oder Verkümmerung, durch Selbstsucht oder Haß verletzt worden ist und auch niemals verletzt werden kann. Wir nehmen wahr, daß dieses in der Tat des Menschen ewige Heimat ist.

Jedes kommende Jahr des geistigen Wachstums rückt die Heiligkeit und Harmonie, die Unendlichkeit und Unsterblichkeit, die das Wesen Gottes ausmachen, in ein klareres Blickfeld. In diesem Strahlenglanz gewinnen wir die absolute Überzeugung, daß der Mensch der vollkommene und ewige Ausdruck vom Wesen Gottes ist, unberührt von der Zeit und gefeit gegen die Sterblichkeit. Dann verstehen wir, daß das, was der Psalmist von Gott erklärt, auch auf den Menschen zutrifft (Ps. 102:28): „Du. .. bleibest, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.“

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