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Eine Zeit der Herausforderungen

Aus der Dezember 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir das Neue Jahr beginnen, tun wir gut daran, über die Zeit, in der wir leben, besonders nachzudenken. Mit ihren plötzlichen Veränderungen und der zunehmenden Geschwindigkeit materieller Entwicklung fordert uns die Zeit zu größeren geistigen Anstrengungen heraus. In den wohlhabenderen Ländern besteht die Gefahr, daß die Menschen durch ein angenehmes Leben gleichgültig werden. Sie brauchen nicht, wie ihre Vorfahren in früheren Zeiten, große Anstrengungen zu machen, um am Leben zu bleiben. Was die Sicherheit des einzelnen anbelangt, so ist sie größer denn je. Andererseits aber fehlt es ihnen, kollektiv gesehen, an Sicherheit mehr denn je, denn sie stehen nicht nur materiellen Kräften ungeheuren Ausmaßes gegenüber, die für Vernichtung bereitgehalten werden, sondern auch der Möglichkeit, daß diese Kräfte durch jemanden ausgelöst werden, der politische Macht, aber kein moralisches Empfinden besitzt.

Niemals waren geistige Wachsamkeit und die Fähigkeit, wirksam zu beten, mehr vonnöten. Die Macht des Gebets ist es, die entwickelt werden muß. Denn den heutigen Gefahren können wir nur mit den geistigen Kräften der Liebe und der Intelligenz, die durch Gebet ans Licht gebracht werden, entgegentreten. Die Christlichen Wissenschafter beten, um sich der Allmacht Gottes bewußt zu werden. Gebet bringt ihnen nicht nur zu Bewußtsein, daß Gott gegenwärtig ist und alles intelligent leitet, sondern es regt sie an, ihre Anstrengungen zu vermehren, die Wahrheiten der göttlichen Wissenschaft zu demonstrieren, die Herrschaft über das Böse haben.

Mary Baker Eddy sagt in ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für 1900 (S. 9): „Das zwanzigste Jahrhundert mit der Ebbe und Flut seines Denkens wird die Denker, die Sprecher und die Arbeiter dazu aufrufen, alles zu tun, was in ihren Kräften steht.“

Die Geschichte berichtet von Perioden der Ebbe und Flut im menschlichen Denken, wo auf Zeiten geistiger Aktivität Zeiten der Untätigkeit und nachlassenden Interesses folgten. Josua folgte Mose, Elisa folgte Elias und Jesus folgten seine Jünger und die sich selbst aufopfernden Christen der ersten Jahrhunderte nach des Meisters hervorragendem Wirken. In diesen Fällen war das menschliche Denken im allgemeinen nicht fähig, die volle Bedeutung der moralischen, prophetischen und christlichen Entwicklungen zu erfassen, die vor sich gegangen waren; und auf die Flut des Guten folgte eine Ebbe des Guten.

Eine neue Flut geistiger Kraft und geistigen Lichts ist heute durch Mrs. Eddys Entdeckung der Wissenschaft des Seins über die Welt gekommen. Was uns in der heutigen Zeit so sehr herausfordert, ist das etwaige Abebben geistiger Hingabe und Anstrengung, das die Christlichen Wissenschafter davon abhalten möchte, ihr Bestes zu tun. Solch ein Abebben wird vermieden werden, wenn sie sich auf wirksame Weise die offenbarte Wahrheit nutzbar machen, daß es in der Wahrheit keinen Rückgang gibt und daß geistiger Fortschritt ein göttliches Gesetz ist.

Die Christliche Wissenschaft [Christian ScienceSprich: kr'istjən s'aiəns.] läutert das menschliche Denken, sie macht klar, was der Widerstand des sogenannten fleischlichen oder sterblichen Gemüts gegen die offenbarte Wahrheit bedeutet und beweist, daß der Irrtum keine Macht hat, dem Allmächtigen, der sich selbst zur Geltung bringt, zu widerstehen. Diese Wissenschaft zeigt, daß die großen Unruhen in der Welt Anzeichen dafür sind, daß eine ausgedehnte Verchristlichung der Menschheit vor sich geht. Wenngleich Nicht-Christen leugnen mögen, daß in ihrem Falle solche Veränderung vor sich geht, so werden doch ihr Leben und die sie umgebenden Zustände von dieser Verchristlichung berührt, und niemand kann sich ihrer Wirkung entziehen.

Der Christus als die universale Wahrheit ist gekommen, um die Welt im ganzen zu segnen und zu schützen. Das Gewissen der menschlichen Gesellschaft nimmt an Empfindsamkeit zu. Fluten des Mitgefühls für die Hungernden und Verarmten rütteln zu Anstrengungen auf, Möglichkeiten für eine angemessene Selbsthilfe zu schaffen. Moderne Mittel, die den menschlichen Bedürfnissen einer sich durch Industrialisierung ausbreitenden Bevölkerung begegnen, zeugen von Erleuchtung. Politische Unehrlichkeit und Aggression müssen feststellen, daß einer weltweiten Empörung schwer zu widerstehen ist. Die Menschheit ist im Vormarsch begriffen, und es ist ein Vormarsch moralischen und geistigen Fortschritts.

Christliche Wissenschafter sollten von sich selbst fordern, sich der metaphysischen Wissenschaft, die sie anerkennen, mit größerer Hingabe zu widmen und so die Allerhabenheit des Geistes über jeden widersprechenden Augenschein des sterblichen Gemüts zu beweisen. Jesus warnte seine Nachfolger vor Unruhen in der Welt, ja sogar vor Unruhen, die sich im Weltall zeigen würden, und er sagte (Matth. 24:12): „Und weil der Unglaube wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten.“ Hier ist die Ebbe, auf die wir achtgeben und die wir vermeiden müssen. Durch die Vergegenwärtigung, daß das göttliche Gemüt den Umfang der Liebe des Menschen bestimmt und daß es keine Macht gibt, die diese Liebe schmälern kann, sollte die Liebe zu Gott und dem Menschen ständig zunehmen.

Materielle Systeme mögen die Christliche Wissenschaft [Christian Science] herausfordern, es mit ihrer Macht aufzunehmen. Aber das materialistische Denken kann niemals die Ziele oder die Mittel wissenschaftlichen Christentums erfassen. Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 268): „Die materialistischen Hypothesen fordern die Metaphysik zum Entscheidungskampf heraus.“ Nur die Liebe, die erkennt, daß Gottes Schöpfung vollkommen ist und daß der Nebel materieller Sinneswahrnehmung, der sich Universum nennt, unwirklich ist, kann den Herausforderungen dieser Zeit entgegentreten und den Kampf endgültig entscheiden.

Der Meister zeigte uns die göttliche Methode, Macht zu bekunden, als er sagte (Mark. 12:29–31): „Das vornehmste Gebot ist das: ... Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften.‘ Das andre ist dies: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘.“

Gehorsam diesen beiden großen Geboten gegenüber öffnet die Schleusentore der Macht, die allein imstande ist, der Herausforderung des 20. Jahrhunderts zu begegnen. Gehorsam gegen diese Gebote verleiht dem Gebet Macht. Das Gebet, das die Welt in der Erkenntnis umfängt, daß Gott allein die Bestimmung des Menschen festlegt, ist es, was die Welt heute braucht.

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