Unsere Familie wurde vor über 50 Jahren in Rußland mit der Christlichen Wissenschaft bekannt. Wir waren durch die Arbeit meines Vaters als Ingenieur dorthin gekommen. Zu der Zeit litt meine Mutter schwer an Gallensteinen, und die Spezialärzte gaben ihr keine Hoffnung auf Gesundung, nicht einmal durch eine Operation. Wir traten mit einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft in Verbindung, die damals in Petersburg war. Sie nahm hingebungsvoll die Arbeit auf, und meine Mutter wurde geheilt.
Ich möchte eine Erfahrung berichten, die mir die heilende Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft über jeden Zweifel hinaus bewies. Während meiner Oberschuljahre bildete sich bei mir ein Kropf. Eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft wurde um Hilfe gebeten. Als ich in die oberste Klasse kam, bestand das Leiden jedoch immer noch, ja, es hatte sich verschlimmert. Ich wurde verdrossen und mutlos. Der Zustand war nicht nur störend, sondern ich empfand ihn auch als peinlich. Der Gedanke, auf die Hochschule überzugehen, war mir schrecklich.
Als ich eines Tages aus der Schule kam, öffnete ich den Christian Science Monitor. Dabei lenkte die Anzeige einer Hochschule für Studenten, deren Eltern Christliche Wissenschafter sind, meine Aufmerksamkeit auf sich. Meine Eltern waren erfeut, daß ich Interesse an einer weiteren Schulbildung zeigte. Sie traten sogleich mit der betreffenden Schule in Verbindung, und ich wurde aufgenommen. Die Eisenbahnfahrt dorthin dauerte drei Tage; so hatte ich Zeit, nachzudenken und zu studieren.
Die Lektionspredigt in dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft für Woche schloß folgende Stelle aus dem Schöpfungsbericht ein (1. Mose 1:26, 27): „Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“, und: „Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.“ Ferner enthielt sie entsprechende Stellen aus dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy.
Als ich über diese Wahrheiten nachdachte, wurde mir plötzlich klar, daß alle versucht hatten, mir zu helfen. Meine Eltern, die Ausüberin und meine Sontagsschullehrerin hatten sich liebevoll bemüht, aber ich blickte statt dessen starrsinnig auf den körperlichen Augenschein und erwartete zu sehen, wie er verschwand.
Als Liebe und Dankbarkeit für meine Lieben in mein Denken einströmten, fühlte ich, daß ich mir der Nähe Gottes immer mehr bewußt wurde. Das Licht der geistigen Schöpfung Gottes begann mein Denken zu durchdringen, und ich freute mich der wunderbaren Erkenntnis von dem geistigen Menschen, der stets vollkommen gewesen war, weil dies der einzige Mensch war, den Gott je erschaffen hat.
In „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt unsere Führerin auf Seite 475: „Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe; er ist kein körperlicher Organismus.“ In Gedanken gelobte ich meinem Vater-Mutter Gott, daß ich mich bemühen würde, nur diese wahre Schöpfung zu sehen.
Ich weiß nicht genau, wann die Heilung eintrat. Freudige Briefe an meine Eltern enthielten nichts über meinen körperlichen Zustand, aber sie zeugten von großer Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft. Ich nahm wieder Gesangunterricht auf, etwas, wofür ich mich früher einmal sehr interessiert hatte, und später, als ich eine Universität besuchte, konnte ich bei der Aufführung von Musicals mit Freude und Leichtigkeit führende Partien singen. Das Vorrecht, seit über 20 Jahren als Solistin in verschiedenen Zweigkirchen Christi, Wissenschafter, zu dienen, hat viel Segen gebracht.
Meine Dankbarkeit für Die Mutterkirche und alle ihre Unternehmungen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Mitgliedschaft in einer Zweigkirche und Klassenunterricht waren eine Quelle fortgesetzter Tätigkeit und Entfaltung, und ich bin demütig dankbar. — Calgary, Alberta, Kanada.
