Wer hätte nicht schon materielle Wünsche gehegt? Wir möchten vielleicht ein eigenes neues Haus haben, oder wir brauchen ein neues Auto oder auch nur die schönen Schuhe, die im Laden um die Ecke im Fenster stehen. Oft wird uns dies alles nicht zuteil, und der Grund dafür ist in folgendem Bibelvers enthalten (Jak. 4:3): „Ihr bittet, und nehmet nicht, darum daß ihr übel bittet, nämlich dahin, daß ihr's mit euren Wollüsten verzehret.“
Man kann Materie nicht demonstrieren; dies zu versuchen, wäre nicht Christliche Wissenschaft. Man demonstriert das göttliche Prinzip, die geistigen Gesetze oder die Wahrheiten des Seins.
Unser Bewußtsein muß klar sein in der Vergegenwärtigung, daß Gott unendliches Gemüt, Geist, Liebe ist und daß der Mensch, Sein Ebenbild, geistig ist. Andernfalls können wir Gottes Herrlichkeit nicht schauen und an dem unermeßlichen Reichtum nicht teilhaben, den Gott täglich über uns ergießt. Wir können für uns nur das demonstrieren, was wir schon geistig besitzen — und als Gottes Kinder besitzen wir eine Fülle göttlichen Reichtums.
Jesus sagte: „So ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so mögt ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dorthin! so wird er sich heben“ (Matth. 17:20). Berge irrigen Denkens mögen aus unserem Bewußtsein zu entfernen sein, ehe wir aus dem Traum erwachen, daß wir in der Materie leben und von dieser erhalten werden. Jeden Tag sollten wir uns ernstlich prüfen, um zu erkennen, welche Irrtümer das sterbliche Gemüt uns einflüstert. Dann sollten wir ihnen mutig entgegentreten, mit einer klaren geistigen Wahrnehmung von der steten Gegenwart der göttlichen Liebe. Wir können ganz sicher sein, daß Gott uns jeden Augenblick die Fähigkeiten verleihen wird, die wir zur Befriedigung unserer täglichen Bedürfnisse benötigen.
Wir sollten uns nicht selbst täuschen, sondern dem Wirrwarr des materialistischen Denkens in uns und anderen offen entgegentreten, in der Erkenntnis, daß es unwirklich ist. Wir sollten keinen Augenblick verlieren, diese Arbeit auszuführen. Aber wie geschieht dies? Indem wir uns zu allen Zeiten der Allerhabenheit und Immergegenwart Gottes, der göttlichen Liebe, bewußt bleiben, die alles Gute versteht und alles, was wirklich ist, liebevoll erhält. Mrs. Eddy sagt in einem ihrer Gedichte (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 207):
„Herz, harre aus: für Haß lieb um so mehr!
Gott ist ja gut, Verlust oft segenschwer.
Wenn ich im Schatten Seiner Flügel weil’,
Des schmalen Weges süß Geheimnis teil’,
Sing’ suchend, findend ich den Engeln nach:
„Sieh, ich bin allzeit bei euch !“ — Bet und
wach !
Ja, laßt uns wachen und in rechter Weise beten. Dann laßt uns sorgfältig auf die Engelsstimmen lauschen, damit wir dem guten Hirten folgen können, der uns zu den grünen Auen und lebendigen Wassern führen wird.
