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Verpflichtung: Liebe

Aus der Dezember 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nie ist der Menschheit eine größere Verflichtung übertragen worden als die, die in den folgenden Worten Jesu zum Ausdruck kommt (Matth. 22:37, 39): „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte ... Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Diese beiden Gebote wurden von Christus Jesus in jedem seiner Gedanken und jeder seiner Handlungen gewissenhaft befolgt. Sein Gehorsam, für den er beständig Beweise lieferte, ist ein richtungweisendes Licht des Christentums. Durch sein unablässiges Gebet und seinen unablässigen Gehorsam wurde er zum Vorbild der lebendigen Liebe, dem jeder Wahrheitssucher nachfolgen kann.

Die Christliche Wissenschaft [Christian Science] weist den Weg zu dieser Errungenschaft der lebendigen Liebe, indem sie betont, wie wichtig es ist zu erkennen, daß Gott Liebe ist, und indem sie zeigt, wie diese Erkenntnis praktisch angewandt werden kann. Wie Johannes erklärte (1. Joh. 4:16): „Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“

In unserem Bestreben, diese Liebe Gottes, wie sie von Christus Jesus veranschaulicht wurde, zu leben, wird unser menschliches Bewußtsein vergeistigt; es kommt der Erkenntnis von der Immergegenwart und Allmacht der göttlichen Liebe näher. Und dadurch, daß wir diesen wahren Begriff von Liebe beständig anwenden, erhebt sich unser Denken und umfängt die ganze Menschheit, den einzelnen sowohl wie die Gesamtheit.

Mrs. Eddy gibt uns die folgenden inspirierenden Worte auf Seite 8 in ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für 1902: „Durch geistige Liebe wird sich der Mensch der Tatsache bewußt, daß Gott sein Vater ist; und das Bewußtsein von Gott als Liebe gibt dem Menschen Kraft zu unbegrenzter Entfaltung. Dann wird Gott ihm zur Allgegenwart, die alle Sünde überwindet; zur Allmacht, die Leben, Gesundheit und Heiligkeit verleiht; zur Allwissenheit, die alles Gesetz und das Evangelium umfaßt.“

Selbstdisziplin ist notwendig, um sich geistige Liebe zu eigen zu machen und sie zu demonstrieren. Ich war einmal einigen persönlichen Bemerkungen ausgesetzt, die eine Welle der Empörung in mein Bewußtsein brachten. Da ich meine Bemühungen darauf gerichtet hatte, in allen Einzelheiten des täglichen Lebens einen höheren Begriff von Liebe aufrechtzuerhalten — zu beweisen, daß man die Wissenschaft der Liebe betätigen, nicht nur bekennen muß —, war ich dankbar, feststellen zu können, daß Engelsgedanken mein Bewußtsein durchströmten. Sie riefen den Wunsch in mir wach, den Menschen als Gottes Kind zu sehen.

Diese freudige Beschäftigung brachte die Erkenntnis von der Vollkommenheit, der Harmonie und dem Frieden des Gottesmenschen mit sich; das Zurückweisen von Neid, Eifersucht und Boshaftigkeit als nicht zum Menschen gehörend; und was das Erfreulichste von allem war, Dankbarkeit für die Wissenschaft, die mich zu dieser Tätigkeit geführt und mich darin gestützt hatte. Bald verschwand alle Empörung aus meinen Gedanken.

Durch diese Erfahrung erkannte ich klarer als zuvor, daß Liebe niemals demonstriert werden kann, es sei denn, sie gründe sich auf das Prinzip, das wie Liebe auch ein Synonym für Gott ist. Als ich diesen Punkt erreicht hatte, wurde ich dazu geführt, mich einer Erklärung von Gott als Prinzip zuzuwenden, die Mrs. Eddy auf Seite 16 ihres Buches „Vermischte Schriften“ gibt: „Wir müssen erkennen, daß Gott unendlich mehr ist, als eine Person, eine endliche Form, zu fassen vermag, daß Gott die göttliche Ganzheit und Alles ist, eine alldurchdringende Vernunft und Liebe, ein göttliches unendliches Prinzip, und daß das Christentum eine göttliche Wissenschaft ist.“

Wahre Liebe ist, dem Prinzip zufolge, kein persönlicher Besitz. Jesus war beständig bemüht, im Denken der Menschen den göttlichen Begriff von Liebe, den Ausdruck der göttlichen Liebe, aufzurichten. Behutsam führte der Meister das Denken aller, die ihm nachfolgten, von seiner persönlichen Selbstheit hinweg zur Erkenntnis der Immergegenwart der Liebe, die die ganze Menschheit umschließt.

Es gibt viele biblische Gestalten, deren Auffassung von Liebe jeden persönlichen Sinn überstieg. Abraham war eine von diesen. Obwohl Lot das ganze wasserreiche Land erwählt hatte, entstand doch Abraham aus dieser Wahl kein Mangel; er beharrte in seiner Liebe zu Lot, ja er beschützte ihn sogar vor der Vernichtung (siehe 1. Mose 14:12–16). Und Stephanus zeigte, als er gesteinigt wurde, eine große Liebe zur Menschheit, indem er für seine Verfolger betete, daß ihnen diese Sünde „nicht zugerechnet“ werden möge (Apg. 7:60 — Menge Bibel). Beide dieser Männer besaßen jenen durch Selbstverleugnung gekennzeichneten Begriff von Liebe, der unseren Gehorsam, unsere Beweggründe und unsere Ziele regieren muß.

In diesem Zeitalter gab uns Mrs. Eddy eine praktische Lektion für lebendige Liebe, denn sie widmete ihr Leben der Befreiung der ganzen Menschheit von den falschen Vorstellungen von Sünde, Krankheit und Tod durch ihre Offenbarung der Wissenschaft des Christus. In ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 288) schreibt sie: „Liebe für die Menschheit ist die Kraft, die das Menschengeschlecht erhebt; sie demonstriert Wahrheit und spiegelt die göttliche Liebe wider.“

Die heutige Welt schreit geradezu an jedem Ort und in jeder Tätigkeit nach dem Ausdruck der Liebe. Wir als Christliche Wissenschafter sollten daher diesen Ausdruck der Liebe als die uns von Gott gegebene Aufgabe für unser Leben betrachten. Mit diesem Ziel vor Augen werden wir gehorsam und freudig vorwärtsschreiten. Wenn wir ein Ziel, einen Gott, einen Christus — das göttliche Ideal — haben und uns vergegenwärtigen, daß“ ... denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ (Röm. 8:28), werden wir ernsthaft danach streben, die allumfassende Liebe beständig und konsequent auszudrücken.

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