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Freudiges Arbeiten und harmonische Beziehungen

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der August 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Immer wieder hören wir Klagen über unbefriedigende Arbeit und unharmonische Beziehungen zu Vorgesetzten und Kollegen. Diese Umstände werden manchmal als von unserem Willen oder unseren Wünschen unabhängig betrachtet, als etwas, das uns als unabänderlich und unumgänglich auferlegt worden ist. Aber so ist es nicht.

Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, daß jede unangenehme Erfahrung entweder eine Probe unseres Glaubens an Gott darstellt oder die Folge unseres Zugeständnisses ist, daß die Materialität und das Böse Wirklichkeiten sind. Jeder irrige Umstand ist das Ergebnis einer aggressiven mentalen Suggestion. Wird die Suggestion augenblicklich in der Erkenntnis zurückgewiesen, daß es sich hier nur um eine Versuchung handelt, unsere Aufmerksamkeit von Gott, dem einen Gemüt, das das ganze Universum regiert, abzulenken, dann können sich daraus keine üblen Wirkungen noch Zustände ergeben. Wird aber statt dessen die Suggestion aufgenommen, mit Erklärungen bedacht und schließlich gefürchtet oder gehaßt, dann kann sich die Einflüsterung entfalten und wirklich und unüberwindbar, widerwärtig und hoffnungslos erscheinen.

Als Christliche Wissenschafter haben wir die Pflicht, jede falsche mentale Suggestion als eine Lüge in bezug auf Gottes vollkommene Schöpfung zu behandeln und sie dadurch zu überwinden. Wenn wir den aufrichtigen Wunsch hegen, zur Ehre Gottes zu wirken, dann werden unsere Bemühungen uns und unserer Umgebung zum Segen gereichen.

Zu einer Zeit, da ich in meinem Büro unter einer drückenden Arbeitslast eingespannt war, fiel mir folgende Erklärung in dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy ein (S. 520): „Geist wirkt durch die Wissenschaft des Gemüts und läßt den Menschen niemals das Feld bestellen, sondern macht ihn dem Acker überlegen. Die Kenntnis hiervon erhebt den Menschen über die Scholle, über die Erde und ihre Umgebung, zu bewußter geistiger Harmonie und zu ewigem Sein.“ Ich erinnerte mich auch daran, daß ein erfahrener Christlicher Wissenschafter bei verschiedenen Gelegenheiten wiederholt hatte: „Verliert euch nicht zu sehr in materieller Arbeit.“

Ich erkannte, daß in Gottes Reich alles harmonisch und reibungslos vor sich geht und daß jede Idee mit ihrer gottgegebenen Tätigkeit betraut ist. Ich freute mich von Herzen über das Vorrecht, diese Wahrheit zu erkennen und meine Gottessohnschaft zu beanspruchen, und so beschloß ich, die dem Menschen von Gott verliehenen Eigenschaften nach bestem Vermögen und zur Ehre Gottes zum Ausdruck zu bringen.

Diese kurze aber hingebungsvolle Vereinigung mit Gott erquickte mich, und ohne daß ich zu irgend jemandem über meine Lage gesprochen hatte, wurde mir an jenem Tage keine zusätzliche Arbeit zugeteilt; somit konnte ich meinen Rückstand aufarbeiten. Dies zeigt, daß sich unsere Erfahrungen, wenn immer wir danach streben, Gottes Willen unter allen Umständen zu tun, harmonisch gestalten und unsere Bedürfnisse gestillt werden. In den Worten Christi Jesu (Matth. 6:33): „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“

Bei einer anderen Gelegenheit war in meinem Büro durch eine Angestellte eine unangenehme Atmosphäre geschaffen worden. Diese Angestellte brachte unerfreuliche Eigenschaften zum Ausdruck wie Eifersucht, schlechte Laune und üble Nachrede, besonders in bezug auf mich. Anstatt diese mentalen Herausforderungen sofort als unwirklich abzuweisen, betrachtete ich sie als eine Gegebenheit, der ich nicht gewachsen war, und so fand ich mich längere Zeit damit ab.

Eines Freitags jedoch, als sich die Lage so zugespitzt hatte, daß eine Gruppe von Mitarbeitern dadurch verärgert wurde, sah ich ein, daß es höchste Zeit war, die Situation wissenschaftlich anzupacken. Ich sah, daß meine einzige Arbeit darin bestand, meine eigenen Gedanken über die Angestellte zu berichtigen. Ich wandte mich von dem sterblichen Bild ab und begann den Menschen als Gottes vollkommene und vollständige Idee zu sehen. Ich erkannte, daß weder das sterbliche Gemüt noch die Materie Gottes Gesetz der Liebe widerstehen kann und daß die ganze Angelegenheit nichts anderes war als der vergebliche Versuch des unpersönlichen Irrtums, mich zu dem Glauben zu bewegen, daß das Böse wirklich und mächtig sei.

Ich dachte an Mrs. Eddys Worte (Wissenschaft und Gesundheit, S. 365): „Das arme, leidende Herz bedarf seiner rechtmäßigen Nahrung wie Frieden, Geduld in Trübsal und einen unschätzbaren Sinn von des lieben Vaters liebevoller Freundlichkeit.“ Ich beschloß, nicht mehr auf den Irrtum zu blicken, als wäre er wirklich, sondern statt dessen die geistige Schöpfung dort wahrzunehmen, wo ihr Gegenteil zu sein schien. Ich beschloß, den Suggestionen des sterblichen Gemüts nicht länger meine Beachtung zu schenken, sondern Gott für jede Offenbarwerdung Seiner Gegenwart zu verherrlichen.

Eine ehrliche, erbarmungsvolle Liebe zu der Angestellten erfüllte meine Gedanken während des ganzen Wochenendes. Ich fühlte, daß das Problem gelöst war. Am Montag zeigte die Angestellte eine völlig veränderte Haltung mir gegenüber, und sie war nun liebevoll, und das, obwohl nicht ein einziges Wort zwischen uns gesprochen worden war.

Wie wahr sind doch die folgenden Worte aus dem Hebräerbrief (4:12): „Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert, und dringt durch, bis daß es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“ Als ich bereit war, meine falsche Auffassung von meiner Mitarbeiterin und meine Selbstgerechtigkeit aufzugeben, ja sogar meine Bereitwilligkeit, den falschen Zustand zu dulden, und als ich mich bemühte, den wahren Menschen zu sehen und eine unpersönliche, allumfassende Liebe zum Ausdruck zu bringen, wurde Gottes Gegenwart ganz natürlich in gegenseitiger Liebe und Achtung offenbar.

Nach ein oder zwei Tagen wurde ich gewahr, daß zwischen dieser Angestellten und den anderen Kollegen in meinem Büro immer noch Unstimmigkeiten zu bestehen schienen. Ich erkannte augenblicklich, daß die Heilung erst dann vollständig sein würde, wenn sich die ganze Situation zum Wohle aller gewandelt hätte. Durch meine eigene Erfahrung gestärkt, wies ich sofort jede Suggestion der Unvollständigkeit zurück, da sie keinen Teil an Gottes Schöpfung hat, und erwartete zuversichtlich die unmittelbare Offenbarwerdung brüderlicher Liebe. Der Wandel ging wirklich schnell vor sich und war so vollständig, daß die Atmosphäre in der ganzen Abteilung harmonisch wurde und eine erfreuliche Zusammenarbeit einsetzte.

Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 560): „Die göttliche Liebe ist das hohe Wunder für den menschlichen Sinn, und die große Notwendigkeit des Daseins ist, die wahre Idee von dem zu gewinnen, was das Himmelreich im Menschen ausmacht. Dieses Ziel wird niemals erreicht, solange wir unseren Nächsten hassen oder solange wir eine falsche Wertschätzung von irgend jemand haben, den Gott berufen hat, Sein Wort zu verkündigen. Ferner, ohne den korrekten Begriff von der höchsten sichtbaren Idee des göttlichen Prinzips können wir dasselbe niemals verstehen.“

Wir sollten aufhören, eine begrenzte Vorstellung von Gottes Gegenwart und der Liebe zu hegen, die Er beständig allen Seinen Ideen zuteil werden läßt. Wir sollten vorbehaltlos zur Ehre Gottes wirken und uns über jede gute Eigenschaft freuen, die durch uns und jeden unserer Mitmenschen zum Ausdruck kommt. Eine solche selbstlose, allumfassende Liebe wird uns in reichem Maße segnen und ist die einzige Gewähr dafür, daß wir wirklich jenen großen Geboten gehorchen (Luk. 10:27): „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst.“

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