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Unpersönlicher Konflikt

Aus der August 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft [Christian ScienceSprich: kr’istjən s’aiəns.] erhebt ihre Anhänger über die Vorstellung von einem persönlichen Konflikt, einem Konflikt mit Personen, und führt sie zu der Erkenntnis, daß der einzige Konflikt, den es gibt, der Konflikt zwischen Irrtum und Wahrheit ist, zwischen dem Fleisch und dem Geist, dem materiellen Sinn und der Seele oder Gott. Christus Jesus bezeichnete den materiellen Sinn vom Leben oft als die Welt, und er machte einen klaren Unterschied zwischen der Welt und dem Reich des Geistes. Er sagte (Joh. 18:36): „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Und als er seine Jünger auf die unpersönliche Natur der vor ihnen liegenden Arbeit hinwies, sagte er (Joh. 15:18): „Wenn euch die Welt hasset, so wisset, daß sie mich vor euch gehaßt hat.“

Derjenige, der sich zu der Höhe des wissenschaftlichen Verständnisses von dem Kampf zwischen der Welt oder dem weltlichen Sinn und dem Geist erhoben hat, findet kein Vergnügen daran, personen mit beißenden Bemerkungen zu bedenken. Er weiß, daß die Fragen, um die es jeweils geht, wichtiger sind, als es zunächst erscheinen mag, und er ist ernstlich darauf bedacht, die Macht der Wahrheit über den Irrtum zu beweisen. Wenn eine Erklärung oder eine Rüge notwendig ist, um unwürdige Gedanken zur Erkenntnis ihrer eigenen Nichtsheit zu führen, so wird dies in dem Geist der Liebe geschehen und nicht in dem Geist der Verachtung oder der persönlichen Überlegenheit.

Mary Baker Eddy verbindet eine bedeutsame Erhabenheit des Denkens mit der Wiedergeburt, die zu denen kommt, die durch die Christliche Wissenschaft [Christian Science] zur Erkenntnis der wahren Idee von Gott und dem Menschen erwachen. In ihrem Buch „Vermischte Schriften“ sagt sie in einem Artikel mit dem Titel „Die Wiedergeburt“ (S. 16): „Hier stehst du Auge in Auge mit dem Gesetz des unendlichen Geistes und erblickst zum ersten Male den unausweichlichen Kampf zwischen Fleisch und Geist. Du stehst vor dem furchterregenden Getöse vom Berg Sinai. Du hörst und merkst dir den Donner des geistigen Gesetzes des Lebens, das dem materiellen Gesetz des Todes entgegensteht, des geistigen Liebe, das dem materiellen Sinn von Liebe widerspricht, des Gesetzes der allmächtigen Harmonie und des allmächtigen Guten, das einem jeden vermeintlichen Gesetz von Sünde, Krankheit und Tod entgegensteht.“

Der Anhänger, der die Macht des Gemüts, das die Ordnung des Universums aufrechterhält, auf die kleinlichen Reibereien menschlicher Persönlichkeiten anwendet, weiß, daß Gemüt in diesem Konflikt den Sieg davontragen wird. Denn im allgemeinen brauchen wir nur das Gemüt anzuerkennen und zu verstehen, damit sein mächtiges Gesetz des Guten den persönlichen Sinn auslöschen kann, der den Anlaß zu Feindseligkeiten gibt. Wenn das erfolgt ist, vergeht plötzlich die Illusion, die einen Konflikt sah. Oder wenn der Irrtum hartnäckig ist und der Wahrheit widersteht, wenn er nicht bereit ist, das Feld zu räumen, nimmt er vielleicht andere Formen an und geht durch Leiden der Selbstzerstörung entgegen. Aber der Irrtum hat keine Macht, das neugeborene Verständnis von der Allheit der Liebe zu stören, das die Erfahrung des Anhängers bestimmt.

Oft scheint der Konflikt in unserem Innern vor sich zu gehen, und dies muß auf den großen Abstand zurückgeführt werden, der zwischen dem tief eingewurzelten Glauben, wir seien fleischliche Sterbliche, und der ewigen Wahrheit besteht, daß der Mensch die geistige Idee Gottes ist. In diesem inneren Konflikt erheben die physischen Sinne Anspruch auf ein Ego, und sie sprechen für den größeren Irrtum, und zwar für die universelle Lüge von Leben und Intelligenz in der Materie. Die falschen Sinne widersprechen der Wahrheit mit ihren negativen Behauptungen: „Ich bin krank“, oder: „Ich bin ein Sünder“, oder: „Ich ärgere mich“, oder: „Ich bin hilflos“, oder: „Ich sterbe.“

Durch die Vergegenwärtigung, daß der einzige Mensch, den es gibt, die Widerspiegelung des Ego-Gottes ist, bringt der von der Wissenschaft beseelte Anhänger das falsche Ego mit positiven Erklärungen über die Vollkommenheit des Menschen und die machtvolle Herrschaft des Gemüts über alles Leben zum Schweigen. Wenn das negative Denken zum Schweigen gebracht worden ist, verschwinden seine äußeren Kundwerdungen im Fleisch und in der Umgebung. Das menschliche Denken ist der immergegenwärtigen, allumfassenden Regierung Gottes unterworfen worden. Die Allerhabenheit des einen Egos ist erfaßt und bewiesen worden.

Die Sache der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] mag mit Apathie und Gleichgültigkeit gegen das, was Wahrheit der Menschheit bringt, in Konflikt zu stehen scheinen. Es mag so aussehen, als ob einige Gemeinwesen so sehr im Materialismus zu stecken scheinen, daß sie den geistigen heilungen, die in ihrer Mitte vollbracht wurden, oder der umwandelnden Kraft des göttlichen Gesetzes, wie die Christlichen Wissenschafter sie so offensichtlich erleben, nur dürftige Anerkennung zollen. Aber die Anhänger der Wissenschaft müssen getreulich an der Tatsache festhalten, daß das Gesetz der Gottheit am Werke ist und ununterbrochen auf das menschliche Denken einwirkt und daß der weltliche Sinn diesem Gesetz nicht widerstehen kann. Es ist erhaben über alle materiellen Anspielungen auf Gesetz.

Moses erkannte, wo der Konflikt lag, als er die Zehn Gebote empfing. Jesus erkannte dieselbe Tatsache, als er die Menschen das Gesetz der Liebe lehrte. Mrs. Eddy erkannte es, als sie die Wissenschaft entdeckte, die das Gesetz als die unwandelbare Kraft des Geistes definiert, die immer beweisbar und immer verfügbar ist und immer die absolute Herrschaft über das Universum ausübt.

Indem er Geist als das Sein erkennt, das Seine Macht und Wirklichkeit über die Schwachheit und Unwirklichkeit des Fleisches — der Sinne, der Welt — geltend macht, widmet sich der Christliche Wissenschafter seiner Aufgabe mit Gelassenheit. Voller Demut erfaßt er das Unpersönliche des Konfliktes, in den er verwickelt ist, und wendet sich voller Vertrauen an die eine Macht, die alle Konflikte beendet, indem sie den menschlichen Glauben an einen Konflikt auslöscht und das Bewußtsein mit der Wahrheit erleuchtet.

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