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„Individuell, aber nicht persönlich“

Aus der August 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Die Persönlichkeit verwirrt viele Menschen. Einige neigen dazu, sie zu vergöttern, andere fürchten sie, und viele möchten sie auslöschen.

Der Sachverhalt wird geklärt, wenn man einen Unterschied macht zwischen Persönlichkeit und Individualität. Mrs. Eddy schreibt in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 117): „,Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort' (Joh.). Diese große Wahrheit von der Unpersönlichkeit und Individulität Gottes und von dem Menschen als Seinem Bild und Gleichnis, der individuell, aber nicht persönlich ist, bildet die Grundlage der Christlichen Wissenschaft.“

Dieser Begriff vom Menschen gründet sich auf die biblische Erklärung, daß Gott den Menschen zu Seinem Bild und Gleichnis erschuf. Daraus folgt, daß die Individualität des Menschen geistig ist, nicht materiell, und daß sie vollkommen gut ist. Wer versteht, daß der Mensch in Wirklichkeit keine materielle Persönlichkeit ist, ist nicht versucht, das auszunutzen, was als persönliche Macht, persönlicher Intellekt, persönliche Kraft oder persönlicher Charme erscheint. Auch wird er nicht aus Furcht vor der Persönlichkeit die Individualität in sich oder in anderen zu unterdrücken suchen und so jedes Individuum auf dieselbe Ebene düsterer Gleichförmigkeit herabdrängen.

Ein persönlicher Sinn vom Menschen ist die Grundlage vieler falscher materieller Annahmen, denn in dem Bestreben, das Gute wie das Böse zu personifizieren, möchte er jede Tugend durch ein entsprechendes Laster aufheben, und als Preis für ein hervorragendes Talent körperlich bedingte Krankheiten und mentale Schwächen festlegen.

Manchmal scheint jemand ein ausschließliches Anrecht auf irgendeine persönliche Eigenschaft zu haben, entweder zu seiner Freude oder zu seinem Kummer. Manchmal erwartet man, daß er diese mit anderen Angehörigen einer Familie, einer Gemeinschaft oder einer Nation teile. Manchmal finden wir uns in eine große Familie, die man das Menschengeschlecht nennt, verstrickt und glauben, ihre Schwächen und Befürchtungen teilen zu müssen. Immer scheint der Mensch dazu verdammt zu sein, sich mit seinem Los abzufinden und das Bestmögliche daraus zu machen.

Das Verständnis von der geistigen Individualität des Menschen befreit uns von den Banden der Persönlichkeit mit ihren trügerischen Versprechungen und lähmenden Strafen. Dann erkennen wir, daß jede geistige Idee in individueller Weise die Stärke des Geistes, die Weisheit des Gemüts und die Selbstlosigkeit der Liebe zum Ausdruck bringt. Diese Individualität zeigt sich im menschlichen Leben als die rechte Idee, die in der rechten Weise ausgedrückt wird, um jede sich ergebende Situation zu handhaben, und sie ist stets der Beweis von der Gegenwart Gottes, der den Menschen unparteiisch führt, beschirmt und regiert.

Die Demonstration der geistigen Individualität bringt das menschliche Erleben in Übereinstimmung mit Gottes Gesetz des allumfassenden Guten. Diese Demonstration macht unsere Gesundheit zum individuellen Ausdruck des göttlichen Lebens und befreit uns auf diese Weise von den persönlichen Annahmen des Körperbaus, der Vererbung und der Ansteckung. Sie zeigt, daß unsere Arbeit die individuelle Erfüllung der Absicht des göttlichen Prinzips ist und nicht eine Angelegenheit persönlicher Wahl oder persönlichen Ehrgeizes. Sie unterwirft unsere menschlichen Beziehungen dem einigenden Einfluß der göttlichen Liebe und befreit sie auf diese Weise von den Klammern persönlichen Besitzen- und Beherrschenwollens.

Die Laufbahn Christi Jesu war ein erhabenes Beispiel dafür, wie die geistige Individualität täglich in der menschlichen Erfahrung demonstriert wurde. Sein Reich war ein individuelles, nicht ein persönliches Reich, und er öffnete den Zugang zu diesem Reich, damit alle daran teilhaben könnten. Gegen Ende seiner Mission betete er zu Gott mit folgenden Worten (Joh. 17:13): „Nun aber komme ich zu dir und rede solches in der Welt, auf daß sie in ihnen haben meine Freude vollkommen.“

Unsere Führerin sagt in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ (S. 310): „Selbst die Lehren Jesu würden mißbraucht, wollte man die Person an die Stelle des Christus oder der unpersönlichen Form der Wahrheit setzen, die in diesem Zeitalter durch die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft ausführlich dargestellt wurde. Es ist das Gebot der Stunde, die materielle Daseinsauffassung in wissenschaftlicher Weise zu entpersönlichen, anstatt sich an die Persönlichkeit zu klammern.“

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