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Die Würde der Frau

Aus der Juni 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Weib, sei los von deiner Krankheit!“ (Luk. 13:12.) Diese Worte Christi Jesu verheißen Frauen aller Zeiten Freiheit von Krankheit durch das heilende Wirken des Christus, der Wahrheit. Aber sie verheißen mehr als das. Sie verheißen Würde.

Die Frau „hatte einen Geist der Krankheit achtzehn Jahre; und sie war krumm und konnte nicht wohl aufsehen“ (Vers 11). Der Stand der Frau zu jener Zeit war weit unter dem, was er heute ist. Weil ihre Heilung an einem Sabbattage stattfand, wurde Jesus der Übertretung des Gesetzes beschuldigt. Doch der Meister wies darauf hin, daß sie achtzehn Jahre lang vom Satan gebunden gewesen sei und daß der Sabbat ein geeigneter Zeitpunkt wäre, die Macht des Satans über diese Frau zu zerstören. Als die Frau geheilt war, stand sie aufrecht — „und alsobald richtete sie sich auf und pries Gott“.

Heutzutage veranlaßt der Satan, fleischliches Gemüt oder sterbliches Gemüt genannt, die Frauen immer noch, niedergebeugt zu sein, niedergedrückt durch die Annahme, daß diese Welt den Männern gehöre. Obwohl die Frauen in unterschiedlichem Grade ihre Freiheit erlangt haben, einige durch menschliche Kämpfe um Gleichberechtigung oder Überlegenheit, andere, indem sie sich der Situation, die sich ihnen bot, angepaßt haben, können viele Krankheiten, unter denen Frauen leiden, auf ein Gefühl der Aussichtslosigkeit oder Hoffnungslosigkeit zurückgeführt werden angesichts des vom sterblichen Gemüt erhobenen Anspruchs, Frauen seien unvollständig und den Männern unterlegen. Der Christus, die Wahrheit, wie er in der Christlichen Wissenschaft enthüllt wird, heilt diese Krankheiten und gibt den Frauen ihren rechtmäßigen Stand als individuelle Ideen Gottes.

Die Bibel sagt uns: „Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib“ (1. Mose 1:27). Dies ist der wahre Schöpfungsbericht, in dem das göttliche Prinzip, Gemüt, Vater und Mutter ist und Gottes Kind das vollständige Ebenbild oder die vollständige Idee des Gemüts. Aber die nachfolgende Allegorie berichtet von dem Adam-Traum, in dem der Mensch vermeintlich aus einem Erdenkloß gebildet und die Frau aus der Rippe des Mannes gemacht wird.

In diesem Traum ist der Satan der Sieger. Der Mann wird zu schwerer körperlicher Arbeit und zur Sterblichkeit verdammt, und die Frau wird mit folgenden Worten verurteilt (1. Mose 3:16): „Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein.“

Da der Sabbat der Tag ist, an dem die Menschen aufhören sich im Staub der Materie zu mühen, an dem sie von ihrer Arbeit ruhen und den Blick zu Gott hinwenden, stellt der Sabbat den Wandel des Denkens bildlich dar, der dazu führt, den wahren Schöpfer und die wahre Schöpfung zu schauen. Hier wurde die Frau niemals dazu verurteilt, dem Manne untertan zu sein, und der Mann wurde niemals dazu verdammt, den Acker zu bebauen. In dem Maße, wie sich das Denken wandelt, um Gott als Vater-Mutter zu gewahren, werden Männlichkeit und Weiblichkeit als geistige Eigenschaften erkannt, die im göttlichen Ebenbild eingeschlossen sind.

Mrs. Eddy sagt auf Seite 516 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“: „Mann und Weib, die zugleichbestehend und ewig mit Gott sind, spiegeln in verherrlichter Eigenschaft immerdar den unendlichen Vater-Mutter Gott wider.“ Und auf der nächsten Seite schreibt sie: „Der Ideal-Mann entspricht der Schöpfung, der Intelligenz und der Wahrheit. Das Ideal-Weib entspricht dem Leben und der Liebe.“

Unter Gottes gütiger Regierung hat die Frau einen geistig erhabenen Stand. Sie ist unberührt vom materiellen Sinn oder von tierischen Motiven. Ihr Leben ist voller Liebe, und Liebe zum Ausdruck zu bringen ist ihr Leben. Ihre Reinheit schließt jedes widerstreitende Element aus. Ihr ureigenes Bewußtsein oder Dasein, ihr Ich, ist Liebe. In dem Maße, wie eine Frau dies versteht, kommt sie dem Ideal näher. Sie überwindet ein Gefühl von Unterlegenheit und findet ihre ursprüngliche Würde. Sie wird von dem Glauben befreit, sie müsse herrschen oder beherrscht werden. Sie braucht keine Intrigen, um jemand zu sein. Sie demonstriert das göttliche Gesetz, das über die Tradition erhaben ist und den Traum einer Eva in Adams Welt überwindet.

Wir demonstrieren die Gleichheit der Geschlechter, indem wir die Wahrheiten des geistigen Frauentums anwenden. Die Mauern eines Heims hören auf ein Gefängnis zu sein. Das wahre Ego, Gemüt, wird bewußt widergespiegelt in befriedigender, nützlicher Tätigkeit. Verborgene Talente kommen ans Licht, und mit ihnen kommt die Gelegenheit, sie anzuwenden. Und über Disharmonie und Krankheit wird eine bewußte Herrschaft erlangt.

Das materielle Bild mag sagen, eine Frau könne ihren Stand nicht heben oder ihre Freiheit finden, bis jemand anders sein Verhalten ändere. Aber die Macht des Christus enthüllt die Macht des einzelnen, die Freiheit seines wahren Gemüts auszudrücken. Dieses Gemüt ist allmächtig; ja, es ist Alles.

Jesus bewies dies. In der Heilung der Frau, die einen „Geist der Krankheit“ gehabt hatte, überwand die Wahrheit, die er äußerte, die Ansichten aller Umherstehenden, die Ansichten derjenigen, die diese Frau achtzehn Jahre lang gekannt hatten — all derer, die sie als von Natur krumm ansahen und als unfähig sich aufzurichten —, sowie auch die Hartnäckigkeit der Krankheit selbst. Die Wahrheit, die Jesus erkannte und ausdrückte, brach die Illusion der Hilflosigkeit, und die Frau richtete sich auf.

Dieselbe von Mrs. Eddy in der Christlichen Wissenschaft offenbarte Wahrheit befähigt die Frau von heute, ihre Vollständigkeit zu erkennen, von ihrer Krankheit befreit zu werden und sich mit der Macht der Liebe aufzurichten, um in der Reinheit und Gesundheit eines Kindes Gottes ihren Stand einzunehmen und sich der Würde, der Ehre und des bewußten Wertes einer unbegrenzten Idee des göttlichen Prinzips zu erfreuen.

Der traditionsgebundene Glaube, der die Möglichkeit verneinte, daß Wahrheit von einer Frau offenbart werden könne, wurde gebrochen, als Mrs. Eddy die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft wurde. Ihr Leben ist eine lebendige Veranschaulichung der Bemühungen des Irrtums, die Frau davon abzuhalten, ihre ursprüngliche Würde zu erkennen, eine lebendige Veranschaulichung von der Macht des Christus, der Wahrheit, alle Widerstände zu überwinden und die Frau zu ihrem rechtmäßigen Platz in der menschlichen Geschichte zu erheben.

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