Viele Leute haben den Wunsch, sich ein eigenes Haus zu bauen oder ein Haus neu zu gestalten. Ein solcher Wunsch war noch nie so weit verbreitet wie in der heutigen Zeit.
Welch großes Geschenk machte uns Mrs. Eddy mit der Christlichen Wissenschaft [Christian Science]! Diese Wissenschaft verhilft uns zu einem wahren Bewußtsein und offenbart uns den Christus, die wahre Idee von Gott; sie offenbart uns die Wahrheit, die Leben ist, und das Leben, das Liebe ist. Sobald wir diese Wahrheiten verstehen, beginnen wir unser Bewußtsein mit dem Christus zu erfüllen; und in dem Maße, wie wir dies tun, finden wir unser geistiges Haus, das — wie die Bibel sagt — „nicht mit Händen gemacht“ ist (2. Kor. 5:1).
Christus Jesus zeigte uns, wie wir dies tun und an Gottes Herrlichkeit teilhaben können. Er lehrte und demonstrierte die Kraft Gottes, des absoluten, unumstößlichen Prinzips. Durch seine Himmelfahrt demonstrierte er für uns das unzerstörbare Leben und die allumfassende Liebe. Er offenbarte die Schönheit und Reinheit der Seele und die Immergegenwart des einen Gemüts, in dem alles mühelos und harmonisch lebt und webt.
Christus Jesus sah den Menschen wie er ist, als die Widerspiegelung Gottes, als den höchsten Ausdruck vom Wesen Gottes. Dieses Verständnis vom Menschen heilte die Kranken und Sünder.
Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 482): „Jesus war der höchste menschliche Begriff vom vollkommenen Menschen.“ Der Christus war sein göttliches Wesen. Der menschliche Jesus lebte in derselben unruhigen Welt wie wir, unter ähnlichem Druck des Irrtums. Er wurde versucht wie wir. Er wußte um die Angriffe von Neid, Haß und Groll. Aber diese Äußerungen des fleischlichen Gemüts mit ihrer Selbstgerechtigkeit, Eigenliebe und Selbstsucht fanden keinen Platz in seinem Bewußtsein. Sein Denken war von dem Christus erfüllt, von der Wahrheit der Vollkommenheit Gottes und des zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffenen Menschen.
Keinen Augenblick wurde die wahre Natur des Menschen, der Widerspiegelung Gottes, im Bewußtsein des Meisters getrübt; in jeder Situation hielt er an der Wirklichkeit des geistig Guten fest.
Der Psalmist sang: „Wohl dem, den du erwählst und zu dir lässest, daß er wohne in deinen Höfen; der hat reichen Trost von deinem Hause, deinem heiligen Tempel“ (Ps. 65:5); und „Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar” (Ps. 84:5).
Auf Seite 578 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ erläutert unsere Führerin den 23. Psalm. Sie faßt den letzten Vers in folgende Worte: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn [dem Bewußtsein der Liebe] immerdar.“
Wir alle leben im Hause der göttlichen Liebe, wenn wir unser Bewußtsein zu Gott erheben, wenn wir unser Denken von allem reinigen, was Ihm unähnlich ist, von allem, was nicht mit dem Gesetz der Liebe in Einklang steht. Dies ist eine große und heilige Aufgabe. Gar manches Mal möchten wir dabei verzagen, müde werden, denn der Kampf mit den Ansprüchen der alten Gewohnheiten, der Erziehung, der weltlichen Anschauungen ist hart. Doch mit Beharrlichkeit, Demut und Geduld können wir es schaffen. Gott ist Liebe, und Liebe ist immer bereit zu segnen, zu vergeben, zu helfen, zu trösten und zu heilen.
Manchmal liefern uns die materiellen Häuser, in denen wir wohnen, Veranschaulichungen, die uns besser zu verstehen helfen, was unser menschliches Bewußtsein braucht. Das Haus, in dem ich wohne, mußte zum Beispiel frisch gestrichen werden, und da es ein Holzhaus ist, was dies gar nicht einfach. Zuerst mußte der alte Schmutz entfernt werden. Als das geschehen war, kamen verschiedene unansehnliche Farbtöne zum Vorschein. Diese konnten auf keinen Fall nur übertüncht oder überstrichen werden. Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, mußte das Äußere bis auf den Grund gereinigt werden. Geduld, Fleiß und Ausdauer waren erforderlich, um die natürliche, ursprüngliche Schönheit des Hauses hervorzubringen.
So steht es auch mit dem Erkennen und Demonstrieren unseres geistigen Hauses, unseres reinen, von Gott stammenden Bewußtseins. Sind wir erst einmal zu der Erkenntnis gekommen, daß unser Denken erneuert, daß es christusgleich werden muß, dürfen wir keine Zeit versäumen, unser Denken der Wirklichkeit anzupassen; wir müssen mutig vorwärtsschreiten und dürfen nicht müde werden. Die Mühe lohnt sich.
Es ist eine Freude, falsche Bestandteile des Denkens verschwinden zu sehen. Im Grunde sind wir die reinen und vollkommenen Ideen Gottes, immer gut und harmonisch. Was sich im Laufe der Jahre im menschlichen Bewußtsein angesetzt hat, kann nur durch eine gründliche, beharrliche Anwendung der absoluten Wahrheit entfernt werden. Durch diese Arbeit scheiden wir das Böse vom Guten, und die Wahrheit, die wir verstehen, löst das Böse vollständig auf. In dem Maße, wie dies geschieht, erstrahlt alles in neuem Glanz, in den Farbtönen des Geistes, der Seele, der göttlichen Liebe, und wir können sagen, daß unser Haus die Widerspiegelung der göttlichen Wirklichkeit ist.
Sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch. — Lukas 17:21.