Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Gesundheit erhalten

Aus der Mai 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft hat die Tatsache enthüllt, daß die wahre Bedeutung von Gesundheit sehr viel umfassender ist als das bloße normale Funktionieren des Körpers oder die Abwesenheit von Krankheit irgendwelcher Art. Selbst diese materiellen Anzeichen von Gesundheit stellen in Wirklichkeit nicht Wirkungen körperlicher Kräfte oder Fähigkeiten dar, sondern sie entstammen letzten Endes einer endgültigen geistigen Ursache, die die einzige Quelle wahrer Gesundheit ist. Diese Ursache ist Gott, das göttliche Prinzip des Menschen.

Da der Mensch in Wirklichkeit nicht materiell ist, weder in bezug auf Intelligenz, Substanz noch Identität, sondern die geistige Widerspiegelung oder das genaue Gleichnis Gottes, des schöpferischen Gemüts, ist die Gesundheit des Menschen einzig und allein von der Ganzheit und Vollkommenheit dieses Gemüts abhängig. Daher ist wahre Gesundheit nicht eine veränderliche Größe, und ihr menschlicher Ausdruck wird durch materielle Mittel weder erlangt noch aufrechterhalten, sondern einzig und allein durch geistige Mittel bewirkt und gestützt. Wahre Gesundheit ist gleichbedeutend mit der unveränderlichen Vollkommenheit der göttlichen Idee, des Menschen. Diese Idee ist vollständig in ihrer Güte, Rechtschaffenheit, Harmonie und in ihrer von Gott aufrechterhaltenen absoluten Widerstandskraft gegen Schwächung oder Verfall.

Was ist dann Gesundheit, und was stellt der materielle Körper tatsächlich dar? Die Christliche Wissenschaft erklärt und beweist, daß der materielle Körper, wie alle materiellen Dinge, nur die Vergegenständlichung falscher, materieller Annahmen, insbesondere des sterblichen, materiellen Begriffs vom Menschen ist; daher paßt sich der Körper stets den veränderten Annahmen an, die das menschliche Gemüt über ihn hegt.

Hieraus folgt, daß alle körperlichen, mentalen oder gefühlsbedingten Disharmonien der direkte Ausdruck der falschen Auffassung vom Wesen und Sein des Menschen sind. Dieser grundlegende Irrtum, der von einem großen Teil der Menschheit gehegt wird, gehört zu dem allgemeinen mentalen Hintergrund der menschlichen Wesen. Jegliche Phase dieser Annahme — so falsch sie auch sein mag — wird sich, wenn man ihrem Anspruch auf Wirklichkeit und Macht bedingungslos und daher mit einem gewissen Grad von Furcht zustimmt, früher oder später am materiellen Körper abbilden.

Bis jemand in der Christlichen Wissenschaft hinsichtlich der völlig illusorischen Natur jeglicher materieller Substanz, Ursächlichkeit und Wirkung unterrichtet wird, lebt er in bewußter oder unbewußter Übereinstimmung damit. Die Herrlichkeit der Christlichen Wissenschaft besteht darin, daß sie uns lehrt, wie wir uns durch wissenschaftliche, wirksame Gegenerklärungen von den unnötigen Befürchtungen und Leiden frei halten können, die der Menschheit durch diese Täuschungen auferlegt worden sind.

Materielle Annahmen gründen sich ausschließlich auf das Sinnenzeugnis oder die materielle Wahrnehmung und werden durch nichts anderes gestützt. Das, was irrigerweise als materielles oder hygienisches Gesetz angesehen wird und die Bedingungen der Gesundheit festlegt, ist lediglich die zum Gesetz erhobene Gesamtsumme materieller Wahrnehmung. Aber die physikalischen Wissenschaften haben selbst entdeckt, daß sogar von einem materiellen Standpunkt aus von solcher Wahrnehmung keine echte Schlußfolgerung gezogen werden kann, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die Materie, wenn man sie in irgendeiner ihrer Erscheinungsformen beobachtet, ihr Verhalten ändert. Da diese Feststellung so offensichtlich auf den materiellen Körper zutrifft, hat die Arzneimittellehre in zunehmendem Maße in ihrer Diagnostik und Heilmethode den Einfluß des menschlichen Denkens auf den Körper zugegeben.

Es liegt auf der Hand, daß wir, um die Gesundheit zu erhalten oder sie auf einer festen Grundlage wiederherzustellen, aus dem menschlichen Gemüt die mentalen Elemente entfernen müssen, die da Krankheiten verursachen. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 194): „Eine Veränderung in der menschlichen Annahme ändert alle physischen Symptome und entscheidet zugunsten oder zuungunsten eines Falles. Wenn die falsche Annahme eines Menschen richtiggestellt ist, dann sendet Wahrheit eine Meldung von Gesundheit über den ganzen Körper.“

Aber die Irrtümer des menschlichen Gemüts können durch die Mittel und Wege des menschlichen Gemüts nicht wirklich berichtigt werden, denn diese setzen lediglich eine Falschheit an die Stelle einer anderen; die Annahme von gesunder Materie an die Stelle der Annahme von kranker Materie. Nur durch die Macht der Wahrheit kann der gesamte menschliche Mißbegriff über den Menschen, über Leben, Substanz und Gemüt, ja über die Wirklichkeit selbst, umgewandelt werden zu dem wissenschaftlichen Verständnis von deren geistiger, vollkommener Natur. Das menschliche Bewußtsein muß zu seiner Fähigkeit erwachen, die Wahrheit des Seins zu verstehen und anzunehmen und auf diese Weise seine Grundlage verändern.

Dies zu bewirken ist die Funktion des Christus. Mrs. Eddy schreibt (ebd., S. 230): „Dieses Erwachen ist das ewige Kommen des Christus, das Vor-Erscheinen der Wahrheit, welches Irrtum austreibt und die Kranken heilt. Dies ist das Heil, das durch Gott kommt, durch das göttliche Prinzip, Liebe, wie Jesus demonstrierte.“ Der Christus ist die reine geistige Idee des vollkommenen Gottes, der einen unendlichen Ursache, und des Menschen als deren unwandelbar vollkommener Wirkung. Der Christus kommt vom göttlichen Gemüt, um den Sterblichen die wahre Natur ihres Seins zu erklären. Der Christus schließt weder Disharmonie noch Furcht in sich, denn alle gottunähnlichen und vergänglichen Dinge — Materie, Sünde, Krankheit und selbst der Tod — sind von ihm ausgeschlossen.

Die menschliche Offenbarwerdung der Gottähnlichkeit des Menschen, seiner vollkommenen Harmonie und Gesundheit, kann furchtlos und mit unfehlbaren Beweisen aufrechterhalten werden, indem wir „zerstören.. . die Anschläge und alle Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und gefangennehmen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi“ (2. Kor. 10:5). Diese inspirierte Erklärung des Paulus weist auf die direkte Beziehung zwischen Gesundheit und reinem Christentum hin, denn es ergibt sich daraus, daß wir das wahre Bewußtsein von Wohlbefinden nicht erlangen können, solange wir an unseren liebgewonnenen Vorurteilen, schlechten charakterlichen Veranlagungen, an Groll und ausgeprägten persönlichen Antipathien festhalten. Hierbei handelt es sich nicht um Eigenschaften Gottes; sie gehören daher nicht zu Seinem Ebenbild, sondern sind sterbliche Merkmale, die uns in Knechtschaft zu halten beanspruchen. Sie umwölken den geistigen Sinn und widerstreiten daher dem Verständnis von dem Christus, dem Verständnis von der wunderbaren, gesundheitspendenden Erkenntnis der Wahrheit, die Christus Jesus jedem Angehörigen der menschlichen Familie brachte.

Unsere Führerin spricht von dieser Beziehung zwischen Gesundheit und wahrer Christusähnlichkeit, wenn sie schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 167): „Wir erfassen Leben in der göttlichen Wissenschaft nur insoweit, wie wir uns in unserem Leben über den körperlichen Sinn stellen und ihn berichtigen. In dem Verhältnis, wie wir die Ansprüche von Gut oder Böse gelten lassen, bestimmen wir die Harmonie unseres Daseins — unsere Gesundheit, unsere Lebensdauer und unser Christentum.“

Christus Jesus lehrte und bewies die alles einschließende und daher einzige Wirklichkeit des allwissenden, allmächtigen Geistes, Gottes, und die unwandelbare Vollkommenheit Seiner Schöpfung, des geistigen Universums und des geistigen Menschen. Der Antichrist möchte durch jedes ihm zur Verfügung stehende Mittel geltend machen, daß das Böse und die Materie dieselbe Wirklichkeit hätten und ebenfalls Intelligenz, Leben und ursächliche Kraft besäßen. Doch das Überwinden der zügellosen bösen Eigenschaften, das Überwinden des Glaubens an „alle Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes“, öffnet die Tür des menschlichen Bewußtseins für das geistige Verständnis von der illusorischen Natur aller Ansprüche einer bösen Wirklichkeit. Dann gibt die menschliche Auffassung von Gesundheit, da sie durch die Angriffe der fleischlichen Natur nicht länger verwirrt wird, ihre falsche Grundlage auf und wird unabhängig von der Materie und dem sogenannten hygienischen Gesetz.

Fortschritt im Verständnis von der Allheit Gottes und der Unwirklichkeit der Materie kommt durch die wachsame Unterwerfung jeder sterblichen Denkgewohnheit und jeden sterblichen Impulses „unter den Gehorsam Christi“. Dies ist die sicherste und freudigste Art und Weise, sich allgemeine Gesundheit, Lebenskraft und geistige Freiheit zu erhalten, die das rechtmäßige Erbe jedes Gotteskindes sind.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Mai 1962

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.