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Des Menschen Einssein mit Gott

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der August 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft enthüllt Gott als den Schöpfer des Menschen und den Menschen als Gottes Ebenbild. Dies steht in Übereinstimmung mit dem ersten und geistigen Schöpfungsbericht, in dem es heißt (1. Mose 1:27): „Gott schuf den Menschen ihn.“

Als die Widerspiegelung des Geistes ist der Mensch ebenso unauflöslich eins mit seinem Ausgangspunkt, wie das Bild in einem Spiegel mit seinem Original eins ist. Die unauflösliche Verbundenheit des Menschen mit Gott bedeutet jedoch nicht, daß der Mensch in Gott aufgeht, daß Gott im Menschen aufgeht oder daß der Mensch Gott ist. Die Christliche Wissenschaft offenbart das Verhältnis von Gott und dem Menschen als das Verhältnis von Prinzip und Idee, Ursache und Wirkung, von Schöpfer und Geschöpf. Gott, das Gemüt, bleibt immer der Urquell des Menschen, und der Mensch bleibt immer der Ausfluß seines göttlichen Urquells. Doch als Ursache und Wirkung sind Gott und der Mensch immerdar miteinander verbunden und untrennbar.

Mrs. Eddy sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 465): „Prinzip und seine Idee ist eins, und dieses eine ist Gott, allmächtiges, allwissendes und allgegenwärtiges Wesen, und Seine Widerspiegelung ist der Mensch und das Universum.“

Gott ist unendlich und schließt alles wahre Sein in sich, denn Gott ist Alles-in-allem. Diese Allheit Gottes, des Geistes, umfaßt die ganze Schöpfung — den zu Gottes Ebenbild erschaffenen Menschen und das geistige Universum. Es kann nicht mehr als alles geben. Alles, was ein „Mehr“ zu sein scheint, muß eine Täuschung sein, eine bloße Mutmaßung, die im zweiten Kapitel der Genesis so treffend als ein Nebel beschrieben wird, der von der Erde aufstieg „und feuchtete alles Land“.

Die sterbliche Mentalität mit ihren Mutmaßungen oder trügerischen Vorstellungen wird in der Christlichen Wissenschaft als sterbliches Gemüt, bezeichnet, und es ist eben dieses sterbliche Gemüt, das, indem es sich des Augenscheins der fünf materiellen Sinne bedient, für ein von Gott getrenntes Dasein zeugt und damit Spaltung und Zersetzung hervorzubringen scheint. Durch seine undurchsichtigen Argumente versucht es die Menschen davon zu überzeugen, daß sie von Gott getrennt seien, auf Gedeih und Verderb den Launen eines materiellen Körpers ausgeliefert, der Symptome von Krankheiten und Verfall entwickeln kann, über die sie keine Herrschaft haben.

Die Christliche Wissenschaft widerspricht diesen Suggestionen des sterblichen Gemüts, indem sie Gott, Geist, als den einzigen Schöpfer und die einzige Substanz enthüllt. In dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ lesen wir auf Seite 335: „Geist ist die einzige Substanz, der unsichtbare und unteilbare unendliche Gott.“ Und auf Seite 468 finden wir die folgenden Worte: „Substanz ist das, was ewig und der Disharmonie und des Verfalls unfähig ist.“

Zersetzung und Verfall sind charakteristische Merkmale der Sterblichkeit, denn alles Materielle ist ihnen unterworfen. Es hat den Anschein, als hinge die biblische Erklärung (1. Mose 3:19): „Du bist Erde und sollst zu Erde werden“ wie ein Damoklesschwert über dem menschlichen Dasein. Der Vorgang der Zersetzung setzt voraus, daß eine materielle Substanz vorhanden sei, die gespalten werden könne, und daß der Mensch aus eben dieser Substanz gebildet worden sei. Wäre dies wahr, so würde daraus folgen, daß der Mensch Krankheiten ausgeliefert ist, die mit Zersetzungserscheinungen verbunden sind.

In Wirklichkeit gibt es jedoch keine Zersetzung. Das Reich der Wahrheit kennt keinen Zersetzungsvorgang. Daher kann eine geistige Idee keinen solchen Vorgang zum Ausdruck bringen. Wie die Christliche Wissenschaft enthüllt, gibt es keine zersetzbare Substanz, denn alles Sein ist Gott, Geist, und Gott wird in Seiner vollkommenen, geistigen Schöpfung widergespiegelt.

Gott füllt allen Raum, und der Mensch besteht zugleich mit Gott. Der Mensch kann daher nicht isoliert, vernachlässigt, vereinsamt oder vergessen sein. Er ist stets von der Liebe Gottes umfangen, durch geistige Bande der Güte und Weisheit mit seinem Schöpfer verbunden.

Christus Jesus, unser Wegweiser, lehrte des Menschen Einssein mit Gott. Daß das geistige Verständnis von der unauflöslichen Verbundenheit des Menschen mit seinem Schöpfer eine heilende und befreiende Wirkung hat, wurde in der Erfahrung eines Christlichen Wissenschafters bewiesen. Sein zweijähriger Sohn hatte längere Zeit unter einem Hautausschlag gelitten. Im Gehorsam gegen Mrs. Eddys Anweisung, daß im Fall eines kleinen Kindes das Denken der Eltern berichtigt werden muß, hatten die Eltern des Kindes sich bemüht, das Krankheitsbild aus ihrem Denken auszuschließen, und metaphysische Arbeit für das Kind getan. Es war jedoch nur vorübergehend eine Besserung eingetreten.

Eines Morgens schien das Kind sehr unter der Krankheit zu leiden. Der materielle Augenschein schien zu besagen, daß eine Verschlimmerung des Zustandes eingetreten war. Der Vater, der gerade die Lektionspredigt für die betreffende Woche aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft studiert hatte, war jedoch so überzeugt von der herrlichen Wahrheit, daß Gott, das göttliche Prinzip des Menschen, und der Mensch als Gottes Bild und Gleichnis untrennbar miteinander verbunden sind, daß er den materiellen Augenschein der Krankheit sofort mental zurückweisen konnte. Er erkannte in dem Augenblick, daß sich auf einer Idee Gottes kein Krankheitsbild abzeichnen kann, daß der Mensch eine unzerstörbare geistige Identität besitzt, die durch göttliches Gesetz immerdar in ihrer Reinheit und Vollkommenheit aufrechterhalten wird. Daher war das Krankheitsbild niemals ein Teil der geistigen Identität des Kindes gewesen und hatte sie nie beührt.

Ein Gefühl der Freude und Dankbarkeit gegen Gott durchströmte das Bewußtsein des Vaters. Das Kind beruhigte sich sofort. Es wurde angekleidet und fing an zu spielen. Am Abend desselben Tages waren alle Wunden geheilt, und nach drei Tagen war jede Spur der Krankheit verschwunden.

Wenn die materiellen Sinne für die Anwesenheit einer zersetzbaren, vergänglichen und kranken Substanz zeugen, so müssen wir dieses Zeugnis als das erkennen, was es ist: als eine aggressive Suggestion, einen Versuch, die Allheit und Einheit von Gott und Seiner Schöpfung in Abrede zu stellen. Durch das Verständnis, daß der Mensch und sein Schöpfer untrennbar sind, können wir diese Suggestion überwinden und die Anwesenheit von Gesundheit demonstrieren.

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