[Von einem Sonntagsschullehrer in einer Zweigkirche]
Ich unterrichte eine Klasse von dreizehnjährigen Mädchen und Jungen. Drei Jungen kamen eines Sonntags hinzu, und so hatte ich acht in der Klasse. Die Eltern des einen neuen Jungen hatten verschiedene Kirchen versuchsweise besucht, aber sie wurden schließlich zu der christlich-wissenschaftlichen Kirche geführt und brachten den Sohn in unsere Sonntagsschule. Er war daher neu in der Christlichen Wissenschaft.
Eines Sonntags erwähnte der Junge, daß er von den Gottesdiensten einer anderen Religionsgemeinschaft beeindruckt gewesen sei. Dies stellte eine Gelegenheit dar, auf die besonderen Anziehungspunkte der Christlichen Wissenschaft hinzuweisen. Ich erklärte, daß diese Wissenschaft uns zeigt, wie wir die heilende Macht der Wahrheit demonstrieren können, wie dies von Christus Jesus gelehrt wurde, daß Mrs. Eddys Entdeckung das ursprüngliche Christentum wiedereinführt und daß die Christliche Wissenschaft der von Jesus verheißene Tröster ist.
Der Junge war sehr aufmerksam im Unterricht gewesen und hatte die Hausaufgaben, die ich den Schülern jede Woche zusandte, außergewöhnlich gut durchgearbeitet. Eines Sonntags jedoch, als er kam, waren seine Taschen mit Süßigkeiten und Scherzartikeln angefüllt. Ganz offensichtlich beabsichtigte er, sie an jenem Morgen im Unterricht herauszuholen.
Das erste Lied war Nr. 304 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft mit Worten von Mrs. Eddy. Als das Lied angekündigt wurde, erklärte der Junge, daß er von diesen langen Liedern genug hätte. Die Bemerkung zeigte mir, was in seinem Denken berichtigt werden mußte, und während des Singens betete ich, daß mir gezeigt werden möge, wie dieser Angriff auf die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft berichtigt und geheilt werden könnte.
Nachdem der Unterricht eröffnet worden war, erklärte ich, daß dieses Lied eines unserer am meisten geliebten Lieder sei und fragte, ob jemand wüßte, warum. Niemand schien eine Antwort zu wissen, und so erzählte ich der Klasse von den vielen Prüfungen und der Klasse von den vielen Prüfungen und der Trübsal, die unserer Führerin in den ersten Jahren begegneten, und von ihrem christlichen Charakter, ihrer großen Liebe zu Gott und dem Menschen, die sie für die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft vorbereiteten. Ich ging die Worte des Liedes mit den Schülern durch und zeigte ihnen, wie sie auf das Bezug hatten, was unsere Führerin für uns getan hat.
Es war wundervoll, die gespannte Aufmerksamkeit der Klasse zu sehen. Der Junge, der Störungen beabsichtigt hatte, war nicht mehr daran interessiert, und wir erlebten eine höchst harmonische Unterrichtsstunde. Dieser Junge ist weiterhin ein interessierter Schüler gewesen und bereichert so den Unterricht sehr.
Aus dieser Erfahrung habe ich gelernt, wie wichtig es ist, in den Schülern eine Wertschätzung für das Lebenswerk unserer geliebten Führerin zu wecken. Häufig versuche ich, auf die Erfahrungen Mrs. Eddys hinweisend, eine Heilung zu erläutern oder einen Schritt, den sie zur Gründung der Kirche Christi, Wissenschafter, unternahm. Dann gebe ich oft Parallelen aus Jesu Werken oder aus den Ereignissen im Alten Testament, die in den Lektionspredigten im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft enthalten sind.
[Von einem anderen Sonntagsschullehrer in einer Zweigkirche]
Eine Sonntagsschullehrerin hatte viele Jahre lang mit bemerkenswerten Ergebnissen unterrichtet, und sie wurde von einer Mitarbeiterin über die Methoden befragt, die ihres Erachtens zu dem Erfolg beigetragen hatten. Sie sagte, was ihr unter anderm sehr geholfen hätte, sei ein freundliches Interesse an den Unternehmungen der Schüler gewesen. „Jesus“, so setzte sie hinzu, „lehrte seine Jünger auf dem Berge, aber er fand sie, indem er am Ufer des Meeres wandelte und sie beim Fischen beobachtete, indem er einem Hochzeitsmahl beiwohnte und sich unter der Menschenmenge bewegte.“
Wenn wir möchten, daß der Christus, die Wahrheit, für unsere Schüler zur praktischen Erfahrung wird, dann müssen wir einen hilfreichen Kontakt mit ihnen herstellen und etwas über ihre Probleme, ihre Freuden und Nöte erfahren. Dann können wir von gemeinsamen Voraussetzungen ausgehen und, indem wir uns zusammen im Christus-Bewußtsein erheben, einen Weg für die Lösung der Probleme finden. Die Schüler werden viel aufgeschlossener für unseren Unterricht am Sonntag sein, wenn sie unsere Liebe und Menschlichkeit gespürt haben und unser Interesse an dem, was sie die Woche über getan haben.
Unsere Führerin schreibt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 25): „Die Göttlichkeit des Christus wurde in der Menschlichkeit Jesu offenbar.“
Es ist eine große Hilfe für unsere Lehrer, wenn sie an den Interessen des täglichen Lebens ihrer Schüler teilnehmen. Schüler solcher Lehrer mögen sehr wohl zu jenen gehören, die später sagen, daß sie einmal einen Sonntagsschullehrer gehabt hätten, dessen Beispiel und liebevolles Interesse an ihrem Wohlergehen in ihnen den Wunsch wachgerufen hätte, das Leben eines echten Christlichen Wissenschafters zu führen.
Wenn wir dafür Sorge tragen, daß unser Unterricht praktisch, lebendig, zeitgemäß und anwendbar ist, dann ist auch der Besuch regelmäßig, werden die Hausaufgaben ausgeführt und gibt es keine Schwierigkeiten, was die Disziplin anbelangt. Liebe, das ist klar, ist der Schlüssel zu allem erfolgreichen Unterrichten: Liebe für alle Kinder zu allen Zeiten; nicht nur für ein besonders aufgewecktes Kind, nicht nur für ein anziehendes Kind, nicht nur während der Sonntagsschulstunde, sondern für alle Kinder zu allen Zeiten. Kinder, die so geliebt und unterrichtet werden, werden ganz natürlich einen festen Halt an der Christlichen Wissenschaft finden.
