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Was können wir mehr erbitten?

Aus der August 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein“, so lesen wir in Christi Jesu Gleichnis vom verlorenen Sohn (Luk. 15:31). Es sind die Worte eines verständnisvollen Vaters an seinen älteren Sohn, der, in dem Glauben, sein jüngerer Bruder empfinge bevorzugte Aufmerksamkeit, ein Gefühl des Neides und der Vernachlässigung nicht unterdrücken konnte. Und ebenso spricht ein liebender Vater-Mutter Gott zu einem jeden von uns, Seinen Kindern. Voller Zärtlichkeit spricht Er uns als „Sohn“ an. Er erklärt, daß wir immerdar untrennbar seien von Seiner Liebe und Seinem Schutz. Und Er verkündet: „Alles, was mein ist, das ist dein.“ Was können wir mehr erbitten?

Das sterbliche Gemüt hat die Tendenz, stets um mehr zu bitten — um mehr von allem, was es, wie es glaubt, zur Bequemlichkeit und Befriedigung benötigt. Ein menschliches Sehnen, und eines der nachhaltigsten, ist das Verlangen, geliebt, wertgehalten, gehegt und beschützt zu werden. Doch nicht jeder ist sich dessen bewußt, daß ihm eine große Liebe zur Verfügung steht, die beständig und befriedigend ist und nie versagt. Diese Liebe ist die Liebe Gottes.

Allzuoft versäumen wir, der Liebe zu gedenken, die Gott zu uns hat, weil sie unfaßbar, fern oder außerhalb unserer Reichweite erscheinen mag. Für den geistigen Sinn ist Gottes Liebe durchaus erfaßbar, und da diese Liebe unendlich ist, ist sie allenthalben gegenwärtig. Die Wärme Seiner Liebe wird spontan von allen empfunden, die entweder durch ein reines Verlangen nach dem Guten oder durch Prüfungen und Enttäuschungen dafür empfänglich geworden sind.

Auf Seite 322 des Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy lesen wir: „Die harten Erfahrungen der Annahme von dem angeblichen Leben der Materie, wie auch unsere Enttäuschungen und unser unaufhörliches Weh, treiben uns wie müde Kinder in die Arme der göttlichen Liebe. Dann fangen wir an, das Leben in der göttlichen Wissenschaft zu begreifen.“

Es tut nicht not, Gott um Seine Liebe zu bitten. Wir brauchen auch nicht zu versuchen, Ihn zu veranlassen, uns zu lieben. Gott ist die Liebe selbst. Christus Jesus lehrte dies, und sein Jünger Johannes beschreibt es wie folgt (1. Joh. 4:16): „Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe.“

„Wie sehr liebt Gott mich, und wie kann Seine Liebe mir helfen?“ mögen wir fragen. Wir finden die Antwort, indem wir uns wieder an Johannes wenden (1. Joh. 3:1): „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, daß wir Gottes Kinder sollen heißen!“ Gottes Art der Liebe läßt uns die höchste Anerkennung, die möglich ist, zuteil werden, indem sie uns Seine Kinder nennt. Können wir um noch mehr bitten?

Ein Kind Gottes zu sein bedeutet, die höchste Idee in Seiner ganzen Schöpfung zu sein. Es bedeutet, ewiglich mit Ihm zusammenzubestehen, immerdar erhalten und gestützt durch Seine Macht. Gottes Kind zu sein bedeutet, von Ihm genährt, gehegt, geleitet und beschützt zu sein. Es heißt Sein Erbe sein — der Erbe Seines grenzenlosen Reiches mit seinen unermeßlichen, unerschöpflichen Hilfsquellen des Guten.

Die Liebe, mit der unser Vater-Mutter Gott uns liebt, ist nicht eine übersinnliche Gefühlsseligkeit. Sie stellt eine lebendige, mächtige Heilkraft dar, der kein Irrtum widerstehen kann. Das allmächtige Gemüt ist sich in bezug auf seine Schöpfung nur des Guten bewußt. Wenn wir dies verstehen, überwinden wir das Böse in allen seinen Formen, einschließlich solcher Irrtümer wie Furcht, Einsamkeit und Unvollständigkeit.

Eine Mahnung, der Worte des Vaters eingedenk zu sein: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir“, brachte einer Anhängerin der Christlichen Wissenschaft Frieden, als sie von einem lieben Menschen getrennt war und mit Einsamkeit rang. Sie bewies, daß sie trotz der Abwesenheit einer Person immerdar eins war mit der göttlichen Liebe, zufriedengestellt durch das immer erreichbare Gute dieser Liebe. Andere wieder haben sich durch ein Verständnis von der Verheißung: „Alles, was mein ist, das ist dein“ von Neid und Eifersucht freimachen können. Jedes Kind Gottes ererbt ebensoviel von der Güte Gottes wie das andere, und jedes drückt ebensoviel von dieser Güte aus wie das andere. Das göttliche Gemüt kennt keine bevorzugten Kinder.

Das Anerkennen der Liebe Gottes zum Menschen heilt ebenfalls körperliche Probleme. Die Zweite Leserin in einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, wurde eines Sonntags gerade zwei Stunden vor Beginn des Morgengottesdienstes von einer schmerzhaften Beschwerde ergriffen. Sie bat eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft telefonisch um Hilfe und wurde daran erinnert, daß Gott sie liebte.

Die Schmerzen ließen bald so weit nach, daß die Leserin zur Kirche gehen konnte. Als der Zeitpunkt heranrückte, wo sie aufs Podium gehen sollte, wandte sie sich in stillem Gebet an Gott. Sofort kam ihr der Gedanke: „Natürlich liebt mich Gott; Er stützt und stärkt mich voller Zärtlichkeit. Seine unendliche Liebe kennt keinen Widerstand. Dieser Gottesdienst, die Verkündigung des heilenden Wortes Gottes, unterliegt Seiner Verantwortung. Ich weiß mich jetzt in Seiner Liebe geborgen!“ Die Nebel des Irrtums hoben sich; in jeder Weise frei, schritt sie auf das Podium und war sich nur ihrer Einheit mit der allmächtigen Liebe bewußt.

Schon in ihrer Kindheit konnte Mrs. Eddy nicht die falsche Lehre annehmen, daß Gott die Unschuldigen straft, indem Er ihnen Krankheit, Armut, Tod und Verzweiflung auferlegt. Sie erkannte schon frühzeitig, daß Gott das Gute ist und nicht verflucht, sondern immerdar segnet. Ihr Verständnis von Gott als der Liebe, die allmächtig ist und nichts Böses kennt, war für sie ein nie versagender Kraftquell und Schutz.

Ebendieselbe alles umfassende, unparteiische, alles in sich schließende Liebe ist unsere Hoffnung, unser Freund, unser Alles. Unser himmlischer Vater liebt uns so sehr, daß Er jedem von uns Sein Reich gegeben hat, mit allem, was es einschließt. Können wir um mehr bitten? Unsere Führerin beantwortet diese Frage in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 6): „, Gott ist Liebe.' Mehr können wir nicht erbitten, höher können wir nicht schauen, weiter können wir nicht gehen.“


Es bezeugt aber einer an einem Ort und spricht: „Was ist der Mensch, daß du sein gedenkest, und des Menschen Sohn, daß du auf ihn achtest? Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen denn die Engel; mit Preis und Ehre hast du ihn gekrönt und hast ihn gesetzt über die Werke deiner Hände; alles hast du unter seine Füße getan.“ In dem, daß er ihm alles hat untergetan, hat er nichts gelassen, das ihm nicht untertan sei. — Hebräer 2:6–8.

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