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Unser Bedürfnis: Geistige Erkenntnis

Aus der Mai 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Notdurft gestillt und wird sie immer stillen.“ Diese Erklärung von Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit, S. 494) birgt solch eine kostbare Verheißung in sich, daß sie einen besonderen Platz in unserem Herzen einnimmt, und zwar schon ehe sich ihre Verheißung erfüllt.

Die Christlichen Wissenschafter nehmen jede Erklärung in den Schriften Mrs. Eddys als wahr an. Sie vergeuden daher keine Zeit damit, die Richtigkeit einzelner Zitate nur darum in Frage zu stellen, weil die dadurch vermittelten Tatsachen sich in ihrer eigenen Erfahrung noch nicht bestätigt haben. Für jemanden, dessen Bedürfnisse noch nicht vollständig befriedigt sind, wäre es weise, die oben angeführte Erklärung zunächst einmal als richtig anzunehmen. So wird er in der Lage sein zu erkennen, wie die göttliche Liebe ihre Verheißung erfüllt.

Glauben wir wirklich, daß die göttliche Liebe imstande ist, jedes unserer Bedürfnisse zu befriedigen? Wenn das nicht der Fall ist, so könnte das mit unseren ungestillten Bedürfnissen in ursächlichem Zusammenhang stehen. Es geht nicht um die Frage, ob die Erklärung wahr ist. Es handelt sich hier um unseren eigenen Mangel an Erkenntnis. Die göttliche Liebe ist imstande, uns reichlich mit dieser Erkenntnis zu versorgen. Wir müssen bereit sein, sie anzunehmen.

Ein grundlegendes Bedürfnis besteht darin zu verstehen, was wahr ist über Gott und über unsere Beziehung zu Ihm. Ist diesem Bedürfnis Rechnung getragen worden, dann werden unsere geringeren Bedürfnisse sicherlich befriedigt werden. Ernste Anhänger der Christlichen Wissenschaft bemühen sich ständig, ein besseres Verständnis von dem zu erlangen, was mit den Worten Gott, Geist und geistig gemeint ist.

Gott ist Geist, der eine und einzige Schöpfer, die Grundursache von allem, was wirklich besteht. Es fällt den Christlichen Wissenschaftern nicht schwer, Tatsachen wie diese anzuerkennen. Aber vielleicht fällt es ihnen schwer, sich von dem allgemeinen Glauben freizumachen, daß die Materie als ein notwendiges Element ihres Seins existiere. Um diese Schwierigkeit zu überwinden, stellen sie fest, daß sie ihre Aufmerksamkeit voll und ganz der Tatsache zuwenden müssen, daß Geist, der unendlich ist, unmöglich ein Gegenteil haben kann. Geist ist daher nicht von der Materie abhängig, um sich auszudrücken; auch ist es nicht wahr, daß der Mensch ohne die Materie nicht existieren würde.

Die geistige Schöpfung besteht ausschließlich aus geistigen Ideen. Da der Mensch, Gottes Bild und Gleichnis, geistig ist, besteht er aus geistigen Fähigkeiten, Begabungen und Eigenschaften. „So lasset nun ab von dem Menschen, der Odem in der Nase hat“, sagte Jesaja (2:22), „denn für was ist er zu achten?“

Geistige Ideen sind wirklich für das geistige Bewußtsein; materielle Dinge hingegen erscheinen dem Denken wirklich, dem es an geistiger Wahrnehmung mangelt. Mrs. Eddy schreibt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 269): „Die Metaphysik löst Dinge in Gedanken auf und tauscht die Dinge des Sinnes gegen die Ideen der Seele ein.“ Dann fügt sie hinzu: „Diese Ideen sind für das geistige Bewußtsein vollkommen wirklich und greifbar, und vor den Dingen und Gedanken des materiellen Sinnes haben sie den Vorzug, daß sie gut und ewig sind.“

Christus Jesus „heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk“ (Matth. 4:23), und zwar infolge seiner Geistigkeit. Er erkannte klar, was anderen verborgen war, und er schaute durch das hindurch, was andere als wirklich annahmen, das heißt, Jesus sah Offenbarwerdungen des Geistes, wo andere die Vergegenständlichung ihrer eigenen sterblichen, materiellen Annahmen sahen.

Ein krankhafter oder abnormer Zustand hat niemals etwas mit einer geistigen Idee zu tun; er ist lediglich mit einer sterblichen oder materiellen Annahme verknüpft. Der Meister ließ sich durch den Augenschein von Sünde oder Krankheit nicht täuschen, weil er sich der geistigen Tatsachen hinsichtlich des Menschen bewußt war. Er akzeptierte das Zeugnis der materiellen Sinne niemals als etwas Wirkliches. Zweifellos wird der, der von der Wirklichkeit der Materie überzeugt ist, auch von der Wirklichkeit der Krankheit überzeugt sein; und er wird sehen, was er glaubt. Je besser jemand imstande ist, den Augenschein der Sinne in wissenschaftlicher Weise zu verneinen, wenn diese für die Existenz der Materie zeugen, desto besser wird er imstande sein, den Augenschein der Sinne zu verneinen, wenn diese für die Wirklichkeit von Sünde und Krankheit zeugen.

Der Glaube an die Wirklichkeit der Materie verdunkelt die Tatsache von der Allheit des Geistes. Aber wenn Geist als das Alles-in-allem verstanden wird, glauben wir nicht länger an die Materie als Substanz. Wir schauen nicht auf die Materie als die Quelle des Lebens und der Intelligenz.

Da die Sinne des wirklichen Menschen geistig sind, ist sich der Mensch dessen bewußt, daß der Geist die einzige Substanz und Macht und den einzigen maßgebenden Einfluß darstellt. Und da dies eine Tatsache ist, muß sie vom menschlichen Denken anerkannt werden. Solch ein Anerkennen führt zu einer neuen Erfahrung, in der jemand, der physisch zu sein scheint, zu der Erkenntnis gelangt, daß er in Wirklichkeit geistig ist und daher hier und jetzt nicht in einem materiellen, sondern in einem geistigen Universum lebt. Der Glaube an Unvollkommenheit wird ersetzt durch die Vollkommenheit, den normalen Zustand des geistigen Seins, und man ist geheilt.

Es ist wichtig zu erkennen, daß das, was ein kranker Zustand der Materie zu sein scheint, eine falsche Annahme ist. Aus diesem Grunde kann sie durch geistige Erkenntnis unschädlich gemacht werden, und zwar nicht nur als eine falsche Annahme, sondern auch als das, was sie zu sein scheint — als ein Zustand der Materie.

Der Christus erleuchtet das menschliche Bewußtsein und führt eine Vergeistigung des Denkens herbei. Das hauptsächliche Bedürfnis ist daher die Erkenntnis, die der Geist verleiht. Mit solch einer Erkenntnis vermögen wir wahrzunehmen, daß die göttliche Liebe unsere menschlichen Bedürfnisse in reichem Maße stillt.

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