Vom sogenannten Anbeginn der Zeit war das Denken der Menschheit voller Sehnsucht darauf gerichtet, von einer Macht geführt zu werden, die über das eigene Vermögen hinausgeht, und es hat diese Macht in den Erscheinungsformen eines materiellen Begriffs vom Leben gesucht. Wie verständlich ist es daher, daß Christen allerorts in dem Ereignis der Geburt des Jesuskindes ganz natürlich das Erscheinen des Christus, der Wahrheit, für die Menschheit erkennen. Das äußere menschliche Suchen fand in diesem Erscheinen seine unvermeidliche, obwohl noch nicht als solche erfaßte Erfüllung. Trotz des Mangels an Verständnis, der in der jährlichen Feier zum Gedächtnis dieses Erscheinens zutage tritt, ist es doch wahrlich segensreich, daß dieses Ereignis von höchster Bedeutung weiterhin die Aufmerksamkeit und Liebe der in fortschreitendem Maße erleuchteten christlichen Welt auf sich zieht.
Die Macht des Christus, die so völlig von Jesus erkannt wurde, ist als eine demonstrierbare Wissenschaft wahrgenommen, bewiesen und diesem Jahrhundert dargelegt worden. Gottes Allgegenwart, die die Nacht in Bethlehem erleuchtete, hatte den Weg gewiesen, und daraus ist die Christliche Wissenschaft hervorgegangen, die den Strahlenglanz und die Vollkommenheit offenbart, die dem Menschen innewohnen. Der Christus, die Wahrheit, wird weiterhin dem individuellen Bewußtsein aufdämmern, denn das ewige und natürliche Gute, das Leben ist, muß unvermeidlich die mentale Dunkelheit mit dem Licht seiner unwiderstehlichen Wirklichkeit zerstreuen. In bezug auf Weihnachten sagt Mrs. Eddy in ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 259): „Es stellt die sich ewig mitteilende Seele dar, die nur in Harmonie zu finden ist, in der Schönheit und Fülle des immerwährenden Lebens — in der Wahrheit, die Leben ist: das Leben, welches die Menschheit heilt und errettet.“
Von Jesu Erkenntnis der unvergänglichen Harmonie und der unfehlbaren Führung des Geistes inspiriert, sagte Petrus (2. Petr. 1:19): „Wir haben desto fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint in einem dunkeln Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.“ Das Licht der Wahrheit, dieses Tagesgestirn, das Petrus mehr und mehr in den Werken Jesu wahrnahm, und das sein eigenes Denken in einer Weise erleuchtete, daß er dessen Gegenwart erkannte, war der Strahlenglanz der „sich ewig mitteilenden Seele“.
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