Als junger Mann wurde ich das Opfer derartig starker Schmerzen, daß ich weder meinen Wagen fahren, flach auf dem Rücken im Bett liegen noch den Schlüssel im Schlüsselloch umdrehen konnte. Die Ärzte sagten mir, ich litte an Rheumatismus und Zuckerkrankheit. Es wurde mir keine Hoffnung auf völlige Heilung gemacht.
Vor etwa neun Jahren, als ich das Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy las, erkannte ich, daß es einen Weg aus meinem Dilemma gab. Ich las das Buch viele Male von Anfang bis zu Ende durch, und jedesmal erlangte ich außerordentliche Inspiration und Erleuchtung.
Es wurde mir klar, daß die Wahrheiten in diesem Buch der Schlüssel zu meiner Befreiung waren. Im ersten Kapitel sagt Mrs. Eddy (S. 1): „Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, daß bei Gott alle Dinge möglich sind — ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe.“ Durch diesen wurde mir klar, daß Liebe zu Gott und meinen Mitmenschen der Beweggrund zu allen meinen Gedanken und Handlungen sein mußte.
Jesus sagte zu seinen Jüngern (Matth. 5:44): „Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen.“ Es war zuerst sehr schwer für mich, diese Anweisungen zu akzeptieren; aber als mir klar wurde, daß wir nur in dem Maße die Herrschaft des Menschen als des Sohnes Gottes beweisen können, wie wir uns weigern, den Irrtum als wirklich anzunehmen, wurde mir ein besseres Verständnis von Vergebung, Demut und Liebe zuteil. Schon bald darauf war ich vollständig frei von allen meinen Leiden, und ich fühlte mich wohler denn je zuvor in meinem Leben.
Einige Zeit nachdem diese Heilung erfolgt war, arbeitete ich eines Tages an einem komplizierten Satz von Blaupausen. Plötzlich wurde alles vor meinen Augen undeutlich, und ich konnte meine Arbeit nicht fortsetzen. Ich sagte mir, daß ich neue Brillengläser brauchte, und noch ehe die Woche um war, trug ich die mir verschriebene Brille. Aber einige Tage darauf trat derselbe Zustand ein.
Diesmal plagte mich der Gedanke an das Los meiner Großmutter, die völlig erblindet war. Doch Dank meines zunehmenden Verständnisses von der Wahrheit über Gott und den Menschen, das ich durch das Studium der Christlichen Wissenschaft erlangt hatte, verwarf ich sofort dieses falsche Denken und bemühte mich, meine Auffassung von Sehvermögen zu klären.
Am nächsten Morgen ließ ich meine Augen erneut untersuchen. Es wurde mir gesagt, daß ich alle zwei Wochen neue Brillengläser benötigen würde und daß ich mit sehr ernsten Folgen zu rechnen hätte, wenn ich mich nicht sofort einer Operation unterzöge.
Ich ging nie wieder dorthin, denn ich hatte mich entschlossen, mich bei der Lösung dieses Problems völlig auf Gott zu verlassen. Standhaft erkannte ich an, daß der Mensch Gottes vollkommene Widerspiegelung ist. Eines Morgens, als ich mit meiner Frau die Lektionspredigt aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft las, entdeckte ich, daß ich meine Brille nicht aufhatte, und ich habe sie seither, außer wenn ich nachts den Wagen fuhr, nicht mehr gebraucht. Für diese Demonstration der heilenden Macht Gottes werde ich nie aufhören dankbar zu sein.
Als ich die Christliche Wissenschaft annahm, gewann ich ein neues Verständnis von Gott und davon, wie ich Ihn anbeten kann. Dies hat für mich zu einem völlig neuen Leben geführt. — Chikago, Illinois, U.S.A.
