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DIE BIBEL ALS ZUSAMMENHÄNGENDES GANZES

[Diese Artikelserie zeigt die stetige Entfaltung des Christus, der Wahrheit, die ganze Heilige Schrift hindurch.]

Das zehnte Gebot

Aus der Oktober 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Laß dich nicht gelüsten“, wie es im 2. Mose 20:17 zu finden ist, wird genauso gewiß auf das Haus wie auf die Frau des Nachbarn bezogen, genauso auf dessen Haustiere wie auf seine Diener; somit kommen wir zu dem Schluß, daß diese gedankliche Haltung des Verlangens in bezug auf „alles, was dein Nächster hat“, vermieden werden muß.

Im Neuen Testament finden wir verschiedene Ausdrücke, die ein sehr starkes Verlangen beschreiben, aber nicht wie im zehnten Gebot — das das Verlangen nach dem, was rechtlich oder moralisch nicht unser eigen ist, brandmarkt — in einem verwerflichen, sondern in einem lobenswerten Sinne gebraucht werden. So fordert der Apostel Paulus die Korinther auf: „Strebet aber nach den besten Gaben!“ (1. Kor. 12:31), und er rät ihnen weiter: „.. . befleißigt euch des Weissagens“ (14: 39), womit er deutlich auf die Notwendigkeit hinwies, das Verlangen in wahrlich fortschrittliche und erhebende Bahnen zu leiten.

In vieler Hinsicht scheint das zehnte Gebot eng mit dem siebenten Gebot verbunden zu sein, da Ehebruch oft das direkte Ergebnis ungezügelten Verlangens ist. Nicht allein, daß das 5. Buch Mose (5:18 [21]) in seinem Verständnis des zehnten Gebots das begierige Verlangen nach einer verheirateten Frau verurteilt, sondern es wird auch von Paulus, der das zehnte Gebot erläutert, erklärt (Röm. 7: 7, 8): „Ich wußte nichts von der Lust, hätte das Gesetz nicht gesagt:, Laß dich nicht gelüsten!‘ Es nahm aber die Sünde Anlaß am Gebot und erregte in mir jegliche Lust.“ Darüber hinaus bringt Petrus diejenigen, die „Augen voll Ehebruch“ haben, in Verbindung mit Menschen, die „ein Herz haben, das sich in Begierde übt“ (2. Petr. 2:14, n. der engl. Bibel).

Es überrascht nicht festzustellen, daß Micha, der Bauernprophet, der in einem der Landgebiete Judas wohnte, sich der Probleme seiner Nachbarn bewußt war, als er sagte: „Weh denen, die Äcker verlangen und sie an sich reißen mit Gewalt“ (Micha 2:1, 2, n. der engl. Bibel). (Siehe auch 5. Mose 5:18 [21].)

Jesus warnte seine Nachfolger und sprach zu ihnen: „Sehet zu und hütet euch vor aller Habgier“ (Luk. 12:15), womit er sagen wollte, daß weltliche Besitztümer weder Befriedigung noch Unterhalt für das Leben geben. In diesem Zusammenhang verwarf er auch die Bitte eines Fragestellers, eine Familienstreitigkeit in bezug auf Geldangelegenheiten beizulegen. Durch eins seiner berühmten Gleichnisse unterstrich er seine Behauptungen noch weiter.

Der Meister erzählte von einem Mann, dessen materieller Reichtum so groß war, daß er keinen Raum hatte, den Überfluß seiner Felder unterzubringen. Anstatt an seine Scheunen einfach anzubauen, wollte er sie gänzlich abreißen und größere und anspruchsvollere errichten. Da er annahm, daß seinem reichen Vorrat in der nächsten Zukunft nichts zustoßen könnte, stellte er sich darauf ein, sein Leben in Bequemlichkeit, Genuß und sorglosem Vergnügen zuzubringen, nicht daran denkend, daß sein irdisches Dasein sehr bald zu einem Ende kommen sollte, und damit auch die Freude an seinem Reichtum. Dies war wahrhaftig eine Torheit, bemerkte der Meister und wies auf die darin enthaltene Lehre hin: „So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich für Gott“ (Luk. 12:21).

Die Gefahr, die darin liegt, wenn man sein Vertrauen auf irdischen Reichtum setzt und ihn begehrt, wurde auch von Paulus klar hervorgehoben, von dem der bekannte Ausspruch stammt: „Habsucht ist eine Wurzel alles Übels“ (1. Tim. 6:10). Und an die Epheser schrieb er (5:5), daß kein „Habsüchtiger, das ist ein Götzendiener, Erbe hat an dem Reich Christi und Gottes.“

In den Seligpreisungen wird das begehrliche Verlangen nach materiellen Besitztümern und Vergnügungen, was im zehnten Gebot verdammt wird, durch die volle Zusicherung von Segnungen ersetzt, die alle erwartet, die getreu und beständig nach der Gerechtigkeit trachten (siehe Matth. 5:6).

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