Eines der Dinge, die wir in der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] lernen, ist, daß Gott überall ist. Da Gott überall und da Er Gemüt ist, kann nichts verlorengehen. Wenn die Einflüsterung, daß etwas verlorengegangen ist, zu uns kommt, müssen wir wissen, daß Gott allen Raum erfüllt; dann können wir beweisen, daß, was auch immer verloren zu sein scheint, nicht verloren ist, denn es gibt nur ein Gemüt. Und wir können uns freuen wie der Hirte, der in Jesu Gleichnis sagte (Luk. 15:6): „Freuet euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.“
Ich konnte dies bei einer Erfahrung, die ich hatte, beweisen. Vor drei Jahren, als ich in der fünften Klasse war, hatte ich einen Wellensittich, den ich sehr gern hatte. Eines Sonntagmorgens hatte sich Twieti auf dem Spiegel im Badezimmer niedergelassen, und im Nebenzimmer war ein Fenster geöffnet, was wir nicht bemerkt hatten. Die Türen waren geschlossen, damit Twieti im Badezimmer oder in meinem Zimmer blieb, in dem sein Käfig war.
Als wir fertig waren, gingen wir zur christlich-wissenschaftlichen Kirche, die meine Eltern besuchten, und zur Sonntagsschule, die mein Bruder und ich besuchten. Danach kamen wir nach Hause, und ich entdeckte: Twieti war verschwunden!
Ich zog mich schnell um und eilte hinaus, um ihn zu suchen. Das einzige, was ich zuerst denken konnte, war: „Oh, ich werde ihn in all diesen Bäumen niemals finden!“ Wir wohnten am Abhang eines Berges, der viele, viele Bäume und eine Menge Gebüsch hatte. Auch auf den benachbarten Grundstücken waren Bäume und Büsche.
Nach dem ersten Absuchen konnte ich ihn nicht finden; daher ging ich in mein Zimmer zurück. Ich setzte mich und dachte nach. Ich hatte dem Irrtum erlaubt, meine Gedanken zu lenken. Twieti war nicht verlorengangen, denn Gott ist überall und füllt allen Raum, sogar in den Bäumen und den Sträuchern. Gott sorgt für alle Seine Geschöpfe.
Mit diesen klaren Gedanken ging ich den Weg hinauf, der sich an unserem Hause vorbei den Berg hochschlängelte. Ich fragte einen Mann, ob er einen kleinen blauen Wellensittich habe vorbeifliegen sehen. Er sagte: „Nein.“
Wieder versuchte sich der Irrtum einzuschleichen, aber ich wußte, daß — da Gott allen Raum erfüllt und Twieti sich in diesem Raum befand — Gott mir den Weg zeigen würde. Während ich die Straße hinaufging, sagte ich im stillen das Gedicht auf, das Mrs. Eddy, unsere geliebte Führerin, schrieb und das mit den Worten beginnt (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 304):
Hirte, über Berge steil
Zeig den Weg mir klar,
Wie zu sammeln, wie zu sä'n,
Weidend Deine Schar.
Als ich mich umwandte, sah ich einen kleinen blauen Wellensittich wohlbehalten auf einem Efeublatt sitzen. Ich nahm ihn auf und trug ihn nach Hause. Der Mann, den ich nach Twieti gefragt hatte, sah mich ihn nach Hause tragen. Er sagte: „Es ist erstaunlich, daß du ihn in dieser baumreichen Gegend gefunden hast.“
Ich lächelte ihn an, sagte aber zu mir selbst: „Nicht in der Christlichen Wissenschaft [Christian Science].“
