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Der göttliche Schiedsrichter

Aus der Mai 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein großer Friede erfüllt unser Herz, wenn wir verstehen lernen, daß das Höchste Wesen die göttliche Liebe ist. Die Vergegenwärtigung, daß die allmächtige Liebe unser Vater-Mutter Gott ist — das Gemüt, das Leben des unendlichen Universums — und daß sich nichts außerhalb Seiner allmächtigen Fürsorge befinden kann, veranlaßt uns, furchtlos zu sein und stets das Gute zu erwarten.

Die Sterblichen glauben, es gäbe viele Ursachen für Disharmonie und vielerlei Dinge, die uns von der Harmonie fernhalten könnten. Hieraus erklärt sich, warum ein Sterblicher so voller Furcht ist und in seinem Leben eher das Böse als das Gute erwartet. Wer aber weiß, daß Gott, die göttliche Liebe, die einzige Macht ist, nimmt genau die entgegengesetzte Haltung ein. Da sein Denken auf das Wesen der einen unendlichen Ursache, die völlig gut ist, gerichtet ist, stimmt er der sterblichen Annahme nicht zu, daß Krankheit, Sünde und Mangel ein Teil seines Lebens ausmachen. Er sieht das Gute als normal an und erlebt daher das Gute.

Ein „Schiedsrichter“ ist „eine Person, die absolute Macht besitzt, zu richten und zu entscheiden“. Ein Anhänger der Christlichen Wissenschaft ist durch die Erkenntnis, daß Gott, die Liebe, der göttliche Schiedsrichter ist, in hohem Maße gesegnet worden. Dadurch, daß er über diese Wahrheit nachsann, als der Irrtum ihm einflüsterte, er stünde vor einer unerfreulichen Erfahrung, wurde der Anhänger über den tierischen Magnetismus erhoben — über den Glauben an die Wirklichkeit des Bösen —, und statt des Bösen und seiner Auswirkungen hat er viel Gutes erfahren. Er hat gelernt, jeden Tag mit der Vergegenwärtigung zu beginnen, daß er, da die göttliche Liebe der Schiedsrichter ist, an diesem Tage nur Gutes erleben würde.

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