Das kommende Jahr scheint von seinem Vorgänger eine Anzahl ungelöster Probleme geerbt zu haben. Hier wirksame Lösungen zu finden ist ein dringendes Bedürfnis. Es ist unerläßlich, daß wir ein klares Bild von dem gewinnen, was vor uns liegt. Vor allem müssen wir das Wirkliche und das Unwirkliche auseinanderhalten.
In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy (S. 337): „Ewige Dinge (Wahrheiten) sind Gottes-Gedanken, wie sie im geistigen Reich des Wirklichen bestehen. Zeitliche Dinge sind die Gedanken der Sterblichen, sie sind das Unwirkliche, da sie das Gegenteil vom Wirklichen oder vom Geistigen und Ewigen sind.“ Dies ist der Schlüssel. Wenn wir auf dem menschlichen Schauplatz die Dinge prüfen, die sich verändern, und die Dinge, die sich nicht verändern, finden wir viele ewige Dinge, und wir finden viele zeitliche Dinge. Aber zwischen ihnen zu unterscheiden erfordert geistiges Erkennen.
Vielen scheint ein Berg etwas Ewiges zu sein, aber der Geologe sieht den Berg als zerstörbar an. Welches ist nun die korrekte Auffassung von einem Berg? Gehört er zu den ewigen oder zu den zeitlichen Dingen?
Die Christliche Wissenschaft [Christian Science] zeigt, daß wir dann korrekt sehen, wenn wir die gottgeschaffene, geistige Idee, die der Berg verkörpert, als substantiell ansehen. Wir sehen die Dinge richtig, wenn wir die Materie als nicht-substantiell betrachten. Wir sehen die Dinge falsch, wenn wir die Materie als Substanz ansehen, ob sie nun als ein Berg, ein Sandkorn oder ein Atom erscheint. Ewige Dinge sind nicht dauerhafte Materie; sie sind Gottes Gedanken — geistige, vollkommene Ideen.
In dem Buch „Die Einheit des Guten“ von Mary Baker Eddy lesen wir (S. 8): „Es ist gefährlich, sich auf den Augenschein der Sinne zu stützen, denn dieser Augenschein ist nicht absolut und daher nicht wirklich in unserem Sinne des Wortes. Alles, was schön und gut ist in deinem individuellen Bewußtsein, ist von Dauer. Alles, was nicht so ist, ist trügerisch und vergänglich.“
Wenn wir auf das neue Jahr schauen, sehen wir — was auch immer unsere individuellen und gemeinsamen Interessengebiete sein mögen — Berge von Problemen vor uns. Versprechungen auf Freiheit von Begrenzungen erscheinen einigen als Schicksalsdrohungen für die Menschheit. Jedes vor uns liegende Problem kann gelöst werden, aber die Lösung erfordert einen Scharfblick, den wir nur durch die Wissenschaft, wie Christus Jesus sie lehrte und demonstrierte, erlangen können. Er sagte: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen“ (Matth. 24:35).
Wenn wir vorwärts schauen, erheben sich die Fragen: Setzen wir unser Vertrauen auf das, was vergeht, oder suchen wir Trost und Wohlergehen in der göttlichen Wahrheit? Irriges Denken protestiert gegen menschliche Veränderung und fordert, daß die Menschheit zu dem materiellen Berg zurückschaue. Es protestiert auch gegen das unveränderliche Denken und besteht darauf, daß die Menschheit das für wirklich hält, was sich ständig verändert. Wir müssen die trügerische Natur alles Materiellen sehen und die göttliche Substanz, die unsterbliche Wahrheit, erkennen. Wenn wir uns bewußt sind, daß Gott die einzige Quelle wahrer Gedanken ist, können wir alle Gedanken als unwirklich fallenlassen, die keine wahrhaft ewigen Eigenschaften aufweisen, und so können wir in allem, was wir sehen, das Bleibende und Vollkommene hervorbringen.
Wollte man alle Veränderungen unterbinden, so würde dies viele der größeren Probleme, denen wir gegenüberstehen, ausschalten, aber dann würde auch eines der Grundelemente des menschlichen Daseins zerstört werden, und zwar der Geist, der unablässig danach strebt, sich zu vervollkommnen. Dieser Geist ist wesentlich, um den göttlichen Geist, Gott, auszudrücken, denn die unveränderliche Ewigkeit des Geistes kann sich menschlich nur als beständiger Fortschritt zeigen. Mrs. Eddy erklärt in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ (S. 82): „Unendlicher Fortschritt ist verwirklichtes Sein, das die endlichen Sterblichen nur als abstrakte Glorie ansehen und verstehen. In dem Maße, wie das sterbliche Gemüt oder das materielle Lebensgefühl abgelegt wird, tritt der geistige Sinn und die Wissenschaft des Seins ans Licht.“
Wir wollen unseren Blick nach vorn richten und die praktische Seite der ewigen Dinge entdecken! Dadurch, daß wir den Gedanken erfassen, der aus dem Gesit, aus Gott, dem Guten, kommt, werden wir die Lösung für das Problem schlechter Gesundheit, menschlicher Disharmonie, Mangel und Begrenzung in jedem Stadium und auf jedem Gebiet des menschlichen Lebens finden. Die zeitlichen Dinge, das Materielle, Unharmonische, Böse und Niederreißende, sind nicht Gottes Gedanken; die ewigen Dinge, das Geistige, Harmonische, Gute und Aufbauende sind von Gott. Wenn wir diese Wahrheit verstehen und auf ein jegliches Problem anwenden, wird dies die praktische Lösung des Problems zur Folge haben. Krankheit wird geheilt, Disharmonie durch Harmonie ersetzt, Mangel und Begrenzung weichen der Fülle und dem grenzenlosen Sein. Wenn der Berg als eine geistige Idee verstanden wird, wird er nicht mehr zerstörbar sein.
Wenn wir die unendlichen Möglichkeiten der Macht Gottes in dieser Weise auf unsere menschlichen Probleme anwenden, werden unsere Gebete um Erfolg für die in vielen Teilen der Welt stattfindenden Konferenzen mit dem Vertrauen erfüllt sein, daß Hindernisse beseitigt werden und Harmonie offenbart werden wird. Die Verheißungen des neuen Jahres werden im Denken des einzelnen in ihrem rechten Licht gesehen werden, und seine Drohungen werden in der Wirklichkeit des geistigen Verständnisses verschwinden.
