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Das Erste Gebot — eine lebendige Kraft

Aus der Juni 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Bergpredigt wies Christus Jesus mit folgenden Worten auf das göttliche Gesetz hin, das in den Zehn Geboten in konkreter Form dargestellt wird: „Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn ich sage euch wahrlich: Bis daß Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis daß es alles geschehe“ (Matth. 5:17, 18).

Dieses Zeugnis des Meisters hinsichtlich der geistigen Lebenskraft des göttlichen Gesetzes steht in Übereinstimmung mit seinem eigenen Gehorsam gegen Gott als das einzige Leben und die einzige Intelligenz des Universums und des Menschen. Die Harmonie, die der einzelne Mensch durch solchen Gehorsam erlebt, wurde von dem Propheten Jesaja in Worte gefaßt (26:3): „Du erhältst stets Frieden nach gewisser Zusage; denn man verläßt sich auf dich.“

Das Erste Gebot verkündet (2. Mos. 20:3): „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Die Christliche Wissenschaft ehrt den einen Gott, oder das Gemüt, indem sie erklärt, daß Er in Seiner Güte und Macht allerhaben ist und nicht das geringste Element des Irrtums in sich schließt.

Da Gott unendlich und das einzige Gemüt ist, mag man fragen, welch Einstellung die Christliche Wissenschaft gegenüber der allgemeinen Überzeugung einnimmt, daß jeder einzelne sein eigenes von Gott getrenntes Gemüt habe. Gehorsam gegen das Erste Gebot beraubt niemanden seiner Individualität. Er verleiht vielmehr eine geistigere Auffassung von der Individualität als der geistigen Idee Gottes. In ihrem Werk „Christian Healing“ (Christliches Heilen, S. 14) schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft: „Die metaphysische oder göttliche Wissenschaft offenbart das Prinzip und die Methode der Vollkommenheit — offenbart, wie man ein Gemüt erlangt, das in Übereinstimmung mit Gott steht, im Einklang mit allem, was recht ist, und im Widerspruch zu allem, was unrecht ist; und einen Körper, der von diesem Gemüt regiert wird.“

Diese Regel führt nicht etwa dazu, daß schließlich alle menschlichen Mentalitäten in dem einen Gemüt gesammelt werden, sondern sie bietet das wissenschftliche Mittel, mit dessen Hilfe der einzelne anfangen kann, die Annahme, das Böse sei Gemüt, aufzugeben; auf diese Weise beweist er in fortschreitendem Maße, daß das Gute und das Böse sich in Gottes Widerspiegelung, dem wirklichen Menschen, nicht vermischen. Alles, was wir von dem Christus, der Wahrheit, in unser Bewußtsein aufnehmen, ist ein individueller, ewiger Ausdruck des einen, alles in sich schließenden Gemüts, Gottes, und alles, was nicht gut ist, ist unwirklich und hat keinen Teil an unserer wahren Identität.

Paulus schrieb an die Epheser (4:22–24): „So leget nun von euch ab nach dem vorigen Wandel den alten Menschen, der durch Lüste im Irrtum sich verderbt. Erneuert euch aber im Geist eures Gemüts und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.“

Der Anhänger der Christlichen Wissenschaft stellt fest, daß das Gesetz Gottes den Irrtum in solcher Weise enthüllt, daß er, wenn er gegen sich selbst ehrlich ist, den Irrtum als eine Illusion zu erkennen vermag, die aufgegeben werden muß — selbst wenn dieser unter der Verkleidung des Guten aufgetreten ist —, als etwas, das keinen Ursprung im Gemüt, in Gott, hat und dem daher keine Gesetzeskraft von Gott verliehen wurde.

Das Kommen des Christus, der Wahrheit, zum menschlichen Bewußtsein ist das Licht der göttlichen Wissenschaft, das Jesus leuchten ließ. Jedem Suchenden zerstreut dieses Licht etwas von der Dunkelheit der Annahme, daß das Böse Gemüt sein könnte. Das Erste Gebot wird niemals umgestoßen, selbst wenn sich der Vorgang, durch den alles Gott Unähnliche überwunden wird, hinzuziehen scheint. Der aufrichtige Sucher wird gewahr, daß dieses wesentliche Erlösungswerk eine Gelegenheit, die nicht versäumt versäumt werden sollte, eine Gelegenheit, die über das Grab hinaus währt, wie die Christliche Wissenschaft lehrt.

Aber Paulus war göttlich inspiriert, als er an die Korinther schrieb: „Sehet, jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils!“ (2. Kor. 6:2.) Die ewige Gültigkeit des Ersten Gebotes kann uns sofort viel Gutes bringen, wenn das Verständnis seines göttlichen Prinzips gesucht und demonstriert wird. Das Gesetz, von dem Christus Jesus sagte, daß es fortdauern wird, bleibt die wissenschaftliche, demonstrierbare Wahrheit, die nachdrücklich und prophetisch erklärt, daß nichts wirklich besteht außer dem einen Gemüt und seinen Ideen, dem Guten und seinen Offenbarwerdungen.

Im Jahre 1901 wurde Mrs. Eddy in einem Vertreter der Zeitung „New York Herald“ über die Seele des Menschen befragt. Sie antwortete: „Sie [die Seele] ist nicht der Geist Gottes, der dem Erdenkloß innewohnt und ihm dann entzogen wird, sondern Gott, der die Individualität und Persönlichkeit bis zum Ende erhält. Ich finde es absurd zu behaupten, daß der Mensch, wenn er stirbt, sofort besser sein wird, als er es vor dem Tode war. Wie kann das sein? Seine Individualität muß sich allmählich der Vollkommenheit der Seele annähern“ (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellant, S. 344).

Mrs. Eddy hat den Weg gewiesen, wodurch jeder einzelne Mensch, der die richtige Einstellung hat, geduldig in seinem eigenen Leben beweisen kann, daß nur das Gute Gemüt ist. Er wird in immer höherem Maße fähig sein, die Disharmonien auszulöschen, die mit der gegenteiligen Annahme verbunden sind, daß das Böse Gemüt sei.

Wenn der Christliche Wissenschafter die lebendige Kraft des Ersten Gebotes demonstriert, unternimmt er es, seinen Teil zu der dringenden Aufgabe beizutragen, sich selbst und andere aus den Fesseln der Annahme von der Wirklichkeit des Bösen und dessen Wirkungen zu befreien. Er beachtet die Anweisung Mrs. Eddys in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 353): „Wir müssen das Gespenstische in allen Punkten aufgeben. Wir dürfen die Bedeutsamkeit des Aberglaubens nicht weiter zugeben, sondern wir müssen jede Annahme in bezug auf denselben aufgeben und weise sein.“


Das vornehmste Gebot vor allen Geboten ist das: „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist ein einiger Gott; und du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften.“ Das ist das vornehmste Gebot. — Markus 12:29, 30.

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